成都德语培训班:德文短篇:Der Fund im Papierkorb
成都德语培训班:德文短篇:Die Geister Afrikas
成都德语培训班:德文短篇:Die Geister AfrikasEigentlich kann ich sagen, dass ich die Trommeln Afrikas schon immer vernommen habe. Als Kind bereits, wenn ich, wie vielleicht jedes Kind, von großen Abenteuern in weit entfernten Ländern träumte. Und auch dieses schwar ze Mädchen, um das sich meine Geschichte in gewisser Weise dreht, habe ich schon immer gesehen.Mein Name ist Jim, Jim Locke, und als meine Reise begann, war ich gerade 14 Jahre alt. Meine Eltern waren beide gestorben und mein Patenonkel, der mich zu sich genommen hatte, war kein besonders herzlicher Mann. Vor Jahren schon hatte man ihm wegen der Schulden sein Geschäft, das er als Färber von Stoffen betrieben hatte, genommen, und nun suchte er Trost im Alkohol, war verbittert und mürrisch. Ständig beklagte er sich darüber, dass er mich durchfüttern müsse, obwohl er zu Lebzeiten meiner Eltern niemals irgendwelche Hilfe von diesen bekommen hatte.Eines Morgens eröffnete er mir, er habe für mich auf einem Schiff angeheuert, und wies mich an, mich reisefertig zu machen.So verließ ich Bristol, die Stadt in der ich geboren und aufgewachsen war, um zur See zu fahren. Ich war nicht unglücklich darüber, glaubte ich doch, nun ein neues Leben beginnen zu können, ein freies Leben, weitab von den beengenden schmutzigen Gassen meiner Heimatstadt und den ewigenNörgeleien meines Onkels. Mit meinem Bündel in der Hand lief ich am Hafen umher und spähte auf die Schiffsrümpfe, wo irgendwo der Name meines Schiffes, der "Stuart Withling", auftauchen musste. Ich kannte mich aus, denn schon seit Jahren war ich an den Docks herumgeschlichen, hatte die abfahrenden Schiffe beobachtet und die heimkehrenden Seemänner bewundert, deren Haut braun gebrannt und dick wie Leder war, die von ihren Reisen und Abenteuern erzählten und bei Dunk elheit in den Tavernen ihre Shantys sangen und dazu tanzten. Nun also sollte ich selber ein Seemann werden.Endlich entdeckte ich durch die Menge der Menschen, die Fässer von den Schiffen rollten und schwere Bündel ausländischer Stoffe an den Kais stapelt en, den weißen Schriftzug meines Schiffes. Es war ein sonniger Vormittag im Jahre 1744, die Möwenschreie gellen mir noch heute im Ohr und noch immer rieche ich den Geruch von Salz und Teer, der, wie ich später feststellen sollte, so typisch war für die Häf en der Welt.Bald stand ich also vor der "Stuart Withling", einem ansehnlichen Klipper, der, wie ich nebenbei bemerkte, frisch gestrichen war. Ein durchschnittlicher Dreimaster wie er seit Jahren schon in Gebrauch war, um Handelswaren über die Meere zu bringen. Ich lief die Schiffsplanke hinauf und sah mich nach dem Mann um, der fürs Anheuern zuständig war. Ich fand ihn, übergab ihm das Schreiben, das mein Onkel mir mitgegeben hatte, machte mein Kreuz an die dafür vorgesehene Stelle der Besatzungsliste und erfuhr, dass ich als Schiffsjunge an Bord genommen war.Während der ersten Nacht, die ich unter Deck in den engen Mannschaftsquartieren in meiner Hängematte verbrachte, hörte ich einiges über die bevorstehende Reise. Tatsächlich war ich ja an Bord gegang en, ohne das Geringste über Ziel und Auftrag des Schiffes zu wissen. Nun lag ich also hier, während sich das Deck nach und nach mit den Seemännern f üllte, die auf dieser Reise meine Gefährten sein sollten; grobschlächtige Kerle in allen Altersklassen und darunter manch wirklich finsterer Geselle, der mir einen gehörigen Schrecken einjagte. Ich drückte mich tiefer in meine Hängematte und war froh, dass mich niemand so recht zur Kenntnis zu nehmen schien. So lauschte ich ihren Gesprächen, während sie Rum tranken und Tabak rauchten. Viele Geschichten erstaunten mich doch sehr, Berichte von seltsamen Vorkommnissen, von Seeungeheuern, Klabautermännern und fremden Ländern, von Kannibalen und glänzenden Städten aus purem Gold; das berüchtigte Seemannsgarn, wie ich später erfuhr. Aber ich schnappte auch einiges Brauchbares auf. So erfuhr ich, dass wir im Auftrag einer Londoner Handelsgesellschaft nach der Goldk üste unterwegs sein würden um dort die Waren, die wir geladen hatten, hauptsächlich Waffen, Branntwein und B aumwollstoffe, gegen Gold, Elfenbein und Pfeffer zu tauschen. Unser Kapitän, den ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht an Bord gesehen hatte, war ein Portugiese oder Spanier namens Don Felipe, ein verwegener Mann und, wie es hieß, ehemaliger Freibeuter.Allmählich sank ich in einen unruhigen Schlaf und ich träumte von den fernen Küsten jenes dunklen, geheimnisvollen Kontinents, der unser Ziel sein sollte. Wilde exotische Tiere bevölkerten meine Traumlandschaften, Löwen und Elefanten und allerhand anderes merkwürdiges Getier, das ich aus einem Buch meines Onkels kannte, das dieser stets sorgfältig in seiner kleinen Bibliothek aufbewahrt hatte. Ich sah in meinen Träumen ebenso die Bewohner dieses fernen Kontinents. Ich sah sie so wie ich sie von meinen früheren Beobachtungen am Hafen kannte. Ausgemergelte, halb verhungerte Gestalten von schwarzer Hautfarbe, gebückt und niedergedrückt, in Ketten darauf wartend, was mit ihnen geschehen würde. Ich hatte gelernt, dass diese Wesen nicht mehr waren als eine Vorstufe der zivilisierten Menschheit, dem Affen näher als uns Europäern. Hin und wieder wurden einige von ihnen nach England gebracht. Zumeist jedoch brachte man sie, wie ich wusste, nach Amerika, in die neue Welt, wo sie niedrige Arbeiten verrichteten, auf den Feldern oder als Bedienstete der hohen Herrschaften. Immer wieder sah ich jedoch in meinen Träumen auch das schwarze Mädchen, das mich anlächelte und mir zuwinkte. Eine Merkwürdigkeit, die erst später Bedeutung gewinnen sollte.Am nächsten Morgen ging es los. Die Pfeifen ertönten und die Wanten f üllten sich mit gewandten Kletterern, die sich anschickten die Segel zu setzen. Der Anker wurde gehoben und das Schiff setzte sich in Bewegung. Wir segelten durch den Kanal von Bristol hinaus aufs offene Meer und schlugen sodann einen südlichen Kurs ein, der uns entlang des europäischen Festlandes über den nördlichen Wendekreis hinaus zu den geheimnisvollen Küsten Afrikas bringen sollte.Die Zeit des Müßiggangs war vorbei. Ich wurde fürs Erste dem Schiffskoch zugeteilt und verbrachte von nun an endlose Stunden in der engen stickigen Kombüse, wo ich half das Essen zuzubereiten. Zuweilen trug ich dem Kapitän und seinen Offizieren Mahlzeiten auf oder wurde dazu verpflichtet, das Deck zu schrubben oder im Mastkorb Ausschau nach anderen Schiffen zu halten. Mir blieb nur wenig Zeit um mich träumerischen Gefühlen hinzugeben und mich in den unbeschreiblichen Sonnenuntergängen auf offener See zu verlieren. Abends fiel ich todmüde in meine Hängematte und schlief traumlos wie e in Stein bis zum nächsten Morgen. Aber ich war sehr neugierig und lernte viel über das Handwerk der Seemänner. Ich lernte bald, die See zu lieben und genoss nach anfänglichen Schwierigkeiten die ewige träge Bewegung unseres Schiffes, das andauernde Geräusc h der gegen die Bordwand anrollenden Wellen, die salzige Luft und den freien Blick über einen gewölbten Horizont, der durch nichts behindert wurde.Während unserer gesamten Reise blieben wir von französischen Galeonen und marodierenden Freibeutern verschont, nicht zuletzt wegen des Geschicks unseres Kapitäns, der, immer wenn ein fremdes Schiff in Sichtweite kam, nicht zögerte, die entsprechende Flagge hissen zu lassen, die uns als ein befreundetes Schiff auswies. Nach einer kurzen Zwischenlandung bei Cap Verde, wo wir Proviant und Trinkwasser an Bord nahmen, gelangten wir nach beinahe anderthalb Monaten auf See unbehelligt an unser Ziel. Schon von weitem leuchteten die weiß getünchten Mauern der Festung Cape Coast, auf einer hohen Klippe über dem Meer geleg en, im gleißenden Sonnenlicht. Gemächlich segelten wir in Richtung der Festung und schließlich warfen wir unweit der Küste unseren Anker und refften die Segel.Wir waren am Ziel unserer Reise angekommen. Vor uns lag die Goldküste Afrikas.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培学校:德文短篇:Metamorphosen
成都德语培训学校:德文短篇:MetamorphosenEine Freundin aus der Schulzeit hatte es mir erzählt oder besser: enthüllt, zwischen dem Selbstmordversuch ihres Schwiegervaters im Altersheim im Juni und dem Roggenanteil ihres Käsebrotes; ich hätte es sonst nicht gewusst, u nd wahrscheinlich wäre ich nie wieder in das, was sich gemeinhin sein Leben nannte, gegangen. Das war noch nie ein guter Ort gewesen, an gute Orte zog es mich nicht hin, und der Weg in gute Orte war viel zu gut beleuchtet. Robert, der autarke Stadtstaat oder ein schlecht beleuchtetes Ortsschild in einem beschlagenen Rückspiegel, bei ihm hatte ich den Genitiv nach "wegen" gelernt und wie man sich das Leben künstlich schwer machen kann. Am deutlichsten erinnerte ich mich daran, dass er bei schlechtem Wetter keine Kontoauszüge holte, manchmal wochenlang nicht, weil er steif und fest behauptete, bei Regen sei "immer weniger auf dem Konto als man denkt" und auf mein Kopfschütteln mit seinem Standardsatz reagierte, ich solle aus meinem Denken endlich die Gedankenstriche streichen. Ich nahm mir dann gnadenlos meine Interpunktion vor und strich alles, bis auf einen Punkt. Den Schlusspunkt."Warum?", fragte die Frau am Kiosk, als die ersten Narzissen blühten. "Er sah so sympathisch aus.""Wegen DES schlechten Wetters.""Warum?", fragte meine Schwester. "Er war doch Anwalt in Gr ünwald.""Wegen DES schlechten Wetters.""Warum?", fragte mein Vater. "Sein Vater ist mit mir nach Ostpreußen eingerückt.""Wegen DES schlechten Wetters."Aber auch in der vorwurfsreichen Nachbetrachtung mochte ich ihn noch leiden, bedenklicherweise, er war immer konsequent gewesen, nicht nur bei der Verwendung des Genitivs und bei der Einteilung in von Wetter begünstigte und unbegünstigte Kontoauszugstage, nein, grundsätzlich. Er wusste se hr genau, was er wollte und was nicht, was er heute tun würde und was nicht, er brauchte keinen fremden Applaus und war mit Logik nicht zuverstehen. Und er hatte die besondere Gabe, mich innerhalb von Sekunden todunglücklich zu machen. Das konnten nicht viele.Neun Jahre später war ich zu früh dran.Die wenigen, die den Weg an diesem kalten Dezembertag in die schneeüberzuckerte Michaelskapelle im niederbayerischen Ort O. gefunden hatten, hüllten sich in ihre ausgewaschenen pastelligen Anoraks und lang geübtes Schweigen, starrten so wissend auf das so kontrastreich-farbenfrohe Jüngste Gericht unter der Kuppel, als wären sie gerade von dort mit Bewährung und ein paar Stunden Schneeschippen vor dem Leichenhaus entlassen worden, und ließen in ihrer Jackentasc he aggressiv das verspätete Adveniatopfer klimpern. Vielleicht hatte vorher etwas Falsches auf dem Tisch gestanden, die falsche Butter, das falsche Brot, gereicht von der falschen Frau, oder das Knie, das echte, schmerzte, oder ihr Fußballverein, der FC St urm O., hatte es mal wieder vergeigt, so was hatte ja meistens ganz banale Ursachen. Es waren fast nur Männer, die ich sah, ihre Frauen gingen wahrscheinlich am Sonntag mit den Kindern in die Kirche, oder sie hatten, gerade oder lebenslang, freiwillig, unfreiwillig oder nach einer verlorenen Wette mit dem Nachbarn,keine Frau. Die letzte, etwas abgesetzte Reihe, quasi der Kirchenstammtisch, füllte sich zusehends, zwei ältere Frauen klagten laut über ihr Rheuma in den Fingern, man vermisste die Rosi, die einen Schlaganfall erlitten hatte und noch auf Reha war. Die Stimmen trugen weit. Laudaten machten die Runde, jemand würde also singen, oder zumindest so tun als ob, oder man brauchte Sichtschutz vor dem Pfarrer. Ich saß auch in einer der hinteren Reihen und gab mich meinem Unglaubenscrescendo und der Vorfreude hin, das musste ich zugeben. Ich freute mich, obwohl ich genau wusste, wie es mir hinterher gehen würde. Der lange, rotbärtige Mesner, der neben einer an der Wand angelehnten Bratsche nahezu magersüchtig wirkte und dessen weißer Umhang bestimmt drei Handbreit zu kurz über den Fliesen schwebte, bedachte mich von der geschmückten Kanzel aus mit einem minutenlangen skeptischen Blick (eine Neue, wer ist das, was macht sie beruflich, wie viel kann sie spenden, könnte sie die Sakristeitür aufbrechen, etc.).Es war einer dieser sonderbar betäubenden Tage nach den kirchenfüllenden Weihnachtsfeiertagen, es war die Stimmung einer Kneipe kurz vor dem Schließen mit ein paar suizidgefährdeten, einsamen Säufern, die C ocktailkirschen für Erdkugeln halten.Irgendwo fiel eine Laudate auf den Marmor - "Das ist ein Zeichen", wisperte eine Frau hektisch und deutete Richtung Kuppel.Allein die Fahrt nach O. war schlichtweg bedrückend gewesen, es ging über Dörfer über Dörferüber Dörfer, die alle öd, transsilvanisch und verlassen wirkten und außer ihrem Namen kaum zu unterscheiden waren. In einem Dorfgasthof hatte ich schnell eine Leberknödelsuppe hinuntergeschlungen, mir schräg gegenüber war nur ein Schachspieler gesessen, der auf Gesellschaft bzw. einen Gegenspieler wartete. Ich spielte kauend ein paar Züge, nur damit ich nicht so angestarrt wurde. Kurz vor O. war schließlich mein rechter Vorderreifen geplatzt, ich musste ihn bei dichtem Schneegestöber wechseln und fluchte w ie ein Kutscher. Unter meinen Fingernägeln saß noch schwarze, ölige Schmiere, die nicht wegzubekommen war.Schweigen, Räuspern, schweigendräuspernde Blicke."Das war ein Zeichen", hörte ich wispern. Ich drehte michvorsichtig um, wieder dieser Zeigefinger nach oben.Ich fragte mich, wie er jetzt wohl aussah ... Insgeheim erwartete ich immer drastische Änderungen wie plus/minus 25 Kilo oder ein drittes Ohr. Ob ich seine Stimme wieder erkannte, ich konnte mich an sie nicht erinnern, konnte sie nicht in mir herbeirufen, nicht mal, wenn ich Wegen-Sätze konstruierte. Der Robert, Robert Meigader, Meigader mit e-i. Er hatte am Morgen immer dunkelgraue Flecken auf den Fingern und am Hemdsärmel gehabt von den Wirtschaftsteilen aus drei abonnierten Tageszeitungen, ich weiß noch, dass zu Beginn unserer Beziehung mein Gesicht in der Früh nach seinem Aufbruch in die Kanzlei oft aussah wie kurz mal in den offenen Kamin gefallen. Seine Mutter hatte mir bei den wenigen Besuchen in Bad Kohlgrub Berge von Apfelstrudel vorgesetzt und sogar einen ihrer geliebt-glitschigen Molche nach mir benannt. Wahrscheinlich hatte Robert den dann auf Nachfragen der Mutter bezüglich meiner Person statt einer Antwort verschluckt wie Kevin Kline die Goldfische in "Ein Fisch namens Wanda". Nur damit er weg war, versteht sich, der Molch und mein Name. Sandra und Wanda - das klingt verdammt ähnlich.Ein Zeichen, musste ich grinsen.Ein paar Frauen kamen herein, etwa fünf bis acht Jahre älter als ich und viel zu elegant für eine Samstagabendmesse. Sie kicherten wie Teenager beim Landschulheimaufenthalt, zupften an ihren hinbetonierten Haaren herum und verrenkten sich die Köpfe. Ein feindseliger Blick traf mich von einer blonden Frau mit einem johannisbeerroten Blazer. Ich verstand. Ich war also Konkurrenz, sie hatten sich wegen Robert so aufgeruscht. Ich musste lächeln. Kampf um den Pfarrer. Eine andere stöckelte mit einem Berg Laudaten heran und verteilte sie in der ersten Reihe wie Speisekarten. Wieder wurde ich angestarrt. Ich tat so, als würde ich meinen Schlüssel suchen und wühlte in sämtlichen verf ügbaren Taschen herum, bis auch wirklich jeder Gegenstand geraschelt oder geklimpert hatte. Robert musste also ganz gut hier bei seiner weiblichen Pfarrgemeinde ankommen, vielleicht machte er lebendi ges Bibellesen oder mitternächtliche Beichtabnahmen; ärgerte mich das? Na ja ... egal war etwas anderes.Langsam füllte sich die lauschige Kapelle, vor mir nahmen zum Glück so viele Leute Platz, dass man mich von vorne nicht mehrsehen konnte. Neben mich setzte sich eine Großfamilie im Trachtengewand mit einem schreienden Kind, das erleichterte mich geradezu, wenigstens ein bisschen unverfälschtes Leben hier.Von irgendwoher gongte es, im Zweifelsfall aus der Sakristei, alle standen in militärischer Eile auf und intonierten "Von guten Mächten still und treu geborgen", aus der ersten Reihe kam eine Art Jaulen, ich versuchte einen Blick auf Robert zu erhaschen, sah zufällig zur Seite und fuhr zusammen. Robert schritt in einem grünen Talar von hinten nach vorne durch den breiten Mittelgang in Richtung Altar, flankiert von zwei hobbitgroßen Ministranten, ich sah nur ein Stück vom Profil und seinen Hinterkopf. Ganz dichte dunkelbraune Haare, immer noch. Als er sich am Altar umdrehte, setzte zeitgleich die Orgel und mein Herzschlag aus. Er sah immer noch aus wie George Clooney auf einem Faschingsball. Er lächelte salbungsvoll, wobei er dramatisch beide Arme spitzwinklig in die scheinbar zentnerschwere Kapellenluft schob. Robert war und blieb ein Verteidiger, jetzt verteidigte er den römisch-katholischen Glauben, ein Mandat für die Ewigkeit sozusagen, Massivmöbel f ür die läuterungswillige Seele. "Liebe Gemeinde" - auf dieseWorte setzte sich alles schlagartig hin, ich kam gar nicht so schnell mit, weil ich Roberts Stimme zu analysieren versuchte, vor allem das Wort "Liebe" - "ich darf Sie herzlich" - er dr ückte seine Hand in die linke Brustgegend (was für ein Schauspieler, dachte ich) - "zu diesem Gottesdienst willkommen heißen, zum Festgottesdienst der heiligen Fami lie an diesem Samstag nach den Weihnachtsfeiertagen". Was er im Anschluss daran sagte, bekam ich nicht mit, weil das Kind schrie, es wurde vorne eine rote Nummer eingeblendet, jeder raschelte hektisch in der Laudate herum und schmetterte "Kyrie eleison". Robert sang mit, laut, hell und gut verständlich, man hörte ihm gerne zu, und er meisterte den Kanon mit Bravour, obwohl in der ersten Reihe vokalisch alles drunter und drüber ging. Das Lied war zu Ende, Robert setzte sich, und die blonde Frau mit dem Feuer blazer stakste mit großer Gebärde über die drei Treppen dem Mikrofon einer Art Rednerpult entgegen. Sie zog aus einem unteren Fach des Pultes eine dicke Bibel hervor, schlug sie an einer wohl vorher markierten Stelle auf, drehte den Kopf zu Robert, der nic kte göttlich, und die Wangen der Lady in Red begannen zu glühen (mir fiel schlagartig das Lied "Alle Knospen springen auf, fangen an zu blühen" ein, das wir in der Kommunionsvorbereitungsgruppe oft gesungen hatten). "Lesungaus dem Evangelium nach Lukas: Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passahfest. Und als er zwölf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes. Und als die Tage vorüber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem und seine Eltern wussten's nicht" - sie hielt inne und warf einen Blick in die Kirchenrunde wie ein Bundeskanzler im Plenum, der gleich einen Reaktorunfall bekannt geben muss, Robert starrte versunken in eine vor ihm züngelnde rote Kerze. Sie fuhr fort, mein Blick wanderte suchend weiter zum Hochaltar, hinter dem ein kunstvolles Dreieck aus leuchtenden Christbäumen drapiert worden war, die vielen Lichter sahen an den Rändern meiner Kontaktlinsen funkelnden Tigeraugen ähnlich, mit einem roten Punkt in der Mitte. All das kam mir so fremd vor in Verbindung mit dem Mann im grünen Talar. Robert hatte Weihnachten früher gehasst und war regelmäßig nach Seefeld zum Skifahren abgehauen. "Bloß kein Glitzerklimbim." In Seefeld hatte er sogar das zimmereigene Plastikbäumchen auf den Flur geschoben, zum Ärger des Putzpersonals, die mit ihren Wägen nie an den mit leicht zerbrechlichen Kugeln behangenen Zweigen vorbeimanövrieren konnten. Robert hatte sich trotzdem durchgesetzt oder den Baum einfach in den Lift gestellt und auf >ERDGESCHOSS< gedrückt."Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. Aus dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus." PS:此文章由成都德语培训学校_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:德文短篇:Die Begegnung
