成都德语学习:德文短篇:Als Karl zum Fenster hinaus schaute12

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成都德语培训班:德文短篇:Direkt durchs Herz

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成都德语培训班:德文短篇:Direkt durchs HerzAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl löste seinen Blick vom Fenster und schaute auf die Uhr. Es war nun viertel vor fünf. Er konnte sich nicht erklären, wo sein bester Freund blieb. Steve sollte eigentlich um halb fünf eintreffen, sie wollten gemeinsam eine Runde Squash spielen gehen. Seit Sein Freund mit Susanne zusammen war, hatte er Karl schon häufiger versetzt. Susanne war zwar nett, aber sehr eifersüchtig. Doch nie hatte er vergessen ganz abzusagen. Willkommen auf einem neuen Level, dachte Karl. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Endegebracht, da wurde er jäh vom Klingeln seines Handys in die Realität zurückgeholt. "Hey Karl, du wirst es nicht glauben, meine Karre ist verreckt, du musst mich vom Bahnhof abholen. Hast du Tanja zurückgerufen? Ich meine, klar hat sie Mist gebaut, aber mit ihr reden könntest du doch noch mal. Und dann frag sie doch gleich, ob sie vielleicht noch meine Phil Collins CD hat. Aber das können wir auch noch später besprechen. Also du holst mich ab? Bin dann so gegen fünf am Bahnhof. Tschüß, bis nachher." Ich hab mir doch gleich gedacht, dass etwas schief geht. Nicht meine Woche dachte Karl. Er schulterte seine Sporttasche und brauste los.Der Frankfurter Bahnhof war überfüllt. Es dauerte einige Zeit, bis er aus dem Pulk von Menschen seinen Kumpel erblickte. Steve war sehr groß und stämmig, eigentlich nicht leicht zu übersehen. Er prustete: "Oh Mann, gut dass ich dich gefunden habe, es ist verrückt! Soeben ist ein ICE aus Köln eingetroffen und es bildete sich deshalb eine riesige Menschentraube" Die letzten Worte von Steve nahm Karl gar nicht mehr wahr, denn sein Augenmerk richtete sich nun auf eine zierliche, elegante junge Dame, die noch vor dem Zug aus Köln stand. Sie versuchte das Gewicht ihres Gepäcks gleichmäßig zu verteilen, was ihr augenscheinlich nicht recht zugelingen schien, dafür aber sehr amüsant anzusehen war. Karl nahm die Gelegenheit beim Schopfe.Sheryll, völlig überladen, fragte sich, ob sie es angesichts ihres Gepäcks wohl noch rechtzeitig zu der entscheidendenPräsentation schaffen würde. Oh nein, und nun schaut auch noch dieser gut aussehende Typ herüber. Es wurde noch besser, der gut aussehende "Typ" kam auch noch geradewegs in ihre Richtung. "Kann ich Ihnen behilflich sein?" "Nein danke! Äh … doch, sagen Sie mir, wie ich am schnellsten zum Brauerhotel komme, ich bin sowieso schon viel zu spät." Sie strich sich kühl und bestimmend eine Strähne aus der Stirn, doc h innerlich fühlte sie sich nicht bestimmend sondern ärgerte sie sich über Ihre Kühle. Bravo Sheryll, musst du jeden vor den Kopf stoßen, der dir gefährlich werden könnte? schalt sie sich selbst. Sie versuchte mit aller Kraft, ihre Wärme und Liebenswürdigkeit zum Ausdruck zu bringen, um vielleicht wenigstens dieses eine Mal noch etwas zu retten. Sie lächelte. Schon mal ein Anfang! Weiter so, dachte sie, doch es war zu spät. Die Körpersprache von ihr, die erwünschte Distanz signalisierte, wurde akzeptiert und umgesetzt "Ich verstehe, das Brauerhotel liegt etwas außerhalb. Ich würde an ihrer Stelle ein Taxi nehmen - bei dem Gepäck." druckste Karl herum mit sich selbst kämpfend. "Sehr schön können wir dann los? Wir haben den Platznicht auf unbestimmte Zeit gemietet." mischte sich Steve ein, der sich die ganze Zeit zurückgenommen hatte. Es folgte eine knappe aber irgendwie magische Verabschiedung und Sheryll und Karl schauten wehmütig und verwirrt der soeben verpassten Chance hinterher."Ich Idiot!" Karl ließ s einen Kopf immer wieder unsanft gegen das Gerüst der Umkleidekabine fallen und erzeugte dadurch einen dumpfen einschläfernden Ton. "Jeder normale Mann hätte doch darauf bestanden, ihr Gepäck tragen zu dürfen, und alles nur wegen Tanja. Wieso ist es nur so schwierig wieder neu in die Aufrichtigkeit eines Menschen zu vertrauen? Das kann doch alles nicht wahr sein. Wenn ich doch wenigstens ihren Namen hätte, oder noch besser ihre Handynummer. Ich fahr noch mal zum Bahnhof oder besser zu dem Hotel." "Halt mal die Luft an. Erstens ist es klar, dass du noch Zeit brauchst wegen Tanja; zweitens kennst du diese Frau doch gar nicht, egal wie gut sie aussieht; drittens ist es absoluter Quatsch, dass jeder normale Mann drauf bestanden hätte, ihr das Gepäck zu tragen; un d viertens, wenn du dich nicht augenblicklich in Bewegung setzt, wirst du ab heute viel Zeit haben über solche Dinge zu grübeln." Karl gab nach und versuchte sich abzulenken. Nach einer Stunde etwa unterbrach er das Spiel:" Ich muss sie wiedersehen, hast du ihre Augen gesehen?""Sie … hatte …. doch …..ne Sonnenbrille auf oder nicht?" Jappste und keuchte Steve den brennenden, salzigen Schweiß aus den Augen reibend. "Ja doch, eine Sonnenbrille, es ist verrückt, doch als sie sie für ein paar Sekunden abnahm, ging für mich zum ersten Mal die Sonne auf. Wie ein Blitz, der direkt durchs Herz schießt.""Du hast Recht,... das ist verrückt. Du solltest…" Und mit diesen Worten sackte Steve, der eben noch seine Arme auf seine Oberschenkel gestützt hatte, zu Boden. Sein Kreislauf war zusammengebrochen. Der Krankenwagen fuhr mit Steve und Karl zum Marienkrankenhaus.Zur selben Zeit feierte Sheryll, von allem nichts ahnend, ihre erfolgreiche Präsentation mit ihrem Geschäftspartner. Ihre Gedanken waren aber nicht präsent, sondern durchlebten unbarmherzig immer wieder die Szene auf dem Bahnhof wie in einem Hollywoodstreifen, und jedes Mal zuckte sie wegen dem wie und was sie zu dem sympathischen Unbekannten gesagt hatte zusammen. Wieso habe ich soviel Angst verletzt zu werden? Was macht mich so unsicher? Sie kam auch dieses mal nicht drauf. "Wie wäre es zur Feier der Präsentation mit einem Glas Champagner, Sheryll?"lächelte Peter, Ihr Geschäftspartner. Seit er Sheryll das erstemal erblickt hatte, versuchte Peter, ihr Herz zu erobern,es war ihm nie gelungen. "Entschuldige mich einen Augenblick, ich komme gleich wieder, muss mich nur mal frisch machen." Sie erhoffte, dadurch den Kopf klar zu bekommen. Sie stand auf, wendete sich auf dem Absatz um, verwickelte sich dabei in eine am Boden stehende Tasche kam ins Wanken, kam zu Fall, stieß dabei mit dem Kopf gegen eine Stuhllehne und sank bewusstlos zu Boden. Doch bereits auf der Fahrt ins Marienkrankenhaus kam sie wieder zu Bewusstsein.Steve wurde gerade noch untersucht, währ end Karl, wie ein aufgescheutes Huhn im Gang auf und ab lief. Seine Gedanken kreisten. Wieso hatte er nichts unternommen auf dem Bahnhof und was war mit Steve? Steckte mehr hinter dem Zusammenbruch? Er war so ins Grübeln versunken, dass er zunächst nicht b emerkte, dass die Schiebetür aufging und eine ihm bekannte, elegante junge Dame niedergeschlagen den Gang entlang schlurfte. Sie hielt sich einen Kühlakku auf die schmerzende Stelle am Kopf. Und dann trafen sich ihre Blicke. Fasziniert und fassungslos standen sie nun leibhaftig wieder voreinander. Überglücklich strahlten sie sich an. Karl konnte nicht anders er musste sie einfach in den Arm nehmen, und da wusste er, dass sie die Richtige war. "Und wie geht es nun weiter?" fragte Sheryll. Die Antwort gab ein Kuss, der Anfang einer glücklichen und liebevollen Beziehung. Denn wenn maneine Person kennen lernt und der einzige Gedanke der ist, dass man es nicht erträgt, nicht in der Nähe des anderen zu sein, dann bekommt man einen Energiestoß, der direkt durchs H erz geht. PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训班:德文短篇:Die Begegnung 0

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成都德语培训班:德文短篇:Die Begegnung 0Als Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das den kmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl wandte sich traurig vom Fenster ab und schritt durch den großen Rittersaal. Wieder hatte er umsonst gewartet. Auch heute würde niemand mehr kommen.Sheryll sah auf die Uhr. In ca. 30 Minuten würde sie in Frankfurt sein. Ihr Flug ging erst am nächsten Morgen, so würde sie noch ausreichend Zeit haben, ihre Unterlagen noch einmal durchzusehen. Vor einem Jahr noch hatte sie Menschen, die allgemein als "Geisterjäger" bezeichnet werden, ausgelacht. Doch dann hatte sie Michael kennen gelernt. Am Anfang war sie etwas irritiert undskeptisch gewesen, was den Beruf ihres neuen Freundes anging. Doch mittlerweile fand sie es faszinierend, dem Parapsychologen bei seiner Arbeit zu helfen.Karl schlurfte niedergeschlagen durch den roten Salon. Als er den Treppenaufgang zu den Schlafgemächern erreichte, stutzte er. Hatte er die alte Kleidertruhe, ein Erbstück seiner verehrten Mutter, nicht erst am Morgen unter den Wandteppich mit der Jagdszenerie gestellt? Jetzt stand das edle Stück auf einmal neben der alten Ritterrüstung am Durchgang zur Bibliothek! Erst gestern hatte er bemerkt, dass dort einige Bücher nicht in der richtigen Reihenfolge im Regal standen und diesen Fehler sofort korrigiert. Wurde er langsam verrückt oder stimmte hier irgendetwas nicht? Kopfschüttelnd rückte Karl die alte Truhe wieder an ihren angestammten Platz und ging schließlich zufrieden nach oben in sein Schlafzimmer.Als Sheryll den Zug verließ, war es bereits dunkel. Fröstelnd zog sie ihren Schal enger, griff nach ihrem Gepäck und machte sich auf den Weg zum Flughafen-Hotel. Nachdem sie eingecheckt hatte, saß sie nun gemütlich mit einer Tasse Tee am Schreibtisch ihres Zimmers. Vor sich hatte sei die Unterlagen über Michaels neuesten Fall ausgebreitet. Es ging um ein altes Schloss in Südengland. Schon kurz nach seinem Einzug, vor etwa einem Monat, klagte derneue Schlossbesitzer über merkwürdige Vorfälle in seinem neu en Heim. Kaminfeuer erloschen plötzlich und Türen schlugen zu. Zunächst machte der neue Hausherr den Durchzug dafür verantwortlich. Doch als schließlich Gegenstände wie von Geisterhand verrückt wurden, bekam er es mit der Angst zu tun und wandte sich an di e örtliche Polizei. Die Beamten belächelten sein Anliegen und gaben dem Mann den nicht ganz ernstgemeinten Rat, sich doch an einen Geisterjäger zu wenden. Er informierte sich im Internet über Spukvorfälle und stieß dabei zufällig auf Michaels Homepage. Spontan entschloss er sich, ihn als renommierten und international tätigen Experten hinzuzuziehen. Dieser war bereits vor zwei Tagen nach England geflogen, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. Seit Sheryll und Michael ein Paar waren, arbeiteten die beiden als Team. Michael klärte immer zuerst vor Ort mit allerlei technischem Gerät, ob es sich tatsächlich um ein paranormales Phänomen handelte und gab Sheryll dann grünes Licht für weitere Recherchen. Oft stellte sich heraus, dass es sich um rati onal erklärbare Vorgänge oder sogar üble Scherze handelte. Aber bei einem gewissen Prozentsatz musste Sheryll tatsächlich aktiv werden. In diesem Fall hatte Michael sie schon vorgestern Abend angerufen und gebeten, mehr über das alte Gemäuer herauszufinden, da es sich wohl tatsächlich um einensogenannten ortsbezogenen Spuk handelte.Karl stand in dem alten Gewächshaus, das sich mitten in dem parkähnlichen Garten befand, und war ziemlich aufgebracht. Wer hatte die Petunien gepflanzt? Er hasste Petunien! Wütend suchte er nach einer Schaufel. Als er keine fand, begann er voller Zorn die Pflanzen mit den bloßen Händen aus den Blumenkästen zureißen.Sheryll nippte an dem heißen Tee und ging die Unterlagen durch, die sie in den letzten Stunden über das Schloss zusammengetragen hatte. Das Gebäude wurde 1311 von einem alten Grafen gebaut. Er verstarb zwei Jahre nach der Fertigstellung an einer Schusswunde, die er sich bei einem Jagdunfall zugezogen hatte. Seine fünfzehn Jahre jüngere Frau gebar kurz nach seinem Tod einen Sohn. Sie starb 1346. Ihr damals dreiunddreißigjähriger Sohn erbte das Anwesen. Er lebte allein, was den Bewohnern der Grafschaft Grund für allerlei Spekulationen über den neuen Schlossherren gab.Ansässige Bauern hatten schon des öfteren beobacht et, wie der junge Mann bei Einbruch der Dämmerung in den Wald ritt. Dort stand die Ruine einer alten Kapelle, die von den Bewohnern des Dorfes gemieden wurde. Einer Sage nach, soll der Teufel persönlich diese einst heilige Stätte zerstört haben. Schließlic h munkelten die Leute, der junge Graf sei ein Hexer und träfe sich an diesemverwunschenen Ort mit dem Höllenfürst persönlich.Das Handy klingelte. Sheryll schreckte auf und löste sich von den Kopien der alten Texte. Sie griff nach ihrer Handtasche und kramte ihr Handy hervor."Hallo?""Hallo, Schatz, ich bin's. Wann wirst Du hier eintreffen?" "Hi, Michael, ich werde morgen Mittag bei dir sein.""Okay. Die Lage hier spitzt sich nämlich zu. Heute Nachmittag hat der Geist sein Unwesen in einem Gewächshau s getrieben. So starke Aktivitäten wie dort, habe ich seit Jahren nicht mehr gemessen! Aber mehr dazu, wenn wir uns morgen sehen.""Okay, mein Flug geht um 9.30 Uhr. Ich nehme dann einen Mietwagen und wir treffen uns vor Ort.""Alles klar, Sheryll, dann bis morgen."Nachdem sie das Gespräch mit Michael beendet hatte, packte Sheryll die Unterlagen zusammen und ging schlafen.Karl stand wieder am Fenster und wartete. Er wollte schon wieder enttäuscht aufgeben und sich in seine Gemächer zurückziehen, als er die aufgeregte junge Frau in der Einfahrt entdeckte. Sheryll hatte während des Fluges noch einmal ihre Aufzeichnungen durchgesehen. Die Geschichte des jungen Grafen interessierte sie. Er hatte sich in eine Bauerstochter verliebt, was für die damaligeZe it ein Skandal war. Da das Mädchen einen sehr jähzornigen, strengen und alkoholkranken Vater hatte, traf sich das junge Liebespaar nur heimlich. Um sicherzugehen, nicht entdeckt zu werden, wählten sie die Ruine der alten Kapelle im Wald als Treffpunkt. Als die junge Frau jedoch schwanger wurde, wollte sie ihrem Vater endlich alles beichten. Sie wollte endlich zu ihrem Geliebten auf das Schloss ziehen, um dort ihr gemeinsames Kind zu gebären und großzuziehen. Doch als ihr mal wieder betrunkener Vater von der Liebschaft erfuhr, erschlug er seine Tochter mit den bloßen Händen vor Wut. Der junge Graf stand tagelang am Fenster und wartete vergebens auf die Ankunft seiner Geliebten. Als er schließlich von ihrem Tod erfuhr, stürzte er sich vor Gram vom Schlossturm in den Tod. Es war eine traurige Geschichte. Sheryll wollte gerade gerührt von dem Schicksal der Liebenden die Papiere wieder verstauen, als ihr ein Blatt in die Hände fiel, das ihr zuvor noch gar nicht aufgefallen war. Auf der Seite waren Kopien von zwei Gemälden abgebildet. Das eine zeigte den Grafen Karl in herrschaftlicher Pose vor seinem Schloss und das andere… Sheryll hielt die Luft an. Ihre Finger krallten sich so fest in das Papier, dass die Knöchel weiß hervortraten.Die Frau auf dem Gemälde war i hr wie aus dem Gesicht geschnitten! Karl beobachtete wie Sheryll aufgeregt den Kiesweg herauf rannte.Er lächelte. Endlich war seine Geliebte da!PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训班:德文短篇:Das pure Leben!

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成都德语培训班:德文短篇:Das pure Leben!Als Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denk malgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen w ürden.Karl rief nach seiner Mutter: "Huuungeeer!!" Mutter kam schlurfend um die Ecke. 2 Laib Brote, einen Ring Wurst, 8 grüne und 3 gelbe Paprikaschoten auf einem Tablett bugsierend, die Zigarettenkippe im Mundwinkel, den schäbigen Bademantel um sich gewickelt ging sie auf Karl zu und knallte das Tablett auf den Tisch. "Da", raunte sie und schlurfte mit ihren Filzlatschen wieder Richtung Küche. Karl langte nach einem Messer und teilte das Brot und die Wurst in Stücke, dann begann er, alles zu verschlingen. Nebenbei zappte er sich von einem Fernsehsender zum nächsten. Ansonsten herrschte gefräßige Stille.Der ICE fuhr im Bahnhof ein. Die Türen öffneten sich und Sheryll zwängte sich nach draußen. Ihr langes blondes Haar wehte ihr ins Gesicht und vorsichtig, um ihren Lippenstift nicht zu verwischen, zupfte sie sich die Strähne wieder nach hinten. Auf dem Parkplatz stand ein Wagen für sie bereit, den Schlüssel hatte sie schon in ihrer zierlichen Handtasche. Sie öffnete zuerst den Kofferraum, und wie sie angeordnet hatte, stand da eine Schachtel mit ihren bequemen Autofahrersandalen. Froh, ihre hochhackigen Pumps loszuwerden, entledigte sie sich derer und zog diese rostbraunen Latschen an. Ein wenig schmunzelte sie bei dem Gedanken, dass jemand sie so sehen könnte. - Superschickes Joop-Kostüm und Gesundheitslatschen!Aber das war ihr jetzt egal, denn sie hatte noch eine längere Fahrt vor sich. Sie war auf der Suche nach einer geeigneten Kulisse für den Videoclip einer Rockband. In Köln hatte sie einen Vertrag mit dem Besitzer einer Reithalle abgeschlossen. Die Dreharbeiten sollten dort in 3 Wochen beginnen. Nun suchte sie noch nach dem alten Turm, den sie irgendwann einmal in dieser Gegend gesehen hatte. Als Requisiteurin hatte sie immer ein offenes Auge für interessante Objekte. Den Turm hatte sie vor ihrer Zeit bei dieser Filmfirma mal gesehen, sich den Ort aber nicht notiert. Ihr Orientierungssinn aber würde ihr sicher helfen. Rein nach Gefühl fuhr sie los. Karls Mutter kam wieder um die Ecke und brachte eine Kanne Tee und einen Korb mit 5 Flaschen Bier. Karl langte gierig nach dem Tee und trank direkt aus der Kanne die Hälfte ab. Dann öffne te er das Bier und schaltete wieder in einen anderen Fernsehkanal. Vom Essen war nicht mehr viel übrig, aber die Mutter brachte nun noch 3 Stück Käsekuchen und eine Schüssel Schokopudding mit Sahne. Schweiß stand aufseiner Stirn und seine fettglänzenden H aare standen in alle Richtungen. Mutter hatte sie ihm gestern geschnitten. Zum Friseur wollte und konnte er auch nicht. Seit 12 Jahren hatte er das Haus nicht mehr verlassen. Er sah nur seine Mutter. Ganz selten auch mal den Doktor, aber der kam meistens zu Mutter. Und natürlich die Menschen im Fernseher. Das war Karls Tor zur Welt. Für ihn gab es nur schlafen, essen, fernsehgucken. Naja und malen! Sobald er auf der Mattscheibe ein neues Gesicht sah, karikierte er es. Alle hatte er schon auf Papier gebracht - Politiker, Schauspieler, Musiker und sonstige VIPs, Nachrichtensprecher, Sportler oder einfach die Talkgäste einer Show. Mutter rahmte die Bilder der allgemein bekannten Gesichter ein und verkaufte sie auf Märkten und an Souvenirläden. Davon konnten Kar l und sie ganz gut leben.Sheryll fuhr auf einer Landstraße südlich von Frankfurt und nach fast einer Stunde sah sie in der Ferne einen Turm. Ob es dieser war, den sie suchte, konnte sie noch nicht genau erkennen, aber im Grunde war es auch nicht wichtig. Hauptsache sie konnte sich das Gebäude für den Videoclip gut vorstellen. Die Landschaft drum herum war auch ganz passend. Viele kräftig grüne Bäume, Wiesen, kaum Häuser und wenig Verkehr. Sie hielt ihren Wagen etwa 50 Meter vor dem Turm, stieg aus und lief darauf zu. Es war nicht ganz einfach, denn eigentlich gab es nur einen kleinen Trampelpfad, der zum Turm führte, und der war schon ganz schön zugewachsen.. Am Turm angekommen, lief sie um ihn herum und fand eine Eisentür mit der Aufschrift: " Eintritt verboten!" Oben gab es eine Aussichtsplattform. Ideal für ihre Zwecke. Aber ob der Turm auch baulich so in Ordnung war, dass man ihn auch betreten konnte? Sheryll lief zurück. In der Nähe ihres Autos entdeckte sie ein kleines altes Haus. "Ob die vielleicht mehr wissen?", überlegte sie. Im Garten war Wäsche aufgehängt und sie amüsierte sich über 2 Hosen, die da hingen. Die waren so breit, dass sie eigentlich nur für Dekozwecke verwendet werden konnten.Sheryll läutete. Eine alte, schäbig aussehende Frau öffne te die Tür. Sheryll erklärte ihr kurz, dass sie von einer Filmcrew sei und diesen Turm für ein paar Tage mieten wolle, aber nur wenn die Aussichtsplattform benutzbar wäre." Wissen Sie dar über etwas?"Die Frau bat sie herein und führte sie ins Wohnzimmer. "Das ist Karl, mein Sohn", sagte sie und deutete auf ein Sofa, das über und über von einem Mann bedeckt war. Sheryll drehte sich fast der Magen um. Noch nie im Leben hatte sie so einen dicken, nein - fetten Menschen gesehen. Die Oberschenkel waren so dick wie mindestens 2 mal Sheryll´s Hüftumfang. Das Gesicht ein aufgeblasener Luftballon mit einem schrecklichen Haarschopf obendrauf. Der Brustkorb senkte und hob sich gigantisch schnaufend, wie eine Lok. Vor ihm lagen mehrere benutzte Teller und Gläser. Stift e und Papier waren im ganzen Zimmer verteilt. Ein unangenehmer Geruch stand im Raum. Und dieser Kerl grinste sie an. Er hatte noch nie so eine schöne Frau in Natura gesehen. Nur im Fernsehn. "Hallo, ich bin Sheryll" Sie versuchte sich ihren Schreck nicht anmerken zu lassen. "Ich komme im Auftrag meines Arbeitgebers und wir wollen hier am Turm den Videoclip einer bekannten Rockband drehen. Die Außenfassade wäre ideal, aber wir würden auch gerne hoch auf den Turm. Wissen Sie ob das möglich ist?" Sie versuchte, nicht zu tief einzuatmen, denn ihr war ganz flau im Magen.Karls Herz hingegen klopfte wie wild. So eine schöne Frau hier bei ihm. Und sie will einen Film drehen. An seinem Turm, vor seinem Fenster.? Die Welt würde zu ihm kommen! ER konnte ja nicht hinaus."Ja, wir haben hier einen Schlüssel", schnaufte er während er zu Stift und Papier griff und anfing, sie zu malen, "und soweit ich weiß ist er begehbar. Seit 15 Jahren war ich nicht mehr dort, aber es wird sich nicht viel verändert haben. Sie können ja mal nachschauen." Karls Mutter hatte alles mitgehört und hielt ihr den Schlüssel hin. "Wir werden natürlich dafür bezahlen", fügte Sheryll hinzu. Karl strahlte. "Ach, Sie glauben gar nicht, was das für mich bedeutet. Wenn ICH nicht in die Welt kann, so kommt das pure Leben jetzt zu MIR", und er stellte sich alles so aufregend vor, dass ihm die Hände schon leicht zitterten. Sein Atem rasselte. Sheryll bedankte sich schnell für den Schlüssel und ging nach draußen, um den Turm genau zu betrachten. Karl kam es wie eine Ewigkeit vor, bis sie endlich wieder kam."Der Turm ist ideal! Ich werde alles weitere in die Wege leiten, so dass wir in etwa 5 Wochen mit dem Dreh hier anfangen würden." Sie wollte sich verabschieden, doch Karls Mutter bat sie nochmals herein. "Mein Sohn möchte Ihnen noch etwas mitgeben", nuschelte sie und Karl reichte ihr die fertige Karikatur. "Armer Kerl", dachte sie noch, bedankte sich schnell und hastete wieder an die frische Luft.Erst unterwegs schaute sie sich die Zeichnung genauer an. Sheryll mit Kostüm und Gesundheitslatschen! Sie musste herzlich lachen. Aber die Zeichnung war erstaunlich gut, sehr charmant und trotzdem lustig gezeichnet. "Was für ein Künstler", murmelte sie. "Das kann der Kerl." Sie verspürte Mitleid darüber, wie sein Leben aussah. Vielleicht könnte sie ihm irgendwie helfen.Genau 5 Wochen später fingen die Dreharbeiten an. Sheryll sah Karls Mutter schon von weitem im Garten und lief rasch zu ihr. "Hallo", schnaufte sie, "ich will mich gerne bei Karl noch für diese tolle Zeichnung bedanken. Ich habe sie einer Freundin gezeigt, die in Frankfurt eine Galerie besitzt. Sie war begeistert. Karl hat Talent. Vielleicht will er gerne ein paar Bilder bei ihr ausstellen?"Karls Mutter schaute wie immer griesgrämig mit ihrer Zi garette im Mundwinkel drein und raunte: "Karl gibt's nicht mehr! Die ganze Aufregung um den Film hat ihm so zugesetzt, dass er einen Herzinfarkt bekam. Die Sanitäter brauchten aber 4 Stunden, um ihn ins Krankenhaus zu bringen, weil sie ein spezielles Bergu ngsgerät brauchten. Wegen seinem Gewicht. Verstehen Sie?! Das dauerte seinem Herz leider zu lang." Sheryll war entsetzt. Sie hauchte: "Nicht das Leben ist zu ihm gekommen, sondern der Tod!"PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。

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成都德语培训班:德文短篇:Direkt durchs HerzAls Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl löste seinen Blick vom Fenster und schaute auf die Uhr.Es war nun viertel vor fünf.Er konnte sich nicht erklären,wo sein bester Freund blieb.Steve sollte eigentlich um halb fünf eintreffen,sie wollten gemeinsam eine Runde Squash spielen gehen. Seit Sein Freund mit Susanne zusammen war,hatte er Karl schon häufiger versetzt.Susanne war zwar nett,aber sehr eifersüchtig. Doch nie hatte er vergessen ganz abzusagen.Willkommen auf einem neuen Level,dachte Karl.Er hatte den Gedanken noch nicht zu Endegebracht,da wurde er jäh vom Klingeln seines Handys in die Realität zurückgeholt."Hey Karl,du wirst es nicht glauben,meine Karre ist verreckt,du musst mich vom Bahnhof abholen.Hast du Tanja zurückgerufen?Ich meine,klar hat sie Mist gebaut,aber mit ihr reden könntest du doch noch mal.Und dann frag sie doch gleich,ob sie vielleicht noch meine Phil Collins CD hat.Aber das können wir auch noch später besprechen.Also du holst mich ab?Bin dann so gegen fünf am Bahnhof.Tschüß,bis nachher."Ich hab mir doch gleich gedacht,dass etwas schief geht.Nicht meine Woche dachte Karl.Er schulterte seine Sporttasche und brauste los.Der Frankfurter Bahnhof warüberfüllt.Es dauerte einige Zeit, bis er aus dem Pulk von Menschen seinen Kumpel erblickte.Steve war sehr großund stämmig,eigentlich nicht leicht zuübersehen. Er prustete:"Oh Mann,gut dass ich dich gefunden habe,es ist verrückt!Soeben ist ein ICE aus Köln eingetroffen und es bildete sich deshalb eine riesige Menschentraube"Die letzten Worte von Steve nahm Karl gar nicht mehr wahr,denn sein Augenmerk richtete sich nun auf eine zierliche,elegante junge Dame,die noch vor dem Zug aus Köln stand.Sie versuchte das Gewicht ihres Gepäcks gleichmäßig zu verteilen,was ihr augenscheinlich nicht recht zugelingen schien,dafür aber sehr amüsant anzusehen war.Karl nahm die Gelegenheit beim Schopfe.Sheryll,völligüberladen,fragte sich,ob sie es angesichts ihres Gepäcks wohl noch rechtzeitig zu der entscheidenden Präsentation schaffen würde.Oh nein,und nun schaut auch noch dieser gut aussehende Typ herüber.Es wurde noch besser,der gut aussehende "Typ"kam auch noch geradewegs in ihre Richtung."Kann ich Ihnen behilflich sein?""Nein danke!Äh…doch,sagen Sie mir,wie ich am schnellsten zum Brauerhotel komme,ich bin sowieso schon viel zu spät."Sie strich sich kühl und bestimmend eine Strähne aus der Stirn,doch innerlich fühlte sie sich nicht bestimmend sondern ärgerte sie sichüber Ihre Kühle.Bravo Sheryll,musst du jeden vor den Kopf stoßen,der dir gefährlich werden könnte?schalt sie sich selbst.Sie versuchte mit aller Kraft,ihre Wärme und Liebenswürdigkeit zum Ausdruck zu bringen,um vielleicht wenigstens dieses eine Mal noch etwas zu retten.Sie lächelte. Schon mal ein Anfang!Weiter so,dachte sie,doch es war zu spät. Die Körpersprache von ihr,die erwünschte Distanz signalisierte, wurde akzeptiert und umgesetzt"Ich verstehe,das Brauerhotel liegt etwas außerhalb.Ich würde an ihrer Stelle ein Taxi nehmen -bei dem Gepäck."druckste Karl herum mit sich selbst kämpfend. "Sehr schön können wir dann los?Wir haben den Platz nicht aufunbestimmte Zeit gemietet."mischte sich Steve ein,der sich die ganze Zeit zurückgenommen hatte.Es folgte eine knappe aber irgendwie magische Verabschiedung und Sheryll und Karl schauten wehmütig und verwirrt der soeben verpassten Chance hinterher. "Ich Idiot!"Karl ließseinen Kopf immer wieder unsanft gegen das Gerüst der Umkleidekabine fallen und erzeugte dadurch einen dumpfen einschläfernden Ton."Jeder normale Mann hätte doch darauf bestanden,ihr Gepäck tragen zu dürfen,und alles nur wegen Tanja.Wieso ist es nur so schwierig wieder neu in die Aufrichtigkeit eines Menschen zu vertrauen?Das kann doch alles nicht wahr sein.Wenn ich doch wenigstens ihren Namen hätte,oder noch besser ihre Handynummer.Ich fahr noch mal zum Bahnhof oder besser zu dem Hotel.""Halt mal die Luft an.Erstens ist es klar, dass du noch Zeit brauchst wegen Tanja;zweitens kennst du diese Frau doch gar nicht,egal wie gut sie aussieht;drittens ist es absoluter Quatsch,dass jeder normale Mann drauf bestanden hätte, ihr das Gepäck zu tragen;und viertens,wenn du dich nicht augenblicklich in Bewegung setzt,wirst du ab heute viel Zeit habenüber solche Dinge zu grübeln."Karl gab nach und versuchte sich abzulenken.Nach einer Stunde etwa unterbrach er das Spiel:" Ich muss sie wiedersehen,hast du ihre Augen gesehen?""Sie…hatte….doch…..ne Sonnenbrille auf oder nicht?" Jappste und keuchte Steve den brennenden,salzigen Schweißaus den Augen reibend."Ja doch,eine Sonnenbrille,es ist verrückt, doch als sie sie für ein paar Sekunden abnahm,ging für mich zum ersten Mal die Sonne auf.Wie ein Blitz,der direkt durchs Herz schießt.""Du hast Recht,...das ist verrückt.Du solltest…"Und mit diesen Worten sackte Steve,der eben noch seine Arme auf seine Oberschenkel gestützt hatte,zu Boden.Sein Kreislauf war zusammengebrochen.Der Krankenwagen fuhr mit Steve und Karl zum Marienkrankenhaus.Zur selben Zeit feierte Sheryll,von allem nichts ahnend,ihre erfolgreiche Präsentation mit ihrem Geschäftspartner.Ihre Gedanken waren aber nicht präsent,sondern durchlebten unbarmherzig immer wieder die Szene auf dem Bahnhof wie in einem Hollywoodstreifen,und jedes Mal zuckte sie wegen dem wie und was sie zu dem sympathischen Unbekannten gesagt hatte zusammen.Wieso habe ich soviel Angst verletzt zu werden?Was macht mich so unsicher?Sie kam auch dieses mal nicht drauf."Wie wäre es zur Feier der Präsentation mit einem Glas Champagner,Sheryll?"lächelte Peter,Ihr Geschäftspartner.Seit er Sheryll das erstemal erblickt hatte,versuchte Peter,ihr Herz zu erobern,es war ihm nie gelungen."Entschuldige mich einen Augenblick,ich komme gleich wieder,muss mich nur mal frisch machen."Sie erhoffte,dadurch den Kopf klar zu bekommen.Sie stand auf, wendete sich auf dem Absatz um,verwickelte sich dabei in eine am Boden stehende Tasche kam ins Wanken,kam zu Fall,stießdabei mit dem Kopf gegen eine Stuhllehne und sank bewusstlos zu Boden. Doch bereits auf der Fahrt ins Marienkrankenhaus kam sie wieder zu Bewusstsein.Steve wurde gerade noch untersucht,während Karl,wie ein aufgescheutes Huhn im Gang auf und ab lief.Seine Gedanken kreisten.Wieso hatte er nichts unternommen auf dem Bahnhof und was war mit Steve?Steckte mehr hinter dem Zusammenbruch?Er war so ins Grübeln versunken,dass er zunächst nicht bemerkte,dass die Schiebetür aufging und eine ihm bekannte,elegante junge Dame niedergeschlagen den Gang entlang schlurfte.Sie hielt sich einen Kühlakku auf die schmerzende Stelle am Kopf.Und dann trafen sich ihre Blicke.Fasziniert und fassungslos standen sie nun leibhaftig wieder voreinander.Überglücklich strahlten sie sich an.Karl konnte nicht anders er musste sie einfach in den Arm nehmen,und da wusste er,dass sie die Richtige war."Und wie geht es nun weiter?"fragte Sheryll.Die Antwort gab ein Kuss,der Anfang einer glücklichen und liebevollen Beziehung.Denn wenn maneine Person kennen lernt und der einzige Gedanke der ist,dass man es nicht erträgt,nicht in der Nähe des anderen zu sein,dann bekommt man einen Energiestoß,der direkt durchs Herz geht. 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成都德语培训学校:德文短篇:Karl, der Sü

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成都德语培训学校:德文短篇:Karl,der SüßeAls Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77 Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Ob er den Turm jemals wieder sehen würde?Karl schreckte zusammen,als sein Freund die Autotür zuschlug.Er lebte nun schon seit2Jahren mit ihm zusammen.Sein Freund hatte graues Haar und ein ebenso grauen Bart. Auch Sheryll schreckte,zwar nicht zusammen,aber hoch,als der Zug stark abbremste.Das war also Frankfurt!Etwas aufgeregt stieg sie aus.Bald darauf war sie auch schon bei ihrem Hotel angekommen,in dem sie1Woche bleiben würde.Karl bekam schrecklichen Durst,doch Thomas machte keine Anstalten anzuhalten.Nach einer Weile sagte er nur:"Wir sind gleich da,dauert nicht mehr lange!"Bald hatten sie wirklich ihr Ziel erreicht.Thomas lud den Wagen aus und Karl sah ihm interessiert dabei zu.Sheryll packte zur selben Zeit ihre Koffer aus.Sie entschied sich,sich erst einmal nach einem guten Cafe umzuschauen und ihren starken Durst zu stillen.Als sie die Straßen entlang schlenderte,beobachtete sie einen älteren Herrn beim Ausladen eines Wagens.Karl zog sich gerne zurück,da er Menschen nicht sonderlich mochte.Jetzt betrachtete er sein neues Zuhause.Thomas war gegangen.Die Sonne auch, es war dunkel.Mit ihren42Jahren fühlte Sheryll sich ziemlich einsam.Sie trank eine kalte Limonade und dachte wie schön es jetzt wäre,hier zu zweit zu sitzen. Dann schweiften ihre Gedanken zu ihrem Projekt,mit dem sie viel Geld verdienen könnte.Karl wurde geweckt,da er hörte wie Thomas die Tür aufschloss.Er sah, wie er ein Schild beschriftete.Leider konnte Karl nicht lesen,was darauf geschrieben wurde.Er sah sich um,alles war schon eingerichtet,Karl war beeindruckt."Ich habe Hilfe von unseren neuen Nachbarn bekommen!Wir haben geschafft,alles in einer Nacht einzurichten.Wir können jetzt beginnen!"Sheryll erwachte.Sie ging erneut zu dem Cafe,diesmal um zu frühstücken. Sie war erstaunt,als ein Laden,der zuvor noch leer stand,jetzt schoneröffnet wurde.Sie blieb vor dem Schaufenster stehen und da sah sie ihn! Sie fand ihn auf Anhieb total süß.Mit seinen braunen Haaren und dunklen Augen.Und sein kleines Bärtchen.Sollte sie hineingehen?Sollte sie es wirklich tun?Hatte sie neben ihrer Arbeitüberhaupt genügend Zeit,sich um einen neuen Gefährten zu kümmern?Sheryll war ganz aufgeregt.Sie griff zur Türklinke,sie zögerte,sie zauderte.Dann drehte sie sich abrupt um und ging zu dem Café.Karl hatte Sheryll gar nicht bemerkt.Er genoss sein Frühstück.Er war wirklich ein hübscher Kerl.Ein bisschenübergewichtig,was man an seinen Pausbacken erkennen konnte.Er hatte keine große Erfahrung mit Frauen, Thomas war sein Mittelpunkt.Manchmal schmusten sie auch miteinander. Sheryll hatte den Arbeitstag gutüberstanden.Sie war auf dem Weg zurück ins Hotel.Ob sie noch einmal an dem Laden vorbeigehen sollte?Ob er noch da war?Lange würde Sheryll nicht mehr in Frankfurt bleiben.Das war vielleicht ihre letzte Chance.Sie nahm ihren Mut zusammen und trat ein -Ding Dong.Dann stand sie vor ihm.Ihr Herz schlug höher."Unser erster Kunde!",strahlte Thomas."Haben Sie etwas entdeckt was Sie fesselt?",fragte er.Sie nickte und zeigte auf…Karl!"Ja!Das ist mein Karl,meinältester Freund.Er ist am längsten bei mir geblieben.Keine Ahnung warum der Süße noch immer nicht weg ist.Er war lang genug bei mir." "Er gefällt mir sehr!Was nehmen Sie für ihn?",fragte sie ganz aufgeregt. "Nun ja,ich kenne ihn seit seiner Geburt,2Jahre ist es schon her,nicht mehr der Jüngste.Sagen wir mal23€.Er wird es bestimmt gut bei Ihnen haben,so was merke ich auf Anhieb.Er ist mir viel Wert!""Ich bin einverstanden!",leuchtete Sheryll.Dann verließsie die Zoohandlung von Thomas mit einem Buchüber Haustiere und einem Käfig in dem Karl,das Meerschweinchen hockte und auf seine neue Umgebung gespannt war.PS:此文章由成都德语培训学校_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语学习:德文短篇:Als Karl zum Fenster hinaus schaute

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成都德语学习:德文短篇:Als Karl zum Fenster hinausschauteAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl hat eine Vision. Aus den Baumwipfeln eine Krone. Kaiserwetter. Die Früchte springen auf - auf Messers Schneide - und zeigen ihren Saft. Hagebutten sprießen meterhoch wie Palmen. Da wo Licht hinfiel, war wärmendes Gold. Fußspuren, die sandig sind und den Weg auf Kieselerde freigeben. Wie aus Marmorstein die weißenHäuser. Im Kontrast dazu die abgeblätterten Fensterläden, die verrieten, dass hier Menschen leben. Sonnige schlurfende Hitze,die Glut schleicht sanft um die Beine wie eine Katze. In der Ferne ein Segelboot. Weiße Segel wie auf einer naiven Malerei.Weit entrückte Zeit.Wie lange hatte Karl hier am Pier gestanden. Bis Vergangenheit und Gegenwart eins wurden. Wo Schatten sich liebten, sich wälzten im Sand.Das Meer wirft seine Wellen mit aller Kraft. Wie gegen eine Wand. Voller Natur gewalzt. Ausweglos. Hier kann keiner sich den Gesetzen der Natur unterziehen, sofern er ein Individuum ist. Lieben, Leiden, Weiterentwickeln, Stehen bleiben, Laufen. Menschen lassen die Augen rollen. Ziehen vorbei wie ein Scherenschnitt. Sie berühren ihn nicht. Karl hat ein feingeschnittenes Gesicht. Sein glänzendes H aar umspielt sein Profil. Die Hände hat er lässig in Bundfaltenhosen gesteckt. Sein Blick gilt der Ferne. Er schaut wie einem entrückten Ziel entgegen, mit braunäugigem Tiefblick. Ihre Blicke waren in eine Richtung gerichtet. Parallele Lebenswege, die sich ein paar Minuten, wie fokussiert überlagerten und nach Begegnung riefen. Der Schrei nach Lebenshunger, Seelenfrieden, Befriedigung der Sinne. Das Meer wabert lasziv wie nachtblaue Seide, wenn man es lange genug betrachtete, bis es dunkel wurde. Die Kommun ikation könnte in der jetzigen Situation die Stimmung stören, die Schwingungen, die wieeine Trauer über ihnen lag. So gingen sie umeinander tänzelnd ohne sich zu berühren. Nicht wie schnuppernde Hunde, aber mit lang ausholenden Bewegungen. Elfen waren in ihren Charakteren und Zauberer. Als sie sich so bewegten löste sich der Alltag aus ihren Kleidern und der Kloß aus ihrem Hals, der Stein von der Seele. Noch losgelöster waren die Vögel, die über ihnen Kreise zogen, so übermütig war ihr Flügelschlag und es schien als würden sie schelmisch lächeln. Die Farben erstrahlten von innen her. Zeit war nicht wichtig, auch nicht Raum. Ein wunderbares Vakuum in dem sich diese Menschen begegneten. Fern jeder Zeitempfindung, aber nicht unwirklich genug, denn es konnten tiefe Gefühle empfunden werden. Sanft legt er seine Hand um ihren Nacken, schaute ihr tief in die Augen, als das Buch zugeschlagen wurde.In einer anderen Zeit sitzt Sheryll im ICE. Ihr Geist jedoch ist in anderen Sphären. Sorgfältig bereitet sie Speisen zu. Ihre feingliedrigen Hände halten goldgelbe Kartoffeln, die eine feste Einkerbung haben, so wie eine Gravierung. Kein Wunder, wurden sie doch von einem funkelnden silberglänzendem Edelstahlmesser schraffiert. Dieses saftigen Erdäpfel waren hart und doch wässrig. Sie schaut aus dem Holzfenster, da der Blick in den Hof führt. Das Meer quillt wie sprudelndes Gel in Zeitlupe verlangsamt Richtung Fenstersims. Von der Sonne war in diesen Tagen viel zuspüren, dennoch, man sah sie nicht. Es war, als ob die Welt von einer nicht zu ermessenden Größe überlagert wurde, einer Seifenblase in der sie ihr Leben führte.Sex wurde als laszives Vegetieren empfunden. Man beschäftigte sich still, stillte das Bedürfnis ohne neue Energie zu schöpfen. So war es üblich, sich am Strand zu treffen und sich einander ein wenig Sinnenfreude zu schenken. Männer reckten ihre Kakaoblüten und Frauen mit ihren Grotten waren das zu erforschende Ziel. Als Zeichen der Dankbarkeit trank man nach dem Akt aus Holzschalen dampfendes Vanillewasse r, das die Körper mit einem köstlichen Duft verwöhnte, den sie nach dem Genuss verströmten. So war es Brauch. Bis zu dem Tag, an dem ein Mann Mitte Dreißig als Besucher angekündigt wurde...Der Airport. Karl geht zum Flugschalter. Seine Augen sagen nicht viel über seinen Charakter aus, nur über seine momentane Verfassung. Sie sind nicht mehr sehr erdverhaftet und es ist ein kleines nervöses Aufflackern darin, wie von einer Arglist in die Konturen gezaubert. Der Mann spricht hinter vorgehaltener Hand mit de r Schalterdame. Mehr als seinen Namen möchte er nicht preisgeben, er hat Angst, zu viel von sich herauszulassen. Da plötzlich erfährt er, dass sein Ticket schon eingelöst wurde, von jemandem, der seinen Namen trägt und der gerade keck seinenWeg kreuzt. E r lächelt sich selber zu. Sein Staubmantel weht in Windeseile."Kann ich Ihnen helfen, Sir?" Die eindringliche Stimme der Schalterdame zwingt ihn wieder in die Realität.Ihre Augen scheinen ihn zu durchbohren, eine Antwort zu fordern. Fragend ruhen sie auf seiner Verwunderung. "Nein, danke, ich muss das selbst klären!" bringt er gerade noch heraus.Die Zeit der Konfrontation ist überschritten, doch es passiert nichts. Er hat nicht das Bedürfnis, Fragen zu stellen oder sich eine neue Identität zu schaffen. Wo die Zeit verpafft, stinkig wie Zigarrenrauch, ist kein Platz zum Aufatmen der Seele und er fühlt sich seltsam beklommen. Er wird sich seiner Gleichgültigkeit und der Schwermut seiner Schritte nicht bewusst, als er sich setzt um auszuruhen von den Gedanken in seinem Kopf die darum kreisen, ob er ein Mineralwasser oder eine Limonade bestellen soll.Sein Körper wird grundlos getragen. Keiner weiß, warum er darin steckt. Seine Aura ist nicht wichtig,. Er schaut in eine rote Papierserviette, die vor seinen grauen Augen zu einer Rose wird und ihn verschlingt. Er fliegt durch ihre enge Blutader wie durch einen Gummischlauch.Alles wird erst Schwarz um ihn herum, dann Weiß.Es ist 19 Uhr. Die Kirchturmuhren läuten. Sheryll ist da. Karl ist da. So treten sie ein. Die rosaroten Rosen wirbeln durcheinander. Alle Menschen, die ihm auf seiner Reise schon einmal begegnet sind, habe sich versammelt.. Sie reichen ihm die Hände, bilden mit ihm eine Kette. In ihren Augen glitzert es. Ob Schalk, ob Lebensfreude, die Augen spiegeln sich, ahnen den anderen, erfühlen was er sein, wer er werden könnte. Der Schleier wird Karl vom Antlitz genommen. Kein Nebel mehr. Kein Tappen im Dunkeln. Es ist ein rauschendes Fest. Mit Musik von Treibhölzern. Trommelwirbeln, die an eine neue Zeit anklingen. Gina schlägt einen anderen Ton an und richtet das Wort an Karl. "Die Verdrängung hat Dir eine Reise geschenkt. Das Labyrinth hat nun keine Wege mehr offen." Erst jetzt erblickt Karl den Off-Schalter. Nur einen Klick war er die ganze Zeit von einem Reisestopp entfernt. Sein leicht zitternder Zeigefinger berührt den roten Knopf. Er findet sich in seinem Büro wieder. Ein Luftzug kommt von der Tür. Es ist ihm, als wäre jemand gerade erst hindurchgegangen. Er hat diesen Raum verlassen. Karl schl ießt die Tür.Sheryll ist zufrieden mit ihrem Werk. Was tut man nicht alles f ür einen Freund, der seelenverwandt mit einem ist. Seine Seele hatte schon lange Verbindung zu ihr aufgenommen. Ihre energiegeladenen Antworten schickten ihn in eine andere Welt.Eine virtuelle. Was für Karl Kommunikationsstörungen waren, waren für Gina Versuche, Kontakt zu diesem interessanten männlichen Menschen aufzunehmen. Er schien mit seiner weiblichen Seite zu kämpfen. An der gleichen Stelle, wo sie damals ihre verloren hat te. Den Zugang dazu. Jetzt öffnet sie die Tür.Sie spricht die Zauberformel "Errare humanum est." "Lass es geschehen" will sie sagen.PS:此文章由成都德语学习_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训学校:德文短篇:Karl und die Zeit

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成都德语培训学校:德文短篇:Karl und die ZeitAls Karl zum Fenster hinausschaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77 Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Als Karl sich daran machte,sich den Schlaf aus seinen Gliedern zu schütteln,fuhr ihm ein Schmerz durch Mark und Bein.Er musste wieder zurück und das schnell.Er arbeitete fieberhaft an seiner Rückreise.Bis in die frühen Morgenstunden hatte er sich gesternüber seinen Schreibtisch gebeugt und komplizierte Berechnungen angestellt,aber es wollte ihm einfach nicht gelingen die letzte Hürde zu nehmen.Mürrisch,immer noch verschlafen und vom Schmerz benommen sprach er in die Stille seines Zimmers:"Was soll's,schließlich habe ich alle Zeit der Welt"Doch im selben Moment ermahnte er sich zur Vorsicht.Sein Zeitfenster war klein,ziemlich klein.Eigentlich zu klein,um den Auftrag erfolgreich ausführen zu können,aber er war der Einzige,der es schaffen konnte.Karl nahm ein technisches Gerät vom Schreibtisch und hielt es zwischen sich und dem entfernten Turm.Ein kaum hörbares Summen erwachte aus dem kleinen silbernen Kasten und informierte Karl mittels eines Displays,dass er noch ca.4Stunden hatte,bevor der"point of no return"gekommen war.Karl fluchte.Er schnappte sich seine Tasche und verließeilig das Zimmer. Sollte er es nicht schaffen,den Auftrag erfolgreich zu beenden,würden schreckliche Dinge geschehen.Dinge,die den Lauf der Welt unwiderruflich verändern würden.Sheryll war eben dabei,nochmals ihre Unterlagen auf ihre Vollständigkeit zu prüfen,als ein Ruck durch den Zug ging und ein Flackern durch die Wagonlichter fuhr.Ein für Sherylls Geschmack zu energisches Bremsmanöver folgte gleich darauf."Wieso halten wir hier an?Wir sind mitten im Nirgendwo!",fragte einer der Passagiere.Alle Leute waren in heller Aufregung,als die Durchsage des Zugführers durch die Lautsprecher hallte: Meine Damen und Herren,soeben hat sich ein Unfall ereignet.Jemand ist vor den Zug gesprungen.Die Sicherheitsanlagen unseres Fahrzeugs sind deshalb ausgefallen.Wir bitten Sie,auf Ihren Plätzen zu bleiben,bis eine sichere Weiterfahrt gewährleistet ist.Rettungskräfte sind auf dem Weg.Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit."Das konnte nicht wahr sein!Das durfte nicht wahr sein!Sheryll lief es heißund kalt den Rück hinab.Ihre Zeit war eh schon knapp bemessen gewesen und dann das!Sie musste handeln oder ihr Termin würde platzen und damit eine Menge Geld ins Klo gespült werden.Sheryll spähte aus ihrem Fenster. Ganz in der Nähe waren durch die Bäume Hausdächer und ein die Dächer überragender Turm zu erkennen.Sie musste handeln.Sie kramte ihre Sache zurück in die Tasche,zog sich ihre Jacke an und ging zu einer der Zugtüren. Wie durch ein Wunder konnte Sheryll die Zugtüre ohne Problemeöffnen und sie stieg auf das Schotterbett,das die Schienen einfasste.Nach ein paar weit ausholenden Schritten,bei deen ihr ein Absatz ihre Schuhs zu Bruch ging,war sie auf einer kleinen Wiese angekommen.Sie brach kurzerhand, jedoch nicht ohne einige derbe Flüche zum Besten gebend,den anderen Absatz ab und lief eine kleine Böschung hinauf zu den Häusern.Auf halber Strecke raschelte das Laub vor ihr.Sie sah auf und sah aus den Augenwinkeln nur noch eine schattenhafte Gestalt,die ihr wild gestikulierend entgegenlief und schon stießsie mit ihr zusammen.Ein dumpfer Schlag und ein unsanfter Aufprall waren die Folgen.Etwas benommen rappelte sich Sheryll wieder auf.Vor ihr stand ein Mann,der sich Kopf und Schultern rieb."Was um alles in der Welt macht..."Karl konnte seinen Satz nicht vollenden,denn Sheryll schlug ihm ihre Handtasche vor die Brust."Das könnte ich Sie auch fragen!"Sheryll unternahm den vergeblichen Versuch,ihre Frisur in eine angemessene Form zu richten."Ich habe jetzt wirklich keine Zeit für solche Geschichten!",erwiderte Karl"Dito!"Sheryll klang wütend. "Wo wollten Sie eigentlich hin?",fragte Karl."Dort hoch um mir ein Taxi zu rufen.Ich habe einen Termin in Frankfurt. Und Sie?""Die Welt retten."Irgendetwas in Karls Tonfall sagte Sheryll,dass er nicht log und dennoch klang es sehr absonderlich."Und das wollten Sie hier auf dieser Böschung tun?",fragte Sheryll und lächelte."Wenn Sie wüssten!",entgegnete Karl und lächelte nicht."Da ich eh nicht viel Zeit habe und unsere Begegnung etwas Besonderes ist,kann ich Ihnen, denke ich,die Wahrheit sagen,wir werden uns ohnehin nie wieder sehen, nicht wenn ich es nicht will.Ich bin Zeitreisender.Ich habe den Auftrag, den Turm dort oben zu sprengen.Ich kann und will Sie mit Einzelheiten nicht belästigen.An Ihrer Stelle würde ich jetzt mit mir in Deckung gehen."Karl bückte sich ins Gestrüpp und Sheryll tat es ihm gleich.Augenblicke später erschütterte eine gewaltige Detonation den Erdboden.Sheryll schrie auf."Sie sind verrückt!"Sheryll rannte davon.Nachdem Sheryll rechtzeitig zu ihrem Termin kam und ihr Projekt mit Erfolgabschloss,lag sie nun völlig erschöpft auf dem Bett ihres Hotelzimmers. Sie sah die Nachrichten im Fernsehen.Der Bericht ging um ein Flugzeug, das in den Getreidefeldern vor Frankfurt notlanden musste,da es zu technischen Defekten während des Fluges kam.Der Pressesprecher der Frankfurter Polizei gab ein Interview:"...fragen Sie mich nicht,was dort vorher geschehen ist,aber soweit wir wissen,ist eine halbe Stunde bevor die Maschine hierüber den Ort donnerte aus bisher unbekannten Gründen dieser Turm,den sie hier in seinen Trümmern liegen sehen,einem Anschlag zum Opfer gefallen.Fragen Sie mich nicht,was passiert wäre,wenn die Maschine gegen diesen Turm geflogen wäre und das wäre sie mit Sicherheit, denn der Pilot hätte den Kurs nichtändern können.Komischerweise müssen wir dem Attentäter danken dafür,dass er den Turm gesprengt hatte.Es scheint fast so,als hätte er gewusst,dass kurz darauf die Flugbahn einer außer Kontrolle geratenen Maschine seinen Weg kreuzen würde.Der Präsident hätte nichtüberlebt wenn..."Sheryll wurde blass.Wie zum Teufel konnte der Fremde das gewusst haben? War er wirklich Zeitreisender?Sheryll versank in ihren Gedanken,wurde aber alsbald aus ihnen gerissen,als es an der Tür klopfte.Sheryll stapfte zur Tür undöffnete sie.Sheryll wurde noch blasser.Vor der Tür stand... der Fremde.Um Jahre gealtert.Doch Sheryll erkannte ihn sofort. "Stell bitte keine Fragen,Sheryll.Ich bin gekommen um dich zu retten. Sie sind hinter dir her.Sie werden bald hier sein.Es ist jetzt sehr wichtig,dass du mir vertraust.Pack deine Sachen zusammen und komm mit mir."Sheryll sagte nichts.Sie ging ins Hotelzimmer zurück und tat wie ihr geheißen.PS:此文章由成都德语培训学校_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训班:德文短篇:Ein unerwarteter Besuch