成都德语培训班:德文短篇:Die BegegnungAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkma lgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl musste an den Traum der vergangenen Nacht denken, es war als wenn er es erlebt hätte, doch nicht wie ein Traum. Er sah dies e Frau vor Augen, schlank, dunkle lange Haare und ein Lächeln, das er zuvor noch nie gesehen hatte. Er durfte jetzt nicht träumen, denn er musste in die Firma, um 11.00 Uhr war ein Meeting mit einem Vertreter des Architekturbüros angesagt, das den Neubau seiner Firma geplant hatte. Heute sollte der Vertrag zum Abschluss kommen. Er zog einen seiner Designer-Anzüge an, damit er auch einen vorbildlichen Eindruck hinterließ, so wie es seine Mitarbeitergewohnt waren.Frankfurt war um diese Jahreszeit eine schreckliche Stadt.Überall stinkende Autos und diese vielen Hochhäuser. Deshalb hatte er ein Grundstück am Stadtrand gekauft und dort wollte er ein Bürogebäude bauen, in dem er und seine Mitarbeiter sich wohl fühlen sollten.Er stieg in seinen Porsche und fuhr zu seiner Firma, nichts ahnend was ihm bevorstand. Er begrüßte wie jeden morgen seine Mitarbeiter. Die meisten von ihnen waren seit Beginn vor 5 Jahren hier und wussten ihren Chef zu schätzen. Karl setzte sich in sein Büro bereitete die Unterlagen für die bevorstehende Besprechung vor, erledigte noch ein paar Telefonate und begab sich dann in das moderne nach Feng Shui eingerichtete Besprechungszimmer. Sheryll hatte die Pläne und Unterlagen des Bau-Projekts für die Werbeagentur Karl Weber im ICE noch einmal genau durchgesehen und überlegt wie sie die Pläne dem Chef der Firma Weber am besten schmackhaft machen konnte. Der Zug fuhr in den Bahnhof Frankfurt ein. Schnell kämmte sie noch ihre schwarzen langen Haare, rückte ihren kurzen Rock des Kostüms zurech t und verließ dann den Zug. Sie fuhr mit dem Taxi direkt zur Werbeagentur Karl Weber. Sheryll ging die Treppen ins 1. Obergeschoss hoch und stand nun vor der Tür der Werbeagentur. Sie drückte auf die Glocke und ausder Sprechanlage ertönte die Stimme ein er Frau die fragte: "Wen darf ich melden?""Sheryll Wineberger vom Architekturbüro Stahlbauer in Köln." Die Tür klickte und Sheryll trat ein. Sie wurde in ein Besprechungszimmer geführt, das sie mit der Feng Shui Einrichtung sofort faszinierte.Über den großen Tisch gebeugt stand ein Mann, groß, schlank, leicht angegrautes Haar. Sie sagte spontan: "Guten Tag Herr Weber komme ich zu früh?"Karl drehte sich um und stand wie versteinert da. Er traute seinen Augen nicht und brachte kein Wort aus seiner Kehle. Das war sie! Die Traumfrau aus dem Traum der vergangenen Nacht. Das konnte doch nicht wahr sein. Er rieb sich die Augen, schaute auf seine Unterlagen, dann noch einmal auf die Frau, doch diese stand immer noch an der selben Stelle und sah auch noch immer genau so aus wie die Frau aus dem Traum.Langsam ging er auf sie zu. Er schaute sie von oben bis unten an und sagte: "Guten Tag Frau Wineberger, schön Sie kennen zu lernen."Sheryll stand da, schaute Herrn Weber an reichte ihm die Hand und fragte: "Warum haben Sie mich eben so angestarrt? Hatten Sie jemand anderen erwartet oder entspreche ich nicht ihrenVorstellungen?"Karl wusste nicht was er sagen sollte. Er konnte dieser Frau doch nichts von dem erotischen Traum der vergangenen Nacht erzählen. Er spürte wie sein Gesicht rot wurde bis zu den Ohren. Das war ihm schon lange nicht mehr passiert. Früher als er noch 15 oder 16 Jahre alt war, aber doch jetzt nicht mehr, er mit seinen 39 Jahren. Es war ihm so peinlich, dass er sich sofort umdrehte, ihr den Rücken zuwendete und zum Tisch ging und dabei murmelte: "Es war gar nichts Frau Wineberger, Sie haben mich nur an jemanden erinnert."Karl Weber und Sheryll Wineberger verhandelten bis zum Abend über die Pläne und Unterlagen des neuen Bau-Projekts der Werbeagentur. Als sie endlich alles durchgesprochen hatten und sich schließlich auch einig wurden, war es bereits 18.30 Uhr und in der Werbeagentur war es still geworden. Karl und Sheryll waren die einzigen die sich dort noch aufhielten.Obwohl sie Gebäck un d Kaffee zur Verfügung hatten war Karl hungrig geworden. Er wusste nicht ob er Sheryll fragen sollte ob sie mit ihm zu Abend isst. Doch sie kam ihm zuvor. Sheryll packte ihre Unterlagen zusammen und sagte: "Können Sie mir ein Lokal in der Nähe empfehlen in dem ich vor der Rückfahrt noch eine Kleinigkeit essen kann? Oder kommen Sie mit?"Karl ergriff die Gelegenheit und sagte: "Ich kenne ein kleines italienisches Restaurant um die Ecke, wo ich auch sonst immer hingehe. Wenn Sie mitkommen wollen, lade ich Sie gerne ein." Karl ergriff die Gelegenheit und sagte: "Ich kenne einen kleinen Italiener um die Ecke, wo ich auch sonst immer hingehe. Wenn Sie mitkommen wollen, lade ich Sie gerne ein."15 Minuten später saßen Karl und Sheryll bei einem Glas Wein und Spaghetti Funghi beim Italiener um die Ecke und unterhielten sich. Zuerst nur geschäftlich, doch dann kam die alles entscheidende Frage von Sheryll: "Entschuldigen Sie bitte Herr Weber aber es würde mich schon interessieren wem ich denn ähnlich sehe, wie Sie mir heute morgen sagten."Karl war leichenblass geworden. Wie sollte er es ihr nur sagen. Er bestellte noch eine Flasche Barolo und zwei Grappa und sagte noch kein Wort. Sheryll saß da und wartete. Als der Grappa vom Kellner gebracht wurde, reichte er Sheryll das Glas und sagte zur ihr: "Frau Wineberger haben Sie etwas dagegen wenn wir du sagen?" Sheryll war überrascht, mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Doch Karl war ihr sehr sympathisch und so sagte sie: "Nein warum sollte ich. Prost! Ich heiße Sh eryll."Karl bekam langsam wieder Farbe in sein Gesicht und sagte: "Ich heiße Karl, es ist schön, dass ich dich kennen lernen durfte."Als Sheryll und Karl noch ein Glas Wein getrunken hatten, löste sich die Zunge von Karl etwas besser und er sagte zu Sheryll: "Ich muss Ihnen nun etwas erzählen, das Sie mir vielleicht nicht glauben werden, doch es ist wirklich die Wahrheit."Karl erzählte ihr von dem Traum der vergangenen Nacht, zwar nicht in allen Einzelheiten, das hatte noch Zeit, doch die wichtigsten Dinge kamen in der Erzählung vor.Sheryll saß da und hörte wie gebannt zu. Sie konnte es wirklich kaum glauben, doch sie spürte, dass sie sich auch von Karl unheimlich angezogen fühlte.Karl nahm den Kopf von Sheryll in beide Hände, schaute ihr in die Augen und sagte: "Bitte glaube mir, es ist die Wahrheit und ich bin so glücklich dich heute in der Wirklichkeit getroffen zu haben. Ich hoffe wir sehen uns wieder und nicht nur geschäftlich!"Er küsste sie zärtlich auf dem Mund.Sie ließ es geschehen und s agte dann: "Ja Karl! Ich will dich auch wieder sehen."Karl begleitete Sheryll zu ihrem Zug, küsste sie zum Abschied noch einmal zärtlich. Als der Zug abfuhr wussten beide, dass dies nicht das letzte Mal war, dass ihr Zusammentreffen wohl vorbestimmt war und dass sie sich sicher bald wieder sehen würden.Karl ging mit einer unheimlichen Zufriedenheit nach Hause undSheryll lehnte sich in ihren Sitz des ICE's und sah bei geschlossenen Augen nur noch das Gesicht von Karl.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训:德语美文4
成都德语培训:德语美文:当我开始爱自己"Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist - von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: Das nennt man "Vertrauen".“当我开始爱自己,我明白了,我总能在每一个正确的时间,正确的地方,做正确的事情,因此我就能够保持平静。
现在我知道了:人们称此为“信任”。
Als ich mich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich: Das nennt man "authentisch sein".当我开始爱自己,我发现痛苦与悲伤都只是提醒我在过着自欺的生活。
现在我懂明白了:这就是”真实“。
Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man "Reife".当我开始爱自己,我已不向往他人的生活,我知道周围所有的事都希望能助成长。
成都德语培训机构:德文短篇:Verloren und wiedergefunden
成都德语培训机构:德文短篇:Verloren undwiedergefundenAls Karl zum Fenster hinaus schaute,konnte er nicht ahnen,in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen14.Jahrhundert.In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saßSheryll im ICE von Köln nach Frankfurt.Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch77 Minuten.Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit.Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts.Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Schwach schien die Sonne in Sherylls Fenster,als jene den Westerwald durchfuhren.Für einen Moment verharrte sie dort,den Blick aus dem Fenster gerichtet, gar schien für jenen Moment die Welt still zu stehen,nein,in Zeitlupe an ihr vorbei zu schlendern.Ein Lächeln der Kindheit legte sich auf ihre Lippen,erinnerte sie sich an ihren Opa,der ebenso,an solchen Tagen mit dem reich verzierten Wanderstock die kleine Straße zu ihrem Hofe entlang spazierte.Hatte sie tatsächlich all jenes vergessen…Karl,der wie gefesselt,das doch alt bekannte Bauwerk betrachtete,griff nach seinem Mantel und entsprang seinem sonst so strikten Tagesablauf, um einfach die wohl letzten Sonnenstrahlen des Jahres einzufangen. Einst war ich mal Künstler,doch heute,da male ich,da zeichne ich,da entwerfe ich Kunstwerke,nur ein Künstler bin ich nicht.Karls Gedanken schienen von der frischen klaren Luft,aus dem Gemisch aus Herbst und Winter,wieder klar zu werden.Zu viele Farben hatten seinen Verstand eingebunden und nicht mehr frei werden lassen.Hatte er tatsächlich all jenes vergessen…Ohne Pause,voller Eile preschte der Zug,wie eine alte Kutsche,deren Pferde vom Kutscher zu Tode getrieben wurden.Sheryll versank in ihrem Sitz,beschämt,wie ein Kind,hatte sie denn wahrlich vergessen,wie wunderschön die Welt da draußen war.Hatte sie wahrlich vergessen,wie sehr ihre Großeltern ihre Liebe verdienten. Aufgezogen,aufgewachsen,zu einem besonderen Menschen gemacht,und nun…abgeschoben.Sie hatte sie abgeschoben für Ruhm,Geld und Karriere!Seine Füße hatten ihn getragen,nicht wissend wohin,stand er plötzlich vor einem dieser gläsernen Hochhäuser,die er kannte wie seineWestentasche.Im Innern sah er das gekrönte Werk seines Kopfes,seiner Hände stehen. Viele Menschen gingen in der Eingangshalle daran vorbei,und es schien zu verblassen.Karls Werk,Karls Projekt,welches ihn zwei Jahre einspannte,zwei Jahre sein Privatleben nahm,wurde ignoriert.Nicht dass es ein schier kränkender Schmerz war,der ihn ereilte,nein, Karl brach in sich zusammen,denn er wusste,er hatte die Magie in seinen Händen verloren.Langsam rollte der Zug in den Bahnhof ein,und Sherylls plötzliche Angst vor der Hektik,machte sie gar panisch.Sie liebte doch Hektik,na ja, zumindest nahm sie sie einfach immer so hin.Doch der Strom der vielen Menschen nahm sie wieder mit,ließsie vergessen, was sie eben noch empfand.Draußen atmete sie tief ein,nicht ob der Hektik,die sie eben noch befürchtete,nein,weil sie den Kampf der Grosstädter gewonnen hatte. Sieg!Karl wandelte wie betäubt durch die Straßen,in Träumen in einer kleinen italienischen Stadt,deren Sommerwind ihn sanft umschmeichelte.Dort hatte er seine Magie gefunden,in diesem verschlafenen Ort irgendwo in Italien.Ein Seminar zog ihn nach Florence,doch die große Stadt hatte ihm Unbehagen bereitet,und trotz ihrer phänomenalen Schönheit,die jedem Künstler wohl den Atem raubte,suchte er ein schlichtes Zimmer in einer Familienpension,morgens von dem Geschrei der koordinierenden Chefin des Hauses geweckt werdend.Mit dem Taxi fuhr Sheryll zum Hause ihres Zieles.Ein Geschäftshaus, zwischen all den Hochhäusern,welches sie etwas enttäuscht blicken ließ, hatte sie an etwas Größeres gedacht.Aber nun gut,ihr Projekt hatte sie nun so weit gebracht,sollte sie die Größe eines Hauses nicht aus den Bahnen werfen.Architekten sind Künstler,hatte ihr Großvater immer gesagt,doch sie hatte jene Kunst nie gesehen.Nein nein,hatte sie immer gesagt, Architekten sind Wissenschaftler.Pünktlich wie immer meldete sie sich bei der perfekt gestylte Dame der Rezeption."Hat man Sie denn noch informiert?""Informiert?Worüber informiert?"Und so schallten die Worte der Dame in ihrem Kopf.Für jemanden anderen entschieden…kurzfristig…nicht persönlich nehmen…gute Arbeit…aber nicht das,was sie sich vorstellten…Stillschweigend trat Sheryll auf die Strasse,beinahe ohrenbetäubend war die Geräuschkulisse.Karl war noch in seinen Träumen,und als er an Italien dachte,kamen ihm die Bilder,die Fotos wieder in Erinnerung.Ja,war er denn nicht mal Fotograf gewesen.Die Fotos hatten ihm die Liebe zur Kunst gegeben.Dochwo waren all die Fotos hin…Krach!..Der Kaffeebecher,der eben noch in seinen Händen weilte,zart wärmend,landete auf der weißen Bluse einer jungen Dame.Beide hatten wohl nicht aufgepasst,und an der großen Kreuzung,wo das alte Museum an der Ecke stand,trafen ihre Körper aufeinander.Beide haspelten aufgeregt ihre Entschuldigungen hinunter,Karl griff nach einem Tuch,führte es an die Bluse der Dame,hielt doch aber inne,wäre das Abtupfen ihres Busens wohl sichtlich unangebracht gewesen.Sie griff hastig nach dem Tuch,eine schier beschämende Situation,wischte sichüber die Bluse,völlig ruiniert.Erst nach einer Weile sahen die beiden hoch verlegenen Menschen sich an. Karl nahm seinen Mantel gerade ab,um ihn ihr umzulegen,als er ihr Gesicht vernahm.Verlegen ob seines Blickes,senkte Sheryll den Kopf leicht. "Verzeihen Sie",stotterte Karl nur hervor."Schon gut,es ist ja nichts passiert.""Nein,ich meinte gar nicht mehr den Kaffee,ich…Ich wollte Sie..nicht so…anstarren."Sheryll brachte nur ein nun zu tiefst beschämtes Lächeln zum Vorschein. "Und verzeihen Sie nun noch mehr,wenn ich Sie bitte,mir meine Magie wieder zu geben!"Eigentlich fuhr in einer Stunde Sherylls Zug,und diese Sätze des Mannes, der ihre Aufmerksamkeit erregte,drangen nur schwammig an ihr Ohr. Doch sie nickte nur,ohne zu wissen,was sie da tat,nur zu wissen,dass es richtig ist,was sie tun wird.Karl war mehr oder minderüberrascht,hatte er niemals mit dieser Antwort gerechnet.Doch aber auch ihm schien jene Begegnung kein Zufall zu sein. Karl nahm sie mit in sein Atelier,auf dem Weg dorthin redeten sie ununterbrochen und es schien,als würden sie sich seit einer Ewigkeit kennen.Karl verschoss4Filme,in unprofessionellen Posen,als plötzlich Sherylls Mobiltelefon klingelte."Ein Versehen?Ihre Sekretärin hat mich verwechselt?Haben Sie ein Glück, dass ich diesen Mann…dass ich noch in der Stadt bin,eigentlich wäre mein Zug vor drei Stunden gefahren!…Ja ja,sicher,ich bin schon unterwegs,ich komme gleich!"Karl nickte nur,reichte ihr ein Hemd,ging wortlos nach unten,ließseinen Wagen an…Hastig stieg Sheryll ein,band sich während der Fahrt noch das Haar. Wortlos dirigierte sie Karl durch die Straßen,stieg dann an der Kreuzung aus,keine Zeit zum Halten,lauter Hupen."Ich melde mich!",sagte sie noch,als sie ausstieg und in den großen Flügeltüren verschwand.Karl musste weiter fahren,doch schaute er noch lange in den Rückspiegel,bis er das Haus nicht mehr sehen konnte.Zu Hause entwickelte er die Fotos,und betrachtete die Schönheit dieser Frau,deren Namen er nicht mal kannte,geschweige denn sie den seinen. Ob sie sich melden würde oder nicht,er hatte seine Magie wieder gefunden, und sie ihre Kunst.Da klingelte die Tür….PS:此文章由成都德语培训机构_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:爱情文章:Der gro
成都德语培训班:爱情文章:Der große BruderIch gehe durch die Straßen,durch die Nacht.Kenne kein Woher und kenne kein Wohin. Regen fällt und will nicht aufhören.Es ist kalt.Ich schließe meine Jacke und versenke meine Hände tief in meinen Hosentaschen.Aber die Kälte ist in mir.Tief in mir.Eiseskälte.Todeseiseskälte.Ich spüre sie in mir.Sie durchdringt mich.Ich spüre den Schmerz, der mein gesamtes Fühlen und Denken in seinen Bann zieht.Ich spüre die Einsamkeit.Diese unendlich grausame Einsamkeit.Regen fällt und will nicht aufhören.Es ist kalt.Bunt erleuchtete Schaufenster ziehen an mir vorüber.Doch ich sehe nur das was war und das was ist.Ich sehe die Dunkelheit um mich herum und die Dunkelheit in mir.Dunkle Schwärze.Dunkle Trauer. Dunkles Alleinsein.Dunkle Einsamkeit.Ich sehe sie,diese Einsamkeit.Diese unendlich grausame Einsamkeit.Ich bin allein.Stimmen.Fröhliche,lachende Stimmen.Sie kommen näher.Ich bleibe stehen.Drehe mich zu einem der Schaufenster und schaue hinein.Doch ich sehe nicht die Auslage, bemerke nicht einmal,was dort verkauft wird.Ich konzentriere mich auf die spärlichen Reflektionen im Glas.Im matten Spiegel sehe ich ein Paar an mir vorüber ziehen.Ich höre ihre Stimmen und verstehe jedes Wort.Sie beachten mich nicht,lachen an mir vorüber.Ich schaue ihnen nach.Muss sie sehen.Sie.Ihn.Ihre Umarmung.Diese zärtliche Nähe. Ich muss ihnen folgen,darf sie nicht aus den Augen verlieren,muss sie sehen.Sie bemerken mich nicht.Bleiben kurz stehen.Direkt im Schein einer Straßenlaterne.Seine Hand hebt sich,berührt sanft ihre Wange, streichelt sie.Ihre Gesichter nähern sich,treffen sich zu einem Kuss.Einem langen Kuss.Dieser Anblick trifft mich hart.Ich kann mich nicht von ihm lösen.Muss es sehen,beobachten.Sie trennen sich. Endlich.Ich sehe die Liebe in ihren Gesichtern.Sie gehen weiter.Das Mädchen legt im Gehen sanft den Kopf auf seine Schulter.Sie gehen wie Einer,werfen einen Schatten. Sie erreichen eine Kneipe,treten ein.Vor der Tür bleibe ich stehen und schaue ihnendurch das getrübte Glas nach.Was soll ich tun?Was kann ich tun?Ich beneide diese beiden so sehr.Ich hasse sie!Warum!Warum dürfen sie besitzen,was ich nicht besitze?Warum dürfen sie empfinden, was ich nicht empfinden darf?Warum dürfen sie lieben und spüren,dass sie geliebt werden?Und warum darf ich das nicht?Warum?Ich bin allein.Unbewusstöffne ich die Tür und trete in die laute Kneipe.Ich schaue mich um.Alle Tische sind besetzt.Ich setzte mich auf den letzten freien Hocker am Thekenende, bestelle mir ein Bier.Meine Augen folgen der Kellnerin hin zur Zapfanlage.Ich sehe, wie sie das Glas unter den silbernen Hahn hält und den goldenen Strahl der Entspannung hinein laufen lässt.Dort!Da sind sie.Das Paar sitzt von mir aus direkt hinter dem Zapfhahn.Sie sitzen sich gegenüber an einem der kleinen Tische,halten Händchen und sind sich so nahe.Ich stelle mir vor,ich würde an seiner Stelle dort sitzen. Ich würde diesem wunderschönen Mädchen in ihre strahlenden Augen blicken.Ich dürfte ihre warme,zarte Hand halten.Es schnürt mir die Kehle zu.Die Kellnerin bringt mir das Bier,setzt das Glas auf den pappnen Glasuntersetzer.Ich bezahle.Möchte hier fort.So schnell es geht.Bald.Wenn ich das Glas ausgetrunken habe. Wenn ich mich an diesem wunderschöngrausamen Anblick satt gesehen habe.Mit dem Daumen wische ich langsam den Beschlag vom kalten Glas,hebe es,sauge etwas von dem herben Schaum ein,trinke den ersten langen Schluck,lasse es einfach laufen. Als ich es wieder absetze ist das Glas zur Hälfte geleert.Ich starre auf die Blasen, die sich auf dem Bier zur Glaswand hin ziehen,setze wieder an.Das Glas ist leer. Ich lasse mich vom Hocker herunter rutschen,murmele etwas,das ich selbst nicht verstehe und gehe.Ich will hier raus.Ich gehöre hier nicht her.Das ist nicht meine Welt.Die Menschen kommen hier her,um fröhlich zu feiern.In mir ist nichts fröhlich, in mir ist nichts zu feiern.Die Tür schlägt laut hinter mir ins Schloss.Für einen Moment bleibe ich vor dem Eingang stehen.Unentschlossen.Was soll ich nun machen?Nach Hause?Nein.Dort ist es in letzter Zeit immer schwerer aus zu halten.Die Einsamkeit dort erdrückt mich.Kahle Wände in einer leeren Wohnung.Eine kahle Seele in einem leeren Leben.Ich will niemanden sehen um zu fühlen,dass ich niemanden habe.Ich möchte ein niemand im Nichts sein.Wo seit Ihr,wenn ich jemanden brauche?Wenn Ihr meine Unterstützung ruft,dann kann ich nicht schnell genug bei Euch sein.Aber wenn ich selbst Hilfe brauche?Wo istdie Schulter,die sich so oft an mir gestärkt hat und mir nun ein wenig dieser Kraft zurück gibt?Wo ist ein Ohr,das mir ein wenig der Offenheit zurück gibt,die ich zuvor geschenkt habe.Ich fühle mich so allein.Wenn Ihr Beistand sucht,dann findet Ihr mich.Ich setze mich zu Euch.höre Euch zu,frage nach,versuche zu verstehen.Ich gebe nie einen Rat,versuche Euch selbst eine Lösung finden zu lassen.Ihr weint Euch bei mir aus.Redetüber Euren Liebeskummer,Eure Streitereien,Eure Einsamkeit.Und dann,oft erst nach vielen Stunden,verlasst Ihr mich.Dankt mir.Schaut mich freundlich an.Überlegt und sagt dann,ich sei wie ein großer Bruder für Euch.Dann geht Ihr und ich grinse Euch wohlwollend nach.Winke vielleicht noch mal kurz.Und in Wirklichkeit könnte ich kotzen."Der große Bruder".Ihr wisst doch gar nicht,wie sehr Ihr mir damit weh tut.Wollt Ihr das eigentlich wissen?Interessiert es Euch wirklich?Ich glaube nicht.Denn wenn Ihr hören würdet,wie sehr ich es hasse,für Euch"der große Bruder"zu sein, dann würdet Ihr wahrscheinlich erkennen,dass ich mehr suche.Mehr brauche.Auch ich bin ein Mensch,der Liebe sucht und braucht.Wie die Luft zum Atmen und das Wasser zum Trinken,die Liebe zum Leben braucht.Aber Ihr liebt mich doch.Platonisch.Wie einen"großen Bruder"eben.Wäre ich zehn,zwanzig Jahreälter, würdet Ihr mich dann als väterlichen Freund bezeichnen?Ist ein solches Vertrauensverhältnis nicht wundervoller und so viel mehr wert als jede sexuelle Beziehung?Scheiße!!!Ihr vertraut mir Eure Geheimnisse an.Sprecht mit mirüber das,was niemals ein anderer erfahren darf.Ihr lernt mich kennen und wisst,da ist jemand,der es ehrlich meint und zu dem ihr offen sein könnt.Und Ihr nutzt diese Ehrlichkeit mit Eurer Offenheit hemmungslos aus.Ihr katapultiert mich in eine Rolle,in die ich nicht hinein will.Ihr kastriert mich.Ihr macht mich,ohne mich vorher zu fragen,zu einem geschlechtsneutralen Vertrauten,mit dem man sogar noch besser sprechen kann,als mit der besten Freundin.Und das doch vor allem,weil Ihr ja genau wisst,dass sich zwischen uns gar nichts entwickeln kann.WARUM NICHT?Bin ich denn so hässlich,dass für Euch schon von vornherein fest steht,dass ich kein Mann für eine Beziehung bin? "Mit Dir etwas anzufangen wäre für mich,wie mit meinem eigenen Bruder zu schlafen."Wie oft musste ich mir solche Sätze von Euch anhören?Und immer wieder stelle ich mir die unausgesprochene Frage:"Wollt Ihr mich verarschen?"Seht Ihr denn nicht,dass auch ich alleine bin?Dass auch ich geliebt werden möchte. Liebe spüren?Wie wundervoll muss das sein?Es ist natürlich schon passiert,dass ich mich in eine von Euch verliebt habe.Wenn ich Euch im Verlauf unseres Gesprächs ins Herz schauen durfte,dann ist es schon vorgekommen,dass sich auch mein eigenes Herz geöffnet hat.Aber ich versuche dann immer meine Gefühle zu verbergen und die einfache Freundschaft vorzuspielen.Dann schalte ich meine eigenen,meine wirklichen Emotionen wie mit einem Lichtschalter aus.Meist funktioniert es.Nicht immer.Und wenn ich es dann mal wieder nicht aushalte, wenn ich diese unbeschreibbare Leere in mir spüre,fast schon platze und ich Euch mit meinen Sorgen regelrechtüberfahre,dann seit Ihr geschockt,enttäuscht.Aber ich hätte doch von Anfang an gewusst,dass da nichts ist.Nichts sein wird.Nichts sein kann.In Euren Augen habe ich dann dieses einmalige Vertrauensverhältnis zwischen uns verraten.Mit meiner Unbedachtheit und meinem Egoismus(ja,Ihr haltet mir dann allen Ernstes Egoismus vor!)verraten.Hört Ihr Euch eigentlich auch manchmal selbst zu,wenn Ihr den Mund aufmacht?Offensichtlich nicht,sonst würdet Ihr wahrscheinlich ganz schnell merken,wie grausam Ihr mich ausnutzt.Ja,auch ich hatte schon meine Beziehungen.Die erste war der absolute Hit.Das Mädchen hat mich angebaggert um ihren Schwarm eifersüchtig zu machen.Doch dann hatte sie das Pech,dass der Typ nicht drauf hereingefallen ist und sie von mir schwanger wurde.Mies gelaufen für sie.Nun musste sie wohl bei mir bleiben und mir Gefühle vorgaukeln,die zu keinem Zeitpunkt auch nur im Entferntesten vorhanden waren.Und ich wusste es.Ich bin doch nicht blind.Ich kann schon eins und eins zusammenzählen. Und wenn ein fremder After-Shave-Duft im Schlafzimmer liegt,oder ein benutzter Gummi unter dem Bett,wenn ich mal abends von der Arbeit nach Hause kam und die Wohnung direkt wieder verließ,weil ich das Stöhnen aus dem Schlafzimmer hörte und nicht ertragen konnte,dann fragte ich mich,für wie blöd mich diese Schlampe hielt.Für einen kurzen Augenblick.Aber ich blieb bei ihr.Ich achtete nicht auf die verräterischen Spuren und auch nicht auf die respektlosen Beleidigungen.Ich blieb,weil ich mir ein Stück weit selbst einreden konnte,dass ich mich irrte. Dass diese Frau mich liebt und ich mir den ganzen Mist drum herum nur eingebildet habe.Sie wüsste ja nicht,was sie tut.Und irgendwann würde sie merken,dass sie in Wirklichkeit doch nur mich liebt.Ich blieb,weil die Einbildung,geliebt zu werden,schon wesentlich mehr war,als das Alleinsein.Dabei achtete ich nicht darauf, wie sehr mich dieses nuttige Verhalten wirklich verletzte.Und schließlich kam ich dann nach