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成都德语培训班:德文短篇:Ein unerwarteterBesuchAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sheryll saß an einem Fensterplatz des ICE. Sie fuhr das erste Mal mit dieser Hochgeschwindigkeitsbahn, deren scharfen Züge sie irgendwie an einen Hai erinnerten. Sie genoss den weichgepolsterten Sitz und die Beinfreiheit, während sie aus dem Fenster sah, ohne richtig wahrzunehmen, wie die Landschaft an ihr vorbeiraste. Sie hatte heute einen anstrengenden Nachmittag vor sich. Das Projekt, an dem sie seit zwei Monaten arbeitete, solltenun seinen Abschluss finden. Das lag jedoch allein in ihrer Hand.Sie hatte ihr rechtes Bein über das andere geschlagen und wippte es nervös auf und ab. Hoffentlich konnte sie die Bauherren überzeugen.Auf dem freien Sitzplatz neben ihr lag ihre Mappe mit den Plänen für das neue Hochhaus. Sheryll nahm die Mappe in die Hand und blätterte mit zusammengezogenen Augenbrauen darin.Sie sah nicht auf, als sich jemand neben sie setzte, so vertieft war sie in ihre Unterlagen."Interessant", hörte sie eine weibliche Stimme nach einer Weile sagen.Ja, dieser Tag wird interessant, dachte sie, ohne sich angesprochen zu fühlen. Erst als sie den aufdringlichen Blick der alten Dame neben sich spürte, sah sie auf."Interessant", wiederholte ihre Sitznachbarin nochmals, doch sie beachtete nicht die Pläne auf Sherylls Schoß. Dafür fixierte sie Sherylls Gesicht, als hätte sie irgendein Geschwulst oder sonst etwas Eigenartiges entdeckt.Sheryll fasste sich automatisch ins Gesicht und strich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. Sie spürte nichts außer ihrer zarten Haut, die wie immer einen Ton zu blass für diese Jahreszeit war. Siegenehmigte sich einfach zu wenig Freizeit, kam selten an die frische Luft."Was meinen Sie?", fragte sie und stellte fest, dass sie sich über die alte Dame ärgerte."Ach Schätzchen", die Dame nahm ihre Hand, "Lassen Sie sich nicht von einer alten Dame stören. Ich habe nur eben diese Brieftasche zwischen den Sitzen gefunden. Sie war eingeklemmt." Sie hielt Sheryll die lederne Brieftasche hin."Oh. Sie gehört nicht mir." Sheryll hatte keine Lust auf ein Gespräch. Sie musste sich noch geistig auf die Verhandlungen vorbereiten."Sehen Sie einmal." Die Dame öffnete sie. "Es ist ein Ausw eis darin. Die Brieftasche hat ein Mann vergessen. Ich war so neugierig und hab mir erlaubt das Foto anzusehen." Sie hielt es Sheryll unter die Nase. Unfreiwillig nahm Sheryll den Lichtbildausweis und sah ihn sich an. Sie merkte wie ihr für eine Sekunde die Luft wegblieb. Für einen kurzen Moment hatte sie ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. Sie spürte, wie ihre Wangen glühten."Kennen Sie ihn?", es war der alten Dame nicht entgangen, dass das Foto in Sheryll etwas ausgelöst hatte.Doch Sheryll hatte sich schon wieder gefasst. "Nein, nein... F ür einen Moment dachte ich..." Sie sah ihre Sitznachbarin an. "Nein", sagte sie entschlossen, "ich kenne ihn nicht.""Ich werde den Ausweis wohl am Bahnhof abgeben." Sie schien auf eine Antwort zu warten. Da merkte Sheryll, dass sie die Brieftasche noch immer in der Hand hielt."Ich mache das schon", hörte sie sich selbst sagen. Sie konnte es nicht glauben, als sie sie in ihrer Handtasche verstaute. "Wie Sie möchten, aber vergessen Sie es nicht." Die Dame sah sie misstrauisch an.Es war bereits 20 Uhr als Karl sich vom Fenster abwandte, an dem er die meisten Stunden seiner Tage verbrachte. Es tat ihm gut, andere Menschen zu sehen. Zu wissen, dass das Leben draußen weiterging.Er streckte seinen verspannten Rücken, während er in die Küche ging, um sich etwas zu essen zu machen. Er hatte noch eine Knackwurst und etwas Gemüse vom Vortag übrig. Gott sei Dank hatte er keine Mikrowelle. So verging wenigstens etwas Zeit beim Aufwärmen seiner täglichen Speisen. Denn Zeit h atte er genug. Vor allem jetzt, seit er nicht mehr arbeitete. Doch was konnte er tun, wenn sein Körper nicht mehr mitmachte? Seine Arbeit hatte ihn immer abgelenkt - von den Sorgen und Gedanken, die ihn umtrieben.Er hatte es nie leicht gehabt im Leben, doch die Einsamkeit war das schlimmste.Was hatte sie eigentlich hier zu suchen? War ihr der Erfolg heute Nachmittag so sehr zu Kopf gestiegen? Sie war überglücklich gewesen, als sie die Bauherren überzeugt hatte. Anschließend waren sie sogar noch essen gegangen. Vielleicht war es auch der Wein, überlegte sie. Doch da sie schon einmal hier war, wäre es dumm, wieder zurückzufahren.Sheryll griff in ihre Handtasche und holte den Ausweis hervor, den sie beim Aussteigen am Bahnhof vergessen hatte, abzugeben. Sie dachte an die alte Dame und hoffte, sie hatte sie nicht beobachtet, wie sie einfach mit dem Ausweis in der Tasche zu den Taxis geeilt war.Grafengasse 9. Sheryll war noch nie in dieser Stadt gewesen. Sie hatte keine Ahnung, wo diese Gasse sein sollte. Als sie endlich einen Passanten auf der fast menschenleeren Strasse sah, fragte sie ihn einfach nach dem Weg."Die Gasse ist gegenüber vom alten Turm, die kleine Einkaufsstrasse." Die junge Frau deutete in die Richtung. Grafengasse. Endlich. Sie wünschte, sie wäre jetzt zu Hause, so erschöpft und müde war sie. Je näher sie der Nummer 9 kam, destoheftiger schlug ihr Herz. Was hatte sie hier zu suchen, fragte sie sich noch einmal.Wieder einmal holte er den Stapel Briefe heraus, die sie ihm ungeöffnet wied er zurückgeschickt hatte. Er nahm einen nach dem anderen heraus und las die Zeilen, die nie von jemand anderem gelesen wurden. Wieder einmal kamen ihm die Tränen. Warum hatte er sie nie besucht, hatte sein Recht eingefordert? Er war zu schwach gewesen. Jet zt war es zu spät, sie würde es ihm nie verzeihen. Aber wahrscheinlich wusste sie gar nicht, dass es ihn gab.Plötzlich läutete es an der Tür. Wer konnte das sein? Er verstaute die Briefe wieder in der Lade neben dem Fernseher, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und ging in den Vorraum um nachzusehen.Durch den Spion erkannte er eine junge Frau. Sie hatte seine Brieftasche in der Hand, die er letzte Woche im neuen ICE vergessen hatte, als er versucht hatte, sein Leben umzustellen. Es sollte der Anfang sein, ab und zu etwas zu unternehmen und unter Leute zu kommen. Doch bei dem einen Mal war es seit dem geblieben. Er öffnete die Tür.Ein Mann um die sechzig Jahre stand vor ihr. Er sah älter aus, als auf dem Passfoto. Doch er hatte die gleichen blauen Augen wiesie. Wieder spürte sie dasselbe Glühen in ihren Wangen, wie heute Nachmittag im Zug, als sie sein Foto das erste Mal gesehen hatte. Wieso empfand sie so? Sie kannte diesen Mann doch gar nicht. Wortlos lies er sie in die Wohnung."Wer ist das?", fragte sie, als sie das Foto von einem kleinen Mädchen, vielleicht drei Jahre alt, auf der Wand gegenüber der Eingangstüre sah."Ich glaube, das bist du."Erst als Sheryll die Tränen an ihren Lippen schmeckte, merkte sie, dass sie weinte. "Wo warst du", schluchzte sie.Er holte die ungelesenen Briefe und drückte sie ihr wortlos in die Hand.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训学校:德文短篇:Liebe für eine Nacht

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成都德语培训学校:德文短篇:Liebe für eine NachtAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14.Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl blickte auf seine Uhr. Es war Freitagnachmittag, kurz nach17.00. In fünf Stunden würde er am Hauptbahnhof Göttingena nkommen. Als Überraschung zu Biancas 30.Geburtstag. In zwei Wochen zog sie nach Frankfurt zurück. Endlich. Er freute sich sehr darauf, sie wieder in seiner Nähe zu haben.Sie kannten sich bereits seit Jahren, hatten gleichzeitig nacherfolgreichem Examen im selben Verlag angefangen und einige Zeit gemeinsam gearbeitet. Den Kontakt hatten sie immer gehalten. Seit er sich vor zwei Monaten nach achtjähriger Beziehung von seiner Lebensgefährtin getrennt hatte, hatten sie wieder häufiger miteinander telefoniert. Letzten Samstag hatte sie ihn in Frankfurt besucht, sie waren tagsüber durch die Weinberge im Taunus gewandert und abends hatten sie beim ersten Federweißen der Saison zusammen gesessen. Er spürte noch immer das Kribbeln, das er bei ihrem Anblick den ganzen Tag über empfunden hatte. Er wusste nicht ob es ihr genauso ging. Er hatte sich nicht getraut zu fragen.Aber bevor er Bianca heute in die Arme schließen konnte, musste er noch zu einer Abschlussbesprechung. Sie hatten ein renommiertes Meinungsforschungsinstitut damit beauftragt, den Markt zu analysieren und eine Studie zu erstellen, in welcher Marktlücke man die neue Wohnzeitschrift ansiedeln könnte. Die Präsentation war heute Abend und die Informationen, die vorab zu ihm durchgedrungen waren, verhießen ein erfolgversprechendes Ergebnis.Darum hatte er für diesen Tag einen besonderen Rahmen gewählt.Das Lokal im Alten Turm, ein Geheimtipp weit über Frankfurts Grenzen hinaus.Die 77 Minuten im Zug vergingen wie im Flug. In Gedanken ging Sheryll noch e inmal ihre Präsentation durch. Es war ihr erstes Projekt, das sie eigenverantwortlich von Anfang bis Ende geleitet hatte. Sie war mit dem Ergebnis zufrieden, ihr Team hatte sie bei ihrer Feuerprobe die ganze Zeit über nach Kräften unterstützt. Zufrieden kl appte sie die Mappe auf ihrem Schoß mit den Unterlagen der Analyse zusammen und schloss für einen Moment die Augen.Sie war stolz auf sich. Sie war Anfang 50, aber die meisten schätzten sie auf Mitte 40. Vor drei Jahren hatte sie sich kurz vor der Silberhochzeit von ihrem Mann getrennt. Sie hatte all ihren Mut zusammengenommen. Aber es war ihr als einzig möglicher Weg erschienen. Die Monate danach waren schwer gewesen. Sie hatte ihre Kinder, ihr Haus und ihren Job im B üro ihres Mannes zurückgelassen.Hatte innerhalb von sechs Stunden eine Einzimmerwohnung gemietet und in ihrem Auto nur das Nötigste mitgenommen. Ihrebeste Freundin hatte geholfen und abends hatten sie wie in alten Zeiten auf dem Fußboden gesessen, eine Flasche Wein und zwei Gläser in der Mi tte, dazwischen einen überquellenden Aschenbecher und Dutzende von Teelichtern im Zimmer, weil der Strom noch abgestellt war. Sie hatten gelacht, geredet, eine Flasche Cabernet Sauvignon ausgetrunken und drei Packungen Gauloises rot weggeraucht.Ein Gefühl von unbeschreiblicher Freiheit hatte sie durchflutet und sie in all den folgenden Monaten, in denen sie eine größere Wohnung, einen Job und einen neuen Platz im Leben suchte, nie verlassen. Sie hatte den Schritt keine Minute bereut.Karl tauchte aus sei nen Erinnerungen auf, räumte seinen Schreibtisch auf, fuhr den PC herunter, zog sein Jackett an und verließ das Büro. Karl war 1,90 m groß, schlank, hatte kurze, schwarze Haare, die durch das Haargel noch dunkler wirkten und braune Augen. Er war der Schwarm aller weiblichen Mitarbeiter in seiner Abteilung. Karl beschloss, trotz des herrlichen Wetters mit dem Wagen zum Alten Turm zu fahren, dann wäre er später schneller am Bahnhof. Er blinzelte in das warme Lichtder untergehenden Sonne, dachte wieder an das Wochenende mit Bianca.Sheryll kam pünktlich am Hauptbahnhof an, stieg ins Taxi und ließ sich zum Alten Turm fahren. Sie bezahlte, griff nach ihrem Gepäck und öffnete die Beifahrertür. Sie schwang ihre Beine aus dem Wagen, stieg aus - und blickte in ein paar rehbraune Augen, die sie lächelnd ansahen."Ich vermute, Sie sind Sheryll Summer vom Ifo-Institut aus Köln?" fragte eine charmante Stimme, die ebenso wie die braunen Augen zu einem hochgewachsenen jungen Mann gehörten, " darf ich Ihnen Ihr Gepäck abn ehmen?"Sheryll erwiderte den Blick und nickte. Sie spürte eine leichte Gänsehaut. Dieses Gefühl hatte sie schon jahrelang nicht mehr erlebt.Gemeinsam gingen sie ins Lokal. Nach Begrüßung aller Anwesenden präsentierte Sheryll ihre Analyse und die ganze Zeit ruhten Karls Augen auf ihr. Sie spürte seinen Blick und genoss die augenscheinliche Sympathie, die er ihr entgegenbrachte. AmEnde ihres Vortrags bekam sie riesigen Applaus und zufrieden mit sich selbst, sehnte sie sich nach einem Glas Wein und einer Gauloises.Sie durchwühlte ihre Handtasche zweimal - Frauen wie sie hatten immer viel zu große und unübersichtliche Taschen dabei, aber sie konnte ihre Zigaretten einfach nicht finden."Sheryll, kann ich Ihnen helfen?" fragte Karl dicht neben ihr."Ach, so ein Mist, ich glaube ich habe meine Zigaretten im Zug liegen gelassen. Ich hole mir schnell neue aus dem Automaten unten im Keller", erwiderte sie."Sorry, aber der ist defekt und hier gibt's keine einzige Zigarette zu kaufen. Ich sitze nämlich sozusa gen auch schon auf dem Trockenen.""Ach herrje, was machen wir denn nun so ganz ohne Glimmstängel?""Ich habe meinen Wagen direkt vor der Tür, wir könnten schnell zur nächsten Tankstelle fahren und welche besorgen," schlugKarl vor."Das Angebot nehme ich nur an, wenn ich Sie zu einer Packung einladen darf.""Abgemacht," stimmte Karl zu und gemeinsam gingen sie zu seinem Wagen.Sheryll betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. Er sah unverschämt gut aus und während sie sich unterhielten und lachten, spürte sie den unbändigen Wunsch Karl zu küssen. Sie schalt sich eine Närrin, ein Mann der fast ihr Sohn sein könnte. Aber sie genoss einfach das Gefühl dieses Augenblicks. Sie hatte es so lange entbehrt.Da spürte sie seine Hand auf ihrer, ganz vorsichtig streichelte er ihre Finger, schweigend genossen sie diesen Moment der plötzlichen Vertrautheit. Am Alten Turm zurück, gingen sie Hand in Hand ins Lokal. Sie kümmerten sich nicht um die Blicke all seiner Kollegen, um das Getuschel der Kolleginnen. Entrückt von Zeit und Raum saßen sie händchenhaltend am Tisch und erzählten sich ihr Leben. So gut so etwas in ein paar Stunden eben geht.Zwischendurch ging Karl vor die Tür, um Bianca eine sms zu schreiben, dass der Geschäftstermin noch dauerte und er es wohl nicht schaffen würde, an ihrem Geburtstag bei ihr zu sein.Um drei Uhr morgens verließen sie als letzte das Lokal, gingen wie selbstverständlich Arm in Arm zu seinem Wagen. Behutsam nahm Karl Sheryll in seine Arme, sie erwiderte seine Nähe und wie in Zeitlupe legte sie ihre Arme um seinen Hals, zart glitten ihre Finger über seinen Nacken. Ihr Gesicht war dicht vor seinem, fast berührten sich ihre Nasen. Sein Atem streichelte ihr Gesicht, stumm blickten sie sich in die Augen. Es bedurfte keiner Worte, ihre Blicke sagten mehr als sie mit Worten hätten sagen können. Ihre Münder fanden sich und unendlich vorsichtig streichelten und erkundeten sie den anderen. Erst als die Sonne hinter den Bäumen aufging, fuhren sie zum Bahnhof.Um 6.20 Uhr nahm sie den ersten Zug na ch Köln. Ihre Visitenkarte ließ sie in seinem Auto in Frankfurt zurück. Ihr Herz auch.Sie wartete wochenlang auf seinen Anruf.Ihre Karte hatte er an die Pinwand neben dem Fenster geheftet. Immer wenn er aufsah, fiel sein Blick auf die Karte und auf den Alten Turm.Er fand nie den Mut sie anzurufen.PS:此文章由成都德语培训学校_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语学习:德文短篇:Humaner Abfall