Hause und fand die Koffer vor der Tür.Sie ließmich nicht einmal mehr in die Wohnung,für die ich allein die ganze Zeitüber die Miete bezahlt hatte.Nur Minuten später verließsie-Arm in Arm-mit einem anderen Mann das Haus.Und ich war wieder allein.Jahre später fand ich dann eine echte Freundin.Sie war das,was ich unter einerwirklichen Traumfrau verstehe.Sie sah wunderschön aus,war intelligent,besaßHumor. Und sie verliebte sich wirklich in mich.450Kilometer lagen zwischen uns.Jeden Abend telefonierten wir.Fast wöchentlich fuhr ich zu ihr,zog schließlich in ihren Nachbarort.Nun waren wir täglich zusammen.Es war eine so wundervolle Zeit. Zweieinhalb so wunderschöne Jahre.Mit allem konnte ich mit ihr sprechen.Sie war immer für mich da.Sie selbst nahm meine Hilfe nur wo es wirklich nötig war.Sie wollte-wenn möglich-jedes eigene Problem auch selbst lösen.Dass fing es an.Erst wurde der Sex weniger,Dann zuckte sie schon bei jeder noch so unauffälligen und zufälligen Berührung zusammen.Bald durfte ich nicht einmal mehr in ihr Schlafzimmer.Und sie begann zu zweifeln,was sie wirklich für mich empfindet.Ein dreiviertel Jahr redete ich mir ein,dass es wieder gut werden würde. Und wenn sie sagte,dass sie nicht wirklich wüste,ob sie mich liebt,dann antwortete ich nur,dass sich das wiederändern wird.Aber esänderte sich nichts.Und dann sah auch sie in mir nur noch den"großen Bruder"in mir."Ich weiß,dass ich niemals einen Menschen so sehr vertrauen kann,wie Dir.Aber ich kann einfach nicht das für Dich empfinden,was Du Dir erhoffst."Und ich war einmal mehr alleine.Es ist nicht der Sex,der mir fehlt.Wenn es dass wäre,dann könnte ich mit zwei gesunden Händen selbst genug Druck abbauen oder zu einer Professionellen gehen.Aber nein,der Sex ist nicht das,was ich so schmerzhaft vermisse.Es sind die Emotionen. Ich vermisse den Blick,aus dem die Liebe spricht.Ich vermisse eine sanfte Berührung. Ich vermisse die Zärtlichkeit.Ich vermisse es,mit jemandem zusammen sitzen zu können,ohne sprechen zu müssen.sich ohne Worte verstehen zu können.Ich vermisse die Wärme.Das wunderschöne Gefühl,abends neben einem Menschen einzuschlafen und am Morgen neben diesem Menschen wieder zu erwachen.Und das letzte was ich am Abend sehe,soll ihr Gesicht sein,und es soll auch das Erste sein,was ich am Morgen erblicke.Ich vermisse die kleinen,respektvollen Diskussionen um Nichtigkeiten wenn beide nicht gut drauf sind.Ich vermisse...Ich vermisse... Ich vermisse das Leben.Warum könnt Ihr mich nicht lieben?Was habe ich an mir,das Euch so sehr abschreckt? Bin ich so hässlich?Das Einzige,was bisher-angeblich-immer gestimmt hat,das war der Sex.Toll,ich bin also ein guter Stecher,aber trotzdem ekelt sich jede Frau allein schon vor dem Gedanken daran,dass sie mit mir intim werden kötes Kompliment.Bin ich ein Charakterschwein?Dann würdet Ihr wohl kaum zu mir kommen und mir vertrauen.Was ist es,das mich zu eurem Eunuchen macht?Zu Eurem seelenlosen Seelentröster.Zu Eurem emotionslosen Fels in der Brandung.Wenn Ihr mir von Euren Beziehungen erzählt und davon,wie wundervoll doch alles ist,wenn Ihr versucht, dieses seelentiefe Gefühl der Geborgenheit und der Liebe zu beschreiben,dass Ihr Euren Freunden gegenüber empfindet,dann frage ich mich,ob Ihr denn wirklich nichtspürt,wie sehr Ihr mich damit quält.Könnt oder wollt Ihr es nicht begreifen?Eine von Euch sagte einmal,ich wäre ZU GUT.Na toll.Was erwartet Ihr?Soll ich Euch das Arschloch vorspielen?Ich meine,ist doch komisch:Es gibt so viele Frauen,die lassen sich von Ihren Kerlen zu Hause verprügeln.Und wenn Du diese Frauen dann fragst, warum sie trotzdem bei ihren Schlägern bleiben,dann antworten sie,er wüsste es doch einfach nicht besser.Soll ich so einer werden?Finde ich dann eine Frau,die mich liebt und dies es mit mir aushält?Aber wisst Ihr,welcher Spruch wirklich das Allerletzte ist?"Dir ist die Richtige nur noch nichtüber den Weg gelaufen."Höre ich oft,diese Scheiße.Und immer wieder muss ich an mich halten,damit ich dem so sprechenden nicht gepflegt auf die Backe schlage.Mein Gott,ich bin29Jahre alt.Ich habe nun wirklich schon genügend Frauen in meinem Leben kennen gelernt.Und wenn eine Beziehung immer wieder von diesem verwichsten"großem Bruder"-Getue verhindert oder-wenn einmal entstanden-beendet wurde,dann kann ich wohl davon ausgehen,dass es nicht unbedingt an den Frauen lag. Es ist ja nun nicht gerade so,dass mir das nur ein oder zwei Mal passiert ist.Fuck, das passiert doch immer wieder.Bei jedem einzelnen Mal.Könnt Ihr mich denn nicht verstehen?Wenn es immer,ja!Immer wieder daran scheitert,dass ich zwar als Gesprächspartner gern gesehen,als Lover aber ungefähr so begehrt bin,wie ein eitriges Geschwür im Genitalbereich,dann kann das doch nur an mir lieben.Kann ich dann aber nicht wenigstens erwarten,dass mir mal irgendjemand sagt,was zum Teufel ich falsch mache?Bin ich es denn wirklich nicht wert,geliebt zu werden?PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训学校:德文短篇:Liebe für eine Nacht
成都德语培训学校:德文短篇:Liebe für eine NachtAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14.Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Karl blickte auf seine Uhr. Es war Freitagnachmittag, kurz nach17.00. In fünf Stunden würde er am Hauptbahnhof Göttingena nkommen. Als Überraschung zu Biancas 30.Geburtstag. In zwei Wochen zog sie nach Frankfurt zurück. Endlich. Er freute sich sehr darauf, sie wieder in seiner Nähe zu haben.Sie kannten sich bereits seit Jahren, hatten gleichzeitig nacherfolgreichem Examen im selben Verlag angefangen und einige Zeit gemeinsam gearbeitet. Den Kontakt hatten sie immer gehalten. Seit er sich vor zwei Monaten nach achtjähriger Beziehung von seiner Lebensgefährtin getrennt hatte, hatten sie wieder häufiger miteinander telefoniert. Letzten Samstag hatte sie ihn in Frankfurt besucht, sie waren tagsüber durch die Weinberge im Taunus gewandert und abends hatten sie beim ersten Federweißen der Saison zusammen gesessen. Er spürte noch immer das Kribbeln, das er bei ihrem Anblick den ganzen Tag über empfunden hatte. Er wusste nicht ob es ihr genauso ging. Er hatte sich nicht getraut zu fragen.Aber bevor er Bianca heute in die Arme schließen konnte, musste er noch zu einer Abschlussbesprechung. Sie hatten ein renommiertes Meinungsforschungsinstitut damit beauftragt, den Markt zu analysieren und eine Studie zu erstellen, in welcher Marktlücke man die neue Wohnzeitschrift ansiedeln könnte. Die Präsentation war heute Abend und die Informationen, die vorab zu ihm durchgedrungen waren, verhießen ein erfolgversprechendes Ergebnis.Darum hatte er für diesen Tag einen besonderen Rahmen gewählt.Das Lokal im Alten Turm, ein Geheimtipp weit über Frankfurts Grenzen hinaus.Die 77 Minuten im Zug vergingen wie im Flug. In Gedanken ging Sheryll noch e inmal ihre Präsentation durch. Es war ihr erstes Projekt, das sie eigenverantwortlich von Anfang bis Ende geleitet hatte. Sie war mit dem Ergebnis zufrieden, ihr Team hatte sie bei ihrer Feuerprobe die ganze Zeit über nach Kräften unterstützt. Zufrieden kl appte sie die Mappe auf ihrem Schoß mit den Unterlagen der Analyse zusammen und schloss für einen Moment die Augen.Sie war stolz auf sich. Sie war Anfang 50, aber die meisten schätzten sie auf Mitte 40. Vor drei Jahren hatte sie sich kurz vor der Silberhochzeit von ihrem Mann getrennt. Sie hatte all ihren Mut zusammengenommen. Aber es war ihr als einzig möglicher Weg erschienen. Die Monate danach waren schwer gewesen. Sie hatte ihre Kinder, ihr Haus und ihren Job im B üro ihres Mannes zurückgelassen.Hatte innerhalb von sechs Stunden eine Einzimmerwohnung gemietet und in ihrem Auto nur das Nötigste mitgenommen. Ihrebeste Freundin hatte geholfen und abends hatten sie wie in alten Zeiten auf dem Fußboden gesessen, eine Flasche Wein und zwei Gläser in der Mi tte, dazwischen einen überquellenden Aschenbecher und Dutzende von Teelichtern im Zimmer, weil der Strom noch abgestellt war. Sie hatten gelacht, geredet, eine Flasche Cabernet Sauvignon ausgetrunken und drei Packungen Gauloises rot weggeraucht.Ein Gefühl von unbeschreiblicher Freiheit hatte sie durchflutet und sie in all den folgenden Monaten, in denen sie eine größere Wohnung, einen Job und einen neuen Platz im Leben suchte, nie verlassen. Sie hatte den Schritt keine Minute bereut.Karl tauchte aus sei nen Erinnerungen auf, räumte seinen Schreibtisch auf, fuhr den PC herunter, zog sein Jackett an und verließ das Büro. Karl war 1,90 m groß, schlank, hatte kurze, schwarze Haare, die durch das Haargel noch dunkler wirkten und braune Augen. Er war der Schwarm aller weiblichen Mitarbeiter in seiner Abteilung. Karl beschloss, trotz des herrlichen Wetters mit dem Wagen zum Alten Turm zu fahren, dann wäre er später schneller am Bahnhof. Er blinzelte in das warme Lichtder untergehenden Sonne, dachte wieder an das Wochenende mit Bianca.Sheryll kam pünktlich am Hauptbahnhof an, stieg ins Taxi und ließ sich zum Alten Turm fahren. Sie bezahlte, griff nach ihrem Gepäck und öffnete die Beifahrertür. Sie schwang ihre Beine aus dem Wagen, stieg aus - und blickte in ein paar rehbraune Augen, die sie lächelnd ansahen."Ich vermute, Sie sind Sheryll Summer vom Ifo-Institut aus Köln?" fragte eine charmante Stimme, die ebenso wie die braunen Augen zu einem hochgewachsenen jungen Mann gehörten, " darf ich Ihnen Ihr Gepäck abn ehmen?"Sheryll erwiderte den Blick und nickte. Sie spürte eine leichte Gänsehaut. Dieses Gefühl hatte sie schon jahrelang nicht mehr erlebt.Gemeinsam gingen sie ins Lokal. Nach Begrüßung aller Anwesenden präsentierte Sheryll ihre Analyse und die ganze Zeit ruhten Karls Augen auf ihr. Sie spürte seinen Blick und genoss die augenscheinliche Sympathie, die er ihr entgegenbrachte. AmEnde ihres Vortrags bekam sie riesigen Applaus und zufrieden mit sich selbst, sehnte sie sich nach einem Glas Wein und einer Gauloises.Sie durchwühlte ihre Handtasche zweimal - Frauen wie sie hatten immer viel zu große und unübersichtliche Taschen dabei, aber sie konnte ihre Zigaretten einfach nicht finden."Sheryll, kann ich Ihnen helfen?" fragte Karl dicht neben ihr."Ach, so ein Mist, ich glaube ich habe meine Zigaretten im Zug liegen gelassen. Ich hole mir schnell neue aus dem Automaten unten im Keller", erwiderte sie."Sorry, aber der ist defekt und hier gibt's keine einzige Zigarette zu kaufen. Ich sitze nämlich sozusa gen auch schon auf dem Trockenen.""Ach herrje, was machen wir denn nun so ganz ohne Glimmstängel?""Ich habe meinen Wagen direkt vor der Tür, wir könnten schnell zur nächsten Tankstelle fahren und welche besorgen," schlugKarl vor."Das Angebot nehme ich nur an, wenn ich Sie zu einer Packung einladen darf.""Abgemacht," stimmte Karl zu und gemeinsam gingen sie zu seinem Wagen.Sheryll betrachtete ihn aus den Augenwinkeln. Er sah unverschämt gut aus und während sie sich unterhielten und lachten, spürte sie den unbändigen Wunsch Karl zu küssen. Sie schalt sich eine Närrin, ein Mann der fast ihr Sohn sein könnte. Aber sie genoss einfach das Gefühl dieses Augenblicks. Sie hatte es so lange entbehrt.Da spürte sie seine Hand auf ihrer, ganz vorsichtig streichelte er ihre Finger, schweigend genossen sie diesen Moment der plötzlichen Vertrautheit. Am Alten Turm zurück, gingen sie Hand in Hand ins Lokal. Sie kümmerten sich nicht um die Blicke all seiner Kollegen, um das Getuschel der Kolleginnen. Entrückt von Zeit und Raum saßen sie händchenhaltend am Tisch und erzählten sich ihr Leben. So gut so etwas in ein paar Stunden eben geht.Zwischendurch ging Karl vor die Tür, um Bianca eine sms zu schreiben, dass der Geschäftstermin noch dauerte und er es wohl nicht schaffen würde, an ihrem Geburtstag bei ihr zu sein.Um drei Uhr morgens verließen sie als letzte das Lokal, gingen wie selbstverständlich Arm in Arm zu seinem Wagen. Behutsam nahm Karl Sheryll in seine Arme, sie erwiderte seine Nähe und wie in Zeitlupe legte sie ihre Arme um seinen Hals, zart glitten ihre Finger über seinen Nacken. Ihr Gesicht war dicht vor seinem, fast berührten sich ihre Nasen. Sein Atem streichelte ihr Gesicht, stumm blickten sie sich in die Augen. Es bedurfte keiner Worte, ihre Blicke sagten mehr als sie mit Worten hätten sagen können. Ihre Münder fanden sich und unendlich vorsichtig streichelten und erkundeten sie den anderen. Erst als die Sonne hinter den Bäumen aufging, fuhren sie zum Bahnhof.Um 6.20 Uhr nahm sie den ersten Zug na ch Köln. Ihre Visitenkarte ließ sie in seinem Auto in Frankfurt zurück. Ihr Herz auch.Sie wartete wochenlang auf seinen Anruf.Ihre Karte hatte er an die Pinwand neben dem Fenster geheftet. Immer wenn er aufsah, fiel sein Blick auf die Karte und auf den Alten Turm.Er fand nie den Mut sie anzurufen.PS:此文章由成都德语培训学校_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训:德语阅读2
成都德语培训:德语阅读:沙子与石头Zwei Freunde wanderten durch die Wüste. Während der Wanderung kam es zu einem Streit und der eine schlug dem anderen im Affekt ins Gesicht.曾经,有两个朋友在沙漠里走。
突然,两个人争吵起来,其中一个人冲动地打了另一个一记耳光。
Der Geschlagene war gekränkt. Ohne ein Wort zu sagen, kniete er nieder und schrieb folgende Worte in den Sand:挨打的那位朋友很伤心,不过他一句话也没说,只是跪在沙地里写了一句话:"Heute hat mich mein bester Freund ins Gesicht geschlagen."“今天,我最好的朋友打了我一记耳光。
”Sie setzten ihre Wanderung fort und kamen bald darauf zu einer Oase. Dort beschlossen sie beide, ein Bad zu nehmen. Der Freund, der geschlagen worden war, blieb auf einmal im Schlamm stecken und drohte zu ertrinken. Aber sein Freund rettete ihn buchstäblich in letzter Minute.他们俩继续前行,不久走到了一片绿洲边。
他们决定在那里洗一个澡。
那位挨打的朋友突然陷入了泥潭险些溺水而亡。
幸好他朋友在最后一分钟把他了上来。
Nachdem sich der Freund, der fast ertrunken war, wieder erholt hatte, nahm er einen Stein und ritzte folgende Worte hinein:那位差点淹死的朋友缓过来之后,在石头上刻下了一句话:"Heute hat mein bester Freund mir das Leben gerettet."“今天,我最好的朋友救了我一条命。
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成都德语培训-德语科幻文章:Stadt de Xyr Das ist unglaublich,Reija wird mich für verrückt erklären wenn ich ihr das sage."Orange,lokalisiere Reija",und unserüberaus intelligenter und schneller Schiffscomputer antwortete sofort:"Sie ist im Meditationsgarten und hat ihr Com abgelegt"."Sende einen Zero5,ihr Com soll leuchten wie ein Weihnachtsbaum und Krach machen wie ein neuvenezianischer Spatz beim Balztanz"."Keine Reaktion,soll ich sieüber die Schiffslautsprecher rufen",fragte Orange."Nein,ich gehe hin" und machte mich auf dem Weg zum Portal.Diese Portale waren eine feine Sache,überall auf dem Schiff verteilt und in jedem Gang zu finden.Innerhalb eines Augenaufschlags konnte man so von einem zum anderen Ende des Schiffes gelangen.Auf meinem Ausbildungsschiff.Der"Nebular Star"gab es nur auf jeder Etage eins. Gut,das war mit1200m Durchmesser und einer annähernd kugeligen Gestalt auch nicht besonders großaber durch die verwinkelten Gänge von Vorne nach Hinten zu gelangen war'ne ganz schöne Lauferei.Durch die Gravitationseinheit im Zentrum dieser Kugel hatte man fast die Schwerkraft wie auf der Erde aber eben auch einen zwiebelähnlichen Aufbau der kaum gerade Gänge ermöglichte,Auf der"Sunfire"wäre man zu FußStunden unterwegs.Bei ihrer Fertigstellung vor14Monaten hatte sie die Maßstäbe ganz schön nach oben geschoben.4738m Durchmesser und nur3000m Höhe glich sie mehr einem unförmigenKürbis als dem Prestigeobjekt der interstellaren Transport-und Forschungstechnik.Der Garten befindet sich ganz oben,sozusagen in deräußerste Zwiebelschale.Manche mieden ihn denn den Ort der Kontemplation trennte"nur"ein durchsichtiges Energiefeld vom lebensfeindlichen Universum.Reija lag in ihrem weiten safranfarbenen Overall im weichen Gras und ist offensichtlich eingenickt. "Meditieren kann ganz schön anstrengend sein"sage ich zu ihr während ich mich setze.Sie blinzelt mich verträumt an."Du wirst nicht glauben was ich eben entdeckt habe.Auf Planet L798Gamma327kann ich von hier aus Spuren einer Zivilisation erkennen.Eine gewaltige Stadt,den Daten nach hätten die Bewohner von New York und Brasilia bequem drin Platz.Ich weißnoch nicht ob ich die Daten falsch interpretiere oder die Sensoren nicht stimmen aber alles deutet darauf hin,dass sie in1500 m Höhe in der Atmosphäre schwebt",erkläre ich ihr."Hast du im MED wieder synthetische Drogen geklaut oder hat dich jetzt der Weltraumkoller",ihre ungläubige Reaktion."Komm mit ins Labor,überzeug'dich und dann frag den Kapitain ob wir unsere Positionändern können oder erstmal Drohnen hin schicken sollen,du bist schließlich die Leiterin der Forschungsabteilung.Wo hast du eigentlich dein Com,hatte dich gerufen und dann sogar einen Zero5geschickt".Sie kramt in einer ihrer Taschen und holt eine kleine Dose raus,öffnet sie und klebt das Com an ihre Schläfe.Nach wenigen Sekunden hat sich das Com in ihrGehirnmuster eingeloggt und eine kleine grüne Diode leuchtet."Wollte nicht gestört werden,musste nachdenken",äußert sie betrübt."Wieder Sorgen wegen Alegs",frage ich.Sie nickt und wir machen uns auf den Weg.Zurück im Labor gibt sie Orange die Anweisung alle Daten zu Gamma327 als Holo auf dem Table darzustellen.Ist mir immer noch ein Rätsel wie die Dinger funktionieren.Ein leises Zischen und ein Schleier aus Nanoteilchen steigt aus vielen kleinen Düsen auf und formt einen Planeten und eine Art Bildschirm auf dem die Daten angezeigt werden die sich nicht grafisch darstellen lassen.Größe,Temperatur, Sonnenumlauf,Rotation,Zusammensetzung der Atmosphäre und eine Warnung,dass einige Daten vor Ort genauerüberprüft werden müssen, da der Pacograph auf diese Entfernung nur Gase erfassen kann die einen Anteil von mindestens20%haben."Erdähnlich,wenn auch etwas größer,drei große Kontinente mit dichter Vegetationüberzogen und von Wasser umgeben,die Fauna kann auf diese Entfernung auch nicht untersucht werden"murmelt sie.Da die Stadt,ein großer kreisförmiger und fleckiger Klecksüber einem der Meere.Doppelsonnen,er ist etwas weiter von seinen Sonnen entfernt als die Erde und zwei Monde.Temperaturgefälle vomÄquator30Grad bis zu den Polen5Grad auf der Tagseite,wüsste gerne wer da das Wetter macht.Sie greift sich einen Datenhandschuh und zoomt denBereich auf maximale Größe.Sie wird zwar größer aber Details sind noch immer nicht zu erkennen.Den Strukturen nach ist es ein künstliches Gebilde und es bewegt sich,zwar langsam aber stetig.Über ihr Com ruft sie Kapitain Pera und schildert ihm die Sache,ich schalte mich in das Gespräch ein."Dr.Dumond braucht noch ein paar Tage mit dieser Sonne hier,er hat eine uns unbekannte Materie entdeckt.Ich gebe ihm noch fünf Tage und bis dahin erwarte ich von euch genauere Daten.Das Astrolab Diamond ist verfügbar,mit dem Nullzeitantrieb seid ihr schneller dort als ich der Sunfire den Befehl zum Ortswechsel geben kann."spricht er und verabschiedet sich.Die Diamond nicht ganz so gut ausgestattet wie unser Labor hier aber wir brauchen nicht warten."Kümmere dich darum das Teil startklar zu kriegen,ich transferiere die Ausrüstung und frage Ivana und Eryg ob sie mitkommen möchten.Ein paar Hiwis brauchen wir auch noch,'n Techniker,einen aus dem MED.Ich poste unseren Ausflug im Board mal sehen ob noch jemand Interesse hat.Abflug in drei Stunden."sagt sie als wollte sie nur zu McFly Fritten und'n Burger holen.Die Schiffs-KI der Sunrise hat während unseres Com-Gesprächs alle für sie wichtigen Informationen ausgelesen und alles veranlasst.Zugangsberechtigungen, Befehle an zuarbeitende stellen,Standardausrüstung-um den Restwürde sich Reija kümmern-und die ersten Robos waren auch schon an der Diamond beschäftigt.Robos,manchmal waren sie auch eine Plage und es gab Unmengen davon,menschenähnliche als persönliche Diener,spezialisierte in allen Formen und Größen für die Wartung der Technik,zum Sauber machen, Minenrobos und natürlich in der Produktionsetage die Hersteller der ganzen Güter die man anfordern konnte.Einem Forschungsroboter war es gar gelungen diesen Nullzeitantrieb zu entwickeln.Die Anekdote besagt,dass er gerade die kompletten vedischen Schriften implementiert bekam und daraufhin das Brahma-Schema skizzierte das die Grundlage für diesen Antrieb ist.Vielen nennen ihn deshalb auch Brahma-Antrieb.Früher hatte man mit allen möglichen Antrieben experimentiert.Die letzten Ionenantriebe erreichten fast halbe Lichtgeschwindigkeit und wurden lange Zeit für Reisen innerhalb des Sonnensystems verwendet.Selbst Antimaterie getriebene Schiffe in da Vinci-Feldern brauchten bei150-facher Lichtgeschwindigkeit noch viel zu lange um Ziele außerhalb der Milchstraße zu erreichen.DerBrahma-Antrieb benötigt gar keine Zeit,das Schiff dematerialisiert sich an einem Ort und an einem anderen materialisisert es sich wieder.Es hatte allerdings ein paar Jahrhunderte gedauert bis dies kontrolliert und gefahrlos möglich wurde.Einige tausend unbemannte Schiffe waren in Sonnen verglüht,an Planeten zerschellt und in Asteroidengürtel zermalmt worden bis man alle Gefahren beseitigt hatte.Per Nullzeitsprung gehen jetzt jeden Tag tausende von Sonden auf die Reiseund materialisieren sich in unbekanntem Gebiet,scannen es und schicken dann die Daten in die Sternendatenbank die,die Karten für die Schiffe aktualisiert."Hi",höre ich eine Stimme hinter mir als ich den Antigravschlitten mit meinen persönlichen Sachen in die Diamond schiebe.Eryg lächelt mich freudestrahlend an als ich mich umdrehe.Groß,blond und sehr attraktiv und er zeigt noch immer gerne seine Muskeln inärmellosen T-Shirts und der Rock aus leuchtend blauer Seide betont seine schmale Hüfte.Wie immer nimmt er mich in den Arm als hätte er mich seit zehn Jahren nicht gesehen.Wir hatten wohl erst letzte Woche zusammen Go gespielt aber seine Herzlichkeit kommt tief aus seinem innersten."Wir haben nicht vor Löcher in den Planeten zu bohren oder hoffst du als Philosoph dort intelligentes Leben zu finden",frage ich ihn spöttisch."Weder noch,die Geobots kommen ohne mich besser zurecht und die Philosophieüberlasse ich lieber Kindern,deren Geist ist noch nicht so verfälscht.Mir war nur nach etwas Abwechslung und als Reija sagte dass,du auch mit dabei bist gab's kein halten mehr.Gibt's von dem Planeten irgendwelche Emissionen oder andere Zeichen von Aktivität?"entgegnet er."Können wir nicht feststellen denn wir sind200000Lichtjahre entfernt.Als das Gebiet initialisiert wurde,hat die Sonde der Sternendatenbank allerdings nichts berichtet."Da