成都德语学习:德文短篇:Humaner Abfall

成都德语学习:德文短篇:Humaner Abfall1Als Karl zum Fenster hinausschaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnellstraße beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sie musste zuerst zu einer Wechselstube. Ihre Dollar konnte sie hier nicht gebrauchen. Sie blickte sich suchend am Flughafen Frankfurt um und zu ihrer Erleichterung stand dort ein Wechselautomat. Diese waren längst weltweit gegen die Wechselstuben mit menschlicher Besetzung ausgetauscht worden. Sie befahl dem Automaten: "Dollar in Euro!" Seine Knöpfe und Displays begannen daraufhin in einem fahlen Neongrün zu leuchten. Jetzt würde sie erst mal genug Geld haben, um inDeutschland zurecht zu kommen.Karl konnte seinen Blick noch immer nicht vom Alten Turm abwenden. Sein schwarzes Haar glänzte in der Sonne. Es klopfte an der Zimmertür und ein weißhaariger alter Mann in feiner Kleidung trat ein, ohne auf ein Herein von Karl zu warten. "Bist du soweit?" Karl nickte. Der Weißhaarige machte ein Doppelkinn und hob seine Augenbrauen. Dann drehte er sich um und ließ die Tür einfach hinter sich zufallen.Karl kaute an seinem Fingernagel. Professor Leary war doch wirklich ein seltsamer Mensch.Er nahm sein Gepäck, um zu Leary ins Foyer des Hotels zu gehen. Frankfurt war seiner Meinung nach keine schöne Stadt. Dreckig, groß und kriminell. War um er mit Leary gerade hierher kommen musste, war ihm ein Rätsel.Karl war zwanzig. Sein schwarzes Haar, seine Gesichtszüge und seine braune Haut verrieten seine asiatische Herkunft. Doch obwohl man es nicht ansah, Karl war schwer krank. Er hatte Krebs im Endstadium, der bald seinen ganzen Körper auffressen würde. Als er so in der Hotelhalle saß und die Besucher und Gäste beobachtete, wie sie im Vorbeigehen in die großen Spiegel hineinguckten, um den Sitz ihres Anzuges oder Kostüms zu kontrollieren, stellte er fest, dass er trotz seiner Krankheitrecht gut aussah. Hätte er nicht die neuen Medikamente verabreicht bekommen, die ihm das Laufen ermöglichten und ihn schmerzfrei ließen, würde er jetzt wahrscheinlich wahnsinnig vor Qualen in einem Krankenhausbett liegen. Als hätte Leary seine Gedanken gelesen, stand er plötzlich hinter Karl und sagte: "Hör auf, dich selbst anzustarren! Komm, sonst sind wir zu spät. Und das wäre fatal!" Er knuffte Karl, seinen Zögling, liebevoll in die Seite und sie gingen nebeneinander aus der Halle, um ein Taxi zu ergattern.Zur gleichen Zeit stand Sheryll am Flughafen vor der Halle und wartete auf ihren Leihwagen, den Leary ihr versprochen hatte. Sie strich ihr Kostüm glatt und nahm den Koffer in die Hand, als ein Audi mit der für Leihwagen typischen Pneumotechnik anschwebte. Diese Wagen hatten sich ideal zum Umbau geeignet und da die Leihfirmen Pioniere auf dem Gebiet des Immissionsschutzes geworden waren, hatten sie schon vor Jahren einige Automodelle umfunktioniert. Sie fuhr jedoch lieber Zug, deshalb hatte sie sich entschlossen, ihren Flug von Kalifornien nach Köln zu buchen und den Rest der Strecke auf Schienen zur ückzulegen. Außerdem mochte sie die deutsche Landschaft. Sie fuhr gleitend durch Frankfurt und erreichte nach etwa einer halben Stunde Fahrt das Gebäude, das Leary ihr genannt hatte.Sie parkte den Wagen und zog immer wieder ihr Kostüm glatt, während sie sich auf den Weg durch das Gebäude zum Besprechungszimmer machte. Den Koffer hielt sie in der Hand. Zimmer einhu ndertundzwölf. Sie sog kurz Luft durch ihre Zähne ein und drückte die Türklinke nach unten. Es war keiner da. Der Raum war klein, aber er dürfte ausreichend für ihre Zwecke sein, schließlich waren sie nur zu zweit. Er war mit Holz verkleidet und bot die Möglichkeit, Hologrammdias zu zeigen. Sie baute ihre Gerätschaften auf, die sie im Koffer hatte und ließ die Rollläden herunter. Jetzt war der Raum in ein schummriges Licht getaucht. Sie konnte nicht mehr machen, als sich hinzusetzen und zu warten.2Leary und Karl saßen im Taxi und sprachen nicht. Karl dachte nach. Schon seltsam, wie er hier neben seinem Ziehvater saß und ins Ungewisse fuhr. Sicher, Leary war immer gut zu ihm gewesen und hatte nie etwas getan, was Karl wehgetan hätte. Trotzdem wunderte sich Karl manchmal über Learys Reserviertheit und seine Verschwiegenheit.Karl hatte eine ausgezeichnete Ausbildung genossen, immer das Beste vom Besten bekommen. Wie es eben ist, wenn man bei einem reichen und renommierten Professor und dessen liebevoller Frauaufwächst. Jedoch hatte er sich schon früh gewundert, warum er so anders aussah, als seine Eltern, warum er dunkle Haut hatte, eher den Ninja-Kriegern in alten Martial Arts Filmen ähnelte. Leary hatte gesagt, dass er adoptiert sei, dass er ihn aus einem Waisenhaus geholt hatte. Ob er denn wüsste, wer seine leiblichen Eltern seien, hatte Karl ihn gefragt. Nein, solche Informationen würden von den Behörden geheimgehalten, so lautete Learys kurze Antwort. Karl hatte gemerkt, dass Leary nicht darüber sprechen wollte. Er bekam immer diesen Gesichtsausdruck, der einem nicht erlaubte nachzufragen. Seine Gesichtszüge schienen sich dann zu verhärten, undurchdringlich zu werden.Karl hatte nicht nachgebohrt. Es hatte ihn ehrlich gesagt auch nicht sonderlich interessiert. Irgendwann mal vielleicht würde er dieses Thema noch einmal ansprechen, hatte er damals gedacht. Es hatte ihm nicht so sehr unter den Nägeln gebrannt, zu erfahren, wer ihn gezeugt und wer ihn geboren hatte. Er stellte sich jedoch vor, dass ein verarmtes chinesisches Reisbauernpaar mit kegelförmigen Strohhüten und einem Ochsen irgendwo in China eine Horde von Kindern zu versorgen hatte und ihn nicht gebrauchen konnte. Schließlich verstand er ja nichts von chinesischer Agrarwirtschaft. Mit diesem Kli schee trösteteer sich.Was ihn auch störte, war, dass Leary ihm nie gesagt hatte, was er genau im Labor machte, wenn er zur Arbeit ging. "Da geht es hauptsächlich um die Auswertung langweiliger Statistiken über langweilige Experimente." Dies war wieder eine Antwort gewesen, die keine weiteren Fragen aufwerfen sollte. Aber auch das war Karl nicht so wichtig. Er hatte ein hektisches Leben auf der Uni und seine Kindheit war viel zu glücklich gewesen, als dass er sich heute Gedanken über unwichtige Nebensächl ichkeiten machen wollte. Er hatte nur noch ein kurzes Leben zu leben, das für Problembewältigung keine Zeit ließ.Warum ihm das jetzt alles in den Sinn kam, lag vielleicht daran, dass Leary ihn nach Frankfurt eingeladen hatte, dass er ihm nicht sagen woll te, weshalb und dass Leary nervös gewirkt hatte, was ungewöhnlich war. Aber Karl vertraute ihm und das verlieh dieser Angelegenheit einen Hauch von Spannung.3Sheryll fragte sich, wann sie Leary das letzte mal gesehen hatte. Es war eine Ewigkeit her. Er war damals ihr Professor an der Uni gewesen. (Sie war "The Class of 2026" gewesen.) Ein kluger, offenherziger und strenger Mann. Man konnte ihm die selbstauferlegte Disziplin aus dem Gesicht ablesen. Er war einMann, der, wenn er mit jemandem sprach, einem direkt in die Augen sah. Er benutzte klare Worte und seine Mimik sprach Bände. Sie mochte Menschen nicht, die einen nicht ansahen, wenn man sich mit ihnen unterhielt. Und wenn man nachhakte, stellte sich oft heraus, dass der vermeintlich gebildete Gesprächspartner leider nur Meinungen anderer gut verpackt als die seinen ausgegeben hatte. Zu denen gehörte Leary nicht. Menschen, die keine Meinung hatten, stießen sie ab und machten sie wütend und Leary machte sie nicht wütend, im Gegenteil, sie bewunderte ihn - schon immer. Wenn sie aber an das Potenzial dachte, dass Tag täglich verschwendet wurde, nur weil es einfacher für Milliarden von Menschen war, alles hinzunehmen und nachzuplappern, was ein "Intellektueller" gesagt hatte, ärgerte sie sich noch mehr.Sie schnaubte kurz. Dieses Geräusch hing für kurze Zeit dumpf im holzvertäfelten Raum, bevor es sich verflüchtigte. Und f ür eine Sekunde freute sie sich, dass sie sich selbst schätzen konnte. Sie war ihren Weg gegangen, hatte ein erfülltes Leben gehabt, vi el gesehen, ihren Sohn, Frank, großgezogen und einen wundervollen Ehemann geheiratet.Die Reise hatte sie müde gemacht. Sie dehnte ihre Nackenmuskulatur, indem sie ihren Kopf kreisen ließ. Sie warnicht mehr die Jüngste und ihr strenger Terminplan ließ ke ine Zeit zum Durchatmen zu. Sie stand kurz vor dem Ende ihrer Forschungen. Sie brauchte nur noch die Ergebnisse von Leary, dann hatte sie es, wenn alles nach ihren Vorstellungen lief, geschafft. Dann würden Konferenzen folgen, Interviews, Veröffentlichungen von Berichten und unzählige Einladungen zu Veranstaltungen, die ihre Forschungsergebnisse zum zentralen Thema haben würden. Sie atmete erneut aus, aber diesmal lächelte sie dabei.Sie horchte auf. Das dumpfe Geräusch eines laufenden Motors hatte sie aus ihren Gedanken gerissen. Plötzlich war ihr ihre Träumerei fast peinlich. Ebenso dumpf schlugen zwei Autotüren zu. Dann fuhr das Auto an und es war wieder still. Leary kam!4Sie hatten endlich das Gebäude erreicht. Leary gebot Karl mit einer Handbewegun g auszusteigen, während er den Taxifahrer bezahlte. Das Taxi fuhr davon. Dann glitt er sich mit seinen Fingern durch sein weißes Haar und führte Karl in die Eingangshalle des Gebäudes. Drinnen gab es keinerlei Hinweise auf das, was Leary ihm konsequent verschwieg. Sterile Glas- und Stahlmöbel verunschönerten die Halle. Es war Sonntag. Die Empfangstheke, an der sich Karl ein hübsches, schickes Mädchenvorstellen konnte, war verlassen. "Warte hier. Ich werde dich gleich holen." Karl zog seine Augenbrauen zusammen, er war über die Maßen verwundert. Leary bemerkte den Ausdruck in Karls Gesicht und sagte: "Du wirst gleich wissen, worum es geht. Wundere dich nicht, warte einfach hier." Karl gehorchte und setzte sich auf einen verchromten Stuhl: "Ich warte.", "Guter Junge." Leary zog den rechten Mundwinkel nach oben und zwickte sein rechtes Auge zu. Dann ging er zum Aufzug, der schon auf ihn gewartet zu haben schien.5Ihr Herz tat einen kleinen Sprung, und dieses Gefühl raste durch ihren ganzen Körper. Sie stand auf, beinahe hektisch, und überprüfte ihre Apparaturen, die sie für die Hologrammdiaschau brauchen würde. Dann zupfte sie ihr Kostüm ein letztes Mal zurecht. Sie war wirklich aufgeregt! Sie setzte sich auf die Tischkante, wobei sie sich mit einem Bein am Boden abstützte und das andere in der Luft baumeln ließ.6Zimmer einhundertundzwölf. Sein Herz klopfte. Noch einmal fragte er sich, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte, bevor er zaghaft die Klinke nach unten drückte und die Tür öffnete. Da saß sie legere auf der Tischkante."Hallo Professor. Ich hab dich vermisst!" Sie grinste. "Hallo Miss Tokio! Lass dich ansehen! Du bist nicht älter geworden. Damit meine ich, du siehst toll aus.""Charmant!" Sie ging mit geöffneten Armen auf Leary zu. "La ss dich umarmen!""Ja, das tut gut! Telefon und e-Mail ersetzten bei weitem nicht das Face to Face. Mein Gott." Er strich über ihren Rücken, bevor er sie wieder losließ."Wobei wir schon beim Thema wären, nicht wahr?""Sheryll, Gott hat damit wenig zu tun..." Leary sah sie prüfend an. Sie war noch immer eine schöne Frau."Professor, kommen wir zum Wesentlichen. Ich habe alles dabei, ich muss nur noch...""Später, später. Wie du siehst, habe ich keine Unterlagen dabei. Lass mich erst noch meine Sachen holen. Ich wollte dich nur nicht überrumpeln und dich erst begrüßen.""Ganz der Alte." Sheryll nahm eine Fernbedienung in die Hand und während sie mit dem Rücken zu Leary sprach, hantierte sie schon am Holographen. "Ich leg schon mal die Zipper ein. Dann können wir gleich anfangen. Geh und hol deine Sachen!" "Gut." Leary ging aus dem Zimmer und er war sich nicht mehr so sicher, ob Karl Sheryll wirklich kennen lernen sollte. Aber erverwarf den Gedanken sofort. Tausendmal hatte er die Situation, die Begegnung in Gedanken durchgespielt und war immer zur gleichen Lösung gekommen: Es konnte nur gut gehen.7Die Fahrstuhltüren glitten auf und Leary marschierte auf Karl zu. "Ich möchte dir, bevor wir in das Zimmer gehen, sagen, dass dies, wenn du richtig damit umzugehen weißt, eine interessante Sache für dich werden kann. Es wird dir zumindest viele Fragen beantworten." Sagte Leary, als sie gemeinsam im Aufzug fuhren. Und als sie vor Zimmer einhundertundzwölf standen sagte er: "Ich möchte nur, dass du weißt, das s dies kein schlechter Scherz ist. Die Person, die ich dir jetzt vorstellen werde, wird genauso überrascht sein, wie du.""Aha." Karl war misstrauisch. Aber er versuchte, dieses Gef ühl zu unterdrücken.8Sheryll hörte Learys Schritte und sie war erleich tert, dass sie endlich anfangen konnten. Ohne Learys Ergebnisse war sie aufgeschmissen. Sie wäre weniger erleichtert gewesen, wenn ihr aufgefallen wäre, dass nicht nur Leary den Gang entlang kam, sondern noch ein zweiter Jemand. Aber sie hatte die Schritte nicht gehört.9Leary trat ein. "Na endlich, Professor, ich dachte schon, du lässt mich sitzen! Sollen wir gl..." Sheryll blieb der Mund offen stehen. Da stand Frank, ihr Sohn! Wahrhaftig! Das konnte nicht sein, sie hatte ihn doch nach Berkeley geschickt. Was zum Henker war hier los? "Frank, du..."Sie war sprachlos. Und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das war nicht Frank, das hier, das warKarl!Das waren Learys fehlende Unterlagen, das war der Grund daf ür, dass er sie nicht hatte überru mpeln wollen! Sie war empört. Sie wollte nicht und sie konnte auch nicht mit Karl sprechen. Das war die Abmachung gewesen. Kein Treffen! Außerdem war das gegen die Regeln. Warum zum Teufel setzte sich dieser alte Eigenbrödler über die Abmachung hinweg?"Ich bin nicht Frank!", sagte Karl und runzelte seine Stirn. Er betrachtete diese Frau, die Haar wie seines hatte. Sie war asiatischer Abstammung, sie war schlank und er schätze sie um die Fünfzig. Er fand, dass sie für ihr Alter gut aussah. Ihr schickes graues Kostüm, betonte ihre Hüften. Er blickte zu Leary, doch der schaute nur neugierig zwischen ihm und Sheryll hin und her. Dann wiederholte er etwas lauter: "Ich sagte, ichbin nicht Frank, ich heiße Karl.""Ja..., ja..." Sheryll wusste nichts zu sagen. Leary fand, dass sich Sheryll sehr unhöflich verhielt. Um die Situation zu entschärfen sagte er schnell:"Karl, das ist Dr. Sheryll Langrave. Sie ist, nun ja, sie ist deine Mutter."9"Sie ist was?" Und um die Absurdität dieses Faktes zu unterstreichen, wiederholte er: "Sie ist was?"Leary ignorierte Karls Frage einfach und wandte sich an sie: "Sheryll, ich wollte dir nicht vor den Kopf stoßen. Aber ich fand, dass es nicht richtig gewesen wäre, dir Karl nicht vorzustellen." In Learys Worten schwang kein entschuldigender, sondern ein vorwurfsvoller Tonfall mit, als wollte er Sheryll wissen lassen, dass sie ihren zweiten Sohn nicht für immer vernachlässigen und meiden konnte"Sie ist was?" Karl war noch immer bei seiner ersten Frage. Außerdem hasste er es,wenn man über seinen Kopf hinweg sprach. "Setzen wir uns alle, ja!" Leary versuchte, etwas Ruhe zu erzeugen.Sie starrte Karl nur an, ohne Learys Aufforderung zu folgen. Das war eindeutig ihr Sohn, Mimik, Gestik, Stimmlage, derungläubige Ausdruck in seiner Körperhaltung. Alles stimmte. Jetzt merkte sie, dass sie sich setzen musste.Karl wandte sich an Leary: "Ich setze mich nicht - O. K. - bis du mir das hier erklärst! Was soll der Scheiß? Mach schon, fang an!" Er war empört und enttäuscht und am liebsten hätte er Leary geschlagen! Diese Frau war seine Mutter? Diese Frau war immer da gewesen und Leary hatte ihn immer belogen? "Ich will jetzt wissen, was hier läuft, klar!" Er schrie fast."Karl beruhige dich! Das ist deine Mutter, ja. Aber zuerst will ich, dass du dich setzt!"Unwillig und mit hasserfülltem Gesicht setzte sich Karl auf die Kante des Stuhls der am nächsten bei der Tür war. Er war bereit, jederzeit aufzuspringen und abzuhauen, wenn das nötig werden sollte. Leary machte ihm Angst. Und diese Frau sah so überheblich aus, dass ihm übel wurde."O.K., jetzt sitzen wir alle." Leary warf Karl einen Blick zu, der entweder als Entschuldigung für Sherylls Verhalten oder als Vorwurf an Karl zu deuten war. Die Zweideutigkeit dieses Blickes machte Karl rasend."Karl, das ist Dr. Sheryll Langrave. Sie ist, wie schon erwähnt, deine Mutter. Es ist ein Schlag vor den Kopf für dich. Ich weiß." Karl schnaubte wütend, als wolle er sagen: ‚Was du nichtsagst!' Leary fuhr fort, jedoch nicht ohne Karl einen ermahnenden Blick zuzuwerfen."Aber ich konnte dir all die Jahre nichts von ihr erzählen. Es gab Regeln einzuhalten und gewisse Erwartungen mussten erfüllt werden. Ich habe dich belogen und das tut mir leid." Leary senkte seinen Kopf und öffnete dabei seine H and. "Ich werde das nicht gut machen können, doch ich gehe das Risiko ein, dass du wütend auf mich bist, nur um dir gegenüber fair zu bleiben und dir die Wahrheit zu sagen, über alles, was dich und deine Vergangenheit und Herkunft betrifft. Sheryll ist deine Mutter, aber sie ist nicht wirklich deine Mutter...""Ha! Ich lach mich kaputt!" Karl musste sich beherrschen um nicht wieder mit dem Schreien anzufangen, also atmete er durch und äffte Leary nach: "Das ist deine Mutter, aber dann doch nicht, ha ha. Willst du mich für dumm verkaufen?""Sei jetzt ruhig und lass mich ausreden!" Das war schärfer, als Leary das gewollt hatte, aber es war schon schwer genug, dar über zu sprechen, also musste er Karl zurechtweisen."Sie ist nicht wirklich deine leibliche Mutter. Aber sie hat einen Sohn, der zwanzig ist, genau wie du. Er studiert in Berkeley in den USA. Er hat Biochemie und Physik als Hauptfach belegt, genau wie du. Er ist launisch, eigensinnig, liebevollund klug, genau wie du. Und ihr seht euch zum Verwechseln ähnlich." Leary schmunzelte."Weißt du, es ist kein Zufall, dass ihr euch so ähnlich seid. Ihr seid..." Leary zögerte, als wollte er den richtigen Ausdruck finden, um so Karl nicht zu beleidigen. "Zwillinge?" Beendete Karl den Satz für Leary. Doch der sch üttelte den Kopf. "Nein, keine Zwillinge. Siehst du, es ist nicht so einfach zu erklären, wenn du vor mir sitzt. Du und er, ihr seid Eins.""O.K., das langt! Ihr seid Eins, das hört sich an wie eine Talkshow! Ihr spinnt doch, ich gehe jetzt."10"Kar l, bitte setz dich und hör zu." Das hatte sie gesagt. Karl war bereits aufgestanden, doch als er sie sprechen hörte, hatte er auf einmal das Verlangen, mehr zu erfahren. Leary war auch im Begriff gewesen, aufzustehen, doch als Karl stehen geblieben war, hatte er sich wieder erleichtert in den Stuhl fallen lassen."Es ist wohl besser", sagte sie, "wenn ich den Rest erzähle." Leary nickte kurz anerkennend, um ihr damit das Wort zu überreichen. Sie hatte sich gefangen, vom Schock erholt und f ühlte sich verantwortlich für das, was Leary zu erklärenversuchte, ohne wie ein Mediziner zu klingen, der über ein Projekt sprach. Sie schloss die Augen und sog dabei Luft durch ihre Zähne ein.Dann fing sie an: "Karl, ich war jung, als ich mit Frank schwanger war. Ich hatte gerade mein Studium abgeschlossen. Wir hatten wenig Geld, aber wir hatten all das Wissen, das man brauchte, um die Welt besser machen zu können. Darüber hinaus hatten wir, mein Mann, dein Vater, und ich auch das nötige Handwerkszeug und den perfekten Kontakt, um ein Vorhaben durchzuführen, das Dank Leary und mir, heute nichts Besonderes mehr ist. Und das Projekt hieß ‚Klonen'."11Karl blieb der Mund offen stehen.Er war ein Klon?Er war nicht Karl, sondern eine Kopie von Frank? Humaner Abfall? Ihm wurde schlecht. Die Gedanken, die jetzt durch seinen Kopf gingen, auch die absurdesten, hatten keine Bedeutung. Dieser Moment war zweifelsfrei der schlimmste in seinem ganzen Leben. Ein Gefühl von Unbehagen machte sich in ihm breit. Er legte sein Gesicht in die Hände und vergrub die Finger in seinem Haar. "Anfangs wollten die Behörden keine Erlaubnis geben, doch dann wurde ein neues Gesetz erlassen, das nicht das Klonen, sonderndie Entnahme von einzelnen Zellen erlaubte, um Gewebe künstlich zu vervielfältigen. Wir kämpften gegen Windmühlen. Ich war schon im sechsten Monat schwanger und da fanden wir einen Weg, um halb legal eine Erlaubnis für das Klonen eines Menschen zu erhalten. Wir hatten Glück, denn wie du weißt, ist das Klonen seit 2038 wieder strengstens verboten worden." Sie guckte wie eine Frau, die gerade noch ihren Zug erwischt hatte und ihrem Begleiter mit Humor die Geschichte erzählte, wie sie ihn beinahe verpasst hatte."Wir entnahmen Zellen von Frank und ließen sie im Labor heranreifen. Der Prozess ist zu langwierig, um in allen Einzelheiten darauf eingehen zu können. Aber soviel sei gesagt: wir mussten junge Zellen verwenden, da diese sich besser zum Klonen eignen." Sie blickte kurz zu Leary, der nur wieder nickte, um sie zum Weitersprechen zu animieren. "Jahrelang stand ich mit Leary in Verbindung. Er hat dich großgezogen, damit die Ergebnisse nicht verfälschten, auf die wir so neugierig waren und noch heute sind. Wir wollten sehen, ob du dich genauso wie Frank entwickeln, oder einen ganz anderen Weg einschlagen w ürdest. Schließlich besitzt ihr dieselben Erbanlagen." Sie lächelte Karl an, als hätte sie ihm gerade die beste Nachricht seines Lebens unterbreitet. Dann fuhr sie enthusiastisch fort:"Mit der Zeit stellten wir fest, dass ihr gewis se Ähnlichkeiten aufweisen konntet, aber im Gegenzug dazu hattet ihr viele, komplett unterschiedliche Charakterzüge entwickelt. Du warst immer schüchterner und verschlossener als Frank. Das lag wahrscheinlich daran, dass du nicht wusstest, wer deine Eltern waren. Dass du dich wie ein Fremdkörper gefühlt hast. Und das Erstaunliche war, dass du, obwohl du unter psychischen Belastungen zu leiden hattest, denen Frank nicht ausgesetzt war, trotzdem grob denselben Lebensweg eingeschlagen hast, wie er. Diese Forsc hungen können wichtig sowohl für die Medizin als auch für die Psychologie sein. Denn nun wissen wir mit Sicherheit, dass nicht etwa die Erbanlagen für moralische Wertvorstellungen eines Menschen ausschlaggebend sind, sondern die Umstände, unter denen ein Mensch aufwächst. Das war zwar schon bekannt, aber jetzt wissen wir definitiv, dass selbst dann, wenn ein Mensch und sein Klon mit identischen DNA-Codes in zwei ganz unterschiedlichen Gegenden der Welt aufwachsen, niemals dasselbe Wesen, denselben Geist entwickeln. Diese Vermutung hat sich also bestätigt und ist beweisbar, dank dir. Und wenn wir diese Ergebnisse vorweisen können, wird es vielleicht wieder erlaubt sein, legal am Klonen zu arbeiten." Sherylls Wangen glühten. Sie war mittlerweile sehrinteressiert an dem Verhalten, das Karl zeigte. Er war ruhig und gefasst, doch manchmal bemerkte sich leichte Veränderungen in seinem Gesicht, die sie nicht deuten konnte. Sie wollte so viel mehr mit ihm sprechen. Sie wollte ihn zu den Kongressen und Interviews mitnehmen und ihn als "den ersten überlebensfähigen Klon" vorstellen. Sie war entzückt. Letzten Endes hatte Leary doch Recht gehabt, als er sich entschlossen hatte, ihr Karl vorzustellen."Ich hab genug gehört, verzeiht," der Sarkasmus in seiner Stimme klang bitter in seinen Worten mit, "aber ich kann Arschlöchern wie euch nicht zuhören!" Karl blickte beide zornig an. Aber da war noch etwas anderes, das in seinem Hinterkopf mitschwang: es war Enttäuschung und Trauer über diesen Betrug an seinem Erbgut.12"Wenn ihr erlaubt, werde ich jetzt gehen.""Halt, du kannst nicht einfach so gehen. Schließlich sind wir noch nicht fertig mit den Erklärungen." Leary merkte, wie hilflos das geklungen haben musste. Es tat ihm leid, dass er Sheryll hatte sprechen lassen. Sie war so unsanft und theoretisch. Er hatte Mitleid mit Karl und wollte nicht, dass er ging. Aber er musste es ihm jetzt sagen. Es war nur fair."Karl, bitte, nur noch einen Moment." Karl schnaubte ungeduldig, doch er blieb."Es gibt da noch etwas, das ich dir sagen muss. Aber du musst es jetzt wissen." Karl verdrehte die Augen, doch er ließ Leary sprechen, denn jetzt war er neugierig geworden. Die Freakshow hatte begonnen..."Du weißt, dass du krank bist." Leary wartete allen Ernstes auf ein zustimmendes Nicken von Karl, ehe er weitersprechen wollte. Karl tat ihm den Gefallen, denn auf einmal fand er alles, was in diesem Raum gesagt worden war, sehr lustig. Er spielte einfach ihr Spiel mit. Leary fuhr fort: "Klone sind im Allgemeinen wenig resistent gegen Krankheiten. Du bist der erste Klon und wir hatten keine Erfahrungen und Studien, auf die wir hätten zurückgreifen können. Warum du schon jetzt Krebs hast, ist unsere Schuld. Wir haben deine Lebensdauer um fast drei Viertel verkürzt. Ich sage dir das so direkt und schonungslos, weil ich keine andere Möglichkeit finde, es dir sonst zu sagen, ohne mich herausreden zu wollen oder dich noch mehr zu verletzten." Learys Worte hingen schwer im Raum. Die Stille, die jetzt zwischen ihnen eingetreten war, tat in den Ohren weh. Karl zog seine Mundwinkel spöttisch nach unten und nickte unablässig mit dem Kopf.Es dauerte einige Momente, bis Sheryll schrie: "Er hat Krebs?" Ihre Stimme überschlug sich fast. Das würde bedeuten, dass das nicht der erste überlebensfähige Klon war! Das machte alles zunichte. Sie schloss die Augen. Das Gefühl der Niederlage hatte sie paralysiert. Ein bitterer Geschmack machte sich in ihrer Mundhöhle breit. Dass Karl aufstand und sagte: "Fickt euch alle! Mit euch verrückten Wichsern will ich nie wieder etwas zu tun haben. Habe die Ehre, Mutter", bekam sie nur am Rande ihrer Wahrnehmung mit.Er knallte die Tür hinter sich zu und begann erst zu weinen, als er auf der Straße stand.Leary hatte nicht versucht, Karl aufzuhalten. Er war eigentlich erleichtert, dass er die Wahrheit gesagt hatte und fast froh, dass er nicht mehr von Karls Zorn hatte ertragen müssen.13"Wie lange wird er noch leben?" Sherylls Stimme klang durchsichtig wie Glas."Zwei oder drei Monate. In der Endphase schreitet die Krankheit mit Riesenschritten voran." Seine Stimme war tonlos und dünn. Lange Zeit saßen die beiden da ohne zu sprechen. Sie dachten so konzentriert nach, dass sie sich nicht einmal mehr bewegten, bis Sheryll sagte:。