sehe ich Reija und Ivana plaudernd und Antigravschlitten schiebend auf uns zu kommen.Ivana in der Robe ihrerSternenpriesterinnenschaft.Sie grüßt freundlich und wirft mir einKüsschen zu und quasselt mit Reija weiter während sie die breite Rampe in den Lagerraum hinauf schieben."Orange,wann können wir starten?"Ein holografischer Nebel baut sich vor mir auf und bildet dann das an menschliche Schönheit angepasste Bild unserer Ki heraus und sie sagt:"In zehn Minuten,die Rampenmüssen noch geschlossen werden.Bitte denkt daran,dass wir sobald wir die Hülle der Sunrise verlassen keine künstliche Schwerkraft mehr haben. Der Nullzeitantrieb ist bereit,alle künstlichen Wesen wurden registriert und haben ihre Aufgabenübernommen,die anderen sieben Menschen befinden sich auf dem Weg zur Brücke.Starterlaubnis durch die Transportsubroutine erteilt.In drei Minuten erreichen wir die Sicherheitsentfernung zu Sunrise"."Bei unserer Rückkehr werden wir30 Minuten mit maximaler Geschwindigkeit des Proionenantriebs fliegenmüssen.Schwerelosigkeit behagt mir gar nicht und bestimmt ist dieserkünstliche Fraßin den Schlauchbeuteln auch noch nicht besser geworden",sagt Eryg und verzieht das Gesicht.Die anderen versammeln sich um das Hologramm und begrüßen sich soweit noch nicht erfolgt. Schon ertönt die Stimme von Orange:"Countdown zum Sprung5-4-3-2-1-wir sind da".Die Forschungsbots eilen in hektischer Betriebsamkeit an die ihnen zugewiesenen Terminals zu.Die blinkenden Dioden ihres Netzwerkstatus zeigen an,dass Daten ausgetauscht undBefehle gegeben werden.Das Bild von Orange löst sich auf und macht Platz für eine Darstellung des Planeten.Details werden sichtbar,es gibt auch noch kleinere Städte dieüber den Landmassen schweben.Ich aktiviere die Gedankenverbindung meines Coms und schon projiziert Orange die Antworten auf meine gedachten Fragen direkt in mein Gehirn.Entfernung zum Planeten:2Millionen kmAusstrahlung von Energie,Radar,Funk oder anderes:keine Bewegt sich da unten irgendwas:Nur die künstlichen Städte,24Stück in verschiedenen Größen treiben mit5km/hüber die Oberfläche.Objekte kleiner als2000m können auf diese Entfernung nicht festgestellt werden. "Dann wollen wir denen mal einen Blumenstraußschicken",höre ich Reija sagen."Erstkontaktsonde befindet sich auf dem Weg zum Zielobjekt und trifft dort in4Stunden ein",der lapidare Kommentar von Orange.Mittels Gedankenimpuls gebe ich Befehl an die Schiffssteuerung mit200000km/h auf den Planeten zu zu steuern.Wenn die sich dort gestört fühlen würden sie wohl zuerst die Sonde pulverisieren.Diese Erstkontaktsonde ist ein Sammelsurium von Informationen in unterschiedlichen Medien gespeichert.Optische auf Folien, mathematische im Binärsystem,elektronische in Speicherkristallen, audio-visuelle in automatisch startenden Wiedergabegeräten und ein paar Sachen von unseren außerirdischen Freunden.DazuSendeeinrichtungen für alle Frequenzen,Funk,Infrarot,das gesamte Schall-und Lichtspektrum.In den Jahrtausenden der Raumfahrt sind wir erst in den letzten800Jahren auf nur drei intelligente Lebensformen gestoßen.Die Schemen auf B419Beta97etwa auf der Entwicklungsstufe der Menschen im27.Jahrhundert,Wasserwesen auf Darea,intelligent aber ohne jede Technik und die Harai sogar in unserer Milchstraße.Wenn auch am anderen Ende.Bei den Harai gibt's keine Technik in unserem Sinne,alles ist organisch sogar die Raumschiffe. Wenn ich die Dinger sehe muss ich immer an unsere unterseeischen Schwämme denken.Und alle haben mit geholfen den Blumenstraußzu entwickeln.Allmählich kommen genauere Daten rein.Etwas mehr Sauerstoff in der Atmosphäre als auf der Erde,sonst keine(für uns) giftigen Gase,dort gibt es auch Kontinentalplatten die sich bewegen, allerdings langsamer als unsere.Das gesamte Festland ist lückenlos von Vegetation bedeckt,selbst in den höchsten Bergen die allerdings auch nur3500m Hoch sind.Die Ozeane sind auch nicht tiefer als7000m und haben einen niedrigeren Salzgehalt als nd Seen sind nicht auszumachen aber Regenwolken ziehenüberall umher.Die Pflanzen dort scheinen mit Wasser besser umgehen zu können als unsere.Wir hätten einen Botaniker mitnehmen sollen,der Botanikbot wird für einen erstenÜberblick genügen."Die Sonde hat ihre Umlaufbahn in400km Höhe erreicht und sendet alles aus was möglich ist.Bisher keine Reaktionen von der Oberfläche. Nicht einmal die fliegenden Städte produzieren irgendein Energiemuster oder eine andere ndungsbots werden ausgesetzt und beginnen ndung in etwa sechs Stunden."die knappe Information von Orange.Nach dem Abendessen sehe ich mir die zusammen gefassten Daten der Forschungsbots an.Nichts was auf Aktivität hindeuten würde,wie ein großer verlassener Garten.Noch der Befehl an Orange in1000km Abstand zu stoppen und umrunden damit die Bots möglichst viele Daten sammeln können.本文由成都法亚小语种培训学校楚老师整理发布。
成都德语培训机构:德文短篇:Verloren und wiedergefunden
成都德语培训机构:德文短篇:Verloren undwiedergefundenAls Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagssonne str ahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse beträgt die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Schwach schien die Sonne in Sherylls Fenster, als jene den Westerwald durchfuhren.Für einen Moment verharrte sie dort, den Blick aus dem Fenster gerichtet, gar schien für jenen Moment die Welt still zu stehen, nein, in Zeitlupe an ihr vorbei zu schlendern.Ein Lächeln der Kindheit legte sich auf ihre Lippen, erinnerte sie sich an ihren Opa, der ebenso, an solchen Tagen mit dem reich verzierten Wanderstock die kleine Straße zu ihrem Hofe entlang spazierte.Hatte sie tatsächlich all jenes vergessen…Karl, der wie gefesselt, das doch alt bekannte Bauwerk betrachtete, griff nach seinem Mantel und entsprang seinem sonst so strikten Tagesablauf, um einfach die wohl letzten Sonnenstrahlen des Jahres einzufangen. Einst war ich mal Künstler, doch heute, da male ich, da zeichne ich, da entwerfe ich Kunstwerke, nur ein Künstler bin ich nicht. Karls Gedanken schienen von der frischen klaren Luft, aus dem Gemisch aus Herbst und Winter, wieder klar zu werden. Zu viele Farben hatten seinen Verstand eingebunden und nicht mehr frei werden lassen.Hatte er tatsächlich all jenes vergessen…Ohne Pause, voller Eile preschte der Zug, wie eine alte Kutsche, deren Pferde vom Kutscher zu Tode getrieben wurden.Sheryll versank in ihrem Sitz, beschämt, wie ein Kind, hatte sie denn wahrlich vergessen, wie wunderschön die Welt da draußen war. Hatte sie wahrlich vergessen, wie sehr ihre Großeltern ihre Liebe verdienten. Aufgezogen, aufgewachsen, zu einem besonderen Menschen gemacht, und nun…abgeschoben.Sie hatte sie abgeschoben für Ruhm, Geld und Karriere!Seine Füße hatten ihn getragen, nicht wissend wohin, stand er plötzlich vor einem dieser gläsernen Hochhäuser, die er kannte wie seineWestentasche.Im Innern sah er das gekrönte Werk seines Kopfes, seiner Hände stehen. Viele Menschen gingen in der Eingangshalle daran vorbei, und es schien zu verblassen. Karls Werk, Karls Projekt, welches ihn zwei Jahre einspannte, zwei Jahre sein Privatleben nahm, wurde ignoriert.Nicht dass es ein schier kränkender Schmerz war, der ihn ereilte, nein, Karl brach in sich zusammen, denn er wusste, er hatte die Magie in seinen Händen verloren.Langsam rollte der Zug in den Bahnhof ein, und Sherylls plötzliche Angst vor der Hektik, machte sie gar panisch. Sie liebte doch Hektik, na ja, zumindest nahm sie sie einfach immer so hin.Doch der Strom der vielen Menschen nahm sie wieder mit, ließ sie vergessen, was sie eben noch empfand.Draußen atmete sie tief ein, nicht ob der Hektik, die sie eben noch bef ürchtete, nein, weil sie den Kampf der Grosstädter gewonnen hatte. Sieg! Karl wandelte wie betäubt durch die Straßen, in Träumen in einer kleinen italienischen Stadt, deren Sommerwind ihn sanft umschmeichelte.Dort hatte er seine Magie gefunden, in diesem verschlafenen Ort irgendwo in Italien. Ein Seminar zog ihn nach Florence, doch die große Stadt hatte ihm Unbehagen bereitet, und trotz ihrer phänomenalen Schönheit, die jedem Künstler wohl den Atem raubte, suchte er ein schlichtes Zimmer in einer Familienpension, morgens von dem Geschrei der koordinierenden Chefin des Hauses geweckt werdend.Mit dem Taxi fuhr Sheryll zum Hause ihres Zieles. Ein Geschäftsh aus, zwischen all den Hochhäusern, welches sie etwas enttäuscht blicken ließ, hatte sie an etwas Größeres gedacht.Aber nun gut, ihr Projekt hatte sie nun so weit gebracht, sollte sie die Größe eines Hauses nicht aus den Bahnen werfen.Architekten sind Künstler, hatte ihr Großvater immer gesagt, doch sie hatte jene Kunst nie gesehen. Nein nein, hatte sie immer gesagt, Architekten sind Wissenschaftler.Pünktlich wie immer meldete sie sich bei der perfekt gestylte Dame der Rezeption."Hat man Sie denn noch informiert?""Informiert? Worüber informiert?"Und so schallten die Worte der Dame in ihrem Kopf. Für jemanden anderen entschieden… kurzfristig…nicht persönlich nehmen… gute Arbeit…aber nicht das, was sie sich vorstellten…Stillschweigend trat Shery ll auf die Strasse, beinahe ohrenbetäubend war die Geräuschkulisse.Karl war noch in seinen Träumen, und als er an Italien dachte, kamen ihm die Bilder, die Fotos wieder in Erinnerung. Ja, war er denn nicht mal Fotograf gewesen. Die Fotos hatten ihm die Liebe zur Kunst gegeben. Doch wo waren all die Fotos hin…Krach! .. Der Kaffeebecher, der eben noch in seinen Händen weilte, zart wärmend, landete auf der weißen Bluse einer jungen Dame.Beide hatten wohl nicht aufgepasst, und an der großen Kreuzung, wo d as alte Museum an der Ecke stand, trafen ihre Körper aufeinander.Beide haspelten aufgeregt ihre Entschuldigungen hinunter, Karl griff nach einem Tuch, führte es an die Bluse der Dame, hielt doch aber inne, wäre das Abtupfen ihres Busens wohl sichtlich unangebracht gewesen.Sie griff hastig nach dem Tuch, eine schier beschämende Situation, wischte sich über die Bluse, völlig ruiniert.Erst nach einer Weile sahen die beiden hoch verlegenen Menschen sich an. Karl nahm seinen Mantel gerade ab, um ihn ihr umzulegen, als er ihr Gesicht vernahm.Verlegen ob seines Blickes, senkte Sheryll den Kopf leicht. "Verzeihen Sie", stotterte Karl nur hervor."Schon gut, es ist ja nichts passiert.""Nein, ich meinte gar nicht mehr den Kaffee, ich… Ich wollte Sie.. nicht so… anstarren."Sheryll brachte nur ein nun zu tiefst beschämtes Lächeln zum Vorschein. "Und verzeihen Sie nun noch mehr, wenn ich Sie bitte, mir meine Magie wieder zu geben!"Eigentlich fuhr in einer Stunde Sherylls Zug, und diese Sätze des Mannes, der ihre Aufmerksamkeit erregte, drangen nur schwammig an ihr Ohr. Doch sie nickte nur, ohne zu wissen, was sie da tat, nur zu wissen, dass es richtig ist, was sie tun wird.Karl war mehr oder minder überrascht, hatte er niemals mit dieser Antwort gerechnet. Doch aber auch ihm schien jene Begegnung kein Zufall zu sein. Karl nahm sie mit in sein Atelier, auf dem Weg dorthin redeten sie ununterbrochen und es schien, als würden sie sich seit einer Ewigkeit kennen.Karl verschoss 4 Filme, in unprofessionell en Posen, als plötzlich Sherylls Mobiltelefon klingelte."Ein Versehen? Ihre Sekretärin hat mich verwechselt? Haben Sie ein Gl ück, dass ich diesen Mann… dass ich noch in der Stadt bin, eigentlich wäre mein Zug vor drei Stunden gefahren! … Ja ja, sicher, ich bin schon unterwegs, ich komme gleich!"Karl nickte nur, reichte ihr ein Hemd, ging wortlos nach unten, ließ seinen Wagen an…Hastig stieg Sheryll ein, band sich während der Fahrt noch das Haar. Wortlos dirigierte sie Karl durch die Straßen, stieg da nn an der Kreuzung aus, keine Zeit zum Halten, lauter Hupen."Ich melde mich!", sagte sie noch, als sie ausstieg und in den großen Fl ügeltüren verschwand.Karl musste weiter fahren, doch schaute er noch lange in den Rückspiegel, bis er das Haus nicht mehr sehen konnte.Zu Hause entwickelte er die Fotos, und betrachtete die Schönheit dieser Frau, deren Namen er nicht mal kannte, geschweige denn sie den seinen. Ob sie sich melden würde oder nicht, er hatte seine Magie wieder gefunden, und sie ihre Kunst.Da klingelte die Tür….PS:此文章由成都德语培训机构_法亚小语种张老师收集整理。
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成都德语培训机构:德语科幻文章:Skundige Legenden - Die Trokiax Da ward der erste Mensch der Nachgöttergeneration ein großer Held Namens Trok und nachdem alle Versuche der Verwandtschaft ihn zu erschlagen oder zu verspeisen fehlgeschlagen waren, zog er los, fern der gött lichen Gefilde ins Lande Skund, die Unebenheiten aus der Schöpfung zu bügeln. Doch an der Forte zu den weltlichen Landen vertraten ihm die Fortyren den Weg, Wachwesen, halb Frau und halb Mensch, die Sorge trugen, dass sich die Gottwesen nicht unters gemeine Volk mischten. Trok aber erhob sein Schwert erstmals gegen Seinesgleichen, streckte die Fortyren nieder, schlug ihnen die Häupter ab und verzehrte ihre Körper. Und als er so die Tore aufstieß, da ward es die Theorie von Verzehrsängsten und-begierden und von ihren Verdrängungen und sie nannte sich Siegmund Freud, um in der Welt ihr Glück zu versuchen. Troks Weg hingegen führte ihn entlang Skunds Küste. Dort traf er zunächst auf Secarius den Bieger, welcher ihn in sein Haus einlud, um dort zu ruhen. Müde von der langen Anreise folgte ihm Trok voller Dankbarkeit. Secarius der Bieger aber besaß die Angewohnheit, Gäste, die er in sein vollständig rundes Haus einlud, in ein ebenso rund gebogenes Bett zu zwängen und sich hämisch daran zu erfreuen, wie den Unschu ldigen aufs schändlichste der Rücken verrenkte. WieTrok da also unter einer Decke aus Drachenrunzen schnurchte, schlich der Bieger auch zu ihm, ihn in seinen riesigen Pranken zu formen. Trok, listenreich wie er war, hatte aber bereits von dem Bieger gehör t und sich nur schlafen gestellt. Und wie sich das Ungeheuer voll Vorfreude über ihn beugte, da packte er es bei der Nase und bog es über das eigene Heim. Diesen Unhold beseitigt habend, reiste er weiter. Bald schon führten ihn seine Wege an den Hofe von Petrion dem Beuger, ein Wesen, dass es sich zur liebgewonnenen Sitte gemacht hatte, vorbeikommende Wanderer zu beugen, bis diese auf ihren Latschen kauten. Auch der Beuger beschloss sich einen Spaß zu machen und lud Trok ein, die Nacht in seinem Hause zu ve rbringen. Als er den sich nähernden Trok jedoch beugen wollte, da erwehrte sich dieser mit seinem Schwert, stieß den Unhold zurück und ließ ihm nur sein Leben, nachdem er geschworen hatte, ihn unbehelligt in seinem Hause nächtigen zu lassen. Als Trok entschlummert war, überkam ihn aber die Gewohnheit und er begann den Helden zu beugen. So sehr er aber auch quälte und quetschte, es gelang ihm nicht, das kräftige Kreuz des Kämpen in die Knie zu zwingen. Und noch ehe der Beuger sich versah, hatte Trok den Spieß bereits umgedreht. Da war es um den armen Beuger geschehen, denn Trok beugte ihn und beugte ihn hinab bis zu dem Erdkern, wo er erbärmlich verbrannte. Dann traf Trok,seine Reise fortsetzend, auf Willibald den Brecher, der ihn truglächelnd an seinen Herd lud, seinem Namen getreu verschlagen finsteres planend. Doch schon bald war es der Brecher selbst, der da mit zertrümmerten Knochen erschlagen auf dem steinigen Boden lag und an dem die Urschildkröten nagten.Nachdem Trok gegen den Bieger, den Beuger und den Brecher gekämpft hatte, kam ihm die Geschichte etwas seltsam vor und so ließ er sich auf diese Sache mit Jaricks dem Streckstaucher nicht mehr ein. In dieser Nacht erschien ihm im Schein seines Feuer der derzeitige Göttervater. Lautlos war er in der G estalt eines Wanderers an ihn heran getreten und sprach: "Wende deinen Weg nun nach Osten, und die wirst an eine Weggabelung gelangen. Ab dort hast du selbst zu entscheiden, welche Richtung du einschlagen willst. Nur rate ich dir, wähle gut", sprachs und v erschwand, Wasser und Balsam aus Wanst und Bart schwitzend, so dass Trok, als er weiterzog, nicht wusste, ob er nun gewacht oder geträumt hatte. Wenig später erreichte er den gewahrsagten Scheideweg und zu beiden Zweigen der Gabelung wartete ein Orakel in Gestalt einer unbeschreiblich schönen Frau. Da wandte er ich an die Erstbeste der Zweien, sie zu fragen, ob dies eben dieser gewahrsagte Scheideweg sei. Doch noch ehe er seine Frage äußern konnte antwortete sie bereits: "Höre, Wanderer, dies ist der Ort na chdem du gesucht hast, ohne ihn je finden zu wollen. Dies ist der Pfad, auf dem alles begann. Du befindest dich auf dem Scheideweg. Nun wende dich zu mir, und erfahre die Wunder des Unwirklichen." "Oder wende dich zu mir", mischte sich die andere ein. "Und erfahre, was die Wahrheit dir bringt." Da stolperte Trok, tat einen Schritt vor und die Schattentore der Unwirklichkeit öffneten sich. Sofort schlängelten sich Schlangensatyre daraus hervor, Sukkuben sülzten und griffen gierig nach seinen Lenden, meckernde Basilisken rankten sich um Paroliden und Temeglypen, die sich gleich darauf in die schattigen Gestalten der Totenwelt verwandelten, nur um dann zu einem Heer von Giganten heran zu wachsen. Kreaturen unsagbarer Schrecken vermengten sich mit Lustigkeit und Liebreiz, rankten tausend Sprossen hinauf zu gewaltigen Stauden und verloren sich in geflügelte Dämonen, die doch Hapyen und gleichzeitig Jungfrauen waren.Kreischen und Ächzend, dass man wünschte, man könne sich die Ohren verschließen, strömte diese l ebende und doch tote Flut aus Leibern und Schatten in unaufhörlichem Strome aus den Toren der Unwirklichkeit. Doch schlimmer noch war die Realität. "Hast du das Semmel mit Roggen?" "Nein, ich denke nicht." "Aber da hast du's doch!" "Ach, das ist das Semmel mit Roggen.Kam mir gar nicht so vor. Wo ist denn dann mein Schnittkanten?" "Ich hatte es wohl, wo du mein Semmel mit Roggen hast." "Aber warum hast du denn nichts gesagt?" "Ich hätte es ja fast gar nicht gemerkt." "Da siehst du einmal, wie wenig du darauf achtest, was du dir so reinstopfst. Aber jeden Morgen auf dein Semmel mit Roggen bestehen." "Was ich alles so in mich reinstopfe? Dass ist ja wirklich zum lachen. Hätte ich nicht damit angefangen, hättest du doch gar nicht gemerkt, dass du heute einmal kein Schnittkanten hattest." So zog Trok aus und erschlug ein Barbarenheer von tausend Mann, unterdessen Xanthia ihm einen Sohn gebahr. Doch diese Erschlagerei gefiel Paius Pintus, dem hiesigen Herrscher, schlecht, und so schickte er seine Häscher aus, dem aufmüpfigen Helden zu sagen, er solle gefälligst nur dann Blut fließen lassen, wenn es dem Publikum genehm sei. Als Trok nun auch noch des Herrschers Häscher erschlug, jagte man ihn mit Schimpf und Schande aus dem Königreich. Aufs schlimmste geschmäht, ke hrte er an seinen Hofe zurück, wo er feststellen musste, dass sein Cousin seinen angeblichen Tod bekannt gegen hatte und nun fleißig um die Gunst von Troks Weib buhlte. Da erschlug er auch ihn, zusammen mit einem Dizen anderer Werber. Bei einer anderen Reise strandete Trok auf der Insel Isa, auf der eine Zauberin wohnte, die man die Unholdin im Krötenloch nannte und die sehr darunter litt, dass man ihrenNamen oftmals mit einem anglikanischen Nationalgericht verwechselte. Deshalb verwandelte sie jeden Manne, der an Isas Küste ankam, in ein Yack, wohlwissend, dass ihr Schweine noch immer Schwierigkeiten bereiteten. Auf diese Weise mussten die Gestrandeten, da Yacks das südliche Klima nicht gewöhnt sind, einen qualvollen Tod sterben. Zu Troks Glück verliebte sich die Zauberin jedoch unsterblich in ihn und nahm ihn mit nach Hause. Mehrere Jahre lebte er auf der Insel Isa, bis er sich eines Morgens klammheimlich davonstahl, weiter südlich zu segeln, wo schon seid mehreren Jahrzehnten der Kampf um die Stadt Odessa tobte. So kam Trok in die Odessay, die wohl größte Epe aller Zeiten, deren Überlieferungen aber leider allesamt verloren gegangen sind. Als Trok nun, nachdem von der Stadt Odessa nix mehr übrig geblieben war, zurückkehrte, segelte er auch wieder an der Insel Isa vorbei und als die zurückgelassene Zauberin dies bemerkte, da verwandelte sie sein Schiff in Stein, so dass es auf den Grunde des Meeres sank, wo es heute noch liegt. Trok aber gelangte an die Küste Agliens. Dort erschlug er zwei Wölfe, die Brüder waren, und buck aus ihren Leibern Hiskenskien. Zwischenzeitlich ließ er sich von einem alten Canteuer unterrichten, halb Mensch, halb Mensch, der alleine mit seinem Volk in einer Höhle lebte, dann wurde er der Ferne überdrüssig und nahm seine Reise nachSkogenkoog wieder auf. Zurück bei Xanthia und seinem Sohn stellte er, nachdem er einen weiteren seiner Cousins erschlagen hatte, fest, wie viel Zeit doch vergangen war, weshalb er seine Fahrten schnell fortsetzte. Kaum, dass er sich erneut auf Wegen befand, traf er auf einen alten Mann, der sich in jüngeren Jahren einmal die Augen ausgestochen hatte, und der nun einen Siegmund Freud wegen Verkennens der Situation und übler Nachrede herausfordern wollte, doch sein gutes Wesen und seine Tochter begannen Trok bald zu missfallen. Also trennte er sich von den beiden und reiste allein weiter. Im Kampf gegen den Tyrannen Athos gelang es ihm dann, das Zauberschwert Kivel - eine furchtbar geschwätzige Waffe - zu erringen. Ohne das es ihm Kund war, betraten er und das Schwert, das einst in den Glutfeuern des Fades, wo seid Anbeginn aller Zeit die Geisterschatten der Erstverstorbenen den Göttern der Unterwelt die Fußnägel feilten, geschmiedet worden war, das Reich der Heresherrscherin Magrea. Selbstverfreilich musste das Schwert dabei getragen werden und ihm war es ebenso wenig Kund. Schon bald, als Trok die Höhle des Drachen Fluffer verließ, den er mit bloßen Händen erwürgt hatte, holten ihn die ersten Häscher des Heres ein, ausgeschwärmt den Eindringling einzukreisen. Mi t gehobener Waffe stürzte sich Trok in den Kampf, als er jedoch mit sicherem Schlag auf den Hals eines Angreifers zuhub, da zaudertesein Schwert widerstrebend und sprach: "Ih, 'ne, dass mach ich nicht. Der ist doch sicher voller Blut und anderer eckelhafter Sachen, an die ich gar nicht denken mag. Und schau ihn dir doch an, der sieht doch so aus, als hätte der irgendwas lepröses oder so.Nachher hol ich mir noch was weg, wie die Rostfäule." Und die ganze Zeit über stemmte sich Trok mit seiner ganzen Kraft gegen die hadernde Klinge, die unbeirrt weiterredete, bis das Schwert unachtsam wurde, strauchelte und das überraschte Haupt desHäschers tot war, bevor es in tausend Innies Entfernung auf dem Boden aufkam. "Äääh! Siehst du, genau das hab' ich gemeint. Wa s für eine Sauerei! He, hörst du mir überhaupt zu", sprach da das Schwert und Trok setzten seine Wanderung tiefer in des Heres Lande fort. Große Kämpfe gegen das Heresvolk folgten, bis Trokschließlich mit Kivel an Magreas Hofe angelangte.Und als er schl ießlich vor dem Heresthron stand, da erhob sich Magrea, schritt stolz auf ihn zu und sagte emporblickenden Hauptes, Troks Klinge an ihrer Kehle: "Ich bin bereit, du, der du mein Volk getötet hast, der, der du den Stolz der Heres besiegtest. Ich bin bereit." Trok aber ließ, von ihrer Stärke überwältigt, sein Schwert sinken, ihr wenst das Leben zu lassen, hatte er auch ihr Reich zerstört. Doch Kivel rief aus: "Ich will aber! Ich will!Das wird sicher lustig, ihre saubere Haut zu durchstoßen, durch ihr klares Blut zu schwimmen, ihre dünnen Knochen zu zerschmettern und so weiter. Du weißt schon." Und obwohl Trok mit ganzer Kraft versuchte, es zurück zu halten, gelang es ihm nicht, und schon bald drang die scharfe Schneide wieder aus Magreas Rückgrad. "Sag mal' wer oder was ist eigentlich ein Heres?" frug da das Schwert später bei ihrer Abreise, ohne das Trok eine Antwort darauf gewusst hätte. Auch das weitere Zusammenleben von Trok und dem sprechenden Zauberschwert Kivel gestaltete sich schwierig, zumal das Schwert... "Kivel!" ...eine besondere Vorliebe für Jungfrauen entwickelte, während es eine Abneigung gegen Drachen pflegte und sie als faltig und zäh beschrieb. So war es Trok nicht vergönnt, an einer vorherrschenden, neuen Stilrichtung des Heldentums teilzunehmen. Ganz gegenteilig bekam er nach Jungfrauenschlachtungen, die in alter Tradition nur recht und billig gewesen wären, regelmäßig Probleme mit aufgebrachten Dorfbevölkerungen. Im allgemeinen fühlte sich Trok als Nachgott einer Generation, deren Blut noch nicht verwässert war, immer häufiger vom alter der Ewigkeit so sehr geplagt, dass noch nicht einmal Kivel ihn aufmuntern konnte. Xanthia war schon seid langem verschieden, ganz ohne dass Trok etwas dazu beigetragen hätte. Schließlich wurde Trok von einer G ruppe vorbeikommenderSchwachköpfe erschlagen, von denen einer der Erbe des verlorenen Thrones war.PS:此文章由成都德语培训机构——法亚小语种张老师收集整理。