成都德语培训学校:德文短篇:Love is like a tower

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成都德语培训学校:德文短篇:Love is like a towerAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sherryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnellstrasse beträgt die Fahrzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden."Aber ich muss doch nach Hause, dem Jung was zu Essen machen", hörte Karl eine panische Stimme vom Flur. Waltraud Meier hatte mal wieder die Orientierung verloren."Sie sind jetzt hier zu Hause, Frau Meier", antwortete die Pflegerin mit erhobener Stimme und führte Frau Meier zurück in den Aufenthaltsraum. Karl war es so satt und er hoffte nur darauf, dass der Tod ihn vor der Demenz holen würde. So wollte er nicht leben. Er holte sich Hut, Jacke und Stock aus seinem Zimmer und machte sich auf. Das Abenteuer, die Landstraße zuüberqueren, stand ihm bevor, doch drüben im Park um den alten Turm war er vor den anderen Bewohnern des Seniorenstifts sicher. Das Hupen und Schimpfen der Autofahrer ignorierte Karl wie jeden Tag und die Gefahr, überfahren zu werden, war so wild auch nicht. Besser so, als qualvoll jahrelang in einem Krankenhaus vor sich hin sterben. Im Park angekommen setzte er sich auf seine übliche Bank und streckte die Beine aus.Fast verärgert klappte Sheryll ihr Laptop zu, als der Zug in den Frankfurter Hauptbahnhof einfuhr. Der Bericht über ihre Besuche bei den Fernseh- und Radiosendern in Köln war noch nicht fertig, jetzt würde sie heut Abend im Hotel noch mal ran müssen. Die Verwaltungen, zu denen sie wegen der Drehgenehmigungen für den Turm müsste, waren um die Zeit bestimmt nicht mehr besetzt. Am besten sie nahm sich ein Taxi und fuhr erst mal zu der Location hin. Falls sich rausstellen sollte, dass sie für den Videodreh gar nicht geeignet wäre, hätte die Agentur sonst die Kosten für die Drehgenehmigungen an der Backe und es war ja klar, wer das dann wieder ausbaden musste.Der Taxifahrer war offensichtlich Vietnamese, redete aber im breitesten Frankfurterisch. Doch Sheryll hörte ihm nicht zu, sondern blätterte die Unterlagen über den Turm durch. Es warein denkmalgeschützter Turm aus dem 14. Jahrhundert und Sheryll konnte sich schon vorstellen was das wieder für ein Aufwand w ürde, die Drehgenehmigung zu bekommen. Diese Amis stellten sich so was immer so einfach vor und ihre Agentur konnte dann mit den deutschen Behörden kämpfen. Na ja zumindest war es diesmal ein Titel für den Sheryll diesen Kampf gern aufnahm. Seit sie die wundervolle Ballade "Love is like a Tower" der amerikanischen Newcomer-Band gehört hatte, hatte sie mit allen Mitteln gekämpft, dieses Projekt machen zu dürfen.Schon von weitem sah Sheryll den Turm und war gleich überzeugt, dass er das sei. S ie zahlte ihr Taxi und trat in den Park. Außer einem alten Mann, der offensichtlich schlafend auf der einzigen Bank saß, war der Park menschenleer. Seitdem sie den ersten Blick auf den Turm geworfen hatte, war die Melodie wieder in ihrem Kopf. Jetzt war ihr klar, warum es gerade dieser Turm sein musste.Die Location war ideal und bot alles, was für den Videodreh gebraucht wurde. Sheryll war gefangen von der Atmosphäre und mochte noch nicht ins Hotel fahren. Warum auch, sie konnte sich doch genauso gut dort zu dem alten Mann auf die Bank setzen und den Bericht weiterschreiben. Sie setzte sich vorsichtig hin um ihn nicht zu wecken."Interessantes Bauwerk unser Turm, nicht?", Sheryll zuckte zusammen als wäre sie bei etwas Verbotenem ertappt worden. "Entschuldigung, ich dachte Sie schlafen", meinte sie. "Brauchst dich doch nicht entschuldigen Kindchen", erwiderte Karl, "ich bin jeden Tag hier. Weißt du, damals, vor dem Krieg hab ich meine Margot hier kennen gelernt, genau hier auf dieser Bank. Ich meine, das war natürlich eine andere Bank damals, aber sie stand genau hier."Sheryll wollte eigentlich ihr Laptop auspacken und Karls Erzählungen genauso ausblenden wie sie das sonst immer tat, aber die Atmosphäre um den Turm, die Melodie in ihrem Kopf und Karls Er zählung bildeten eine Art Einheit, die sie nicht zu zerstören wagte."Damals kamen wir jeden Sonntag hierher, zuerst ich und Margot und später dann auch mit unserer kleinen Louise. Die Kleine hat hier Laufen gelernt. Und als sie grad laufen konnte, da kam der Krieg und ich musste fort. Hier haben wir uns verabschiedet und es war uns immer klar, hier würden wir uns auch wiedersehen. Ich wurde an der Ostfront verwundet und geriet in Gefangenschaft. Und die ganze Zeit dort hat mich der Gedanke aufrechterhalten, dass Margot und Louise dort an unserem Turm sein würden wenn ich heimkäme. Ich kam sehr spät heim, war einerder letzten die noch heimkamen. Aber heim kann man eigentlich gar nicht sagen: unsere Straße war zerstört worden und war inzwischen schon wieder neu aufgebaut. Aber keiner der alten Nachbarn lebte mehr dort. Seitdem bin ich jeden Abend hier am Turm. Anfangs weil ich gehofft hatte, Margot kommt irgendwann wieder her. Aber irgendwann hab ich mir gesagt, "Karl," hab ich gesagt "sie sind sicher nicht mehr am Leben, mach dir nichts vor." Trotzdem bin ich weiter jeden Abend hergekommen und deswegen bin ich auch dort drüben in den Seniorenstift gezogen obwohl ich mir da vorkomm wie im Irrenhaus." Karl brach ab und versank in Gedanken.Sheryll saß nur sti ll auf der Bank, kein Gedanke an Videodrehs, Behörden oder Fernsehsender, ganz gefangen in der Geschichte. Sie wurde erst unterbrochen als Karl aufstand."Ich muss jetzt gehen, Kindchen, heut gibts Milchreis zum Abendbrot und das will ich auf keinen Fall verpassen. Vielleicht sehn wir uns ja noch mal hier bei unsrem Turm.", meinte er noch und ging langsam, auf seinen Stock gestützt aus dem Park. Sheryll saß noch lange auf der Bank und wunderte sich, welche Einheit der Turm, Karls Geschichte und die Ballade einer amerikanischen Band bilden konnte.Als die Durchsage kam, dass die Maschine aus Los Angeles jetztgelandet sei, klappte Sheryll ihr Laptop zu und sah auf die Uhr. Bei der Verspätung müssten sie direkt zum Drehort fahren, keine Zeit mehr für irgendwas anderes. Sie begrüßte die Band und fuhr sie zu dem Turm. Als er in Sicht kam spürte sie sofort wieder die Stimmung und erinnerte sich an Karls Erzählung. Ob der alte Herr heute wieder zu seinem Turm kommen würde und was er wohl von dem Videodreh halten würde?Komischerweise war Chuck, der Frontmann der Band verstummt sobald der Turm in Sicht kam. Sheryll musste sich darauf konzentrieren einen Parkplatz zu finden und konnte deshalb nicht nachfragen. Doch als sie im Park standen kam Chuck zu ihr und sagte in fast perfektem Deutsch: "Sheryll, ich wollte danke sagen, dass ihr den Turm gefunden habt. Meine Mom und meine Grandma haben immer davon erzählt. Sie sind Deutsche weißt du, und damals hat meine Grandma hier gelebt und war immer hier in dem Park. Alle Erinnerungen, die meine Mom noch an Deutschland hat, drehen sich um diesen Turm. Hier hat sie ihren Dad zum letzten Mal gesehen und hier haben sie damals nach dem Krieg jeden Abend gesessen und darauf gewartet, dass er aus dem Krieg zurückkommt. Als sie keine Hoffnung mehr hatten, trafen sie hier im Park einen GI der Charles hieß. Meine Grandma hat immer erzählt, dass sie sich sicher war, ihr Karl hätte ihr dengeschickt, damit sie nicht mehr alleine sei. Grandpa Charlie hat die beiden mit nach Amerika genommen, als er abkommandiert wurde, aber den Turm hier und ihren Karl hat sie nie vergessen. Als sie im letzten Jahr gestorben ist, hab ich "Love is like a Tower" für sie und ihre große Liebe geschrieben."Sheryll hatte Chuck die ganze Zeit nur angestarrt. Das konnte doch kein Zufall sein. "Hieß deine Grandma Margot und deine Mom, heißt die Louise?", fragte sie atemlos.Als Chuck erstaunt nickte, war Sheryll schon aus dem Park gelaufen und überquerte die Landstraße ohne auf das Hupen der Autofahrer zu achten. Im Seniorenstift erkundigte sie sich atemlos bei der ersten Pflegerin die ihr über den Weg lief: "Entschuldigen Sie, ich suche einen alten Herrn namens Karl, der nachmittags immer gegenüber in dem Park an dem alten Turm sitzt. Kennen Sie ihn?"Die Pfleg erin nickte: "Herr Schlösser ja, wir haben ihm immer wieder gesagt, dass es zu gefährlich ist, die Straße zu überqueren. Aber er wollt ja nicht hören, sagte er wäre ja nur hier wegen dem Turm. Schreckliche Sache das mit seinem Unfall gestern. Ins Universitäts-Krankenhaus hat man ihn gebracht und ich hab gehört es soll gar nicht gut um ihn stehen. Sind Sie eine Verwandte?"Doch da war Sheryll schon wieder aus dem Seniorenstift heraus und überquerte wieder die Landstraße.Inzwischen hatte der Videodreh begonnen und Chuck war voll eingespannt. Sheryll wurde jetzt nicht gebraucht. Sie schrieb eine Nachricht für Chuck und fuhr zum Universitätskrankenhaus. Der Schwester in der Intensivstation erzählte sie, sie sei Karls Enkelin, damit sie zu ihm gelassen wurde. Die Schwester machte ihr nicht viel Hoffnung, sie sagte: "Gut, dass Sie noch gekommen sind." Und auf Sherylls Frage nach den Heilungschancen schüttelte sie nur den Kopf.Sheryll setzte sich an Karls Bett, eingeschüchtert von den Maschinen und Apparaten un d von Karls zerschundenem Körper der trotzdem so still wirkte. Doch dann richtete sie sich entschlossen auf. Karl musste erfahren, wie lange Margot auf ihn gewartet hatte und dass sie ihn bis zum Schluss geliebt hatte. Er musste wissen, dass Louise in Amerika ihr Leben lebte und er musste von Chuck erfahren, der ein Lied für ihn und Margot und ihren Turm geschrieben hatte.Und so begann sie, obwohl es ihr schwer fiel, zu sprechen: "Karl, ich bins Sheryll, das "Kindchen" dem sie vor ein Paar Tagen an Ihrem Turm begegnet sind. Ich muss Ihnen was erzählen und ich hoffe, Sie können mich hören.", und sie erzählte ihm die ganzeGeschichte. Die Bewegung hinter sich nahm sie nicht wirklich wahr.Als sie alles erzählt hatte zuckte sie zusammen als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Es war Chuck der schon vor einer Weile hereingekommen war und mit Tränen in den Augen hinter ihr stand. Auch Sherylls Augen füllten sich mit Tränen als sie Chuck in den Arm nahm. "Da hat er seit seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft jeden Abend an dem Turm verbracht, über fünfzig Jahre lang und an dem Tag, bevor er erfahren kann was aus seiner großen Liebe und seiner kleinen Louise geworden ist passiert so was", flüsterte sie."Gut, dass du da warst um uns noch zusammenzubringen. Ich muss Mom anrufen, wie soll ich ihr das bloß erklären? Bleib bei mir Sheryll, ich mag nicht allein bleiben jetzt."Sheryll nickte, es ging ihr genauso. "Sing ihm das Lied vor.", flüsterte sie.PS:此文章由成都德语培训学校_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训班:德文短篇:Der Auftrag

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成都德语培训班:德文短篇:Der AuftragAls Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77 Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Zum ersten Mal seit drei Jahren war Karl auf dem Weg nach Frankfurt.Damals hatte er seine Abteilungsleiterstelle in der Deutschen Bank verloren, einfach so,von heute auf morgen,und es war ihm seit dem nicht möglich, ins Arbeitsleben zurück zu finden.Er wusste nicht,was schlimmer für ihn gewesen war.Der Arbeitsplatzverlust oder der Verlust seiner Frau,die ihn erst einen"Versager"geschimpft hatte und dann ein paar Tage später aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war.Beides hatte wehgetan,sehr weh.Der totale Absturz.Keine Arbeit mehr,keine Liebe,keine Aufgabe. Das war zum Glück Vergangenheit.Sheryll fuhr regelmäßig in die Bankenstadt,wo sie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universtität an einem sozialwissenschaftlichen Projekt mitarbeitete.Es ging dabei um die Ursachen für unterschiedlich hohe Suizidraten in verschiedenen Ländern.Als Diplom-Psychologin war sie eine unentbehrliche Mitarbeiterin.Zurzeit wertete sie eine internationale Befragung von geretteten Selbstmördern aus,was ihr einen tiefen Einblick in ein Elend bot,das sich so deutlich nirgendwo darstellte.Der ICE war gut geheizt.Bei zweistelligen Minusgraden draußen,war es drinnen mollig warm.Fast zu warm.Trotzdem zog Karl seinen Mantel nicht aus,denn das hätte durchaus seinen Auftrag gefährden können.Das Schwitzen nahm er gerne in Kauf.Bald würde sowieso alles ganz anders sein. Der Zug würde gegen7Uhr dreißig im Hauptbahnhof eintreffen,einer Zeit, zu der dort Hochbetrieb herrschen würde.Montags morgens reisten sie alle wieder an,Banker,Verkäufer,Broker etc.,um eine weitere Woche dem schnöden Mammon nachzujagen.Diejenigen,die bei dieser Jagd auf der Strecke blieben,waren schnell vergessen und abgehakt.Sehr selten nur gelang jemandem ein Comeback.Er würde zu jenen Glücklichen gehören.Er hatte einen Auftrag und den wollte er erfüllen,so gut wie irgend möglich. Sein Lohn würde immens sein.Es lagen noch gut10Minuten Fahrtzeit vor Sheryll,aber sie begann schonmal ihre Unterlagen,die sie auf dem kleinen Bahntischchen ausgebreitet hatte,zusammenzuräumen.Professor Rossbach,unter dessen Regie sie arbeitete,wollte an der Infotafel auf sie warten.Vermutlich würde er ihr wieder vorschlagen zur Uni zu laufen,statt mit der stets vollen Straßenbahn zu fahren.Und sie würde gerne annehmen,denn in seiner Gegenwart spürte sie die Kälte nicht.Noch wusste sie nicht,ob er für sie das Gleiche empfand,wie sie für ihn,aber das Projekt war noch lange nicht abgeschlossen.Es blieb genügend Zeit zuüberprüfen,ob er mehr als Sympathie für sie empfand.Rossbach war ein erfahrener Soziologe,der nie eine Antwort schuldig blieb.Welches Problem auch immer auftauchte.Er wusste immer eine Lösung.Die Probleme allerdings,mit denen er sich beschäftigte waren oftmals rein hypothetischer Natur-wie seine Lösungen. Sheryll hätte nur zu gerne gewusst,wie er mit Alltagsproblemen umging. Vielleicht sollte sie ihn einfach mal um einen Rat bitten.Ihr würde bestimmt noch was passendes einfallen.Alkohol hatte gerade angefangen ein Problem für ihn zu sein,als er Khaled kennen lernte,einen höflichen jungen Mann,mit dem er in"seiner"Kneipe ins Gespräch kam.Khaled war ein guter Zuhörer,der viel Verständnis für Karls Probleme hatte.Es tat gut,mal jemandem sein Leid klagen zu können, ohne sich gleich dämliche Ratschläge anhören zu müssen.Khaled stimmte unumwunden zu,dass Karl tatsächlich in einer schlimmen Situation war, dass Karl zu bedauern sei und dass er nicht mit ihm tauschen möchte.Das war zwar keine Hilfe,aber doch ein Trost.Es gab jemanden,der ihn bedauerte.Aus dem ersten Abend wurden viele Treffen,in denen sie angeregtüber Karls Misere redeten,Freunde von Khaled,die sich anscheinend inähnlicher Situation befanden,gesellten sich dazu und diskutierten mit.Ohne das bewusst entschieden zu haben begann Karl weniger zu trinken.Seine neuen Freunde strahlten eine ansteckende Fröhlichkeit und Zuversicht aus.Sie hatten großes Talent mit einfachen Mitteln die Probleme der Welt und des Einzelnen zu erklären und Trost zu spenden.Karl fühlte sich wohl bei ihnen.Nach vielen Wochen war er einer der ihren und erklärte sich bereit,mitzuhelfen das Böse in der Welt zu bekämpfen.Sanft kam der ICE im Hauptbahnhof Frankfurt zum Stehen.Es war Montagmorgen,7Uhr dreißig.Karl stand auf und schritt langsam zum Ausgang.Sein Herz pochte bis zum Hals.Noch ein paar Minuten,dann würde sich sein Leben entscheidendändern.Es würde ihm gut gehen,wie noch nie. Angst hatte er schon.Würde er alles richtig machen?Würde alles so sein, wie er es sich vorstellte?Schritt für Schritt näherte er sich dem Ende des Bahnsteigs.Was wäre,wenn die Technik versagt?Was wäre,wenn alles nur Aberglaube war?Für solcheÜberlegungen war jetzt keine Zeit mehr. Karl beschleunigte sein Tempo und erreichte das Ende des Bahnsteigs.Am Abgang zur S-Bahn kletterte er auf die kleine Mauer,die diesen u-förmig umrahmte.Er zog seinen Mantel aus und warf ihn auf die Erde.Zuversichtlich blickte er auf einen Punkt,irgendwo an der Wand des Südausgangs.Die Schreie der Umstehenden hörte er nicht.Sheryll hatte wie so oft einen Sitzplatz in einem der hinteren Waggons bekommen und musste daher fast an dem kompletten ICE entlang gehen.Sie hatte eine leichte Gänsehaut,denn derÜbergang von der molligen Wärme im Zug auf den eiskalten Bahnhof war sehr unangenehm.Sie lief recht schnell,um die Kälte zu vertreiben,wurde aber urplötzlich wieder langsamer.Was war da vorne los?Eine Menschentraube hatte sich gebildet und sie hörte undeutliche Schreie.Auf der linken Seite der Traube rannten Menschen davon,auf der rechten gesellten sich neue dazu.Je näher sie kam,um so deutlicher wurden die Schreie.Als sie die Menschenmenge erreichte wurde sie leichenblass.Ein Mann stand auf einem Mauerchen und schrie unverständliche Worte in die Halle.Er hatte einen Sprengstoffgürtel umgeschnallt und seine rechte Hand lag offensichtlich auf dem Auslöser."Nein!",schrie Sheryll,"tun Sie das nicht!"Karl lächelte und begann zu zählen:"Eins,zwei,drei..."PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语学习:德文短篇:Als Karl zum Fenster hinaus schaute4

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成都德语学习:德文短篇:Als Karl zum Fenster hinausschaute4Als Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagsson ne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.In Frankfurt angekommen, verlässt Sheryll den Zug und nimmt sich ein Taxi zu ihrem Hotel. Noch eine Woche Zeit, dann müssen alle Pläne für das Projekt im Kölner Büro sein. Sie ist stolz darauf, dass ihr Chef ihr das Projekt anvertraut hat. Bisher hatte sie nur immer die Ergebnisse anderer ausgewertet und zu Papier gebracht. Dies war ihr erster Auftrag, und sie wollte ihn gut machen. Den Besitzer einer alten Mühle davon zu überzeugen, sein Anwesen an ihre Firma zu verkaufen, das konnte nicht besondersschwer sein. Sie wird ihm den obligatorischen Scheck mit der Summe des Kaufpreises zeigen und ihm erklären, wie gut ein Verkauf doch für ihn wäre.Acht Uhr, endlich wieder zu Hause. Karl war nicht lange weggewesen. Er hatte versucht zu vergessen was geschehen war. Doch er hat gemerkt, er kann nicht vergessen. Zu tief ist der Schmerz. Sie war alles für ihn gewesen. Es gibt Menschen die sind Seelenverwandte, sie gehören einfach zusammen. Sie haben die gleichen Träume und Wünsche. Sie zehren voneinander. Sie brauchen einander. Das waren Lora und ich. Sie war mein Leben, wir hatten Pläne, wollten Kinder. Und jetzt soll das alles vorbei sein. Warum nur ist sie am Steuer eingeschlafen? Warum hat sie sich wieder nicht angeschnallt gehabt? Karl steigt in die U-Bahn, die ihn nach Hause bringen soll. Nach Hause?Sheryll packt ihre Unterlagen in ihren Koffer und macht sich auf den Weg zu der Mühle. Karl und Lora Schwalbach, ein junges Paar welches das Gebäude vor einigen Jahren günstig gekauft und dann renoviert hatten. Es wurde eine Goldgrube daraus ohne, dass sie es merkten. Mit viel Mühe und liebevollen Details hatten sie die Mühle zu neuem Glanz erweckt. Eine Touristenattraktion, alleine durch die Eintrittsgelder konnte man viel Geld verdienen, Restaurants und Souvenirshops werden ihr Übriges zum Verdienstbeitragen.Schon von weitem sieht Karl die Mühle. Lora hatte ihr ganzes Herz in die Restaurierung des alten Gebäudes gesteckt, sie hat die M ühle zu dem gemacht was sie heute ist. Sie strahlt Wärme aus, man spürt die Liebe die in Ihr steckt. Mit welcher Hingabe sie wieder erbaut wurde.Dann sieht er das Taxi und eine junge Frau die an die hölzerne Eingangstür klopft."Suchen Sie jemanden?""Ja, die Besitzer der Mühle, Karl und Lora Schwalbach. Ich wollte mit ihnen über den Verkauf des Gebäudes sprechen.""Bitte kommen Sie doch herein. Ich war für kurze Zeit verreist gewesen, und Lora.... Aber bitte nehmen Sie doch Platz." Genau so hatte sich Sheryll die Mühle vorgestellt. Sie hatte lange nachgeforscht um an ein solches Objekt zu gelangen. Aber es hatte sich gelohnt, dieses alte Gemäuer war perfekt. Eine Attraktion in Frankfurt. Die Leute werden sie lieben, und gerne hier ihr Geld ausgeben."Wo ist Ihre Frau? Ich benötige die Unterschriften beider Besitzer, damit es zu einem gültigen Kaufvertrag kommt.""Wissen Sie, warum wir die Mühle verkaufen? Lassen Sie es mich ihnen erzählen. Meine Frau hat diese Mühle geliebt, und ich auch.Wir haben alles was wir hatten gegeben, um das hier zu schaffen. Wir wollten hier ein Nest für unsere Familie bauen, für unsere Kinder. Nur leider ist es nicht mehr dazu gekommen. Sie hat mich verlassen, ohne ein Wort des Abschieds. Sie ist einfach gegangen. Ich kann nicht in der Mühle bleiben. Es ist nicht meine, es war unsere. Und deshalb möchte ich sie Ihnen schenken. Spüren Sie in ihr Loras Liebe und lieben Sie die Mühle genau so, wie Lora es getan hat. Bitte entschuldigen Sie mich jetzt, ich muss gehen. Leben Sie wohl."Sheryll sah ihm nach wie er von der Mühle fortging. Sie war nachdenklich, was sollte sie tun. Sie hatte das Geschäft in der Tasche, sogar umsonst. Doch sie war nicht zufrieden, Das hier war nicht nur ein Gebäude, es hatte ein Herz und eine Geschichte, die Geschichte von Lora und Karl.Sie wusste, was sie zu tun hatte.Karl ging den Weg zurück zur U-Bahn. Nein sie wird nicht verkaufen, sie wird die Mühle, und auch Lora weiterleben lassen.Karl fährt zum Bahnhof und setzt sich in den ICE nach Köln. Er will neu anfangen, versuchen auch wieder zu leben.Sheryll nimmt ihren Koffer und macht sich auf den Weg zum Bahnhof. Sie setzt sich in den Zug zurück nach Köln um alles für ihren Umzugin die Mühle vorzubereiten. Als sie aus dem Fenster sieht bleibt ihr Blick auf einem alten Turm aus dem 14. Jahrhundert ruhen...PS:此文章由成都德语学习_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训机构:德文短篇:Zeitenspiegel

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成都德语培训机构:德文短篇:ZeitenspiegelAls Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14. Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl erhob sichächzend aus dem alten Stuhl,der bei dieser Belastung protestierend knarrte und knackte.Wir werden beide immer klappriger,dachte Karl,nicht ohne einen Schuss Selbstironie.Wer wohl als erster dran ist.Er nahm seinen Stock und schlurfte zur Tür.Dieses junge Ding da-wie hießsie noch? Ach ja,Christina-wollte ihm unbedingt eine Gehhilfe verpassen.Lächerlich.Das war was für alte Frauen,aber doch nicht für ihn!Auf dem Flur traf er Agathe.Als sie ihn bemerkte kicherte sie wie ein kleines Mädchen. Dann drehte sie sich um,zur Wand,und schlug mit der Stirn gegen den rauen Putz. Immer wieder.Wie eine Pendeluhr.Dong-dong-dong.Karl seufzte.Sie davon abbringen zu wollen würde erfahrungsgemäßlediglich einen Schreikrampf verursachen. Er hoffte nur,dass sie damit aufhören würde,bevor es jemand von den Schwestern bemerkte.Oder ihre Stirn blutete.Man musste es realistisch sehen.Agathe würde sie bald verlassen.Wie so viele andere vor ihr auch.Karl fuhr mit dem Aufzug nach unten.Schwester Martina saßam Empfang und gab irgend was in den Computer ein.Ohne aufzuschauen sagte sie:"Um sieben gibt's Abendessen.""Ich weiß",erwiderte Karl undärgerte sich darüber,dass seine Stimme so brüchig und unterwürfig klang.Er ging immer vor dem Abendessen spazieren und war immer pünktlich zurück.Trotzdem maßregelte Schwester Martina ihn jedes Mal.Und jedes Mal kam er sich vor wie damals als kleiner Schulbub.Karlöffnete die Tür und schlurfte in den warmen Nachmittag des Spätsommers hinaus.Die Türenöffneten sich automatisch mit leisem Zischen,und die warme,frische Luft des zur Neige gehenden Spätsommertages strömte in den ICE.Sheryll drängelte sich mit ihrem kleinen Reisekoffer heraus und eilte in den Frankfurter Bahnhof.Neugierig sah sie sich um.Noch ein Stück Deutschland.So ganz anders als New York.Sie schaute auf die Uhr.Kurz nach sechs.Sie sollte heute früh schlafen gehen,um für den morgigen Tanz mit den Investoren gewappnet zu sein.Sie winkte ein Taxi heran und gab dem Fahrer die Adresse des Hotels.Während der Fahrt ging sie im Geiste noch einmal die Eckpunkte des Vertrages durch.Im Grundegenommen war bereits alles in trockenen Tüchern,genau wie in Köln.Ihre Leute hatten in den letzten Wochen und Monaten ganze Arbeit geleistet.Praktisch brauchte sie nur noch den Vertrag zu unterschreiben.Deutsche Banken heuerten für die Verwirklichung ihrer ehrgeizigen Bauprojekte anscheinend immer noch gerne amerikanische Architekten an.Ihr,als Geschäftsführerin und Eigentümerin eines der größten amerikanischen Architekturbüros,konnte das nur recht sein.Das Taxi fuhr an einer Front alter Häuser vorbei.Über die Giebel ragte im Hintergrund der monumentale Turm eines mittelalterlichen Bauwerkes.Etwas an diesem Turm berührte Sheryll.Ihr ganzer Körper verspannte sich plötzlich.Unruhig rutschte sie auf dem Autositz hin und her.Ihre rechte Hand tastete sich,wie immer,wenn sie unschlüssig war,mit einer unbewussten Geste zu der Kette um ihren Hals empor und blieb dort auf dem ovalen Medaillon liegen."Was ist das für eine Kirche?",fragte sie schließlich den Fahrer.Ohne sich umzudrehen erwiderte der:"Sie waren wohl noch nie hier,was,Gnädigste? Na ja,hört man ja auch,wenn ich das mal so sagen darf.Obwohl ihr Deutsch wirklich astrein ist.Ich tippe England.Richtig?"Sheryll schüttelte ungeduldig den Kopf.Schwätzer!"Na gut,dann also Amerika.Okay,das da,das ist der Römerberg,und der Turm da gehört natürlich zu unserem guten,alten Frankfurter Dom."Natürlich!Fast schämte sich Sheryll als Fachfrau dafür,das bekannte Bauwerk nicht sofort erkannt zu haben."Bringen Sie mich bitte dahin!",sagte sie kurz entschlossen.Irgend etwas an diesem Turm zog sie magisch an.Sie musste einfach dort hin.Das Hotel konnte warten.Wer weiß,ob sie morgen noch Gelegenheit für eine Besichtigung finden würde.Der Fahrer zuckte gleichmütig mit den Achseln und lenkte sein Gefährt in die angegebene Richtung.Sheryll stieg aus und bezahlte.Dann wandte sie sich interessiert dem historischen Bauwerk zu.Mit einer Mischung aus Spannung und berufsmäßiger Neugierde glitt ihr Blicküber das alte,sanierungsbedürftige Gemäuer,bis er schließlich auf der Spitze des beinahe hundert Meter hohen,gotischen Turmes ruhte.Erschöpft ließKarl sich auf der harten Bank nieder.Ah,das tat gut.Er gab es nicht gerne zu,aber der Weg hierher wurde beinahe von Tag zu Tag beschwerlicher.Letztes Jahr noch hatte ihn der Spaziergang kaum aus der Puste gebracht.Und jetzt.Karl versuchte,tief Luft zu holen.Die Lungen rasselten unwirsch.Seine Augen ertasteten die gewohnte Umgebung.Auch sie ließen immer stärker nach,doch was ihnen an Schärfe fehlte ergänzte seine immer detailfreudiger werdende Erinnerung an längst vergangene Zeiten.Er sah sich mit seiner Mariaüber den Römerberg flanieren,damals, im Krieg,der soviel Leid und Zerstörung gebracht hatte.Und der auch die viel zu kurzen Wochen ihres gemeinsamen Glückes zerstört hatte.Maria.Wo bist du?Ein schmerzhaftes Sehnen umschlang seine Brust.Ich bin viel zu alt geworden,dachte er.Zu viele einsame Jahre.Ach,Maria.Ich komme bald.Das gotische Bauwerk vermittelte trotz seiner Massivität eine himmelstrebende Leichtigkeit,welche die religiösen Ambitionen der damaligen Baumeister sichtbar verdeutlichte.Sheryll beschloss,den Dom noch ein wenig im weichen Licht deruntergehenden Sonne von außen zu betrachten,bevor sie sich dem sicherlichäußerst interessanten Kirchenschiff zuwandte.Suchend schaute sie sich nach einer Bank um. Karl war so sehr in Gedanken versunken,dass er die Frau,obwohl sie sich gerade mal einen knappen halben Meter von ihm entfernt auf seine Bank gesetzt hatte,nur im Unterbewusstsein registrierte.Erst das Geräusch ihrerüber das Pflaster scharrenden Absätze ließihn aufmerken.Sein gedankenverlorener,trüber Blick huschte kurzüber ihre Gestalt.Er wollte sich schon wieder abwenden,als plötzlich ein ungläubiger Ausdruck in sein Gesicht trat.Seine Augen weiteten sich,und seiner Kehle entrang sich ein schmerzhaftes Stöhnen.Er griff sich an die Brust und sackte zusammen.Sheryll schreckte aus ihren Gedanken hoch und schrie unterdrückt auf,als sie plötzlich das Gewicht des Körpers schwer an ihrer Schulter spürte.Sie sprang auf, und der Mann glitt vollends in eine liegende Position.Lediglich die Beine folgten der Körperdrehung nicht vollends und wiesen mit den Schuhspitzen in einer grotesken Verdrehung auf das Pflaster.Erst allmählich begriff Sheryll,dass der Mann sie nicht belästigen wollte,sondern wohl die Kontrolleüber sich verloren hatte.Sie schaute widerwillig etwas genauer hin und sah ein altes,faltiges,mehlig grau verfärbtes Gesicht mit weit geöffnetem Mund,der ein rasselndes,mühsames Röcheln ausstieß.Dann blickte Sheryll in die aus den Höhlen tretenden Augen und zuckte unvermittelt zusammen.Die wässrigen Pupillen in den glanzlosen,gelblichen Augäpfeln starrten sie an,folgten jedem Muskelspiel ihres Gesichtes und brannten sich immer tiefer in ihr Hirn.Er stirbt, dachte sie in plötzlich aufkeimender Erkenntnis,mein Gott,er stirbt!Mühsam riss sie sich von den hypnotischen Augen los und schaute sich wild um.Von den vorbei hastenden Menschen schien keiner den Vorfall bemerkt zu haben.Shit,dachte sie, während sie mit zitternden Fingern das Handy herauskramte.Sie wählte den Notruf und berichtete in knappen Worten.Während der ganzen Zeit spürte sie den Blick des Mannes im Rücken.Natürlich bestand der Beamte am anderen Ende darauf,dass sie bis zum Eintreffen des Notarztes vor Ort bleiben sollte.Sie fluchte noch einmal grimmig und wandte sich dann widerstrebend dem alten Mann zu.Sofort fingen seine Augen sie wieder ein. Ihr Körper wand sich wie unter Schmerzen,doch sie konnte sich nicht mehr abwenden. In der Ferne ertönte Sirenengeheul.Der röchelnde Mund des alten Mannes bebte.Mühsam stießer ein einziges Wort aus."Maria!"Sheryll zuckte zusammen und wich zwei Schritte zurück.Ihre Hände fuhren an ihren Hals,plötzlich schien die Luft der gesamten Welt nicht mehr auszureichen.Sie bemerkte weder die quietschenden Reifen des Notarztwagens direkt hinter sich noch die klappenden Türen.Erst,als sie unsanft zur Seite geschoben wurde,erwachte sie aus ihrer Trance.Mit zitternden Fingernöffnete sie den Verschluss der alten,silbernen Halskette. Einen langen Moment hielt sie das daran hängende abgegriffene,ovale Medaillon fest in der geschlossenen Faust.Schließlich,zögernd,öffnete sie das Schmuckstück und betrachtete das Foto darin.Es zeigte in verblichenen,bräunlichen Tönen das Porträtzweier junger Menschen,ein Mann und eine Frau.Die Frau trug eine weiße Bluse mit steifem Kragen,über ihrem ernsten Gesicht waren die Haare streng hochgesteckt.Sie sah Sheryll frappierendähnlich.Der Mann daneben trug eine Soldatenuniform,das Käppi auf dem kurzen,blonden Haar fesch zur Seite geschoben.In seinen hellen Augen glomm ein stolzes Licht.Die Schrift unter der Fotografie war kaum noch zu entziffern.Doch Sheryll kannte sie seit frühester Kindheit auswendig.Für Maria,stand dort.In ewiger Liebe.Kurz nach der Aufnahme hatte die Ostfront den jungen Soldaten,wie so viele andere auch, verschlungen.Den Soldaten.Ihren Vater.Der dort drüben sterbend auf der Parkbank lag.PS:此文章由成都德语培训机构_法亚小语种张老师收集整理。

成都寒假德语培训:德文短篇:Alltagsbegegnungen

成都寒假德语培训:德文短篇:Alltagsbegegnungen

成都寒假德语培训:德文短篇:AlltagsbegegnungenAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl betrachtete die bauschigen Schneeflocken, die sich so still und sanft auf das Dach des Turms legten. Ihm graute davor, sich in die Kälte hinaus zu wagen, trotz des idyllischen Anblicks, der sich ihm bot. Zu angenehm erschien ihm das prasselnde Kaminfeuer hinter seinem Rücken und die Wärme, die davon ausging und die Tasse mit heißem Kamillentee, die er in der Hand hielt.Sheryll befasste sich immer noch mit dem Projekt. Es belastet mich nur selbst, wenn ich an meinen freien Tagen immer nur an die Arbeitdenke, dachte sie schließlich zum unzähligsten Mal. Um sich abzulenken, wendete sie ihren Blick auf die verschneite Winterlandschaft, die an ihr vorbeiraste.Nadelbäume, die bis zum Wipfel mit Schnee bedeckt waren, Vögel, die nach Körnern pickten, Kinder, die einen Schneemann bauten und zahlreiche Häuser, die weihnachtlich geschmückt waren und in festlichem Glanz erstrahlten.Widerwillig stellte Karl die Tasse auf den Tisch und hüllte sich in seinen gefütterten Wintermantel, den er sich für besonders frostige Tage zugelegt hatte. Er zog den Reißverschluss bis zum Hals hinauf zu und wickelte sich anschließend noch einen me hrere Meter langen Schal um. Als er aus dem Haus trat, wehte ihm beißend eisiger Wind ins Gesicht. Seine Augen tränten und jeder Atemzug verwandelte sich in seiner Nase zu einem brennenden, stechenden Schmerz.Sheryll nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und zupfte einen Fussel von ihrem Chanel-Kostüm aus der letzten Saison. Die dicke und ungepflegt aussehende Frau ihr gegenüber war eingeschlafen und gab nun regelmäßige Schnarchtöne von sich. Sheryll schaltete ihr Notebook ein um eventuell wichtige E-Mails abzurufen. Während des Ladevorgangs tätigte sie schnell einen Anruf bei einem sehr einflussreichen Geschäftspartner. Nach einerEwigkeit, wie es ihr schien, war das Programm endlich hochgeladen. "Keine neuen Nachrichten" - zeigte der Bildschirm an. Erleichtert klappte Sheryll das Notebook zu.Karl zog seinen Schal mit jeder vergehenden Minute noch enger und starrte genervt auf seine Armbanduhr. Das Taxi sollte schon längst da sein.Erleichtert atmete er auf, als endlich ein Wagen in die Straße einbog und vor seinem Haus hielt. "Zum Flughafen", murrte er den sympathisch aussehenden, bebrillten Fahrer etwas unhöflich an und schlug die Tür zu. Der Fahrer rümpfte kurz die Nase, nickte und fuhr los. Gedankenversunken betrachtete Karl den Himmel, der jetz t immer dunklere Farbtöne annahm und den Schnee dadurch noch strahlender weiß leuchten ließ, während der Fahrer amüsiert "Jingle Bells" trällerte und in gelegentlichen kurzen Pausen, Karl dazu zu bewegen versuchte, mit einzustimmen.Die Abteiltür öffnete sich und eine etwas mollige Frau schob einen kleinen Wagen mit Snacks und Getränken herein. "Darf ich Ihnen vielleicht etwas zu Trinken oder zu Essen anbieten?", fragte sie höflich und deutete auf ihre mickrige Auswahl. "Nein, danke", antwortete Sheryll, w oraufhin die Frau leicht enttäuscht ihren Wagen zum nächsten Abteil schob. Sheryll kramte in ihrem Koffer nach einem Modemagazin, als sich die Frau ihr gegenüber mit einembesonders lauten Schnarchton, der sich mehr wie das Grunzen eines Schweins anhörte, offensichtlich selbst aufweckte und verwirrt um sich blickte. Als sie die Orientierung wie es schien wieder gewonnen hatte, wandte sie sich begierig einer dick belegten Wurstsemmel zu.Der Fahrer sang sein viertes "Jingle Bells" mit von Strophe zu Strophe höherer und lauterer Stimmlage und Karl wünschte sich immer mehr, nie in dieses Taxi gestiegen zu sein. Obwohl er den Fahrer mehrmals gebeten hatte, seine Singerei auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, in dem er sich nicht mehr im Taxi befindet, li eß sich dieser nicht von seiner Laune abbringen, im Gegenteil. Mit Karls zunehmender Missmutigkeit steigerte sich seine Fröhlichkeit. Keine hundert Meter entfernt schaltete die Ampel auf Rot, doch der Fahrer schien keine Anstalten zu machen, den Fuß vom Ga spedal zu nehmen, sondern stimmte "Stille Nacht" in opernverdächtig hoher Tonlage an und bewegte seine Hand impulsiv im Takt."Kindchen, Sie sehen ausgehungert aus! Wollen Sie vielleicht einen Bissen?", fragte die dicke Frau mütterlich und musterte Sheryl l von Kopf bis Fuß, während sie ihr die Semmel entgegen hielt. "Nein, ich bin Vegetarierin", fuhr Sheryll sie an "Vielleicht sollten Sie sich lieber mit Ihrem eigenen Erscheinungsbildbefassen, da hätten Sie nämlich eine Menge zu tun!", fügte sie gelassen hinzu, wobei ihr Blick an den fettigen Haaren der Frau heftete.Die Frau funkelte Sheryll eine Weile zornig an, riss dann ihren Koffer aus dem Gepäcksfach und stürmte aus dem Abteil. Auf nimmer Wiedersehen, dachte Sheryll genervt und wandte sich ihrem Magazin zu."Die Ampel ist Rot!!!", brüllte Karl den Fahrer an. Doch zu spät, er raste mit 70 km/h über die Kreuzung und ein Reisebus konnte gerade noch rechtzeitig bremsen, bevor er sie gerammt hätte. Von allen Seiten ertönten laute Huptöne. "Was habt ihr für ein Problem?", keifte der Fahrer genervt und drückte ebenfalls auf die Hupe. Karl lief vor Wut kaminrot an. "Sie fragen, was die f ür ein Problem haben? Ich werde Ihnen sagen, was genau das Problem ist: Sie sind gerade bei Rot über eine Kreuzung gedonnert, ohne es überhaupt bemerkt zu haben! Wenn es genehm ist, würde ich gerne lebend am Flughafen ankommen, also konzentrieren Sie sich jetzt verdammt noch mal auf Ihre Arbeit und nicht auf irgendwelche Weihnachtslieder!", brüllte Karl den verdattert blickenden Fahrer an.Sheryll war gerade in einen Artikel über Beziehungsprobleme und wie man sie löst vertieft, als die Abteiltür erneut aufglitt."Ihre Fahrkarte bitte", sagte er der Schaffner. Sheryll durchstöberte ihre Handtasche, zog ihre Fahrkarte heraus un d hielt sie ihm entgegen. Er nickte und schloss die Tür hinter sich. Karl war endlich am Flughafen angekommen. Der Taxifahrer hatte die restliche Fahrt keinen Mucks mehr von sich gegeben und starr geradeaus gesehen. Er drehte nicht einmal das Radio lauter als "Merry Christmas" gespielt wurde und verrechnete Karl nichts f ür die Fahrt. Mittlerweile war es dunkel geworden und unzählige Sterne funkelten am klaren Himmel. Der Schneesturm hatte sich jedoch verschlimmert, also beschleunigte Karl seine Schritte, um so schnell wie möglich ins Warme zu kommen."Sehr geehrte Damen und Herren, wir erreichen in Kürze Frankfurt. Ladies and Gentlemen, in a few minutes we will arrive Frankfurt", ertönte die Durchsage im Zug. Sheryll zerrte ihren Koffer vom Gepäcksfach und verstaute das Magazin und das Notebook in ihrer Tasche. Es gingen bereits zahlreiche Abteiltüren auf und die Reisenden schleppten ihre Koffer und Taschen durch den Gang in Richtung Ausgangstür. Sheryll warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel und zog ihren Lippenstift nach, bevor sie ebenfalls ihr Gepäck packte und es den Gang entlang schleppte.Karl betrat die große Eingangshalle des Flughafens und versuchte, sich an den Informationstafeln zu orientieren, auf welchemBahnsteig er musste.Aufmerksam überflog er die Zeilen. Ganz unten las er endlich - ICE von Köln nach Frankfurt - Gleis neun. Er machte kehrt und folgte den Beschilderungen.Hunderte Leute drängten sich durch die Halle und erschwerten ihm jedes Vorankommen. Ein Riese von Mann überrannte ihn fast, als er nach dem Duty Free Shop um die Ecke bog.Der Zug rollte am Bahnsteig ein und kam mit einem Ruck zum Stehen. Sheryll kämpfte sich an zwei, sich um ein Stück Schokolade zankenden Kleinkindern vorbei und hievte ihren schweren Koffer aus dem Zug. Erschöpft rollte sie ihn am Bahnsteig entlang. Sie konnte die dicke Frau einige Meter entfernt erkennen, die von einem ebenso dicken Mann und einem kleinen Kurzhaardackel mit flacher Schnauze empfangen wurde. Der Dackel bellte und wimmerte vor Freude und sprang an ihren Beinen hoch, während sie den Mann umarmte. Die drei gaben ein derart komisches Bild ab, dass beinahe alle Vorbeigehenden sie anstarrten.Direkt vor Sheryll stritten sich die beiden Kinder immer noch um das Stück Schokolade, während der Lautsprecher die Anschlussmöglichkeiten für die Reisenden erläuterte.Sheryll kämpfte sich durch die Menge und als sie gerade die beiden Kleinkinder überholen wollte, stieß sie mit einem attraktivenbraunhaarigen Mann zusammen. "Oh! Entschuldigung!", rief sie dem Mann im Weitergehen zu."Kein Problem!", schrie ihr Karl und hielt weiter nach seiner Mutter Ausschau ...PS:此文章由成都寒假德语培训_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语学习:德文短篇:Einmal Glück haben

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成都德语学习:德文短篇:Einmal Glück habenAls Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77 Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sheryll starte aus dem Fenster auf eine grün-braune Masse,die aus kahlen Bäumen und durchnässten Feldern bestand.Es würde alles gut werden.Sie würde ihr selbstgeplantes Projekt nun beenden und endlich aus ihrem alten Leben fliehen können.77Minuten können eine Menge bedeuten.Für Sheryll lag nach77Minuten Zugfahrt ein neues Leben.Ein Leben ohne ihre große Liebe Tom,der ihr nie das gegeben hatte,was sie bei ihm gesucht hatte. Ein Leben ohne dieÜberreste ihrer Familie,ohne ihre Tante Diana und ihre Cousine Carola,die in jeden Gespräch fünf mal fragten,warum sie Tom nicht geheiratet hatte.So,als würde sie sich diese Frage selbst nicht oft genug stellen.Sicher wäre er ein idealer Mann gewesen,hübsch,erfolgreich, immer charmant.Leider zu jeder anderen Frau in Köln und nicht zu ihr, nicht,nachdem sich nach einem halben Jahr ihrer Beziehung Routine eingeschlichen hatte.Sie war trotzdem geblieben,drei Jahre lang,hatte drei Jahre lang erdrückenden Alltag ertragen,war nach der Ausbildung gar nicht erst auf Arbeitssuche gegangen,sondern war zu Tom gezogen und hatte für ihn den Haushalt erledigt.Sie hatte von Kindern geträumt und von einer großen Traumhochzeit.Ihre Mutter war nie verheiratet gewesen.Sie, Sheryll war dasÜberbleibsel eines Urlaubs in den Staaten und von ihrem Vater hatte sie nichts bekommen als den amerikanischen Namen.Sie wollte es besser machen.Ihre Kinder sollten Vater und Mutter haben.Aber dann hatte etwas in ihr angefangen,dagegen zu kämpfen.Gegen diese trügerische Harmonie,gegen ihre beinahe devote Liebe zu Tom,der immer mehr zum Macho wurde,mehr mit Kumpels wegging als mit ihr,und den Kellnerinnen in seiner Stammkneipe mehr Komplimente machte.Das sollte nicht ihr Leben sein.Es musste einen Mittelweg geben zwischen dem Leben ihrer Mutter und diesem Spießerleben,auf das sie so zielstrebig zugeschossen war.Von einem Tag auf den anderen war sie zu dem Entschluss gekommen,Tom und Köln und alles,was zu diesem Leben gehörte,zu verlassen und ein neues,ganz anderes Leben zu beginnen.Frankfurt sollte nur der Anfang sein,ein Start.Bald würde ihr die Welt gehören.Ja,ihr Lebenwürde sichändern.Auch Karl ahnte nichts,als er seinen Platz am Fenster verließund in die Küche seiner kleinen Junggesellenwohnung ging,um sich ein karges Abendessen zu bereiten,das aus Spiegelei bestand und fertig gekauftem Kartoffelsalat,der zu95%aus Mayonnaise bestand und zu5%aus Kartoffeln. Er fand auch noch eine Dose Bier im Kühlschrank,spülte schnell ein Glas ab,und goss den Inhalt der Dose hinein.Es war gemütlicher,aus dem Glas zu trinken.Den Teller mit seinem Abendessen stellte er auf einen Stapel Computerhefte,die seit Wochen auf dem Wohnzimmertisch lagen.Einen besseren Platz fand er nicht.Karl schaltete den Fernseher ein und starrte auf eine dramatische Szene in einer Seifenoper,deren Inhalt er nicht verstand und die ihn auch nicht interessierte.Dann war der Teller leer, Glas und Dose auch und Karl ging in die Küche,um etwas zu suchen.Irgendwo musste noch eine Flasche Wein stehen.Er fand sie,nachdem er den Inhalt seines Küchenschrankes auf dem Boden verteilt hatte.Nachdem er zwei Schubladen ausgeräumt hatte,fand er auch denÖffner.Er holte das Glas aus dem Wohnzimmer,spülte es kurz aus und nahm es dann,samt Flasche wieder mit zurück.Er blieb vor dem Fenster stehen.Draußen wurde es langsam dunkel.Es war ein goldener Herbsttag gewesen,aber bald würde es regnen.Regnen und regnen und bis zum März nicht mehr aufhören.Er besah sich den Turm vor seinem Fenster,der schon von ein paar Scheinwerfern angeleuchtet wurde.Karl hasste dieses Leben.Er hasste die muffelige Wohnung,den Job bei der Zeitarbeitsfirma und diese Stadt,in der Männer wie er immer von der Seite angestarrt wurden,weil sie nicht der Norm entsprachen.Er würde dasändern.Er würde allesändern.Frankfurt sollte nur ein Anfang sein,ein Start.Bald würde ihm die Welt gehören.Ja,sein Leben würde sichändern.Sheryll war in Frankfurt angekommen,hatte sich ein Taxi in die Innenstadt genommen und hatte in einem gemütlichen Lokal zu Abend gegessen.Sie hatte zwei Glas Wein getrunken,war in Gedanken noch mal ihren Plan durchgegangen.Sicher war er nicht perfekt.Aber mutig.Und mutig wollte sie immer sein.Sie zahlte und machte sich langsam auf den Weg.Fast zeitgleich hatte Karl seine Wohnung verlassen.Er zog sich seinen alten Mantelüber und nahm den Beutel aus seinem Kleiderschrank,in dem alles lag,was er noch brauchte,um seinen Plan zu ngsam und mit seltsamer Ruhe erfüllt ging er zu Fußden Weg in die Innenstadt.Natürlich regnete es jetzt.Aber das störte ihn nicht mehr.Bald würde er irgendwo in der Sonne liegen.So oft hatte er davon geträumt,auszubrechen aus diesem Gefängnis,das sich sein Leben nannte.Jetzt würde er alle seine Träume in die Tat umsetzen.Er erreichte die Bank nach einer Viertelstunde. Er zog sich die Maske an,die er schon vor Monaten besorgt hatte und steckte die Pistole in die Innentasche seines Mantels.Er atmete tief durch,dann bog er um die Ecke und betrat die Bank,die Hand schon in der Innentasche. Die wenigen Besucher der Bank lagen auf dem Boden,die Angestellten hattendie Arme erhoben.Wenige Meter von ihm entfernt stand eine schwarzgekleidete Person mit erhobener Pistole.Verdammt,so etwas konnte nur ihm passieren.Nicht mal mit dieser Idee war er der erste gewesen. Was sollte er nun tun?Sich eine andere Bank suchen?Das war einfach lächerlich.Alles,was heute Abend passierte,war zum heulen komisch, konnte eine Szene aus einer Seifenoper sein.Nicht einmal dieses letzte Mal konnte er Glück haben.Sheryll reagierte schneller als Karl.Natürlich hatte es sie verwundert. Sie war mitten imÜberfall gewesen,als der nächste Bankräuber in die Bank stürmte.Allein wie sie und wahrscheinlich mit genauso schlechtem Plan. Das war wie in einem drittklassigem Gangsterroman.Aber jetzt musste sie das Beste daraus machen."Gut das du kommst!",rief sie mit lauter und fester Stimme,"Wurde auch wirklich Zeit."Sie packte eine Frau,die vor ihr auf dem Boden lag und befahl ihr,aufzustehen."Nimm sie als Geisel." Dann richtete sie die Pistole auf einen Bankangestellten."Haben Sie mich nicht verstanden?Geld in diesen Beutel hier,los!"Karl hielt die Pistole auf die Geisel gerichtet,noch immer zu verdutzt, um das,was hier passierte wirklich begreifen zu können.Das hier war mehr als lächerlich.Aber immerhin,er sah,wie der Angestellte Geld in den Sack räumte.Es schien alles reibungslos zu laufen.Vielleicht war es dieses Planlose,dieses Verrückte,das diese Unternehmung zu einem Erfolg machte.Zwei Beutel waren schon voll mit Geld."Los,komm her und hilf mir tragen",kommandierte Sheryll und gefiel sich in der Rolle als Gangsterboss schon ganz gut,"Einen Fluchtwagen hast du doch bereitgestellt,oder?""Unser Fahrer wartet draußen",antwortete Karl und kam sich vor wie in der Neufassung von Bonnie und Clyde,ein Film,der ohne Drehbuch gedreht wurde.Gemeinsam rannten Sheryll und Karl nach draußen,jeder mit zwei Beuteln Geld unter den Armen.Wortlos rannten sie die Straßen lang,brauchten bis zu Karls Wohnung nur zehn Minuten.Die Polizei suchte jetzt nach drei Flüchtigen Bankräubern in einem gestohlenem Auto."Sheryll",sagte Sheryll,als sie wieder genug Luft zum Sprechen hatte. "Ich bin Karl",antwortete Karl.Sheryll musste grinsen."Danke.Ohne dich hätte ich das wohl nicht geschafft."Karl lachte.Das war einfach Wahnsinn,was hier vor sich ging.Das konnte einfach nicht real sein.Sie packten das Geld,eine ganze Menge Euro,in zwei von Karls alten Koffern.Gegen Mitternacht verließen sie die Wohnung und fuhren in aller Ruhe mit einer U-Bahn zum Bahnhof,wo Karl zwei Tickets für den ICE nach München kaufte.Früh morgens kamen sie dort an,nahmen sich ein billiges Zimmer in einem Hotel für Rucksacktouristen und hörten sich im Radio den Berichtüber den seltsamsten Bankraub aller Zeiten an.Am späteren Morgen,nach einem Frühstück,buchten sie einen Flug nach Rio,wo sie ein paar Wochen lang Urlaub machten.In Deutschland fahndete die Polizei vergeblich nach einer Gruppe Krimineller."DerÜberfall musste seit Wochen geplant gewesen sein",sagte ein Sprecher im Fernsehen,"Es war einÜberraschungsangriff gewesen,der nur durch exzellente Planung funktionieren konnte."Sheryll und Karl mussten darüber lachen.Sehr viele Jahre später erzählten sie ihren Enkeln von der außergewöhnlichen Geschichte ihrer Liebe,von einer Hochzeit in Los Angeles und von einem sehr schönem Leben auf der Flucht.Es war nur einmal in ihrem Leben,an dem Sheryll und Karl richtig Glück gehabt hatten,aber dieses eine Mal reichte für den Rest ihres Lebens.PS:此文章由成都德语学习_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训班:德文短篇:Die Suche