成都德语学习:德文短篇:Das Paradies
成都德语学习:德文短篇:Das ParadiesEr stapft durch den Schnee. Das knirschende Geräusch unter seinen Füssen gefällt ihm. Rechts und links des schmalen Pfades türmen sich hohe weisse Wände. Es ist sehr still. Schon längst hat er das Dorf hinter sich gelassen. Er ist allein, es ist Frieden. Im Ort bei den fremden Menschen in dem fremden Land, in dem er gelandet ist vor wenigen Wochen, fühlt er sich nicht recht wohl. Er versteht die Sprache nicht, kann in den Gesichtern nicht genau lesen, ob sie Freunde oder Feinde sind. Ein alter Mann hatte sich ihm in den Weg gestellt und mit leiser Stimme zu ihm gesprochen. Er verstand die Worte nicht, doch die zusammengekniffenen Lippen, die verächtlich starrenden Augen beunruhigten ihn. Eine Frau mit zwei Kindern wechselte die Strassenseite, als er sich ihnen näherte.Damals, als er seine Heimat verliess, dieses vom Bürgerkrieg gebeutelte Land, mit nichts als seinen Kleidern am Leib und der schrecklichen Erinnerung an seine toten Kinder und seine Frau, hatte er keine Hoffnung mehr. Ebenso gut hätte er ein Gewehrnehmen und in die Menge der Soldaten schiessen können, um selber erschossen zu werden. Dann hätte endlich alles ein Ende gehabt. Stattdessen war er mit seinem Cousin zu diesem Schuppen in der Nähe des Flusses gegangen. Die Männer, zwei Landsleute und zwei fremde weisse Männer hiessen sie willkommen. Sie nahmen das Geld entgegen, alles was er und sein Cousin besassen, und erläuterten ihnen den Weg ins Paradies. Er wollte noch immer sterben, hier in seiner Heimat, wo er als Knabe und als junger Mann zufrieden und manchmal sogar glücklich gewesen war. Damals, als der alte König noch herrschte, nicht zimperlich zwar, doch man konnte mit ihm leben.Als das Militär die Macht an sich riss, begann das Elend und das unendliche Sterben im Kugelhagel oder an Krankheiten, an unsauberem Wasser und an Hunger. Sein Cousin war noch sehr jung, achtzehn. Er selber fühlte sich mit seinen knapp 30 Jahren alt und müde. Ceylan, seine Gattin, starb an der Cholera genau so wie die Zwillinge. Denpach und Lanjan waren erst acht. Er musste hilflos zusehen. Viel zu wenige Ärzte, keine Medikamente und viel zu viele Kranke. Er sass neben der dünnen Matte, auf der seine Familie im Sterben lag. Er hatte sich so sehr gewünscht, mit ihnen auf die Reise ins Nirgendwo zu gehen.Sein Cousin war nicht verheiratet. Er wollte leben, arbeiten, ein Haus haben und einst glücklich mit einer eigenen Familie, im Paradies wohnen. Die Männer nahmen ihnen die Papiere ab, bevor eine qualvolle Odyssee per Schiff und Lastwagen durch die halbe Welt begann. Er und sein Cousin waren nicht die einzigen. Sie hatten Hunger und Durst, sassen oder lagen in ständiger Finsternis. Er flüchtete sich in seine Erinnerungen. Spielte mit seinen Freunden am Fluss, trieb mit seinem Vater die Ziegenherde auf die damals noch saftige grüne Weide. Er konnte den herrlich duftenden Eintopf aus Reis, Bohnen und Ziegenfleisch riechen, den seine Mutter für die grosse Familie zubereitete. Er sah Ceylan, die er bereits als junges Mädchen geliebt hatte un d erlebte noch einmal die prächtige Hochzeitsfeier, an der auch viele Bewohner der umliegenden Dörfer teilnahmen. Er sah Ceylans müde und strahlende Augen nach der Entbindung. Er hatte die Zwillinge auf dem Arm gehalten und geweint vor Glück. Zwei, drei zufriedene Jahre, dann kamen die Soldaten. Die junge Familie machte sich klein, wollte einfach nur zusammen sein. Viele Dörfer wurden beschossen, schliesslich auch seines. Als die Soldaten abzogen, waren die meisten Ziegen tot, die Felder verwüstet, der Fluss verseucht.Das langsame Sterben begann ...Das Paradies war kalt und weiss. Er und sein Cousin trugen viel zu dünne Kleidung. Sie wussten nicht wohin. Nirgends war eine Tür, wo sie hätten eintreten können. Eine Polizeipatrouille griff sie schliesslich auf, da waren sie schon halb erfroren.Er erwachte und ihm war wohlig warm. "Jetzt bin ich wohl im Paradies", dachte er. Als er die Augen aufschlug, beugte sich eine weisse junge Frau über ihn. Er verstand nicht, was sie sagte, aber sie wirkte freundlich. Sie gaben ihm warme Kleidung, gute Schuhe und nahrhafte wohlschmeckende Kost. Bald begriff er, dass er in einem Zentrum für Flüchtlinge gelandet war. Hier traf er auf einige Landsleute und viele fremde Menschen, nur seinen Cousin konnte er nicht finden. Ein Landsmann, der schon einige Zeit hier wohnte, versprach, sich kundig zu machen. Gemeinsam klopften sie an eine Tür, im Raum sass eine freundlich aussehende Frau. Sein Landsmann sprach in einer fremden Sprache zu ihr. Sie wandte sich mit einem Ausdruck der Trauer erst an ihn, dann sagte sie etwas zu seinem Begleiter: "Ihr wart ganz kalt, als ihr gefunden wurdet. Dein Cousin starb imKrankenhaus."Er ist einsam und ohne Heimat. Manchmal geht er mit anderen Männern aus dem Asylzentrum hinaus. Die fremden weissen Menschen glotzen sie meist nur an. Er spürt ihre Missbilligung, ihre Angst. Er hat auch Angst. Er sieht Mütter und Väter mit ihren Kindern. Sie wirken glücklich, doch auch sie gehen ihm aus dem Weg. Es schneit, die weichen Flocken schweben sanft auf die weisse Decke am Boden und setzen sich auf die Dächer der hübschen Häuschen. Er spürt die Kälte kaum, als er seinen Spaziergang fortsetzt. Frieden erfüllt ihn. Langsam bewegt er sich auf dem weissen Pfad fort. Die Schneemauern rechts und links schütze n ihn, geben ihm Geborgenheit. Ein junges Pärchen kommt ihm entgegen. Sie lächeln ihm zu, sagen "Hallo". Er lächelt und nickt, empfindet ein seltenes Glücksgefühl über die Begegnung.Der Weg wird steiler, über ihm leuchtet ein prachtvoller blauer Himmel. Längst schneit es nicht mehr. Irgendwann wird er müde. Er spürt seine Füsse und Hände nicht mehr, fühlt sich leicht, als könne er davon fliegen. Irgendwann endet der Pfad und vorihm öffnet sich eine makellose weite Fläche. Er will sich hinlegen, den Himme l betrachten. Und plötzlich entdeckt er die kleine Holzhütte. Ceylan steht da. Sie lacht und winkt ihm zu. Er eilt ihr entgegen, umarmt sie. Im Haus spielen die Zwillinge, und seine Mutter kocht ihren köstlichen Eintopf. Sein Vater nickt ihm zu, lädt ihn e in, sich neben ihn zu setzen. Plaudern und Lachen erfüllen den Raum, bald würden sie zusammen speisen, doch zuvor wird er ein bisschen ruhen. Und er schläft ein.PS:此文章由成都德语学习_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训学校:德文短篇:Mehr als nur Kartoffeln
成都德语培训学校:德文短篇:Mehr als nur KartoffelnEasington war ein typisches Bergarbeiter-Städtchen im County Durham, mit den charakteristischen anderthalbgeschossigen, lang gestreckten Reihenhäusern aus rotem Backstein, schmuddeligen Hinterhöfen und schmucklosen F assaden, über denen die Fördertürme der Zeche Easington zu sehen waren. Es war ein verregneter Winter und eine niedrige, graue Wolkendecke hing über den Dächern der Stadt. Hatte diese frühindustrielle Tristesse für gewöhnlich durchaus ihren Charme, so war sie in diesem Winter erdrückend. Es war nun schon fast ein Jahr her, seit im vergangenen März die Minenarbeiter aus Protest gegen die geplante Stilllegung von rund 20 Zechen beschlossen hatten, die Arbeit niederzulegen, auch wenn die Zeche in Easington selber nicht auf der schwarzen Liste des National Coal Board stand. "Noch nicht", wie mein Vater damals zu sagen pflegte.Zehn zermürbende, trostlose Monate, in denen wir am Rande des Existenzminimums lebten. Zehn Monate, in denen mein Vater unerm üdlich dami t beschäftigt war, Streikposten zu organisieren. Morgens bekam er Bescheid, wo und wann etwas geplant war. Mal postierten sie sich an der örtlichen Zeche, mal fuhren sie zuGruben in der Umgebung. Selten gelang die Überraschung, da die Polizei die Streikführer überwachte und ihnen folgte. Doch mein Vater gab nicht auf. Zehn zerknirschende Monate, in denen wir nicht wussten, wo wir am nächsten Tag das Brot hernehmen sollten oder die Milch; es gab Zeiten, da aßen wir nur Kartoffeln. Mrs Hayes von nebenan hatte einen kleinen Schrebergarten. Blumen und Gras waren Kartoffeläckern und Gem üsebeeten gewichen und Mrs Hayes hatte meiner Mutter Kartoffeln zum Einkellern gegeben."Für Ihre Jungs", hatte sie gesagt. "Sind harte Zeiten."Es waren Monate, in denen wir uns mit eiskaltem Wasser wuschen und ständig auf der Suche nach Heizmaterial waren, da uns schon lange die Kohlen ausgegangen waren. Weihnachten war besonders deprimierend gewesen. Meine Eltern konnten sich lange schon kein Fleisch mehr leisten und an Geschenke war gar nicht zu denken. Wir bekamen dennoch etwas. Eine Wohltätigkeitsorganisation aus Schweden verschickte Päckchen an die Kinder der Streikenden. Mein Bruder und ich bekamen etwas anzuziehen, ein wenig Spielzeug und eine Tafel Schokolade. Doch in alldem blieb mein Vater stark und ich bewunderte ihn dafür.Mein Bruder und ich waren noch zu jung, um die wirklichen Zusammenhänge zu verstehen. Ich war damals neun Jahre alt und mein Bruder Stuart war sieben. Wir schnappten das auf, was die Erwachsenen so redeten. Wir wussten, dass mehr als 20 000 Menschen keine Arbeit mehr hätten, wenn die Zechen geschlossen würden. Hier in der Region gab es kaum jemanden, den es nicht betraf und dessen Leben nicht in irgendeiner Weise vom Bergbau beeinflusst wurde. Auch die Geschäftsleute fürchteten um ihre Einnahmen, der Streik hatte auch sie arg in Mitleidenschaft gezogen. Wer konnte es sich denn noch leisten, groß einzukaufen?Geredet und gestritten wurde in diesen Tagen viel. Einige wollten aufgeben und die Arbeit wieder aufnehmen. Mein Vater versuchte, sie mit Durchhalteparolen davon abzubringen und erhielt auf den Versammlungen dafür stürmischen Applaus. Doch der Applaus war mit der Zeit verhaltener geworden. Immer mehr Menschen verzweifelten an ihrer bitteren Lage. Doch je lauter die Zweifel wurden, desto aggressiver wurden auch diejenigen, die mit Feuereifer versuchten, die Streikbrecher davonabzuhalten, die Streikpostenketten zu durchbrechen und zur Arbeit zu fahren. Immer häufiger eskalierten die gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei, die die Busse mit den Arbeitern auf ihrem Weg zum Zechengelände abschirmte. Es wurden Steine und Eier geworfen. Streikbrecher waren geächtet. Sie waren Verräter an der Sache. Es ging allen schlecht, aber alle hielten durch. Wenn sie aufgaben, war alles umsonst gewesen. Dann hatten sie uns in der Hand, so sagte jedenfalls Rob Brunt, einer von Papas Freunden aus der Gewerkschaft. Man konnte es nicht zulassen, dass die Leute jetzt einknickten, nicht nach allem, was wir in den vergangenen zehn Monaten durchgemacht hatten. Mein Vater sah grau aus und geknickt. Aber für mich war er ein Held.Vater bekam natürlich etwas Streikgeld, aber davon wollten das Haus abbezahlt, zwei Erwachsene und zwei Kinder gekleidet, verköstigt und da s Haus geheizt werden. Zum Glück war aber dann sein Streikgeld erhöht worden. Es gab wieder Brot und Milch. Meine Mutter weinte vor Glück, doch Vater sagte kaum noch etwas. Er war still geworden und wirkte um Jahre gealtert.Eines Tages dann geschah etwas Seltsames. Ich stieg wie üblichin den Schulbus, doch als ich mich auf den freien Platz neben meinem Freund Mike setzen wollte, der schon einige Haltestellen vor mir einstieg, schob er demonstrativ seine Schultasche auf den Sitz."Besetzt!", sagte er frostig und schaute mich mit einem Blick an, der so voller Verachtung war, dass ich ihn mein Leben lang nicht vergessen werde.Ich schaute ihn verdutzt und fragend an. "Was ist denn mit dir los, Mikey?""'Was ist denn mit dir los, Mikey?' Hast du das gehört? Tut so, als wüsste er von nichts, der Penner!", rief Ernie Miller von hinten. "Oder war er sogar zu feige, es seiner Familie zu sagen? Würde mich auch schämen!"Wütend fuhr ich herum. "Was redest du da?""Ein mieses Verräterschwein ist dein Vater, weit er nichts. Ein verdammter, feiger Schweinehund von einem Streikbrecher!", bellte Ernie mir entgegen.Mich hielt nichts mehr. Wutentbrannt stürzte ich mich auf Ernie und prügelte auf ihn ein. "Sag das noch mal, du mieses Schwein!", rief ich.Mike riss mich zurück und hielt mich fest. Ernie keuchte und leckte sich das Blut von der aufgesprungenen Lippe."Mein Vater hat ihn selbst gesehen im Bus, auch wenn er sich schnell die Jacke über den Kopf gezogen hat, als er die Streikposten gesehen hat, der feige Hund. Dad hat ihn genau erkannt!", brüllte Ernie. "Was meinst du, woher diene Mum auf einmal das Geld hat, um Brot und Milch zu kaufen? Hab sie doch gesehen, wie sie vom Laden kam."Langsam dämmerte mir, dass er Recht hatte. Ich schluckte schwer und Tränen schossen mir in die Augen. Natürlich. Warum sollte das Geld für die Streikposten ausgerechnet jetzt erhöht werden? Jetzt, wo es so schlecht stand wie noch nie, wo niemand mehr Geld hatte. Ich drehte mich um und setzte mich auf den Sitz ganz vorne im Bus, d irekt hinter dem Fahrer. Hinter mir grölten die Jungs noch weiter, doch ich hörte nicht mehr hin. Ich warunsäglich enttäuscht. Warum tat er mir das an? Mein Vater war ein Verräter, ein ganz mieser feiger Schwächling. Wozu hatten wir all die Monate durchgehalten ohne zu klagen?An der nächsten Haltestelle stieg ich aus. Kopflos lief ich durch den Nieselregen die Straße entlang. Ich wollte ihn zur Rede stellen, wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn verachtete. Tränen der Wut und der Enttäuschung liefen mir das Gesicht hinunter, als ich keuchend unser Haus erreichte. Ich schloss die Haustür auf und stürzte hinein. Mein Vater war zu Hause, ich konnte ihn in der Küche mit meiner Mutter reden hören. In meinem Zorn wollte ich hineinstürzen und ihm all meine Wut und meine bittere Enttäuschung entgegenbrüllen, doch dann blieb ich stehen, als ich plötzlich etwas hörte, das ich in meinem Leben noch nie gehört hatte. Mein Vater weinte. Verzweifelt und hilflos, wie ein Kind schluchzte er. Ich blieb in der Diele stehen, sch lich auf Zehenspitzen näher an die Küchentür."Ich habe doch alles gegeben, Linda!", schluchzte er. "Und nun kann ich mich nicht einmal mehr selber im Spiegel anschauen. Sie haben ja Recht, wenn sie mich auf der Straße anspucken, mich Verräter nennen und Steine nach mir werfen. Sie haben ja Recht!Aber was sollte ich denn tun?"Die ruhige, sanfte Stimme meiner Mutter drang nur ganz leise durch die Tür und ich musste mich anstrengen zu lauschen."Nein, sie haben nicht Recht. Ich bin sehr stolz auf dich, Dave. Ich weiß doch, wie wichtig es dir war und wie schlimm es jetzt für dich ist. Es tut mir so Leid. Ich wollte tapfer sein, ich wollte dich unterstützen, aber ich kann einfach nicht mehr, und die Jungs ...""Ich weiß", sagte mein Vater mit tränenerstick ter Stimme. "Ich weiß doch, Linda. Nur von Kartoffeln bekommt man zwei Jungs nicht groß. Und ich will doch, dass sie es einmal besser haben. Paul ist ein fixer, kluger Junge. Er soll doch mal studieren können. Und Stu... der ist doch noch viel zu klein um das alles zu begreifen." Wieder hörte ich ein lautes, tiefes Schluchzen. "Ich kann euch das einfach nicht zumuten, ich kann nicht mehr, es tut mir so weh, wenn ich euch leiden sehe und ihr ward doch alle so tapfer ... ihr ..." Er konnte nicht mehr weiterreden.Leise schlich ich mich hinaus und setze mich auf die niedrigeMauer vor dem Hauseingang. Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. In der Küche saß dieser Bulle von einem Mann, dieser große, raubeinige, mutige Mann, der mein Vater war, der Held meiner Kindheit, und weinte wie ein Kind. Damals habe ich es nicht in seiner ganzen Tiefe begriffen, doch meine Wut war gewichen. Erst viel später wurde mir klar, dass mein Vater in Wahrheit ein viel größerer Held war, als ich dachte.Nachwort: Die Regierung Thatcher blieb hart, die NUM (National Union of Mineworkers) erlitt eine schwere Niederlage und der Streik wurde im März 1985 nach einem Jahr beendet. Mein Vater hatte noch Glück, die Zeche in Easington war nicht unmittelbar als unrentabel eingestuft, sodass sie erst sieben Jahre nach dem Streik, im Jahr 1993 geschlossen wurde. 1400 Bergarbeiter, darunter mein Vater, verloren ihren Job. Die Region wird zu den schlimmsten sozialen Brennpunkten des Landes gezählt.PS:此文章由成都德语培训学校_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:德文短篇:Die Stadt
成都德语培训班:德文短篇:Die StadtVermutlich kommt jeder Mensch irgendwann einmal in eine Situation, in der er sich fragt: Was mache ich jetzt mit meinem Leben, welches Ziel setze ich mir, welchen Weg will ich einschlagen? Die meisten Menschen stellen sich derartige Fragen gegen Ende ihrer Schulzeit, wenn es darum geht, was sie einmal studieren oder welchen Beruf sie erlernen sollen. Dann verzweigen sich die Lebenswege. Jeder schreitet auf der von ihm gewählten Bahn mehr oder weniger erfolgreich voran und entwickel t dabei besondere Fähigkeiten und Neigungen, während andere Dinge, die bisher von Bedeutung erschienen, in den Hintergrund treten und allmählich verblassen. Bei mir war das alles leider nicht so einfach. Nach dem Abitur versuchte ich einmal dies und einmal jenes, konnte aber nirgends so recht heimisch werden. Ich wusste nur, dass ich irgendetwas Künstlerisches machen wollte. Doch meine Vorstellungen davon waren sehr verschwommen. Ich malte und zeichnete, schrieb gelegentlich Gedichte und las exzessiv. Doch das ergab noch keinen Beruf, mit dem man sein Brot verdienen konnte.Schließlich wurde ich Gehilfe eines Plakatmalers. Dieser hatte seine Werkstatt in einer schmalen Gasse, in einem ehemaligen Laden. Er arbeitete hauptsächlich für die zwei Kinos der Stadt, indem er Bilder der Schauspieler und markante Filmszenen mit Hilfe eines durchnummerierten Liniennetzes von den Filmprogrammen auf große Pappwände übertrug. Im Lauf von Jahrzehnten hatte er eine routinierte Geschicklichkeit erworben. Auf seinem Gebiet galt er als gestandener Künstler und seine Kreationen wurden von den Angestellten der Filmtheater ehrfürchtig bestaunt. Jeden Freitag war Programmwechsel, und dann schafften wir die Kolossalgemälde zu ihrem Bestimmungsort. Herr Krämer, der Maler, trug dabei e inen weißen Kittel und eine Baskenmütze, wodurch er zugleich professionell und bohèmehaft wirkte."Das sind echte Kunstwerke, die Ihnen da jede Woche gelingen, Herr Krämer", sagte der Kinodirektor, ein kleiner, dicker Mann, der sich die Haare in fettigen S trähnen über seine Halbglatze legte, immer wieder. "Das macht Ihnen keiner nach. Sie sind ein wahres Genie. Ihre Bilder sind so lebendig und beeindruckend. Sie scheinen förmlich von der Leinwand herabgestiegen zu sein. Man sollte Ihre Werke einmal in einer Galerie ausstellen.""Kunst kommt eben von Können und nicht von Wollen, sonst hieße es nicht Kunst sondern Wulst", pflegte Herr Krämer dann gerne zu sagen. Mit dieser Bemerkung zielte er auf Leute wie mich, die zwar Rosinen im Kopf hatten, aber sonst nichts zu leisten vermochten. Zu jener Zeit nahm ich regelmäßig Mal- und Zeichenstunden an einer Abendschule. Von besonderem künstlerischen Wert schien mir der Unterricht dort nicht zu sein und ich machte auch keine großen Fortschritte. Ich ging aber dennoch hin, da ich die Hoffnung nicht aufgab, vielleicht doch noch ein reguläres Kunststudium aufnehmen zu können und Maler zu werden. Das Abendstudium zählte als Vorbereitungskurs für die Akademie, was sich bei einer Bewerbung vorteilhaft auswirkte. Ich war nicht untalentiert, aber auch nicht gerade herausragend. Wir machten Studien nach der Natur, Stillleben, Figuren, Porträts oder Landschaften; und der Lehrer, ein regional bekannter älterer Künstler, zeigte uns allerlei Tricks und Kniffe, mit deren Hilfe wir unsere Arbeiten interessant gestalten konnten. Zum Beispiel, wie man Lichter setzt und die Schatten effektvoll betont, wie man mit verschiedenen Techniken arbeitet oder perspektivische Wirkungen erzielt. Auch jemand, der eigentlich nur wenig Talent besaß, konnte so mit Fleiß und ein wenig Geschick im Laufe der Zeit vorzeigbare Arbeiten zustande bringen. Für