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成都德语培训班:德文短篇:Die SucheAls Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Nervös blätterte sie in ihren Unterlagen.Gab es irgendetwas,das sieübersehen hatte?Sie lehnte sich zurück und atmete erleichtert auf.Nein,diesmal war alles perfekt.Dem Bau des Kinderheimes stand nun nichts mehr im Weg.Vor rund zehn Jahren war sie nach Deutschland zurückgekehrt,und sie hatte den Entschluss,endgültig hier zu leben,nie bereut.Ihre Mutter war in den Staaten geblieben und der Kontakt war seitdem zunehmend brüchiger geworden.Vor zwei Jahren schließlich,kurz vor Mutters Tod,hattesie nochmals versucht,Vaters Namen herauszufinden.Das Einzige, was sie wusste,war,dass er Deutscher war.Vergebens,die Mutter hatte nur abgeblockt."Als er von meiner Schwangerschaft erfuhr, hat er uns einfach sitzen lassen",sagte sie,"er ist es nicht wert,dass du ihn suchst.""Mutter",versuchte sie einzulenken, "du bist zu verbittert,er hatte sicher seine Gründe.Es war sicher auch für ihn nicht einfach."Doch es war nichts zu machen,Mutter gab den Namen nicht preis.Mittlerweile hatte sie mit diesem Kapitel abgeschlossen. Abgeschlossen,nun gut,sie redete es sich zumindest ein.Sie stand nun selbst kurz davor,eine Familie zu gründen.Sie kannten sich noch nicht lange,doch diesmal war sie sich sicher,mit ihm, Fabian,würde sie den Rest ihres Lebens verbringen.Er war der Fels in der Brandung und sie verstanden sich auf eine nahezu unheimliche Art.Sie brauchte einen Satz nur anzufangen und er vervollständigte ihn.Umgekehrt war es ebenso,fast,als könnte sie seine Gedanken lesen und zu Ende bringen.Sie lächelte unbewusst,wenn sie nur an ihn dachte,und sie freute sich unbändig, dass nun in Frankfurt ihr gemeinsames Leben beginnen würde.Während sie das Kinderheim-Projekt zum Abschluss gebracht hatte, hatte er ein Haus für sie beide gesucht und gefunden.Warum denn gleich ein ganzes Haus,wir sind doch nur zu zweit,hatte sie ihnscherzhaft gefragt.Für unsere Kinder,die wir bald haben werden, hatte er mit einem schalkhaften Lächeln geantwortet.Ich sehe unsere Familie schon leibhaftig vor mir.Wir zwei und mindestens vier Rangen.Als sie ihn erschrocken anschaute,lachte er lauthals. Also gut,dann belassen wir es bei zwei,zumindest für den Anfang. Sie erwachte aus ihren Tagträumen und schaute auf.Gleich bin ich da,dachte sie zufrieden.In Frankfurt angekommen,schaute sie sich suchend um.Sie sollte sich hier mit einem Herrn Karl Schrader treffen,dem Leiter des Projekts.Seltsam,diese Namensgleichheit,dachte sie,auch Fabian hießSchrader.Ob vielleicht eine weitläufige Verwandtschaft besteht?Andererseits,Frankfurt war so groß, sicher reiner Zufall."Miss Crow?"Sie zuckte zusammen."Ja,das bin ich."Sie schaute auf.Ein grauhaarigerälterer Herr,sie schätzte ihn auf Anfang sechzig,reichte ihr die Hand.Er musterte sie eindringlich."Mein Name ist Schrader,ich freue mich,Sie kennen zu lernen."Etwas in ihr sagte ihr,dass die Freude zwiespältig war."Sie sind sicher etwas müde von der Reise,ich schlage vor,wir trinken gleich hier an Ort und Stelle noch einen Kaffee,bevor wir ins Büro fahren."Sie fand es ungewöhnlich,willigte aber ein.So saßen sie sich nun in diesem Bistro gegenüber und der alte Herr schien nach Worten zu suchen.Endlich hatte er sich gefasst."Miss Crow,halten Sie mich nicht für indiskret,aber ich muss Sie etwas fragen.Wie ist der Vorname Ihrer Mutter?"Nun verstand Sheryllüberhaupt nichts mehr.Was hatte ihre Mutter mit diesem Projekt zu tun?"Meine Mutter hießKathrin,können wir nun endlich zu unserem Projekt kommen?"Sie war etwas schnippisch geworden.Der alte Mann wurde plötzlich sehr bleich."Oh Gott,ich ahnte es,ich ahnte es gleich,als ich zum ersten Mal Ihren Namen hörte,Miss Crow."Er stöhnte und rang um Fassung."Was haben Sie denn",fragte Sheryll,"ist Ihnen nicht gut?" "Miss Crow,was ich Ihnen jetzt erzähle,wird Ihnen nicht gefallen. Aber glauben Sie mir bitte,auch für mich wird es nicht leicht werden.Ich versuche,mich kurz zu fassen.Als Fabian mir von ihnen erzählte und ich Ihren Namen das erste Mal hörte,beschlich michgleich eine böse Ahnung,nun habe ich leider die Gewissheit.Es tut mir so unendlich leid,glauben Sie mir bitte,aber Siekönnen..."er stockte."Was kann ich?",fragte Sheryll ungeduldig."Sie können Fabian nicht heiraten."Sheryll wusste nicht mehr,was sie davon halten sollte. "Warum sollte ich ihn nicht heiraten können,und was geht Sie das überhaupt an?"Und dann kamen die Worte aus Herrn Schraders Mund,die Worte an die sie sich für den Rest ihres Lebens erinnern würde."Ich bin Fabians Vater-und auch ihrer..."Mit diesem einen Satz hatte sich ihr ganzes Leben geändert.All die Jahre hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht,als eines Tages ihren Vater kennen zu lernen.Was hatte sie nicht alles versucht,um ihn ausfindig zu machen.Wie sehr hatte sie manchmal ihre Mutter verwünscht,weil sie ihr nicht weiterhelfen wollte. Nun hatte sie ihn gefunden,endlich,aber um welchen Preis? PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语学习:德文短篇:Julia und Romeo

成都德语学习:德文短篇:Julia und Romeo

成都德语学习:德文短篇:Julia und RomeoAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Genau dort hatte sie gestanden, dachte Karl wehmütig ohne den Blick von diesem Turm abzuwenden. Er hatte ihr atemberaubendes Lächeln vor Augen als sie da stand, in ihrem himmelblauen langen Kleid, das ein wenig durchsichtig war und ihren wunderschönen Körper abzeichnete. Sie hatte die Arme erhoben als wollte sie die ganze Welt umarmen.Sheryll blickte auf die Uhr. Noch 33 Minuten bis zur Ankunft. Noch einmal überflog sie das überarbeitete Konzept für den Bauder neuen Supermarktkette "Brothers & Co". Es waren Niederlassungen in München, Frankfurt, Düsseldorf, Berlin und Hamburg geplant. Beim Lesen lächelte Sheryll und war von sich selbst und ihren Ideen überzeugt. Sie malte sich jetzt schon aus mit welcher Begeisterung ihr neues Konzept in Frankfurt aufgenommen werden würde."Ich möchte fliegen!" - schrie sie vom Turm herunter, beugte sich ein wenig vor und lachte. "Bist Du verrückt geworden? Komm da runter!" rief er ihr zu. Aber sie lachte nur, ging einen Schritt zurück und blickte in den Himmel. "Dieses Leben gehört uns allein, Romeo!" rief sie, als er sich ihr gerade nähern wollte. "Nein, bleib wo Du bist, bitte!" rief sie ihm zu. Sheryll blickte aus dem Fenster. Gleich bin ich in Frankfurt, dachte sie und seufzte ein wenig. Bei ihren Erinnerungen wurde ihr warm ums Herz, und eine enorme Sehnsucht stieg in ihr auf. Es schien sich kaum etwas verändert zu haben. Alles kam ihr noch so bekannt vor, obwohl alles schon so lange her war. Sheryll schloss die Augen und träumte noch ein wenig vor sich hin. Karl wurde von einem vorbeifahrenden Zug aus seinen Gedanken gerissen. Sein Blick ruhte noch immer auf dem Alten Turm. "Verlasse mich niemals, Romeo!" bat sie ihn als er sich ihr dann doch näherte und sie liebevoll in den Arm nahm. Schweigendstreichelte er seiner Julia über ihr blondes, lockiges Haar, das in der Sonne glitzerte. Sie hatte ihn angesehen wie ein kleines Mädchen, das Schut z suchte.Wie verliebt er sie doch immer angesehen hatte, als sie Hand in Hand den Weg entlang geschritten waren. Sie hatten sich an den Händen gehalten und sich die ewige Liebe geschworen. Ein zarter Kuss auf ihre vor Sehnsucht glühenden Lippen folgte. S heryll lächelte und ihre Augen wurden feucht bei diesen Erinnerungen.Sie schlug ihre Arme um seinen Hals, legte ihren Kopf an seine Schulter und schluchzte. "Bitte verlasse mich nicht!" - flehte sie ihn an. Romeo drückte seine Julia an sich und fühlte sich ein wenig hilflos. Sie hatten nur noch wenige Tage zusammen bis er seinen Grundwehrdienst bei der Marine absolvieren würde. Damals war die Einberufung selbstverständlich und die Kriegsdienstverweigerung noch unüblich gewesen.Es hatte sie damals wie ein Schlag getroffen, als sie von der Schule nach Hause kam und ihre Eltern ihr mitteilten, dass sie in die Vereinigten Staaten zurückkehren würden, da ihr Großvater sehr krank war. "Ich kann doch nicht einfach abreisen, ohne mich zu verabschieden!" hatte sie damals zu ihren Eltern gesagt. Doch die Koffer waren bereits gepackt und ein Taxiwartete draußen. Wie in Trance hatte sie damals die Wohnung verlassen und war mit ihren Eltern in das Taxi gestiegen. Karl zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch langsam in die Luft. Er erinnerte sich genau daran, wie er damals am Tag der Abreise am Kai stand und sich suchend nach ihr umsah. "Ich habe gehört, dass sie mit ihrer Familie spontan abgereist ist" sagte seine Mutter.Für ihn war damals eine Welt zusammen gebrochen. Ohne ein Wort zu sagen war sie abgereist? Er konnte es nicht fassen. Nicht einmal eine Adresse oder einen Brief hatte sie ihm hinterlassen. Karl erinnerte sich gut daran, dass es damals Jahre dauerte bis er sich von seinem Schmerz erholt hatte. Doch vergessen konnte er sie niemals.Sheryll blätterte in ihrem Terminkalender. Zwischen der Ankunft in Frankfurt und dem Termin lagen noch gut zwei Stunden. Ein Abstecher wäre noch drin, stellte sie erleichtert fest. Karl näherte sich langsam dem Turm, auf den sie immer gestanden hatten. Als er an seine Julia dachte waren die Jahre, die bereits vergangen waren, wie weggeblasen. Er sah sie genau vor sich. Selbst an den Duft ihrer zarten Haut erinnerte er sich noch genau.Ankunft in Frankfurt. Sheryll stieg aus dem Zug und sah sichein wenig um, bevor sie mit schnellen Schritten in Richtung Ausgang eilte."Romeo, Liebster! Hör gut zu! Wenn Du mich verlässt, wird ein Teil von mir gehen. Wie soll ich ohne Dich nur leben?" hatte sie immer wieder gefragt.Sheryll stieg in ein Taxi und lies sich direkt an den Zielort ihrer Gedanken bringen. Als sie angekommen war und aus dem Taxi stieg, spürte sie eine innere Unruhe aufsteigen.Karl zündete sich eine zweite Zigarette an und blickte vom Turm herunter. Di e noch vom Regen nassen Dächer der Häuser glitzerten ein wenig in der Sonne.Sheryll schritt langsam einen Weg entlang, den sie zuvor allein noch nie gegangen war.Karl schloss die Augen und sah sie wieder vor sich, in ihrem himmelblauen Kleid. "Ich liebe Dich!" hatte er ihr immer wieder ins Ohr geflüstert.Sheryll blieb wie angewurzelt stehen. Ihr Körper zitterte. "Der Schmerz wird unerträglich sein! Ich sehne mich jetzt schon nach dem Tod." hatte sie ihm entgegnet, worauf hin er ihr einen Finger auf d ie Lippen gelegt und verständnislos mit dem Kopf geschüttelt hatte."Der Schmerz hat niemals aufgehört" vernahm er plötzlich eineStimme synchron zu seinen Gedanken. Erschrocken drehte er sich um und blickte direkt in die klaren und hoffnungsvollen Augen seiner Julia. Als Romeo ihr die Hand reichen wollte spürte er einen brennenden Schmerz in der Herzgegend und krümmte sich. Er brach in ihren Armen zusammen."Oh Gott nein, Romeo" schrie Julia und beugte sich über ihn und legte ihren Kopf auf seine Brust. "Wo warst Du nur?" flüsterte Romeo kaum hörbar - und übertönt von den läutenden Glocken der gegenüberliegenden Kirche - bevor er seine Augen für immer schloss.PS:此文章由成都德语学习_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培训班:德文短篇:Ein unerwarteter Besuch

成都德语培训班:德文短篇:Ein unerwarteter Besuch

成都德语培训班:德文短篇:Ein unerwarteterBesuchAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sheryll saß an einem Fensterplatz des ICE. Sie fuhr das erste Mal mit dieser Hochgeschwindigkeitsbahn, deren scharfen Züge sie irgendwie an einen Hai erinnerten. Sie genoss den weichgepolsterten Sitz und die Beinfreiheit, während sie aus dem Fenster sah, ohne richtig wahrzunehmen, wie die Landschaft an ihr vorbeiraste. Sie hatte heute einen anstrengenden Nachmittag vorsich. Das Projekt, an dem sie seit zwei Monaten arbeitete, sollte nun seinen Abschluss finden. Das lag jedoch allein in ihrer Hand. Sie hatte ihr rechtes Bein über das andere geschlagen und wippte es nervös auf und ab. Hoffentlich konnte sie die Bauherren überzeugen.Auf dem freien Sitzplatz neben ihr lag ihre Mappe mit den Plänen für das neue Hochhaus. Sheryll nahm die Mappe in die Hand und blätterte mit zusammengezogenen Augenbrauen darin.Sie sah nicht auf, als sich jemand neben sie setzte, so vertieft war sie in ihre Unterlagen."Interessant", hörte sie eine weibliche Stimme nach einer Weile sagen.Ja, dieser Tag wird interessant, dachte sie, ohne sich angesprochen zu fühlen. Erst als sie den aufdringlichen Blick der alten Dame neben sich spürte, sah sie auf."Interessant", wiederholte ihre Sitznachbarin nochmals, doch sie beachtete nicht die Pläne auf Sherylls Schoß. Dafür fixierte sie Sherylls Gesicht, als hätte sie irgendein Geschwulst oder sonst etwas Eigenartiges entdeckt.Sheryll fasste sich automatisch ins Gesicht und strich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. Sie spürte nichts außer ihrer zarten Haut, die wie immer einen Ton zu blass für diese Jahreszeit war. Siegenehmigte sich einfach zu wenig Freizeit, kam selten an die frische Luft."Was meinen Sie?", fragte sie und stellte fest, dass sie sich über die alte Dame ärgerte."Ach Schätzchen", die Dame nahm ihre Hand, "Lassen Sie sich nicht von einer alten Dame stören. Ich habe nur eben diese Brieftasche zwischen den Sitzen gefunden. Sie war eingeklemmt." Sie hielt Sheryll die lederne Brieftasche hin."Oh. Sie gehört nicht mir." Sheryll hatte keine Lust auf ein Gespräch. Sie musste sich noch geistig auf die Verhandlungen vorbereiten."Sehen Sie einmal." Die Dame öffnete sie. "Es ist ein Ausw eis darin. Die Brieftasche hat ein Mann vergessen. Ich war so neugierig und hab mir erlaubt das Foto anzusehen." Sie hielt es Sheryll unter die Nase. Unfreiwillig nahm Sheryll den Lichtbildausweis und sah ihn sich an. Sie merkte wie ihr für eine Sekunde die Luft wegblieb. Für einen kurzen Moment hatte sie ihrer Phantasie freien Lauf gelassen. Sie spürte, wie ihre Wangen glühten."Kennen Sie ihn?", es war der alten Dame nicht entgangen, dass das Foto in Sheryll etwas ausgelöst hatte.Doch Sheryll hatte sich schon wieder gefasst. "Nein, nein... F ür einen Moment dachte ich..." Sie sah ihre Sitznachbarin an. "Nein", sagte sie entschlossen, "ich kenne ihn nicht.""Ich werde den Ausweis wohl am Bahnhof abgeben." Sie schien auf eine Antwort zu warten. Da merkte Sheryll, dass sie die Brieftasche noch immer in der Hand hielt."Ich mache das schon", hörte sie sich selbst sagen. Sie konnte es nicht glauben, als sie sie in ihrer Handtasche verstaute. "Wie Sie möchten, aber vergessen Sie es nicht." Die Dame sah sie misstrauisch an.Es war bereits 20 Uhr als Karl sich vom Fenster abwandte, an dem er die meisten Stunden seiner Tage verbrachte. Es tat ihm gut, andere Menschen zu sehen. Zu wissen, dass das Leben draußen weiterging.Er streckte seinen verspannten Rücken, während er in die Küche ging, um sich etwas zu essen zu machen. Er hatte noch eine Knackwurst und etwas Gemüse vom Vortag übrig. Gott sei Dank hatte er keine Mikrowelle. So verging wenigstens etwas Zeit beim Aufwärmen seiner täglichen Speisen. Denn Zeit h atte er genug. Vor allem jetzt, seit er nicht mehr arbeitete. Doch was konnte er tun, wenn sein Körper nicht mehr mitmachte? Seine Arbeit hatte ihn immer abgelenkt - von den Sorgen und Gedanken, die ihn umtrieben.Er hatte es nie leicht gehabt im Leben, doch die Einsamkeit war das schlimmste.Was hatte sie eigentlich hier zu suchen? War ihr der Erfolg heute Nachmittag so sehr zu Kopf gestiegen? Sie war überglücklich gewesen, als sie die Bauherren überzeugt hatte. Anschließend waren sie sogar noch essen gegangen. Vielleicht war es auch der Wein, überlegte sie. Doch da sie schon einmal hier war, wäre es dumm, wieder zurückzufahren.Sheryll griff in ihre Handtasche und holte den Ausweis hervor, den sie beim Aussteigen am Bahnhof vergessen hatte, abzugeben. Sie dachte an die alte Dame und hoffte, sie hatte sie nicht beobachtet, wie sie einfach mit dem Ausweis in der Tasche zu den Taxis geeilt war.Grafengasse 9. Sheryll war noch nie in dieser Stadt gewesen. Sie hatte keine Ahnung, wo diese Gasse sein sollte. Als sie endlich einen Passanten auf der fast menschenleeren Strasse sah, fragte sie ihn einfach nach dem Weg."Die Gasse ist gegenüber vom alten Turm, die kleine Einkaufsstrasse." Die junge Frau deutete in die Richtung. Grafengasse. Endlich. Sie wünschte, sie wäre jetzt zu Hause, so erschöpft und müde war sie. Je näher sie der Nummer 9 kam, destoheftiger schlug ihr Herz. Was hatte sie hier zu suchen, fragte sie sich noch einmal.Wieder einmal holte er den Stapel Briefe heraus, die sie ihm ungeöffnet wied er zurückgeschickt hatte. Er nahm einen nach dem anderen heraus und las die Zeilen, die nie von jemand anderem gelesen wurden. Wieder einmal kamen ihm die Tränen. Warum hatte er sie nie besucht, hatte sein Recht eingefordert? Er war zu schwach gewesen. Jet zt war es zu spät, sie würde es ihm nie verzeihen. Aber wahrscheinlich wusste sie gar nicht, dass es ihn gab.Plötzlich läutete es an der Tür. Wer konnte das sein? Er verstaute die Briefe wieder in der Lade neben dem Fernseher, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und ging in den Vorraum um nachzusehen. Durch den Spion erkannte er eine junge Frau. Sie hatte seine Brieftasche in der Hand, die er letzte Woche im neuen ICE vergessen hatte, als er versucht hatte, sein Leben umzustellen. Es sollte der Anfang sein, ab und zu etwas zu unternehmen und unter Leute zu kommen. Doch bei dem einen Mal war es seit dem geblieben. Er öffnete die Tür.Ein Mann um die sechzig Jahre stand vor ihr. Er sah älter aus, als auf dem Passfoto. Doch er hatte die gleichen blauen Augen wie sie. Wieder spürte sie dasselbe Glühen in ihren Wangen, wie heuteNachmittag im Zug, als sie sein Foto das erste Mal gesehen hatte. Wieso empfand sie so? Sie kannte diesen Mann doch gar nicht. Wortlos lies er sie in die Wohnung."Wer ist das?", fragte sie, als sie das Foto von einem kleinen Mädchen, vielleicht drei Jahre alt, auf der Wand gegenüber der Eingangstüre sah."Ich glaube, das bist du."Erst als Sheryll die Tränen an ihren Lippen schmeckte, merkte sie, dass sie weinte. "Wo warst du", schluchzte sie.Er holte die ungelesenen Briefe und drückte sie ihr wortlos in die Hand.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。