Hobbymaler war das ganz gut und nützlich. Hatte manaber ernsthaftere Ambitionen, brachte es einen nicht weiter. Im Grunde unterschied es sich nicht allzu sehr von dem, was Herr Krämer machte.An einem schönen Sommertag, es war ein Wochenende und ich hatte frei, machte ich mich zu Fuß auf den Weg nach dem kleinen Städtchen W., einer früheren fürstlichen Residenz. W. ist nicht weit von meiner Heimatstadt entfernt. Es gibt dort eine bedeutende Kunstsammlung, in der ich mich einmal in aller Ruhe umsehen wollte. Ich hatte eine große Tasche umgehängt, in der ich mein Malzeug verstaut hatte, um vielleicht die eine oder andere Studie mit nach Hause zu bringen.Ich v erließ die Stadt auf einer Landstraße, die links und rechts von Bäumen gesäumt war. Wenn mich gelegentlich ein Auto überholte, winkte ich, aber kein Fahrzeug hielt. Ich bemühte mich auch nicht besonders, denn das Wandern machte mir Spaß, die Sonne schien u nd die sanfte, hügelige Landschaft erfreute das Auge. Meine Gedanken kreisten um die Kunst und darum, ob ich wohl das Zeug zu einem Maler hätte. War denn eine solche Laufbahn überhaupt erstrebenswert? Als professioneller Künstler wäre ich dazu verdammt, ta gein, tagaus ständig malen und zeichnen zu müssen. Schon jetzt ging es mir so, dass ich alles um mich herum unwillkürlich unter dem Gesichtswinkel betrachtete, ob es ein gutes Motiv für ein Bild abgäbe. Was hatte es denn für einen Sinn, die Welt, die an si ch schon viel Schönes enthielt, noch einmal auf Papier und Leinwand nachzuahmen? Wahrscheinlich war es die Aufgabe des Künstlers, an sich langweiligen Dingen, wie einem Heuhaufen oder einem Tonkrug, durch raffinierte Kunstgriffe ein interessantes Aussehen zu geben, die Welt also imposanter erscheinen zu lassen als sie in Wirklichkeit war. Täuschung und Betrug, darauf lief das Ganze am Ende hinaus.Natürlich konnte man auch abstrakt malen, aber das war letzten Endes auch nichts anderes. Man kleckste großspur ig irgendetwas hin, was bedeutungsvoll aussehen sollte, verwendete vielleicht noch besonders raffinierte Techniken oder ausgefallene Materialien, gab dem Ganzen einen hochtrabenden Titel - und fertig war das Kunstwerk. Es gab immer genügend Dumme, denen so etwas imponierte und die dafür Geld ausgaben. Voraussetzung war allerdings, dass man in der Szene bekannt war, dass man einen Namen hatte. Danach richtete sich der Verkaufswert der Bilder. Der Erfolg eines Künstlers war letztlich nur eine Frage geschickter Reklame.Derart in Gedanken vertieft, war ich in einen Seitenweg eingebogen, der von der Landstraße wegführte. Ich hoffte, eine Abkürzung nehmen zu können, da sich die Landstraße hier mäanderhaft durch die Gegend schlängelte. Der Weg verlief durch ein Wäldchen, das allmählich zu immer dichterem Wald wurde, anstatt sich zu lichten. Bald hatte ich jegliche Orientierung verloren und wusste nicht mehr, wo ich mich befand. Ich ging dennoch weiter, denn ich sagte mir, dass der Weg ja irgendwohin führen musste, und Umkehren hätte das Eingeständnis eines ärgerlichen Fehlers bedeutet.Tatsächlich lockerte sich der Wald schließlich auf und wurde durch Büsche und vereinzelte Bäume abgelöst. Ich schritt zügiger aus, und plötzlich, hinter einer Wegbiegung, bot sich mir ein wunderbarer Ausblick. Zu meinen Füßen lag eine Stadt. Ihre Kuppeln und Türme leuchteten in smaragdenem Grün und schienen mich lebhaft zu grüßen. Ich erkannte einen stattlichen Dom, mehrere Kirchen und ein imposantes Schloss, umringt von den spitzgiebeligenDächern alter Bürgerhäuser. Um die Stadt wand sich ein breiter Fluss, über den eine steinerne Brücke führte. Das alles überspannte ein heller, blauer Himmel mit vereinzelten weißen Wolken.Ein Gefühl von Glück und Freude durchströmte mich. Der lange Weg hatte sich also gelohnt. Der Anblick der Stadt brachte eine bislang verborgene Saite in mir zum Klingen. Ich wusste plötzlich, dass ich Maler werden würde, und sei es nur, um dieses eine Bild zu malen, diese Stadt, die mir wie die Verheißung und zuglei ch Erfüllung einer großen Sehnsucht erschien.Und mehr noch. Ich würde diese Stadt nicht nur malen, ich würde dort leben. Wo sonst auf dieser Welt könnte ich jemals glücklich sein. Nach diesem wunderbaren Ort hatte ich insgeheim gesucht, unsicher im Dunkeln tastend wie ein Blinder. Deswegen konnte mich bisher nichts zufrieden stellen, musste mich alles enttäuschen. Fast schon hatte ich resigniert. Beinahe hätte ich die großen Erwartungen, die ich einmal dem Leben gegenüber gehabt hatte, als naive Illusionen abgetan und wäre, wie so viele, zum Zyniker geworden.Ich nahm einen Zeichenblock aus der Umhängetasche und begann Skizzen zu machen. Zunächst hielt ich die Umrisse der Stadt mit Kohle fest, ihre markanten Formen und einige charakteristische Details. Dann versuchte ich, mit rasch verteilten Farbtupfern das Atmosphärische, die besondere Ausstrahlung des Ortes wiederzugeben. So entstanden mehrere Blätter, die mir alsGrundlage für ein größeres Bild dienen sollten, das ich später malen wollte. Die Zeit vergin g schnell und schließlich beschloss ich, vorerst Schluss zu machen. Es war inzwischen schon Nachmittag geworden. Ich packte meine Malsachen wieder ein, hängte die Tasche um und ging auf dem Weg weiter. Zunächst hoffte ich, zu neuen Aussichtspunkten zu komm en und mich der Stadt allmählich zu nähern, doch das erwies sich als Irrtum. Der Weg führte wieder in dichteren Wald hinein und nach einer ermüdenden Wanderung kam ich gegen Abend in ein kleines Dorf, das mir zumindest dem Namen nach bekannt war.Durch den Ort führte eine Landstraße und ich ging zunächst zur Bushaltestelle unweit des Ortseingangs. Ein Blick auf den dort ausgehängten Plan sagte mir, dass heute kein Bus mehr fahren w ürde. Auch am nächsten Tag, einem Sonntag, nicht. Mit einem Mal fühlte ich mi ch schwach und erschöpft. Und ich merkte, wie hungrig ich war. Schließlich hatte ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Ich ging weiter in den Ort hinein und fand zu meinem Glück bald eine Gaststätte, einen schönen Dorfgasthof, direkt am Marktplatz gelegen. Müde, aber hoffnungsvoll betrat ich das alte Fachwerkhaus.Die Gaststube war angenehm kühl und menschenleer. Ich lehnte meine Tasche an die Wand und setzte mich erleichtert an einen der Tische. Nach kurzer Zeit kam eine Frau mittleren Alters herein und brachte mir eine handgeschriebene Speisekarte. Ich bestellte eine Portion Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und eine Cola. Später kamen noch einige andere Gäste, die sich an ihren Stammtisch setzten, Bier tranken und über die Ereignisse des Tages sprachen. Ab und zu blickten sie verstohlen zu mir herüber.Als die Wirtin die Rechnung brachte, fragte ich, ob sie auch Zimmer zu vermieten habe. Sie bejahte, sagte, dass ein Zimmer frei wäre und nannte einen mäßigen Preis für eine Übernachtung mit Frühst ück. Ich war froh, eine Unterkunft gefunden zu haben und sagte, ich würde über Nacht bleiben. Für heute war ich genug gelaufen. Die Wirtin zeigte mir das Zimmer, das sich im Obergeschoss des Hauses befand. Die Toilette wäre am Ende des Flures, erklärte sie, Frühstück gäbe es am nächsten Morgen bis zehn Uhr. Dann ließ sie mich allein.Ich öffnete meine Umhängetasche und holte die Skizzen heraus, die ich tagsüber gemacht hatte. Sie waren nicht schlecht. Ja, die Blätter schienen sogar besonders gut gelungen zu sein.Eigentlich könnte ich sie schon so wie sie waren in meine großePräsentationsmappe aufnehmen, die ich bei meiner Bewerbung an der Akademie einreichen wollte. Aber ich würde auch noch ein ausgearbeitetes Bild anfertigen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Das würde sicher einen guten Eindruck machen, erst die Skizzen und dazu das fertige Bild. Bald spürte ich, wie mich die Müdigkeit übermannte und ich legte mich schlafen.In jener Nacht träumte ich, dass ich wieder den Waldweg entlangging. Ich hatte meine Ta sche umgehängt und eine transportable Staffelei auf den Rücken geschnallt. Mein Ziel war die schöne unbekannte Stadt. Ich wollte dorthin, um für immer zu bleiben. Dort würden sich alle meine Wünsche erfüllen, das wusste ich ganz genau. Nach einer Weile kam ich erneut an die Wegbiegung, und dahinter strahlte mir die Stadt in ihrer ganzen Schönheit entgegen. Ich jubelte innerlich vor Freude auf. Jetzt sah ich auch, dass ein Weg zu der Stadt hinabführte, den ich zuvor übersehen hatte. Ich schlug ihn ein und kam bald an den Fluss, über den die breite, steinerne Brücke führte. Als ich hinüberging, wurde ich von gleißendem Sonnenlicht umflutet, das durch die glitzernde, von kleinen Wellen bewegte Wasseroberfläche vielfach reflektiert wurde. Außer mir waren noch an dere Menschen auf der Brücke, die ebenfalls in die Stadt wollten, Handwerker und Händler offenbar.Ein Pferdewagen rumpelte an mir vorbei. Alle bewegten sich auf das große Tor am Ende der Brücke zu und verschwanden dahinter. Schließlich hatte auch ich die Brücke überquert und näherte mich dem Stadttor. Da trat aus einem kleinen Anbau des Tores ein Polizist oder Stadtsoldat heraus. Er winkte mich zu sich heran. Die anderen Leute konnten passieren, offenbar kannte der Polizist sie oder fand zumindest nichts an ihnen auszusetzen."Wo soll es denn hingehen?", fragte mich der Stadtwächter. Er ähnelte dem Kinodirektor in meiner Heimatstadt. Aber natürlich konnte er es nicht sein. Sicher war die Ähnlichkeit rein zufällig. "Ich will in diese schöne Stadt, um für immer dort zu bleiben", erwiderte ich unbefangen. Es war ja nichts Unrechtes, was ich vorhatte. Städte sind dazu da, dass Menschen in ihnen wohnen. "So, so", antwortete der Wächter. "Du hast also vor, für länger zu bleiben. Wovon willst du denn leben, wenn man fragen darf? Hast du einen Beruf gelernt? Vermögen besitzt du ja wohl nicht. Wir können es uns nicht leisten, Habenichtse und Hungerleider durchzufüttern. Und betteln ist streng verboten, das sage ich dir gleich, damit du nicht hinterher behaupten kannst, du hättest es nicht gewusst."Ich lachte über seine unsinnigen, kleinbürgerlichen Vorstellungen. Solche Leute können eben nur in bestimmten Schablonen denken. Ich sagte herablassend: "Da täuschen Sie sich, verehrter Herr Ordnungshüter. Ich bin kein Bettler, sondern Künstler, wie Sie ja an der Staffelei erkennen können, die ich auf dem Rücken trage. Das ist eine tragbare Vorrichtung, wie sie Kunstmaler benutzen. Auch van Gogh hatte so eine. Damit ging er in Frankreich in die Natur hinaus und malte Bilder, die heute in den bedeutendsten Museen hängen und Millionen wert sind. Vor einer solchen Staffelei hat er sich auch eine Kugel in die Brust geschossen. Er ist allerdings nicht sofort gestorben, sondern erst zwei Tage später."Der Torhüter betrachtete mich mit wachsendem Misstrauen, ja fast schon unverhohlener Feindseligkeit.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训机构:德语爱情文章:24 Stunden
成都德语培训机构:德语爱情文章:24 StundenSie steht am Schalter 17 um für ihren Flug nach London einzuchecken, als sie bohrende Blicke in ihrem Rücken spürt. Ihr läuft ein Schauer über den Rücken, aber sie hält den Blick starr nach vorne gerichtet. Schon heute mo rgen war sie sicher, dass sich alles verändern würde. Aber noch ist sie nicht so weit, sich umzudrehen. Sie genießt die Spannung und das Prickeln in ihrem Körper, kostet es aus. Ihr Herz schlägt bis zum Hals und erst als sich ihr Puls endlich wieder ein bisschen beruhigt, dreht sie sich langsam um. In Richtung der Augen, die immer noch auf sie gerichtet sind. In ihnen flackert das Erkennen auf und mit der gleichen Intensität erwidert sie seinen Blick. Es schwingt etwas völlig Unbekanntes, Aufregendes und dennoch ganz Vertrautes zwischen ihnen. Sie spürt, wie lange ihr dieses Gefühl gefehlt hat: Beachtet, erkannt und un übersehbar begehrt zu werden. Es ist wie ein Rausch!Wie durch eine Wand nimmt sie eine weibliche Stimme hinter sich wahr: "Hey, träumen Sie? Sie sind dran und halten die ganze Schlange auf!"Sie zuckt zusammen und stammelt ein "Entschuldigung", wendet den Blick von ihm endlich ab und geht auf den Schalter zu.Aus dem Augenwinkel versucht sie die Anzeigentafel zu lesen, vor der er in der Schlange steht. Paris! Einen Moment denkt sie darüber nach, einfach die Warteschlange zu wechseln, ihr Vorhaben eine Nacht und einen Tag in London zu verbringen aufzugeben. So lange hatte sie sich auf diese "Auszeit" gefreut, für einige Stunden ihren Alltag hinter sich zu lassen. Alle Rollen abzulegen, die als Mutter, als Ehefrau und einfach nur als "sie selbst" unterwegs sein.Sie bemerkt, dass er nicht aufhört sie zu fixieren, aber dann besinnt sie sich und gibt der Frau hinter dem Schalter entschlossen ihr Ticket, ihren Pass und gibt ihren Koffer auf.Sie wendet sich zum Gehen und streift im Vorübergehen leicht seinen Arm. Wie ein Stromschlag fährt es ihr durch den Körper und sie stellt im gleichen Moment fest, dass es ihm genauso ergeht.Mit einem fast t rotzigen Ausdruck im Gesicht lässt sie ihn stehen und geht in das nächstgelegene Caféin der Abflughalle. Sie bestellt einen Cappuccino, zündet sich eine Zigarette an und lässt in Gedanken die letzten Wochen Revue passieren. Die Leere in ihr, die Einsamkeitsgefühle, die Suche nach innerer Ruhe und neuen Zielen. Ihr verzweifelter Wunsch, geliebt und wahrgenommen zu werden und das ablehnende Verhalten ihres Mannes.Das Geräusch eines Stuhles, der herangerückt wird, reißt sie aus ihren Gedanken."Ich habe umgebucht!" Seine Augen ruhen auf ihr und eine unendliche Ruhe durchströmt sie.Sie lacht ihn an und es herrscht ein Einverständnis zwischen ihnen, das sich anfühlt, wie "angekommen sein"."Lassen Sie uns gehen - wir verpassen die Maschine!" Sie lässt sich von seiner zwar bestimmten, aber warmen Stimme einlullen und folgt ihm. Im Flugzeug stellt sie fest, dass es ihm sogar gelungen ist, den Platz neben ihr zu bekommen. Sie sitzen still nebeneinander. Worte sind überfl üssig. Ab und zu sehen sie einander an um sich zu vergewissern, dass es keine Illusion ist. Die Gewissheit dessen, was sie vor sich hat und das leichte Vibrieren des Flugzeugs, lassen sie in einen traumlosen Schlaf gleiten. Sie erwacht erst, als die Maschine zur Landung in London ansetzt. Vor dem Flughafengebäude steigen sie in ein Taxi und sie nennt dem Fahrer den Namen ihres Hotels.London! Wie sehr hatte sie diese Stadt vermisst, die Menschen, die Lebendigkeit. Sie wird von einer Leichtigkeit durchströmt, die sie schon so lange nicht mehr verspürt hat. Auch er scheint die Stadt in sich aufzusaugen, sieht aus wie ein kleiner Junge, der die Welt mit neuen Augen entdeckt.Zum ersten Mal nimmt er ihre Hand und sie ist irritiert durch seine Ber ührung. So intensiv Haut zu spüren!Das Taxi hält vor dem Hotel, das sie mit viel Sorgfalt ausgewählt hat, denn diese Reise sollte eine ganz besondere sein. Wie selbstverständlich folgt er ihr. An der Rezeption nennt sie ihren Namen und ist froh, dass sie ein Doppelzimmer gebucht hat."Mrs. and Mr.?" "Winter", beeilt er sich zu sagen und unterschreibt. Erst da fällt ihr auf, dass er keinen Ehering trägt, was sie verblüfft. Sie hatte ein Zimmer mit Blick auf den Hyde-Park gewählt. Auf dem Weg zum Aufzug überkommen sie plötzlich Zweifel. Sie sieht ihn an un d er wirft ihr einen fragenden Blick zurück. Eine Fremdheit, die sich plötzlich zwischen sie stellt, lässt sie vor der Zimmertür stehen bleiben. Noch immer haben sie kein Wort gewechselt.Vorsichtig nimmt er ihre Hand, zieht sie ins Zimmer und schließt d ie T ür. Es ist als wären damit auch all ihre Zweifel, Schranken und Bedenken aufgehoben.Sie begehrt ihn mit jeder Faser ihres Körpers. Nichts hat mehr Bedeutung, außer ihnen beiden. Sie umschlingen sich, entfernen sich wieder um mit großem Staunen erneut aufeinander zuzugehen.Hastig ziehen sie sich aus und lassen sich auf das Bett fallen. Ihre M ünder suchen sich und sie berühren einander wie Ertrinkende, die endlich Rettung gefunden haben. Sie stillen ihre unendliche Sehnsucht aneinander und verschmelzen.Es gibt keine Grenzen, keine Scham, sonder nur das Gefühl absoluter Gl ückseligkeit.Zwischendurch schlafen sie für kurze Momente ein, ineinander verkeilt, um sich dann mit noch größerer Lust zu lieben.Im Morgengrauen fallen sie beide in einen komaäh nlichen Schlaf, aus dem sie erst sehr spät erwachen. Dankbar und zärtlich sehen sie einander an. Sie spüren beide, dass das , was sie bisher miteinander geteilt haben, nur ein Bruchstück dessen ist, was sein könnte.Nach dem Frühstück, das sie beide mit H eißhunger verschlingen, schlendern sie Hand in Hand durch den Hyde-Park, jeder in seine Eindrücke und Gedanken versunken, ohne dass ihr Einvernehmen etwas einbüsst. Hin und wieder bleiben sie stehen, küssen sich und halten Zwiesprache ohne Worte. Sie legen sich auf eine Wiese inmitten spielender Kinder, Menschen, die in allen Sprachen der Welt miteinander reden und streiten und genießen das Gefühl ihres "Nicht reden Müssens". Sie schauen den Wolken hinterher, lassen sich von den Sonnenstrahlen streicheln, spüren die Nähe des anderen und sind erfüllt davon.Nach einer Weile steuern sie ohne Absprache die Tate Gallery an, stehen staunend vor den gleichen Bildern und erfreuen sich an der Freude des anderen, tauschen immer wieder Blicke aus, die voller Liebe und Vertrauen sind.Bis er die Stille durchbricht: "Wann geht dein Flug?""In zwei Stunden. Ich muss mich auf den Weg machen. Und deiner?" "Ich habe noch etwas Zeit."Diesen Moment erlebt sie wie "den Rausschmiss aus dem Paradies", und die Realität hält wieder Einzug. Aber es beruhigt sie der Gedanke, dass sie dieses kostbare Geschenk der letzten Stunde mitnähme und nie wieder hergeben würde, egal wie es weiterginge.Diese Erkenntnis gibt ihr ihre Stärke und ihr Selbstvertrauen zurück. Ihr wird schlagartig bewusst, dass ein Rückweg in ihr "altes Leben" unmöglich ist. Und das ist gut so!Sie würde das, was sie erlebt und erfahren hatte, in ihr "neues Leben" hineinnehmen.Gemeinsam verlassen sie die Tate Gallery und er winkt ihr ein Taxi heran. Sie haben in den letzten 24 Stunden keine vier Sätze gewechselt und dennoch ist alles klar und eindeutig zwischen ihnen. Noch einmal versinken ihre Blicke ineinander. Sie halten einander so nah wie möglich und jeder sp ürt noch einmal mit Achterbahngefühlen den Körpe r des anderen, bis sie sich endgültig trennen.Als sie im Taxi sitzt, dreht sie sich nicht noch einmal um. Ab jetzt will sie nach vorne schauen. Die Energie, die sie lange darauf verwand hatte, Vergangenem nachzutrauern, um jedes bisschen Lebendigkeit und Liebe zu kämpfen, will sie in Zukunft auf ihre Stärken lenken. Liebe geben, auf ihre Gefühle achten und die guten Ereignisse in ihrem Leben in den Vordergrund stellen.Auf dem Rückflug schläft sie und ehe sie sich versieht, ist ihre Reisebeendet.Sie s chließt die Haustür auf und nimmt etwas ganz Neues in sich wahr: Die Umgebung, die sie selbst gestaltet hatte und die ihr in letzter Zeit immer fremder wurde, kommt ihr plötzlich wieder vor wie ihr "zu Hause".Sie setzt sich mit einer Tasse Tee auf die Terrasse. Ihre Tochter ist in dieser Nacht noch bei einer Freundin untergebracht und sie wartet mit sehr gemischten Gefühlen auf ihren Mann. Mit Spannung erwartet sie sein Verhalten ihr gegenüber, ihre eigene Reaktion. Langsam macht sie das Warten mürbe und unruhig läuft sie von einem Raum zum anderen. Endlich hört sie den Schlüssel im Türschloss. Sie versucht ihm gefasst entgegen zu treten.Sie hört seine vertraut monotone Stimme, wenn er mit ihr spricht: "Hallo Schatz, der Flieger hatte Verspätung". Aber dann, als sich ihre Blicke begegnen, flackert das Wiedererkennen in ihnen auf."Ich wusste, dass du darauf bestehst, nach London zu fliegen. Mich hätte Paris so sehr gereizt!" Seine Stimme klingt liebevoll."Mir war danach und ich wollte wissen, ob du mich mit meinen Bedürfnissen ernst nimmst. Aber dass du deinen Ehering abnimmst, hat mich doch irritiert."Ihre Augen verschlingen sich ineinander und sie sind voller Zutrauen in ihre "neue" gemeinsame Zukunft. Lachend und dankbar für dieses Geschenk fallen sie sich in die Arme.PS:此文章由成都德语培训机构_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:爱情文章:Der Fund im Papierkorb