成都德语培:科幻文章:3) Karl

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成都德语培训:科幻文章:3) KarlAls Karl zum Fenster hinaus schaute, sah er dasselbe, wie immer. Der schöne, blaue Himmel mit vielen weißen Wolken, die gemütlich an seiner Wohnung in Frankfurt vorüberzogen. Alte Karavellen, fremde Inseln, antike Helden und einfach nur riesige Tierchen formten sich aus dem weißen Dampf, der viele Kilometer weit weg sich ansammelte und von den Luftströmungen der Atmosphäre dahingetragen wurde. Der Himmel war stets der Gegenstand seiner Betrachtung gewesen, denn was anderes konnte man aus dem 112 Stock kaum erkennen. Er kam sich manchmal wie ein Adler in seinem Nest vor, nur im Unterschied zu dem Nest eines Adlers hatte die hohe Lage seiner Wohnung nichts Würdevolles. Sicherlich, es war kein einfaches Loch, wie die meisten Wohnungen heutzutage, wo es viele Schirme gab, mit denen man bestimmte Bereiche der Wohnung abdeckte und so eine Art neues Zimmer schaffte. Seine Wohnung hatte tatsächlich zwei Zimmer und eine Küche, mit einem eigenständigen Badezimmer natürlich. Es war eigentlich ganz gut zwei Zimmer f ür sich allein zu haben, ach was, heutzutage war es in Europa sogar Luxus, dennoch sagte die hohe Lage seiner Wohnung aus, dass es seinem Geldbeutel auch besser gehen könnte. Sich eine Wohnung in einem dieser riesigen Blocks zu mieten, war natürlich nicht geradedas Beste. Und man stelle sich das nur vor, 112. Stock! Etwa 270 m. weg von der Erde! Die Wolken erschienen bedrohlich groß aus dieser Höhe, mehr sogar, manchmal befand er sich mitten in einer Regenwolke drin! Karl konnte nicht g enau erklären, was ihm daran so wenig gefiel, aber etwas störte ihn dabei. Er wollte nicht so weit weg von der Erde wohnen. Er wollte sich nicht in einer Regenwolke befinden. Langsam löste er seine Krawatte und drehte sich von dem Fenster, und verbannte die Wolken für einen Augenblick aus seinem Kopf. Er war gerade von der Arbeit gekommen, heute war alles bestens gelaufen. Außerdem war Freitag, das Wochenende stand vor der Tür und Otto meinte, er hätte diese Woche Zeit. Mal sehen, vielleicht würde dieses Wochenende noch ganz gut werden. Eine kurze Fahrt mit dem Airzug, ein Paar schnelle Schritte die Straße entlang, anschließend noch eine Fahrt im überfüllten Fahrstuhl und er würde in Ottos Welt eintreten, seinen Vier-Zimmer-Palast, wie der Besitzer selbst es zu sagen pflegte. Er würde seine Zukünftige mitbringen, Ottos Frau wäre auch da... Irgendwie konnten ihn diese Gedanken nicht aus der Apathie zur ückholen, die er empfand. Es war alles der Türke, es war dieser arme Kerl, der in seiner Firma früher als Putzkraft gearbeitet hat. Nichts gegen Türken, er war ganz in Ordnung. Karl versuchte noch mal sich schmerzlich an seinen Namen zu erinnern, aber dabeikam nichts Gescheites raus. Gülchan war der einzige Name, der sich bei ihm mit Türken assoziierte, aber wie er wusste war das ein Frauenname. Na egal. Jedenfalls wurde die Putzkraft gefeuert, heute Nachmittag. Mangelnde Qualifikation, hieß es. Im Klartext: die Firma hat sich einen Putzroboter geleistet und wollte sich den Lohn für die Putzkraft sparen. Karl ließ sich auf das Sofa fallen und drückte den Ein/Aus-Knopf seiner Fernbedienung. Der TFT Bildschirm, der in die Wand eingebaut war, leuchtete auf und nach ein paar Augenblicken gewann die Darstellung an Schärfe und an Geräuschkulisse.- ...Die gerade eingeschaltet haben: Sie sehen Nachrichten auf ZDF, - sagte die ermüdete Stimme des Moderators. Im Hintergrund war für ein paar Sekunden das Werbeplakat mit dem Spruch "mit dem Zweiten sieht man besser" eingeblendet. Karl schaltete um. Der Bildschirm wurde still und dunkel, aber das dauerte nicht lange. Wild tanzende Rocker erschienen darauf, einer von ihnen brüllte gerade etwas den Zuschauern in die Kamera zu. Karl klickte noch einmal. Ein Mann in einem blauen Arbeitsanzug, mit weißen Resten von einer schleimigen Masse auf der Brust gab gerade ein Interview.- Es ist ganz und gar nicht ein... - Karl klickte noch einmal und schaltete zu Discovery Chanel um. Eine riesige, durchsichtigemeeresgrüne Welle umschloss ihn und das Rauschen des Wassers drang in seine Wohn ung. Die Kamera zoomte weiter, bis schließlich kleine Bakterien zu sehen waren, die sich ständig teilten, oder irgendwo hinschwammen. Die unmögliche Zoomeinstellung verriet, dass mit Computergrafik nachgeholfen wurde. Karl erkannte so etwas sofort. Die Stimme fing an, den Zuschauer über den Nutzen der einzelnen Bakterien zu unterrichten, jedoch auf Englisch. Karl konnte Englisch, keine Frage, als Programmierer muss man das. Jedoch nicht in dem Maße, dass er die genuschelten, halb verschluckten Laute des ame rikanischen Dialekts als zusammenhängende Wörter interpretieren konnte. Für eine zeitlang ließ er sich einfach mittreiben, legte sich fast auf das Sofa und hörte der unverständlichen Sprache zu. Er betrachtete die Bakterien, betrachtete den wunderschön gefilmten Ozean und ließ sich von diesem Anblick beruhigen. Er hörte nicht auf den Sprecher, obschon er ab und an ein einzelnes Wort verstand. Er versuchte auch nicht anhand der Bilder dem Thema der Sendung zu folgen, er saß einfach da und sah fern. Seine Ged anken kreisten währenddessen um den gefeuerten Türken. Es schmerzte ihn, dass er sich an seinen Namen nicht erinnerte, er konnte es nicht erklären aber der Name diesen Mannes schien für ihn jetzt unglaublich wichtig. Er versank in einen Halbschlaf, sah die Sendung und sah doch nichts. Er hättenicht sagen können, wie lange er in diesem Zustand auf seinem Sofa verbracht hat, die Fernbedienung in einer gefährlichen Lage auf seinem Knie. Minuten, Stunden, Tage. Die Zeit schrumpfte zusammen in einen winzigen Augenblick, der Schlaf übermannte ihn ohne dass er etwas davon mitbekam. Schließlich fiel die Fernbedienung auf den Boden und der Sender wurde umgeschaltet. Karl schreckte sofort auf - eine Demonstration war auf dem Bildschirm in Gange. Wie er es mit Erstauen erkannte, passierte es neben seinem Haus, irgendwo auf dem Weg zu der Firma wo er arbeitete. Die Leute waren offensichtlich von irgendwo losmarschiert und gingen jetzt auf den Hauptsitz der RP - Roboter Programmierung. Ganz bestimmt waren sie während ihres Zuges an dem Haus wo er jetzt saß vorbeigekommen, irgendwie war sich Karl ganz sicher. Aber er hatte nichts gehört. Nun gingen sie auf den engen Straßen, mit erhobenen Plakaten auf denen irgendwas stand. Er konnte es nicht lesen, die Kamera schwenkte viel zu sehr.- ...Arbeitsplätze! - der Schrei der Demonstrierenden brachte Karl endgültig aus dem Schlaf.Sie verlangten Arbeitsplätze... Aber wieso bei der RP? Wieso gerade in seiner Firma? Er guckte interessiert zu. Etwas braute sich zusammen, er konnte es fühlen. Einige bekannte Gesichter tauchten auf dem Bild auf, jedoch so flüchtig, dass er sich nichtsicher war, dass er wirklich jemanden erkannte. Seine Augen öffneten sich noch weiter und sein auf seinem Gesicht war der Schimmer von Verständnis zu se hen. Nein, er hatte die Einsicht noch nicht, aber sie war sehr nahe... Es stellte sich heraus, dass all die Menschen die jetzt kaum mehr als einen Kilometer von ihm entfernt (wenn man die Höhe unberücksichtigt lässt) einstmals bei RP eingestellt waren. Sie alle. Mit der Zeit kamen immer mehr Roboter ins Spiel, was nicht sehr überraschend war. Eine Firma, die sogar sich schon im Namen mit der Programmierung der Roboter beschäftigte, musste irgendwann auch ganz viele von denen haben. Ein kalter Schauder durch fuhr Karl, als er die Gesichter näher zu sehen bekam. Er erkannte sie, sie alle. Nur jetzt fiel ihm auf, dass er sie seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hat. Waren es Tage? Waren es Wochen, Monate? Er wusste es nicht. Er wusste nicht einmal wie jeder einz elne von ihnen hieß. Sie demonstrierten, schrieen etwas über die soziale Ungerechtigkeit, waren empört dar über, dass sie von Robotern ersetzt wurden. Es waren keine Programmierer unter ihnen, Karl erkannte es mit einer Art erleichternder Befriedigung. Aber es waren all die, die unqualifizierte Arbeit ausführten. Putzkräfte. Telefonisten. Leute, die an der Information standen und Auskunft über die Firma gaben, oder Sekretärinnen. Sie alle waren nun auf der Straße unddie Luft widerhallte von den Geräuschen i hrer Rufe. Karl glaubte, es bis hierher hören zu können aber es war eine Einbildung, man konnte nichts hören. Nicht aus dieser mörderischen Höhe. Und plötzlich erschien das Gesicht des Mannes am Bildschirm, den man erst heute gefeuert hat, über den Karl gerade noch so eifrig nachgedacht hat. Sein Name kam ihm nicht in den Sinn, jedoch etwas anderes.Die Erinnerung. Wie er vor einer Woche genauso einsam und verloren am Fenster stand und über die Kündigung eines anderen nachdachte. Und in der Woche davor, und so weiter, bis er sich an den Tag erinnern konnte, der nun schon ein Jahr lang zurücklag und wo man den ersten gefeuert hat. Den Mann, der vorher immer seinen Kaffee brachte. Seit dem tat es ein Roboter. Ein leiser, verzweifelter Schrei entfloh Karls Lippen, er riss seine Augen weit auf und Tränen flossen seine unrasierten Wangen runter. Sein Blick wurde klar, seine Augen geöffnet. Er konnte nicht verstehen, wie er es früher nicht gesehen hat. Er trat aus Versehen nach der Fernbedienung, als er vom Sofa aufstand und der Fernseher ging aus. Er durchquerte mit festen Schritten sein Zimmer, zog seine Jacke an und legte schon die Hand auf den Türknauf. Aber er konnte nicht einfach so gehen, ohne Otto vorher gewarnt zu haben. Er konnte ja nicht einfach so bei ihm reinplatzen. Er ging zum Telefonund nahm ab. Zuerst starrte er nur verloren die Tastatur an, als wäre sie ein unlösbar konzipiertes Problem, für dessen Lösung er nun ein Programm schreiben sollte. Dann erinnerte er sich an Ottos Nummer und seine zitternden Finger tippten sie ein. Am anderen Ende der Leitung hörte er die langen Töne - ein Zeichen dafür, dass es mindestens nicht besetzt war. Otto nahm ab.- Schmidt? - fragte seine raue Stimme.- Ich bin's, Karl. - Karls Ohr schwitzte am Hörer.- Ach, d u bist es! Hör mal, ich sagte doch, ich habe diese Woche Zeit? Was hältst du von einer Party? Samstag, um sechs. Bring auch die Angelika mit, ich habe genug Bier für alle da.- Hör zu, ich muss mit dir reden. In einer Viertelstunde bin ich bei dir, es ist dringend. - es dauerte eine Ewigkeit, bis Otto umgeschaltet hat und etwas erwidern konnte.- Mann, du hörst dich aber nicht sehr gesund an. Ist was los bei dir?- Ja, wir müssen reden. Ist deine...- Nein, nein, sie ist weg. Komm ruhig, es ist keiner da.- Gut. In einer Viertelstunde. - Karl hängte sofort auf. Jetzt füllte er sich frei und stürmte aus der Wohnung raus. Die Tür ging zu und er machte sich nicht einmal die Mühe sie richtig zu verschließen. Er lief zum Aufzug, betätigte den Knopf und stürmte in die still aufgehende Tür rein. Hier hatte er etwa fünf Minuten um sich zu beruhigen. Sein Herzschlag pochte, sein Atem war viel zu schnell. Karl dachte immer wieder über die gefeuerten Menschen nach, über ihr Schicksal und über das Schicksal überhaupt. Wie konnte er es nicht merken? Es war doch kinderleicht. Wenn Roboter eingestellt wurden, mussten dafür die Menschen ihre Arbeitsplätze freiräumen. Deutschland hat sich noch nicht ganz von der Arbeitslosigkeit Anfang des 21 Jahrhunderts erholt und obwohl es bergauf ging, würde so etwas einen verheerenden Wirtschaftlichen Schlag bedeuten. Er wagte nicht über die Zahlen nachzudenken, die er manchmal in den Nachrichten sah, wie schnell und in welcher Zahl die neuen Roboter jetzt überall eingestellt wurden. Wenn es so weiter gehen würde, wären bald die Hälfte der Menschen in Deutschland arbeitslos... Der Aufzug kam mit einem leisen "Ping" unten an und die Tür öffnete sich. Karl stürmte wieder raus, dann durch die Eingangshalle und auf die Straße. Die 15 min. die er bis zu Ottos Wohnung gebraucht hat, kamen ihm wie eine ganze Stunde vor, als er schließlich keuchend bei Otto anklingelte. Da hatte er Gelegenheit wieder zu Atem zu kommen. Ottos Tür war wie alle aus Plastik, jedoch hat er sie nach Holz bemalen lass en. Ein Attribut der längst vergangenen Zeit, wo man Türen noch aus Holz oder Metall machte. Schließlich ging auchdiese seltsame Tür auf.- Karl, was ist mit dir los? Komm doch rein. - Otto war dem Aussehen nach über dreißig, sein Bierbauch war unverkenn bar. Seine Lebenskraft sprühte aus seinem Gesicht, etwas von den altmodischen Brillen gedämpft. Er lächelte. Karl fiel auf, dass Otto immer gelächelt hat, so lange sie einander gekannt haben, nur jetzt steckte etwas hinter seinem Lächeln, was Karl früher bei ihm nie bemerkt hat. Besorgnis. Und o ja, Otto hatte einen guten Grund besorgt zu sein, denn Karl sorgte sich mittlerweile selber um sich. Die Welt die er nun hinter sich ließ, als er in Ottos Wohnung eintrat erschien ihm verbrauchter und aussterbender denn je. Als Programmierer, ein beruflicher Freak, gab er sich gern und oft apokalyptischen Gedanken hin, genauso wie er sich anderen Gedanken immer wieder hingab. Vielleicht hätte er Schriftsteller werden sollen, aber ihm fehlte es an der Gabe seine Gefühle in Worte zu fassen. Viel lieber war ihm die virtuelle Kommunikation mit dem Computer, wo er durch geschickte Bewegungen seiner Finger über die holografische Tastatur die Maschine geschickt um den Finger wickelte und sie zwang seine Wünsche in die Tat umzusetzen. Die endlose Freiheit eines Fluges. Otto bat ihn reinzukommen und Karl setzte sich auf ein Sessel.- Willst du was trinken? - erkundigte sich der Gastgeber.- Ja, aber nur Tee.- Nur Tee? - Ottos Augenbraune schnellte hoch, - es muss wirklich etwas passiert sein.Sein Witz klang überhaupt nicht lustig, denn Otto meinte es voll Ernst. Und so ernst war es auch, obwohl Karl noch nicht richtig in Worte fassen konnte, was genau passiert war. Sein Freund verschwand in die Küche und gab ihm eine kurze Zeit, um sich zu sammeln. Was würde er sagen? Wie würde er das, was er gerade erfahren hat, in Worte fassen? Wieder einmal fluchte er über seine mangelnde Fähigkeit die Gedanken in Worte zu fassen. "Beruhige dich, Mann! Otto ist genauso ein Programmierer wie du, er wird es schon verstehen, wenn du nicht in kunstvollen Sätzen mit ihm redest." - dieser Gedanke wirkte beruhigend auf ihn und als Otto mit zwei Tassen Tee reinkam war er auf ein Gespräch gut vorbereitet. So gut er konnte.- Na, erzähl schon. - meinte Otto, als sie ein Paar Schlucke gemacht haben. - du bist doch nicht hergekommen um mein Tee auszutrinken.- Nein, - Karl stellte seine Tasse beiseite, - hast du die Nachrichten gesehen?- Welche denn?Diese Frage entwaffnete Karl völlig. Tatsächli ch, welcher Senderhat denn das ausgestrahlt, was so eine verheerende Wirkung auf ihn hatte? Er erschauderte, denn er wusste nicht, welche Nachrichten es gewesen waren. Hat er das alles etwa nur geträumt? - Nun, ich... ich bin nicht sicher, - meine Karl verlegen, - ich war am Fernseher eingeschlafen. Dann... - er runzelte die Stirn - dann ist wahrscheinlich meine Fernbedienung runtergefallen und hat den Sender umgeschaltet. Deshalb wachte ich auch auf.- Also ich hab nur die auf ZDF gesehen, mehr nicht. - sagte Otto und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Karl fiel auf, wie eng und unbequem dieser war. War es immer so? Er rutschte hin und her und machte weiter.- Nein, ZDF war es nicht. Bevor ich einschlief, habe ich von ZDF auf Discovery Chanel umgeschaltet und von da... aber vielleicht war das auch ZDF, weil die Fernbedienung ist ja runtergefallen und ich weiß nicht, welcher Sender dann lief. Das ist egal. Was ich sagen will ist... - Karl beugte sich über den kleinen Tisch zu Otto rüber, denn seine Stimme wurde zu einem Flüstern, - wusstest du, dass Menschen gefeuert werden?- Karl, ist alles in Ordnung mit dir? Klar, werden Leute gefeuert. Wenn sie Mist gebaut haben, oder wenn der Chef ein Arsch ist. - nun beugte er sich auch leicht vor, - bist du sicher, dass du kein Alkohol willst?- Nein. - Karl fiel in seinen Sessel zurück. Otto verstand nicht, was er sagte, er dachte jetzt womöglich, dass Karl verrückt war. - ich meine, hast du gewusst, dass man einfache Arbeitskräfte feuert, um Roboter einzustellen? Und dass in unserer Firma keine einfache Arbeiter mehr gibt, dass die Roboter schon überall sind? - Ach was, - Otto lachte kurz, - das ist nicht wahr. Sicher, es gibt ein Paar Roboter bei uns, aber wirklich nur ein Paar. Die meisten Arbeiter sind Menschen. Aber was kümmert dich das eigentlich?- Otto, verstehst du das denn nicht?! - Karl sprang von seinem Sessel auf, - ich habe in den Nachrichten eine Demonstration gesehen, es sind sehr viele, alle wurden aus der RP gefeuert! Sie sind durch Roboter ersetzt worden, so geht es schon ein Jahr lang. Ich habe es vergessen, habe einfach nicht darüber nachgedacht und dann als ich die Demonstration sah, all die bekannten Gesichter, wusste ich es wieder. - er fiel in seinen Sessel zurück, - bald werden sehr viele arbeitslos und Deutschland erlebt eine zweite Krise, nur viel größer und bedeutender, als die erste.Karls Ausbruch hat anscheinend die richtige Wirkung auf Otto gehabt. Er saß da und kaute an seiner Lippe. Der Schimmer der Erkenntnis wandelte auch über sein Gesicht, wie fast eine Stunde zuvor über das von Karl. Er stellte die Tasse wieder hin, Tee warjetzt auf einmal überhaupt nicht mehr wichtig.- Aber, - sagte Otto unsicher, - RP stellt doch mehr Roboter ein als alle anderen.- Ja. Aber nicht mehr, als alle anderen zusammen. Was meinst du, was aus all den Menschen wird, die gefeuert werden?- Nun... - Otto schaute zu Karl rüber - sie können Roboterwärter werden. Die Umschulungszeit ist nur 3 Monate.- Ja, - sagte Karl bitter, - aber es werden weniger Roboter, als Menschen gebraucht. Was meinst du, wie viele Anrufe ein Roboter gleichzeitig entgegennehmen kann? Oder ob ein Roboter nicht zehn Putzfrauen ersetzen kann? Ich sage dir, ein Roboter kann alle Putzkräfte unseres Unternehmens ersetzen und außerdem kann er auch der Sekretär von den Abteilungsleitern sein! Und dieser - Karl verlangsamte sein Monolog um aussagekräftiger zu wirken, - einer Ro-bo-ter braucht nur einen Wär-ter. Obwohl er womöglich zehn Men-schen ihren Arbeitsplatz weggenommen hat!! - Karl rang nach Luft, er war aufgeregt und sein Gesicht glänzte vor Schweiß. Als ihm nichts mehr einfiel, was er sagen konnte, setzte er sich langsam wieder.- Verdammt. - sagte Otto nach fast einer Minute Schweigen. - Du hast Recht, Karl, so kann es nicht mehr lange weitergehen. Aber was kann man da tun, wir können den Fortschritt nicht aufhalten,der Point-of-no-return ist längst vorbei!- Point of..?- Na, der Punkt nach dem es kein Zurück mehr gibt. Sieh mich mal an, mein Freund, sieh mich genau an. Ich trage eine Brille. Ich habe meine Tür nach Holz bemalt. Und ich habe diese Pendeluhr, obwohl sie gar nicht mehr geht, - er zeigte mit dem Finger über seinen Rücken zu dem an die Wand gelehnten Holzkasten, mit einem altmodischen Ziffernblatt. - ich bi n ein Anhänger der Vergangenheit, in der Schule war Geschichte, nicht Informatik, mein Lieblingsfach. Aber ich... - seine Arme fielen kraftlos ihm in den Schoß. Sein immerwährendes Lächeln verschwand und Karl sah die Falten um seinen Mund. Mit einem Mal wirkte Otto Schmidt viel älter, als er in Wirklichkeit war, - ich konnte mir nie vorstellen, dass so etwas eintreten könnte.- Was denn?- Na, das, was die ganzen Schriftsteller, die du so magst, vorausgesagt haben. Der Krach der menschlichen Zivilisation, durch ihre eigene Erfindungen hervorgerufen. Denn das ist es, was Menschen befürchten, die sehr an vergangenen Zeiten hängen. So wie ich. Aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass so etwas jemals wahr werden könnte... - er schüttelte den Kopf und verstummte.An diesem Abend war vieles passiert. Nachdem Karl und Otto die kalten Reste des Tees in den Abfluss gespült haben, hat jemand aus dem Krankenhaus angerufen. Christine, Ottos Frau, war von einem Auto überfahren worden und lag im Koma. Sofort haben die beiden die Roboter und den Untergang der menschlichen Rasse vergessen. Als sie beide auf die Straße gegangen waren, sah Karl noch klarer als vorhin. Die riesigen Gebäude türmten sich um ihn auf, er kam sich wie gefangen vor. Die Menschen liefen alle irgendwohin, mit dem Ausdruck vollkommener Gleichgültigkeit auf ihren bleichen Gesichtern. Sie waren wie Bienen in einem verseuchten Bienenstock - krank und hilflos, dennoch arbeiteten sie weiter und produzierten ihren eigenen, giftigen Honig. Er stapelte sich in ihren Wohnungen wie in den Sechsecken des Bienenstocks und daran erstickten sie. Dennoch arbeiteten sie hart weiter, produzierten immer mehr und mehr von diesem Gift und würden bald unter ihm begraben sein.- Sie haben meine Frau überfahren... - jammerte Otto und zeigte schwach auf all die Menschen auf der Straße, - solche gleichgültige Schweine, wie sie.Karl umarmte seinen Freund und zusammen drängten sie sich durch den abendlichen Frankfurt zum Krankenhaus.Christine lag in einem abgeriegelten Zimmer, mit einemAtmungsrohr im Mund. Niemand durfte rein, außer den Ärzten in den sterilen Anzügen. Otto stand die ganze Nacht an der Glasscheibe und wartete darauf, dass Christine aufwachen würde, er stand und weinte lautlos. Karl stand eine Zeitlang mit ihm, aber als er m üde wurde zog er sich in das Wartezimmer zurück. Er bot Otto nicht an mit ihm zu gehen, er konnte gut verstehen was sein Freund empfand. Am nächsten Morgen wurde er von Schmidt geweckt, dieser hatte tiefe blaue Ringe um die Augen.- Sie ist tot, lass uns gehen. - sagte er schwach.- Nein, bestimmt wacht sie noch auf, - meinte Karl schläfrig. - Nein, der Arzt sagte das. Lass uns gehen... Verschwinden wir von hier.Karl und sein Freund Otto waren die ersten, die aus der Stadt wegge zogen waren. Karl ließ Angelika zurück, die ihn für verrückt gehalten hat. Sie waren die ersten, andere folgten. Denn Arbeitslosengeld wurde langsam eingestellt, der Staat konnte es sich nicht leisten die Hälfte der Bevölkerung auf eigene Kosten zu ernähre n. Und dann gab es sie nicht mehr - einfache, unqualifizierte Menschen. Armut wurde ausgerottet, jeder hatte einen guten und ausreichend bezahlten Job. Nur entstanden am Rande von Frankfurt Dörfer. Viele Dörfer. Die Menschen fällten die Bäume und bauten si ch Häuser daraus, sie teilten das Land und bekamendie Kühe und Schweine von den Bauerhöfen, die jetzt unnötig geworden waren, weil das Essen in den dampfenden Fabriken synthetisiert worden war. Das 22 Jahrhundert lebte weiter, aber das Mittelalter entstand an seinem Rande. Der Fortschritt brachte die Welt einen Schritt nach vorn und die, die zurückgelassen waren, hat man vergessen. Sie lebten im Einklang mit der Natur, wie vor vielen Hunderten von Jahren. Nur ab und zu warfen sie unzufriedene Blicke zu der Stadt, die immer mehr heranwuchs und sich gegen die Außenwelt mit Wänden und Dächern abschirmte und sich immer tiefer in das Erdensinnere eingrub.PS:此文章由成都德语培训_法亚小语种张老师收集整理。

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成都德语学习:德文短篇:Als Karl zum Fenster hinausschaute12Als Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagsso nne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sie seufzte und dachte an den langen Weg, der hinter ihr lag. Das Ziel erreicht zu haben erfüllte sie mit großem Stolz, sie musste nur noch ihre Unterschrift abgeben, und schon würde alles veröffentlicht werden, was ihr Team über das neue Medikament herausgefunden hatte. Bahnbrechend! Aber sie hatte gleichzeitig schon Angst vor der plötzlichen Leere, die sie überfallen würde, wenn wirklich alles erledigt war. Sie fiel dann immer in ein tiefes Loch. Nach der Vollendung einer Aufgabe, die ihre volle Energie und Aufmerksamkeit gefordert hatte, kam oft eine große Sinnlosigkeit auf, die Frage "Und jetzt?". Sheryll kannte dieses Gefühl schon lange. Während der Schulzeit war noch alles irgendwie geregelt gewesen. Auf jede Prüfung folgte eine neue Prüfung, auf jedes Schuljahr ein weiteres Schuljahr. Das erste Mal hatte sie das Gefühl nach ihrem Abitur gehabt, sie wusste damals zwar schon genau, dass sie Pharmazie studieren wollte und hatte auch den entsprechenden Notendurchschnitt erreicht, aber das Gefühl war trotzdem da gewesen. Eine Art Beklommenheit oder Angst. Während des Studiums war es dann öfter aufgetreten, nac h großen Prüfungen und besonders nach dem ersten Abschnitt der pharmazeutischen Prüfung und nach ihrer Promotion, immer dann, wenn nicht unmittelbar eine andere Aufgabe mit großem Zeitdruck auf sie wartete. Und heute hatte sie besondere Angst davor, da ihre zukünftige Stelle im Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin erst in sechs Monaten frei würde. Sie hatte nach diesem Projekt für den größten europäischen Pharma-Konzern zwar noch einige Recherche-Aufträge, aber nichts, was sie wirklich vollständig beanspruchen würde. Sie brauchte Stress um glücklich zu sein.Karl betrachtete den Turm und verlor sich in seiner melancholischen Stimmung. Wie wunderbar überschaubar musste das Leben zur Zeit der Erbauung dieses Turmes gewesen sein, keine Autos, Flugzeuge, Computer.Damals war die Erfindung des Wasserrades eine großartige Innovation gewesen. Und heute? Jeden Tag gab es irgendwelche neuen und unglaublich wichtigen Dinge, die man kaufen musste, weil das Leben ohne sie nicht lebenswert war. Das behauptete zumindest die Werbung. Fortschritt wohin das Auge reicht. Jeder kann machen, was er will, absolute Beliebigkeit. Die Gesellschaft hat keine festen Strukturen mehr, nichts, woran man sich festhalten kann. Karl drückte die Zigarette im Aschenbecher aus und z ündete sich eine neue an. Er ging zum Kühlschrank seines 30-Quadrameter-Appartments, mixte sich einen Gin-Tonic und ließ sich auf der roten Ledercouch nieder, das letzte Erinnerungsstück an bessere Zeiten. Das war jetzt zehn Jahre her, damals hatte er sein Studium abgebrochen um sich mit einem Freund selbstständig zu machen. Sie hatten eifrig Kredite aufgenommen um ihre kleine Internetfirma groß zu machen. Die ersten beiden Jahre lief es hervorragend an, aber dann kamen keine neuen Aufträge, der M arkt war übersättigt. Sie hatten die Krise nicht kommen sehen. "Prost Karl, du ganz Großer, du Denker…", dachte er und nahm einen großen Schluck.Sherryl verließ in Frankfurt den Zug und stieg in ein Taxi. "Zur Aventis Pharma bitte!" Es war gleich sechs und sie freute sich auf das Treffen mit den Mitgliedern ihres Forschungsteams. Sie fühlte sich ein wenig einsam.Jetzt war sie tatsächlich schon ein ganzes Jahr Single, länger als je zuvor, und die Arbeit hatte dadurch natürlich einen besonders hohen Stellenwert. Die Männer waren ihr immer schnell langweilig geworden, und sie zweifelte daran, dass es den "Richtigen" für sie geben könnte. Die Typen waren alle so oberflächlich, irgendwie schien nie jemand ihre Gedanken und Ängste zu verstehen. Aber sie blieb nicht lange bei diesen Gedanken, sie sah aus dem Seitenfenster und beobachtete das hektische Treiben der Menschen, die schnell von ihrem Arbeitsplatz nach Hause oder in die nächste Kneipe wollten.Karl trank den zweiten Gin-Tonic, er wollte später noch a usgehen. Um 10 traf er seine frankfurter Freunde in ihrer Stammkneipe. Sie waren alle jünger als er. Studenten, unter ihnen fiel es nicht auf, dass er abends oft in der Kneipe saß und auch mal zu viel trank.Sherryl kam aus der Abschlussbesprechung, es ha tte alles etwas länger gedauert, als sie erwartet hatte. Aber jetzt war alles abgehakt. Sie hatten den Auftrag erfolgreich beendet. Joachim und Maria wohnten hier in Frankfurt, mit ihnen hatte sie am engsten zusammen gearbeitet. Maria hatte ihr während der Besprechung ein Zimmer in einer Pension gebucht, damit sie noch gemeinsam anstoßen konnten und nicht auf die Uhr sehen mussten. Sie fuhren gemeinsam in die Innenstadt. Joachim schlug eine Kneipe vor, in der er schon als Student mit seinen Kommilitonen jede bestandene Prüfung gefeiert hatte. Es gebe dort auch ordentliche Hausmannskost. Während des Essens unterhielten sie sich über dies und das.Sherryls Gedanken drifteten aber immer wieder ab. Jetzt hatten sie das geschafft, ja und? Für den Moment war es ei n toller Erfolg, aber was zählte das in 100 Jahren, oder in der Ewigkeit. Was war der Sinn des Lebens? Da betrat ein Mann das Lokal. Er sah etwas müde und niedergeschlagen aus, aber seine Augen hatten ein gewisses Feuer. "Wow!", dachte Sherryl, aber warum sah dieser Mann traurig aus?Karl hatte noch einen Spaziergang gemacht und darüber nachgedacht neu anzufangen, vielleicht eine andere Stadt. Das Studium wieder aufnehmen …Solche Gedanken hatte er oft, aber umgesetzt hatte er sie noch nie. Als er seine St ammkneipe betrat fiel im eine junge Frau auf. Saß sie da mit einem Pärchen. Sie hatte ihm hinterhergesehen, da war er sich sicher. Vielleicht sollte er sie ansprechen.PS:此文章由成都德语学习_法亚小语种张老师收集整理。

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