成都德语培训班:爱情文章:Der Fund im PapierkorbEine wintermüde Mücke mit Hunger auf Frühling war der Anfang davon, dass sich mein Leben auf einen neuen Weg machte."He! Mach sie wieder dran!", rief Alina empört.Wir spielten auf dem Schulhof im Sandkasten und ich hatte die Mücke von ihrem kleinen Arm verjagt. Ein Reflex. Aber mit ihren neun Jahren sah Alina die Mücke nicht als böses Wesen an, das ihr etwas wegnehmen wollte. Über späteres Jucken dachte sie nicht nach, nicht in diesem sonnigen Frühlingsmoment, in dem sich ein Besucher mit glänzenden Flügeln vertrauensvoll auf ihrer Haut niedergelassen hatte. Sie hatte nicht viele Freunde.Doch die Mücke war, noch kälteträge, in den silberblauen Himmel geflogen.Im letzten Jahr war Alina schwer krank gewesen, und nun war sie noch angeschlagen und eben ein wenig anders. Ich betreute sie als Schulhelferin, ging mit ihr in den Unterricht um ihr beizustehen, wenn es ihr nicht gutging oder sie etwas nicht verstand. Wenn die anderen Sport trieben, spielten wir unsere eigenen Spiele oder machten Hausaufgaben. Ich war zwanzig Jahre älter und hatte einen Abschluss in Pädagogik, aber manchmal fragte ich mich, wer wem mehr beibrachte. Sie hatte gelegentlich eine ungewöhnliche Art, die Dinge zu betrachten.Mücken zumindest würde ich in Zukunft anders sehen.Alina war mein Vormittagskind. Nachmittags gab ich Tim und Benny aus einer anderen Schule Nachhilfe. An diesem Freitag hatte ich noch eine Lehrerkonferenz, und als ich endlich auf dem Heimweg war, dämmerte es schon. Das ist meine liebste Tageszeit: wenn die Luft seltsam still und glasklar wird und die ersten Lampen aufblinzeln. Der April war voller Fr ühlingsversprechen. Die Amseln ließen Abendtöne aus den Baumsilhouetten rieseln und es duftete nach Veilchen. Mich erfüllte das unbestimmte Gef ühl, es könnte ein bedeutsamer Sommer werden. Nur, war das nicht immer so im Frühling?Nein. Irgendetwas lag in der Luft, da war ich mir sicher. Ahnungen trieben sich mit dem aufkommenden weichen Abendnebel herum. Es war wie ein Flüstern in der Welt: der Wind, die Schritte der Vorübergehenden, mein eigener Atem, alles schien mir etwas sagen zu wollen. Möglicherweise w ünschte ich mir auch nur, dass sich etwas änderte. Dieser Sommer würde meinen dreißigsten Geburtstag enthalten. Ein guter Ze itpunkt für neue Wege; vielleicht sogar ein überfälliger.Die alte Frau Zepke aus der Nachbarwohnung hatte wieder einmal ihren Papierkorb vor der Tür vergessen. Oben drin steckte die Tageszeitung. Ich nahm sie mit, wegen des Anzeigenteils. Ich brauchte dringend mehr Nachhilfeschüler!Bei einem Tee blätterte ich die Zeitung durch. Nachhilfe wurde nur in Mathematik gesucht. Die hätte ich selbst nötig gehabt. Ich wollte die Seiten schon zusammenfalten, da fiel mir, zwischen die Annoncen einer Fahrschule und eines Beerdigungsinstitutes gequetscht, eine kleine, unscheinbare Kontaktanzeige ins Auge: "Ich bin Rollstuhlfahrer. Wenn du Mut hast, melde dich!" Ein fünfundvierzigjähriger Mann, der nicht länger allein sein wollte; es standen noch ein paar andere, nicht weiter außergewöhnliche Worte dabei, dieser Satz jedoch war es, der mir ungewollt im Gedächtnis blieb. Ich warf die Zeitung weg, kehrte die Krümel vom Tisch, die Apfelsinenschalen vom Küchenbrett und kippte beides obendrauf, saugte Staub, räumte meinen Sc hreibtisch auf und sah die Post durch. Die ganze Zeit flatterte der Satz in meinem Kopf herum wie ein unruhiger Käfigvogel, was mich irritierte. Schließlich las ich normalerweise keine Kontaktanzeigen. Anthony genügte mir voll und ganz, auch wenn das keine Zukunft hatte. Für uns galt eine ganz besondere Gegenwart, die zählte.Doch selbst beim Abendbrot war mir, als kaute ich auf diesem Satz herum. Mut! Zum Lieben ist Mut immer eine Voraussetzung. Aber wieso sollte man mehr Mut brauchen, um einen Rollstuhlfahrer zu lieben? Ich war nicht nur irritiert, ich ärgerte mich, ohne zu wissen warum. Selbst nach einer heißen Dusche und den Fernsehnachrichten fand ich keine Ruhe. Mein Ärger hatte sich mittlerweile in meinem Bauch zu einer festen kleinen Wut geballt. Ja, das ging so weit, dass ich mir einbildete, eine deutliche Stimme zu hören: "Schreib ihm das!" Ich hatte noch nie Stimmen gehört, und Fieber hatte ich auch nicht. Irgendwas musste ich unternehmen. Kopfsch üttelnd grub ich die Zeitung aus dem Papierkorb. Sie war matschig und roch nach Apfelsinen und Kaffeesatz. Fast hätte ich die kleine Anzeige nicht wiedergefunden, doch schließlich entzifferte ich die Chiffre, notierte sie auf einen Briefumschlag und setzte mich leise schimpfend wieder an den Schreibtisch. Normalerweise wäre mir nicht im Traum eingefallen, auf eine Kontaktanzeige zu antworten. Ich genierte mich vor mir selbst und war schon fast wieder auf dem Weg zum Papierkorb, als mir Alina und die Mücke einfielen. Vielleicht musste auch ich einfach mal umdenken: nichtmit einem Reflex alles verscheuchen, was mich irritierte, sondern erst näher betrachten, was mich da angeflogen hatte.Also schrieb ich ein paar deutliche Zeilen auf einen schmucklosen Notizzettel: dass ich es als eine Unterstellung betrachtete, dass man mehr Mut für eine Beziehung mit einem Rollstuhlfahrer bräuchte als für eine mit einem Mann mit zwei gebrauchsfähigen Beinen. Damit es nicht ganz so schroff klang, fügte ich noch ein oder zwei Sätze über mich an. Beim Suchen nach einer Briefmarke fiel mir ein Locher in die Hand, den ich zu Weihnachten bekommen hatte. Mit ihm konnte man schmetterlingsförmige Löcher stanzen. Ich hatte ihn noch nie ausprobiert, aber nun stanzte ich, einem Impuls folgend, ein solches Loch in den Briefumschlag. Als ich meinen Zettel hineinsteckte, lugte das Wort "Mut" hindurch. Ich hoffte, die deutsche Post würde das durchgehen lassen.Erst legte ich den Brief in den Flur. Morgen auf dem Weg zur Arbeit kam ich sowieso am Briefkasten vorbei. Aber dann überlegte ich es mir anders. Ich brauchte dringend noch einmal frische Luft, und es waren ja nur ein paar hundert Meter. In dem Moment, als ich das Kuvert in den Kasten plumpsen hörte, ging es mir besser. In meinem Bauch stiftete kein Ärger mehr Unruhe, sondern der Appet it auf ein Brötchen mit Quittengelee. Und in meinem Kopf war die Stimme verstummt. Ich hörte sie übrigens nie wieder.Auf dem Rückweg entdeckte ich das Sternbild Schwan zum ersten Mal in diesem Jahr, gerade über dem Horizont. Der Schwan ist ein Sommersternbild. Als kleines Mädchen haftete dieses als Erstes in meinem Gedächtnis. Der Schwan wurde zu meinem Glücksbringer, meinem himmlischen Freund; es beruhigte mich, wenn ich ihn mit seinen ausgebreiteten Flügeln über mir schweigend in dem erschreckend weiten, schwarzen Himmel fliegen sah. Fünfundzwanzig Jahre später mochte ich ihn immer noch. Schön, dass er wieder da war. Das musste ich unbedingt Anthony erzählen.Denn ich wusste nicht, wie lange ich Anthony überhaupt noch etwas würde erzählen können.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训机构:德文短篇:Wenn die Nacht am tiefsten ist …
成都德语培训机构:德文短篇:Wenn die Nacht am tiefstenist …Als Karl zum Fenster hinaus schaute, konnte er nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden. Sein Blick ruhte auf dem Alten Turm aus dem frühen 14. Jahrhundert. In der späten Nachmittagsso nne strahlte das denkmalgeschützte Bauwerk eine besondere Ruhe aus.Zur gleichen Zeit saß Sheryll im ICE von Köln nach Frankfurt. Seit der Fertigstellung der neuen Schnelltrasse betrug die Fahrtzeit nur noch 77 Minuten. Aber sie achtete nicht auf die Geschwindigkeit. Ihre Gedanken kreisten um die Fertigstellung des Projekts. Auch sie konnte nicht ahnen, in welcher Weise sich ihre Wege kreuzen würden.Alles war absolut normal. Ein völlig normaler Arbeitstag in einer völlig normalen Welt. Der ständige Wechs el von Orten war im Leben der beiden auch schon völlig normal geworden. Es gab nichts zu bedenken. Zu einem Job hinfahren, ihn so gut wie möglich machen, dann mit Auto, Zug oder Flugzeug nach Hause. Selbst die Buchungen der Flüge machten sich schon wie von selbst. Ganz zu schweigen vom Aufreißen des eingeschweißten Plastik-Essens im ICE oder im Flieger. Dagegen waren die Gespräche mit den Kunden eine wirkliche Abwechslung. Eine Abwechslung die beide in ihrem Leben mehr als alles andere zu brauchen schienen.Karl war als Immobilienmakler tätig und verscherbelte für "seine" Firma, die ihn, einen leidenschaftlichen Workaholic, seit Jahren unterbezahlte, Bürogebäude in allen wichtigen Standorten Deutschlands. Seine Familie waren die Kunden, sein Zuhause die wec hselnden Innenansichten der Gebäude, seine Liebe seine modern-spartanisch eingerichtet 4-Zimmerwohnung in Frankfurt. Er war eigentlich völlig zufrieden, dennoch wusste er beim Blick aus dem von außen verspiegelten Fenster, dass in seinem Leben nicht so viel zusammen passte, wie bei dem alten Turm da, der dem heutigen Gebäudestandort, fest und tönern gegenüber stand.Die Kunden kamen und gingen. Die Innenansichten änderten ihre Farbe von Tag zu Tag. Selbst seine Liebe war einem ständigen Wandel unterworfen und war in seinen ehrlichen Momenten nicht mehr als eine kalte Decke, die sich um ihn legte, wenn alle Berufstätigen schlafen gingen. Aber sie war eben nett anzuschauen und ließ sich präsentieren.Sheryll wusste, dass von diesem Projekt viel für sie abhing. Sie hatte eine leitende Stelle angeboten bekommen, jedoch noch etwas Bedenkzeit erbeten. Dieses Projekt forderte sie bis zu ihren persönlichen Grenzen. Wie da eine Entscheidung treffen, die womöglich das komplette weitereLeben auf den Kopf stellen würde? Sie war Unternehmensberaterin mit ganzem Herz. Doch ab und zu kam es ihr so vor, als hätte ihr Unternehmen "Leben" Beratung nötig. Oft war es einfach zu viel für sie. Das ständige hin und her. Die Geschwindigkeit.Die zu Streifen verschwommenen Bäume d es Westerwalds, an dem der Zug in seiner alles überkommenden Modernität vorbei raste, zeichneten ein riesiges, verschwommenes Gemälde aus grünem Glas über das gesamte Abteil. Sie sah sich um. Einige Leute redeten, einige Leute schliefen. Andere, die keinen Platz reserviert hatten, waren auf der verzweifelten Suche nach einem solchen und fanden ihn nicht. Sie saß auf ihrem Einzelsitz. Wach. Stumm. Sie saß und war dennoch auf der Suche nach ihrem Platz, während das Leben da draußen ohrenbetäubend an ihr vorbe irauschte. "Unternehmensberaterin". Wie sich das anhörte. So rational, obwohl sie doch eigentlich ein sehr emotionaler Mensch war und ständig im Geheimen über sich und andere philosophierte. "Unternehmensberaterin". Nachdem Karl auf dem Sofa im Wohnzimmer seiner Wohnung Platz genommen und die Flasche Wein und das volle Glas vor sich auf den niedrigen Japan-Tisch gestellt hatte, griff er automatisch nach der Fernbedienung seines Fernsehers und drückte den Einschaltknopf.Er zappte durch das Überangebot an Sendern, die alle mit ihren bunten Shows und knalligen Werbespots nach Daseinsberechtigung schrieen, konnte sich nicht wirklich entscheiden und blieb bei einer eher mittelmäßigen Quizshow hängen. Karl ließ sich berieseln. Hörte nicht richtig zu. Schaute nicht wirklich hin. Und war auf eine sonderbare Art und Weise froh, etwas Menschliches zu sehen und zu hören. Zweidimensional aber immerhin in 16:9. Die Müdigkeit die auf seinen Augen lastete schien ihn zu erdrücken. Es war einfach zu viel geworden. Er hatte das Gefühl auf mehreren Hochzeiten mit verschiedenen Bräuten, die nicht seine waren zu tanzen. Über die Konsequenzen war er sich durchaus bewusst. Der Krach mit ihrern Ehemännern war vorprogrammiert, aber er konnte das Umherwirbeln beim besten Willen nicht mehr stoppen. Immer weiter, wie in einer Zentrifuge, schien er an den Rand des Möglichen gedrückt zu werden. "Du musst raus!" dachte er. Einfach abhauen, das wäre die Lösung gewesen. Einfach alles hinter sich lassen. Aber die Verpflichtungen! Das konnte man nicht machen. Das ging einfach nicht.Karl erkannte, dass seine Leidenschaft für seinen Beruf, eine wortwörtliche war. Im Grunde genommen hatte es nichts mit Freude oder besser noch Sinn zu tun. Es war … Es war so, wie es war. Und nicht mehr. Er machte seine Arbeit so gut, wie er konnte, weil er es von frühester Jugend an so eingebläut bekommen hatte. Er hatte immer nur funktioniert. Was dachte er da? Und warum ausgerechnet jetzt? Alles lief gut. Warum jetzt? Die Antwort war ihm mit einem Schlag völl ig klar. Es gab mehr. Er wollte Leben. Raus aus der Plastikverpackung, die sein Leben umgab.Karl stand ruhig und völlig bewusst vom Sofa auf. Nein, er war nichtbetrunken. Und er hatte sich schon gar keine "Flausen" in den Kopf setzen lassen. Es war alle s völlig klar.Karl ging ruhig und völlig bewusst zur Türe. Ja, er würde sie jetzt öffnen. Und ja, er würde jetzt, jetzt und keinen Moment später hinausgehen und leben. Wie kitschig sich das anhörte. Aber das war was er gesucht hatte. Seine Kollegen hätte n ihn für verrückt erklärt. Nein, hätten sie nicht. Wenn es Kollegen gewesen wären, hätten sie ihn in seinem Tun bestärkt. Sie waren in Wirklichkeit nicht mehr als ein Haufen Hühner. Sie hätten ihn mit ihren Schnäbeln tot gehackt, um im überfüllten Käfig F irma an seinen Platz zu kommen.Karl verließ die Wohnung.Viel schneller als sie geträumt hatte, war Sheryll in Frankfurt angelangt. Aus dem Zug ausgestiegen. Hatte sich im Gewirr des Bahnhofs, der nun schon langsam im Abend dahindämmerte, umgesehen. Und so wie der Bahnhof, so schienen auch die Menschen langsam dahinzudämmern. Sheryll fühlte sich taub. Kein Geräusch schien sie zu vernehmen, obwohl sie wusste, dass das Getöse der Bahnen, das Getöse der Menschen und Maschinen (oder waren sie dasselbe) nicht aufhören wollte. Taub, so taub. Warum?Sie träumte. Sie träumte mit offenen Augen und wusste gleichzeitig, wie wach die anderen um sie herum waren. Sie schwebte über den Dingen. "Verlass die Welt nicht zu sehr", dachte sie. Sie hatte dieses Träumen schon seit sie klein war. Sie war eine Träumerin. Manchmal schien es den andern wie eine Krankheit. Sie war eine hoffnungslose Träumerin. Nein. In Wirklichkeit war sie "Unternehmensberaterin". Mit ganzem Herzen. Doch, das war sie. Oder?Ja! Sie musste es sein. Das war ihre Berufung. Ihr machte der Beruf Spaß. Denk an deine Karriere, Sheryll! Denk an deine Karriere!Sheryll ging, wie so oft wieder in ihrer Funktion angekommen, zum Stand der Autovermietung. Angaben machen. Warten. Unterschreiben. Schlüssel annehmen. Bedanken. Zum Auto gehen. Einsteigen. Anwerfen. Losfahren. Karl atmete tief ein. Das war es! Er fühlte sich so gut, wie schon lange nicht mehr. Er würde nicht mehr zurückgehen. Niemals. Einfach weggehen und etwas Neues aufbauen. Das war's.Alles hinter sich lassen. Seine "Familie". Endlich frei und ungebunden. Niemand, der ihn zu unmöglichen Zeiten mit völlig unpersönlichen Problemen belästigte, die ihn überhaupt nicht interessierten, nicht zu interessieren hatten.Alles hinter sich lassen. Sein Zuh ause. Raus gehen. Außenansichten. Die Luft, den Wind, den Sturm in sich aufatmen. Außenansichten. Außenansichten!Alles hinter sich lassen. Seine Liebe. Ich such mir eine Neue, dachte er. Du warst zu kalt zu mir. Ich will eine Liebe mit Leben! Liebe aus Leben! Liebe im Leben! Leben mit Liebe!Karl rannte. Er wusste nicht genau warum. Er musste einfach rennen. Alleswollte aus ihm raus. Am liebsten hätte er geschrien. Er rannte an den abendlichen Passanten der Stadt vorbei. Er war zufrieden. Es war doch so kurze Zeit, seitdem er rannte. Aber es wurde besser. Er rannte und rannte. Das war es! Das Leben!Sheryll war sprachlos. Sie war sehr lange gefahren. Sehr lange. Es war Nacht. War es deswegen? Warum ausgerechnet mir? Warum jetzt? Ausgerechnet jetzt? War es das? Das Leben!Sie schaute in die Augen. Sie schaute in das Gesicht, das vor ihr dalag und sie anstarrte. Sie war entsetzt. Sie war sprachlos.Sheryll stieg aus dem Wagen und starrte auf den reglosen Körper des Mannes. Woher war er gekommen? Warum jetzt? Es war doch alles gut. Bis eben war doch alles gut.Sheryll stand da. Sie stand stumm. Die Menschen um sie herum waren hektisch. Aufgebracht. Besorgt um sie. Mehr besorgt um ihn.Sie hörte Sirenen. Sie sah Blaulicht, dass ihre Träume mehr untermalte, als das es sie erschreckte. Sie war plötzlich taub. Völlig taub. "Kennen Sie den Mann?", fragte eine Stimme aus dem Off. Sheryll war taub und stumm. "Kennen Sie den Mann? Hallo? Hallo … Kennt irgendjemand den Mann? Er hat keine Papiere dabei.", fragte die Stimme erneut. "Ich habe ihn eben gesehen. Der ist durch die Fußgängerzone gerannt, wie ein Verr ückter. Wenn Sie mich fragen, der tickte nicht mehr richtig." Sheryll sagte nichts.Alles war taub und stumm. Die Nacht hatte für sie ihren tiefsten Punkt erreicht. Für Karl war mit einem Mal der Tag am nächsten.PS:此文章由成都德语培训机构_法亚小语种张老师收集整理。
成都德语培训班:德文短篇:Doppelg
成都德语培训班:德文短篇:DoppelgängerDer Anruf kam unerwartet. Es war mein Schriftstellerkollege Stefan Aurich. Während ich immer noch auf meinen ersten nennenswerten Erfolg wartete, hatte er es mit seinen subtilen Kriminalromanen längst zum Bestsellerautor gescha fft. Stefan und ich hatten uns von Anfang an sehr gut verstanden. Viele Kollegen meinten, das läge vor allem daran, dass wir uns äußerlich sehr ähnlich sahen. Aber wir waren auch in Bezug auf Literatur und Kunst meist der gleichen Meinung. Und das kommt in unseren Kreisenhöchst selten vor.Das erste Mal waren wir uns auf der Frankfurter Buchmesse begegnet. Das war vor neun Jahren. Seitdem trafen wir uns ab und zu auf Lesungen, Schriftstellerkongressen oder auf der Buchmesse. Dar über hinaus hatten wir keine Kontakte. Telefoniert hatten wir in all den Jahren nur zwei oder drei Mal.Das Gespräch war ziemlich kurz. Stefan musste dringend nach Lissabon reisen. Dort wollte er einen mysteriösen Fall recherchieren, der auffallend viele Parallelen zu seinem aktuellen Krimidrehbuch aufwies. Da er seine Wohnung nicht solange unbeaufsichtigt lassen wollte, bot er mir an, die nächsten drei Wochen in seinem Apartment zu wohnen.Das Angebot war sehr merkwürdig und es kam ein bisschen plötzlich. Aber Hamburg war natürlich eine besondere Verlockung. In Stefans Wohnung könnte ich in aller Ruhe an meinem Buch weiterschreiben. Außerdem könnte ich dort einschlägige Milieustudien direkt vor Ort betreiben. Also sagte ich kurzentschlossen zu.Ich hatte mir fest vorgenommen, in diesen drei Wochen mein Buch ein entscheidendes Stück voran zu bringen. Während der Zugfahrt hatte ich mir einen Tagesplan zurechtgelegt, an den ich mich mit eiserner Disziplin halten wollte. Aufstehen um halb acht. Duschen, gymnastische Übungen, Ankleiden und Frühstück bis neun. Dann Schreiben bis halb zwölf. Mittagsimbiss, Spaziergang und Ruhepause bis vierzehn Uhr. Dann Schreiben bis achtzehn Uhr. Der Rest war frei. Drei bis vier Nächte pro Woche waren für ausgiebige Streifzüge durch St. Pauli reserviert. Ein paar konkrete Erfahrungen am eigenen Leib würden meinem Roman sicher gut tun. Als ich am Abend in Hamburg ankam, war Stefan längst in Lissabon. Ich holte, wie verabredet, den Wohnungsschlüssel bei einer Nachbarin ab. Ihr Abschiedsgruß - "Na, dann lassen Sie es sich mal gut gehen als Stefan Aurich" - ging mir noch eine Weile durchden Kopf, aber dann ordnete ich ihn in die Rubrik 'hanseatischer Humor' ein und machte es mir in meinem neuen Domizil bequem. Auf Stefans Schreibtisch fand ich ein Manuskript. "D oppelgänger" - offenbar ein Entwurf für einen neuen Kriminalroman. Sofort vertiefte ich mich in die Lektüre, die mich von der ersten Seite an gefangen nahm. Ich war aufgewühlt aber auch enttäuscht, dass das Manuskript noch nicht fertiggestellt war. Zu gern hätte ich die Lösung zu diesem verwickelten Puzzle erfahren. Mir war klar, die Doppelgänger-Story würde ein absoluter Topseller werden. Kurz vor dem Einschlafen schoss mir ein Gedanke in den Sinn. Stefan und ich waren gleich groß und wir hatten eine ähnli che Statur. Ich könnte doch, solange ich hier wohnte, Stefans extravagante Garderobe nutzen. Die Vorstellung, während meines Aufenthaltes in Stefans textile Hülle zu schlüpfen, versetzte mich in eine kribbelige Unruhe.Am nächsten Morgen entdeckte ich auf einer Kommode ein Foto von Stefan, das offenbar jüngeren Datums war. Spontan beschloss ich, ausnahmsweise von meinem Arbeitsplan abzuweichen. Ich steckte das Bild mitsamt Rahmen in die Tasche, fuhr in die City und suchte einen trendig-coolen Friseursalon auf. Dort legte ich das Foto vor und ließ mir das Haar einen Tick dunkler färben und die Frisurso stylen wie Stefan. Als ich den smarten Figaro bat, auch noch meinen Schnurrbart abzurasieren, entspann sich eine kleine Debatte. Er fand, dass ich mit Schnurr bart viel markanter aussähe. Ich gab ihm Recht. Ich hatte den Schnurrbart erst vor kurzem wachsen lassen und ich fand auch, dass er mir ausgezeichnet stand. Aber es musste sein. Als der Meister sein Werk mit einem tiefen Seufzer beendet hatte, war die Verwandlung perfekt.Das sollte ich in den kommenden Tagen und Wochen immer wieder aufs Neue erfahren. An den unterschiedlichsten Orten wurde ich von wildfremden Menschen gegrüßt. Kein Zweifel, die hielten mich f ür Stefan. Ich grüßte stets freundlich zurück, wahrte aber gen ügend Abstand, so dass niemand den Rollentausch bemerkte. Vermutlich waren aber nicht wenige über "Stefans" distanzierte Art irritiert.Die Tage verliefen so wie ich es bei der Zugfahrt geplant hatte, nur sollten sie viel produktiver werden als gedacht. Die Abende, die ja keiner Regelung unterworfen waren, verliefen hingegen völlig anders als ich es mir je hätte vorstellen können.Das heißt, die ersten Abende und Nächte verliefen durchaus programmgemäß. Zwei Mal war ich erst in den frühen Morgenstunden aus St. Pauli zurückgekommen, wo ich die Schatzkiste meinersexuellen Erfahrungen um ein paar bizarre Erlebnisse bereichert hatte. Die beiden anderen Male hatte ich nach einem ausgiebigen Abendspaziergang vor dem Fernseher verbracht.Auch der nächste Abend verlief im Grunde programmgemäß. Es ist nur eine banale Kleinigkeit zu erwähnen, die aber erst im Zusammenhang mit den darauffolgenden Ereignissen einen Sinn bekommt. Ich war gerade von meinem Abendspaziergang zurück gekommen und machte mich rasch frisch. Als ich aus dem Badezimmerfenster blickte, bemerkte ich, dass in einer Wohnung gegenüber das Licht angeschaltet war. Es war ein großer Raum. Der Einrichtung nach musste es sich um eine Arztpraxis handeln. Da in dem Raum niemand zu sehen war, achtete ich nicht weiter darauf. Am folgenden Abend wollte ich wieder eine große Reeperbahn-Tour unternehmen, um weitere Abgründe menschlicher Begierde auszuloten. Als ich aus dem Badezimmerfenster schaute, stellte ich fest, dass in der Praxis gegenüber Licht brannte. Dieses Mal waren zwei Personen zu sehen. Anhand der graublauen Kittel und ihrer Tätigkeit waren sie unschwer als Putzfrauen zu erkennen. Die beiden waren ein bemerkenswertes Duo. Die ältere muss schon über 50 gewesen sein. Sie war sehr klein und kugelrund. Die andere war das genaue Gegenteil. Sie war jung, groß und schlank. Sie trugauffallend lange schwarze Haare, die glatt den Rücken hinab hingen. Fasziniert schaute ich der schwarzhaarigen Schönheit eine Weile zu. Dann ging ich nach nebenan und setzte mich vor den Fernseher. Kurz bevor ich zu meiner Tour aufbrechen wollte, ging ich noch einmal ins Bad, um mir dir Haare zu kämmen. In der Praxis war es dunkel. In derselben Sekunde, in der ich das Badezimmerlicht ausknipste, ging gegenüber das Licht an. In der hellbeleuchteten Praxis sah ich die junge Putzfrau. Die ältere war nirgends zu sehen. Mit einer schwarzglänzenden Tragetasche ging die faszinierende Fremde zu einem großen Wandspiegel. Dort streifte sie den Putzfrauenkittel ab und zog sich nack t aus. Sie war wunderschön. Nachdem sie sich eine Weile im Spiegel betrachtet hatte, kramte sie in der Tragetasche und zog sich langsam an. Stück um Stück. Es waren keine gewöhnlichen Kleidungsstücke. Nur kostbarste Utensilien weiblicher Verführungskunst. Als das Werk vollendet war, bewunderte sie sich als perfekte Domina im Spiegel. Kurz darauf streifte sie den Putzfrauenkittel über, packte ihre Sachen zusammen, ging zur Tür und dann war es dunkel. Für ein paar Sekunden war ich wie gelähmt. Dann stürzte ich aus dem Apartment, hinunter auf die Straße und rannte um den Block bis zu dem Haus, in dem sich die Arztpraxis befinden musste. Ich kam zu spät. Ich konnte die unbekannte Schöne nirgendwo entdecken.Diese Begebenheit hatte mich so aufgewühlt, dass ich meine Reeperbahn-Tour sausen lies. Ich konnte nur noch an eines denken: die Schöne und ihre Metamorphose von einer Putzfrau zu einer Domina. Ich musste dieses Bild unbedingt festhalten. Stundenlang versuchte ich, die Unbekannte in ihrem Domina-Dress zu zeichnen. Irgendwann wachte ich auf und stellte fest, dass ich am Schreibtisch eingeschlafen war. Dutzende Skizzen lagen verstreut auf dem Boden. In der Nacht wurde ich mehrmals aus surrealistischen Träumen gerissen. Es war ein Rausch, wie ein fiebriger Traum a us Kindheitstagen. Die schwarzhaarige Schönheit hatte Besitz von mir ergriffen.Der nächste Tag brachte die Wende für meinen Roman. Urplötzlich war ein Damm gebrochen. Mit einem Schlag sah ich neue Figuren und Handlungsstränge in einer nie gekannten plasti schen Klarheit. Am Abend musste ich mich zwingen, mit dem Schreiben aufzuhören. Als ich endlich wieder klare Gedanken fassen konnte, ging ich ins Badezimmer und wartete, den Blick starr auf den Block gegenüber gerichtet. Nichts tat sich. Alles blieb dunkel. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis mir einfiel, dass Samstag war. Da konnte ich lange warten! Enttäuscht ging ich zu Bett.Am Sonntag fiel ich dann in einen regelrechten Schreibrausch. Da mit der geheimnisvollen Schönheit nicht zu rechnen war, sch rieb ich bis in tief in die Nacht hinein.Am Montagmorgen fuhr ich in die City und kaufte ein Fernglas. Es war das leistungsstärkste Gerät, das ich aufspüren konnte, und dementsprechend teuer. Ich sollte die Investition nicht bereuen. Von nun an fand ich mich jeden Abend im Badezimmer ein und verfolgte das außergewöhnliche Schauspiel in maximalerVergrößerung.Am Freitag, also genau eine Woche nach der faszinierenden Entdeckung, geschah etwas Unerwartetes. Die Verwandlung zur Domina war auf halbem Wege, da hielt die unbekannte Schöne inne. Regungslos verharrte sie vor dem Spiegel. Irgendetwas musste sie aus dem Konzept gebracht haben. Plötzlich wurde mir bewusst, dass die Badezimmertür ein Stück weit aufgegangen war. Von nebenan fiel Licht ins Bad. Sie hatte im Spiegel meine Silhouette entdeckt. Ich stürzte zur Tür und drückte sie fest zu. Als ich zu meinem Beobachtungsposten zurückkehrte, stand sie immer noch regungslos da. Ich stutzte einen Moment, dann wurde mir klar: Sie weiß genau, dass ich nicht weggega ngen bin; sie weiß, dass ich sie im Schutze der Dunkelheit weiter beobachte. Sie zeigte keine Regung. Ich spürte das Blut in den Halsschlagadern pochen. Die Anspannung war kaum zu ertragen. Da hatte ich eine Idee: Ich schaltete das Licht an und ging zurück ans Fenster. Nun konnte sie deutlich erkennen, dass ich sie beobachtete. Langsam drehte sie sich um, so dass ich sie von vorne sehen konnte. Wie in Zeitlupe zog sie sich aus. Als sie völlig nackt war, fasste sich hinter den Kopf, streifte ihr langes schwarzes Haar über die rechte Schulter und ließ es nach vorn fallen, so dass ihre rechte Brust bedeckt war. Sie war unbeschreiblich schön. Ich wagte nicht, zu atmen. Schließlich drehte sie sich um, wandte sich zum Spiegel und setzte ihre unterbrochene Verwandl ung zur Domina fort. Anschließend streifte sie den Putzfrauenkittel über, packte die Tragetasche und ging, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen, zur Tür - dann war es dunkel.Übers Wochenende schrieb ich Tag und Nacht. Längst hatte die verf ührerische Fremde jede Faser meines Denkens durchdrungen. Immer mehr wurde sie zur Hauptfigur des Romans.Am Montagabend beobachtete ich die beiden Putzfrauen wie immer im Schutze der Dunkelheit. Pünktlich verließen die beiden die Praxis. Die Anspannung steigerte sich in s Unerträgliche. Als das Licht erneut anging und die geheimnisvolle Schöne alleine den Raumbetrat, schaltete ich das Licht an. Sie ging bis zur Mitte des Zimmers, schaute herüber, streifte den Putzfrauenkittel ab und zog sich langsam aus. Ein paar Sekunde n später drehte sie sich um, ging zum Spiegel, verwandelte sich in eine Domina und ging, ohne sich umzusehen, hinaus.Am Dienstag wurde mir schmerzlich bewusst, dass ich nur noch ein paar Tage in Hamburg war. Ich musste sie unbedingt kennen lernen. Ich wartete, bis die Verwandlung zur Domina abgeschlossen war und rannte so schnell ich konnte um den Block. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen. Über eine Stunde suchte ich die Gegend ab. Ohne Erfolg.Am Mittwoch genau dasselbe.Am Donnerstag war meine letzte Nacht in Hamburg. Ich musste sie abfangen, koste es was es wolle. Schon am späten Nachmittag, lange bevor die beiden Putzfrauen mit ihrer Arbeit begannen, postierte ich mich in einer verdeckten Einfahrt gegenüber dem Gebäude, in dem sich die Praxis befand. Von dort aus hatte ich alles im Blick. Ich wartete und wartete. Nichts rührte sich. Stundenlang harrte ich bei klirrender Kälte aus, aber keine Spur von der unbekannten Schönen. Die Zeit war schon weit überschritten. Ziellos irrte ich durch die Straßen. Ein eisiger Wind schnitt mir ins Gesicht.Völlig erschöpft und halb erfroren kam ich zu mir. Ich lag im Treppenhaus vor Stefans Apartment. Meine Armbanduhr zeigte 06:17. Mit letzter Kraft schleppte ich mich ins Bett.Um 13:39 wachte ich auf. Es war der 12. Dezember. Hastig packte ich meine Sachen zusammen. Mein Zug ging um 16:46 auf Gleis 14a/b. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie ich nach Hause gekommen bin. Es dauerte zwei Tage, bis ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Aber dann erholte ich mich erstaunlich schnell. Erleichtert stellte ich fest, dass meine produktive Phase unvermindert anhielt. Die Gedanken an die geheimnisvolle Schöne ließen mich nicht los. Es war, als würden mir die Worte von außen diktiert.Es waren etwa drei Monate vergangen, als Stefan anrief. Es war spät am Abend und ich war gerade dabei, mich bettfertig zu machen. Ich spürte sofort, dass sich etwas Außergewöhnliches ereignet hatte."Du kannst dir gar nicht vorstellen, was passiert ist. Halt dich fest: Ich werde im Sommer heiraten."Das war nun wirklich eine Sensation. Nie im Leben hätte ich mir träumen lassen, dass Stefan heiraten würde. Ausgerechnet Stefan,der in Schriftstellerkreisen den Spitznamen "Der einsame Wolf" trägt.Und dann schwärmte er von seiner Angebeteten. Sie hieß Maria und kam aus Polen. Sie war groß, schlank, hatte lange pechschwarze Haare und sah betörend aus. Bei seinen überschwänglichen Schilderungen musste ich sofort an die unbekannte Schöne aus der Arztpraxis denken.Als ich ihn fragte, wie er sie kennen gelernt hatte, druckste er herum. Ich merkte, dass er nicht darüber sprechen wollte. Aber ich ließ nicht locker.Schließlich rückte er doch mit der Sprache heraus. "Du erinnerst dich doch noch an damals, vor drei Monaten, als ich in Lissabon war und du meine Wohnung gehütet hast."Na klar, nur zu gut war mir dieser Aufenthalt im Gedächtnis! "Also", fuhr er fort, "es war an dem Abend, als ich aus Lissabon zurück gekommen bin. Ich war ziemlich erschöpft, hatte nur rasch das Gepäck ausgeräumt und wollte früh zu Bett gehen. Kurz vor 22 Uhr klingelte es an der Tür. Erst wollte ich gar nicht aufmachen. Aber schließlich bin ich doch hin."Geschickt legte er eine kleine Pause ein.Ich war schon ungeduldig und ich wollte gerade sagen: "Ja, und? - Mach's nicht so spannend!", da fuhr er fort: "Und jetzt pass auf! Vor der Tür stand eine völlig fremde Frau und lächelte mich strahlend an.""Wie? Eine fremde Frau?""Ja, eine völlig fremde Frau. Ich hatte sie vorher noch nie gesehen. Aber sie hat mich a ngelächelt, als ob ich sie erwartet hätte." "Hhhmmm... Und weiter?""Ja, also, sie sah einfach super aus. Das hab ich ja schon gesagt. Groß, schlank, lange pechschwarze Haare, dunkle Augen - einfach unglaublich schön. Aber das Merkwürdigste war die Kleidung: Sie trug einen langen graublauen Kittel, so eine Art Putzfrauenkittel und dazu schwarze Lackstiefel mit hohen Absätzen."Nein - es konnte nicht der geringste Zweifel bestehen ... "Ja, und dann", fuhr Stefan fort, "sagte sie mit einem entzückenden osteur opäischen Akzent: 'Hallo, da bin ich. Du hast mich doch erwartet, oder?' Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich starrte sie nur an. Einen Moment lang war wohl auch sie etwasirritiert. Aber dann meinte sie: 'Ah, verstehe, du willst noch nicht reden, du willst erst sehen. Na, wenn das so ist - okay.' Und im gleichen Atemzug öffnete sie ihren Putzfrauenkittel." Mit Mühe konnte ich einen entsetzten "Nein!"-Schrei unterdrücken. "Wenn ich dir jetzt sage, was drunter war, dann wirst du mir das nicht glauben. Aber es war wirklich so."Wieder legte er eine kurze Pause ein."Drunter hatte sie nur schwarze Lackstiefel bis über die Knie - sonst nichts. Nichts! Kein BH, kein Slip, nichts!"Ich spürte, wie ich am ganzen Leibe zitterte. Eiskalter Schweiß rann mir von der Stirn. Kein Zweifel, das war sie, die geheimnisvolle Schöne von gegenüber. Natürlich konnte ich mir das vorstellen. Nur zu gut.Stefan schien meine Sprachlosigkeit zu genießen. Nach einer endlos langen Pause meinte er: "Mir ist es genau so ergangen, wie dir jetzt: Ich war völlig sprachlos. Das hat sie natürlich auch gemerkt. Schließlich meinte sie nur: 'Sag jetzt nichts, komm!', schob mich in die Wohnung, schloss die Tür hinter sich und streifteden Putzfrauenkittel ab. Was dann passierte, brauche ich dir wohl nicht zu erzählen."Ich brachte immer noch keinen Laut heraus.Eine Weile war es totenstill."Hey, was ist los? Du sagst ja gar nichts mehr. Na ja, kann ich gut verstehen. Das ist wirklich eine unglaubliche Geschichte. Aber wenn ich's dir sage: Es war genau so... Weißt du, was ich merkwürdig finde: Sie hat mir bis heute noch nicht verraten, wie sie ausgerechnet auf mich gekommen ist. Jedes Mal wenn ich sie gefragt habe, hat sie nur gelacht: 'Jetzt tu doch nicht so!' Mittlerweile hab ich's aufgegeben. Ich frag sie einfach nicht mehr danach. - Na ja, ist auch egal."Und dann fügte er noch hinzu: "Jetzt stell dir mal vor, die Maria hätte einen Tag früher an der Tür geklingelt. Dann wär ich ja noch in Lissabon gewesen. Stell dir das mal vor: Dann hättes t du die Tür aufgemacht. Haha!... Na ja, Pech gehabt, alter Junge ... Haha... So kann's gehen... Haha... Tschüss!"Ich kam noch nicht einmal dazu, auch "tschüss" zu sagen.Eine zeitlang war ich paralysiert. Dann kochte unbändige Wut auf. Dass Stefan als Schriftsteller viel erfolgreicher war als ich, hatte ich neidlos anerkannt. Aber das war zu viel. Ein anderer an meiner Stelle hätte vermutlich das gesamte Mobiliar zertrümmert. Aber diese Art von Katharsis entspricht einfach nicht meinem Temperament. Ich bi ss die Zähne zusammen, zog meine Laufschuhe an und schlüpfte in den Jogging-Anzug. Wie von Sinnen rannte ich den steilen Weg zum Friedhof hoch und nach einer kurzen Verschnaufpause weiter durch den gespenstischen nächtlichen Wald. In der kleinen Schlucht am Brennenden Berg war ich am Ende meiner Kräfte. Der Vollmond warf ein schauriges Licht auf dieGoethe-Gedenktafel.Am nächsten Tag wurde ich durch die Glocken der Christuskirche und von St. Marien geweckt. Sie schlugen zwölf Uhr Mittag. Nach und nach fiel mir wieder ein, was geschehen war. Meine Wut war verflogen. Erneut wurde ich von einer Woge literarischer Inspirationen mitgerissen. Meine Romanheldin hatte nun sogar einen authentischen Namen. Ich schrieb wie ein Besessener.Ein paar Tage später fand ich im Briefkasten eine Einladung zur Hochzeit. Im ersten Moment wollte ich die Karte einfach zerreißen. Aber meine Neugier war stärker. Ich würde auf jeden Fall zu derHochzeitsfeier kommen. Wie Maria wohl auf mich reagieren würde? Vermutlich nicht besonders. Bestimmt würde auch sie eineÄhnlichkeit zwischen Stefan und mir feststellen. Aber der Gedanke, dass ich damals der stumme Beobachter gewesen war, würde ihr ganz sicher nicht kommen. In gewisser Weise konnte ich über mich selbst und meine unglückliche Ro lle als unerkannter Doppelgänger lachen. Kurz vor der Hochzeitsfeier wurde mein Buch fertig. Es hatte durch die aufwühlenden Ereignisse eine nie geahnte Dynamik gewonnen, und ich wusste: Dieses Werk würde mir zum Durchbruch verhelfen. Vor der Abreise nach Hamburg hatte ich einen wichtigen Termin beim Saarländischen Rundfunk. Mein Agent legte Wert darauf, dass der lokale Sender als erster über mein neues Buch berichtete. Fernsehauftritte waren für mich längst Routine. Aber diese Sendung war anders. Jeder im Studio spürte: Das ist ein voller Erfolg. Der Moderator überschlug sich mit Lobeshymnen. "... sensationeller Roman ... Neuentdeckung des Jahres ... das kulturelle Highlight der Saison ... Henning Mankell des bizarren Erotik-Romans ... der Stephen King des Saarlandes ..." Euphorisch schwärmte ich der Taxifahrerin vor, die mich vom Studio auf dem Halberg nach Hause chauffierte. Als ich zahlen wollte, lehnte sieentrüstet ab. Stattdessen musste ich versprechen, ihr ein handsigniertes Exemplar meines Buches zu schenken.Am nächsten Tag konnte ich mich vor Telefonanrufen kaum retten. Ich hatte es geschafft! Am späten Nachmittag klingelte es an der Tür. "Scheiß Pressefritzen, jetzt rennen die mir auch noch unangemeldet die Bude ein", dachte ich und überlegte, ob ich überhaupt öffnen sollte.Es waren zwei Herren, die ich nicht kannte, Mitte vierzig. Merkw ürdigerweise hatte keiner eine Kamera dabei."Sind Sie Ralf Kornblum?""Ja, der bin ich", sagte ich voller Stolz, "Worum geht's?" "Kriminalpolizei" - die Ausweise, die sie mir entgegenhielten, waren offenbar echt - "Sie stehen im dringenden Verdacht, eine Serie von Einbrüchen verübt zu haben. Wir müssen Sie bitten, mit aufs Revier zu kommen.""Hä?... Was??.... Das ist doch ein Witz!""Uns ist ganz uns gar nicht nach Witzen zumute. Machen Sie, dass sie mitkommen."Ich begriff sofort, dass es sich nicht um einen Scherz handelte. "... Da muss ne Verwechslung vorliegen.""Sie sind doch Ralf Kornblum, der Schriftsteller, der gestern im Saarländischen Rundfunk zu sehen war;'Saar-Kult-Tour' auf SR3?" "Ja, der bin ich.""Na also, dann ist das ganz bestimmt keine Verwechslung. Packen Sie ein paar Sachen zusammen und kommen Sie mit."Als ich auf dem Revier zum x-ten Male fragte, was ich verbrochen haben sollte, rastete der korpulentere der beiden aus: "Jetzt halten Sie mal die Klappe! Sie haben das doch ganze Saarland ausgeraubt!" Dann las er aus der Akte vor: "28. November Einbruch in Dillingen, 29. Saarlouis, 30. Neunkirchen, 1. Dezember St. Wendel, 2. Friedrichsthal und am selben Tag nochLandsweiler-Reden, 3. St. Ingbert, und .... und ... und ... schließlich am 9. Dezember Bous und Siersburg und zum Abschluss am 10. gleich noch mal in Dillingen. So eine Dreistigkeit. Und jedes Mal dieselbe Masche. Wir haben ein halbes Dutzend Zeugen, die Sie wiedererkannt haben."Der andere schlug mit der Faust auf den Tisch und lachte: "Mein lieber Mann, da haben Sie eine Riesendummheit begangen, als Sie im Saarländischen Rundfunk aufgetreten sind. Haha, so blöd kann nur ein Schriftsteller sein!"Ich hatte keine Ahnung, was das alles mit mir zu tun hatte. Wie betäubt murmelte ich: "Wann soll ich das denn alles gemacht haben?""Na, das hab ich doch grad eben gesagt, und eigentlich müssten Sie das doch am besten wissen. Letztes Jahr zwischen dem 28. November und dem 10. Dezember.""Mein Gott!", schoss es mir durch den Kopf, "Ende November, Anfang Dezember - Das ist die Rettung!" Warum hatte ich nicht gleich danach gefragt? Das war doch genau die Zeit, in der ich in Hamburg war. Ein besseres Alibi konnte es gar nicht geben.Just in diesem Moment traf mein Anwalt ein. "Na, besser zu spät als überhaupt nicht", scherzte ich und wollte auf der Stelle nach Hause gehen. Aber das war etwas voreilig. Wegen akuter Flucht- und Verdunkelungsgefahr wurde ich auf dem Revier festgehalten. Zuerst musste mein Alibi überprüft werden. Ich musste also auf die Ermittlungsergebnisse der Hamburger Polizei warten.Als am übernächsten Morgen mein Anwalt in den Besprechungsraum kam, merkte ich sofort, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Mit hochrotem Kopf tobte er: "... Vertrauensbruch ... Missbrauch des Vertrauensverhältnisses ... für dumm verkaufen ... Eigentor geschossen ... lächerlich machen ... Mandat niederlegen ..." Als er sich endlich beruhigt hatte, erfuhr ich nach und nach, was die Ermittlungen der Hamburger Polizei ergeben hatten. Stefan Aurich hatte angegeben, nie in Lissabon gewesen zu sein. Ende November, Anfang Dezember sei er - ebenso wie davor und danach - in Hamburg gewesen. Seine Aussage wurde von mehreren Zeugen bestätigt, die sich genau daran erinnerten, ihn in dieser Zeit gesehen zu haben. Einigen war aufgefallen, dass er etwas distanzierter war als sonst, was Stefan damit erklärte, dass er damals besonders intensiv an seinem Krimidrehbuch gearbeitet h atte. Fakt sei, dass er Hamburg im letzten Jahr nie länger als zwei oder drei Tage verlassen hatte.Ich hörte fassungslos zu. Was, um Gottes willen, hatte Stefan zu einer solchen Aussage bewogen? Für all das konnte es nur eine einzige Erklärung geben: Hint er der Einbruchserie steckte ein Doppelgänger von mir - und dieser Doppelgänger war kein anderer als Stefan Aurich. Genau der Stefan Aurich, als dessenDoppelgänger ich in Hamburg aufgetreten war. Plötzlich schoss mir das "Doppelgänger"-Manuskript in den Sinn - das also war dieLösung des vertrackten Puzzles!Mein Anwalt meinte nur trocken: "Mein lieber Kornblum, überlegen Sie sich gut, wie Sie diese haarsträubende Geschichte dem Richter klar machen wollen. Ich jedenfalls lasse Ihnen erst mal Bedenkzeit bis morgen", und - zack - war er verschwunden.Ich überlegte fieberhaft. Maria! - Ja, Maria! Aber dann wurde mir rasch klar, dass Maria als Entlastungszeugin nicht in Frage kam. Entweder sie war Stefans Komplizin, dann war ohnehin alles gelaufen. Aber diese Möglichkeit schloss ich aus. Stefans Begeisterung hatte viel zu echt geklungen. Aus welchem Grund hätte er mir diese Story berichten sollen, wenn Maria seine Komplizin war? Maria war offenbar völlig unbeteiligt. Aber das machte meine Lage um keinen Deut besser. Sollte sie etwa aussagen: "Der Mann in Stefans Wohnung sah aus wie Stefan. Und die ganze Zeit habe ich auch geglaubt, es war Stefan. Aber nun denke ich, es war ein gewisser Ralf Kornblum, von dem ich noch nie etwas gehört habe." Das wäre einfach absur d. Die Zeugen in Hamburg hatten keinen Grund, an ihrer Aussage zu zweifeln - schließlich hatte ich meine Rolle als Stefans Doppelgänger perfekt gespielt. Und vermutlich war。
成都德语寒假培训:德语爱情文章:Eine Wintergeschichte
成都德语寒假培训:德语爱情文章:Eine WintergeschichteKate stand hinter der Theke und stellte gespülte Kaffeetassen in das Regal. Ihr Blick wanderte zum Fenster und auf die weiße Pracht auf der Straße. Sie war in Heaven's Gate gestrandet, einem kleinen idyllischen Skiort irgendwo in den Rockies von Montana. Ihr Wagen hatte hier seinen Geist aufgegeben. Nun jobbte Kate im Coffee-Shop von Mira Jansen, einer sehr sympathischen Mitfünfzigerin, um die Reparaturkosten zahlen zu können. Die Tür wurde geöffnet und sie schenkte ihre Aufmerksamkeit einem gutaussehenden, jedoch missgelaunten Mann ihres Alters."Einmal Kaffee zum Mitnehmen, schwarz ohne alles."Er lehnte sich gegen die Theke und starrte aus dem Fenster."Tag hat schlecht angefangen, was?" Kate versuchte sich in S mall Talk während sie den Kaffee eingoss und einen Deckel auf den Becher drückte."Geht Sie nichts an!""Entschuldigung", sie stellte den heißen Becher vor ihm ab und strich das abgezählte Geld vom Tresen, "deshalb müssen Sie mich ja nicht gleich fressen", sagte sie spitz. Er schaute sie kurz an, dann rief er Richtung Küche "Bye Mira" und verschwand. Mira tauchte in der Küchentür auf."Wow, hat der Rasierklingen gefrühstückt? Ich hab' ihm überhaupt nichts getan, ehrlich! Dabei sieht er ganz süß aus." Ka te schüttelte verständnislos den Kopf. "Oh, das war Luke, er ist bei der Bergwacht." Mira trocknete sich die Hände ab. "Luke und meine Lynn waren ein Paar. Doch Lynn wollte studieren, also ging sie nach Seattle. Luke liebt seinen Job und Heaven's Gate und so trennten sich die beiden. Das macht ihm schwer zu schaffen, er hängt sehr an ihr."Die Tage verliefen ruhig in Heaven's Gate. Touristen kamen und gingen und Kate freute sich riesig über jedes Trinkgeld das sie bekam, denn jeden extra Dollar legte sie für die Reparatur ihres Wagens beiseite. Regelmäßig jeden Morgen kam Luke, um sich einen Kaffee zu holen. Braune Augen blickten grimmig aus einem braungebrannten Gesicht. Das alles und seine dunkelbraunen Haare passten perfekt zur roten Dienstkleidung. Kate stellte wie immer den Becher Kaffee vor ihn hin und strich das abgezählte Geld vom Tresen."Sagen Sie mal, wollen Sie eigentlich ständig wie ein alter Trauerkloß durch die Gegend schlurfen? Himmel noch mal! Unternehmen Sie endlich etwas, oder finden Sie sich mit der Sache ab. Das ist ja nicht zum Aushalten!""Was geht Sie das an", bellte Luke, doch er war perplex."Ich sehe doch, wie Sie wie ein Hund leiden. Reden Sie sich doch einmal alles von der Seele und dann fangen Sie an normal zu leben." Sie ließ die Kasse klingeln, legte das Geld hinein und sagte leise: "Ich kann gut zuhören."Luke schüttelte den Kopf. "Ich Ihnen was erzählen? Ich weiß ja nicht mal wer Sie sind."Kate schmunzelte. "Ist doch gut so. Sehen Sie mich einfach als eine Art - Mary Poppins.Wenn sich der Wind dreht verschwinde ich wieder und Ihr Problem vielleicht auch." Luke lachte, kaum hörbar, doch es war eindeutig ein Lachen. "Das habe ich auch noch nicht gehört. Können Sie Ski fahren, Mary Poppins?""Nein, und ich werde es auch sicherlich nicht versuchen.""Gut, dann hole ich Sie morgen zu einem Spaziergang ab."Luke legte einen halben Dollar auf die Theke und verließ den Coffee-Shop. Bevor er mit seinem Wagen wegfuhr, winkte er noch einmal kurz."Na, der Punkt geht an dich, J unge. Guter Scherz. Fast hätte ich es geglaubt." Kate schüttelte lachend den Kopf, steckte den halben Dollar in ihre Schürze und ging in die Küche, um dort zu helfen. Sie belegte Sandwiches für die Mittagszeit als sie mit halben Ohr das Telefon klingeln hörte und kurz darauf Mira rufen. "Lynn, mein Schatz, ist das schön ..."Am nächsten Tag hatte Kate die letzte Schicht. Es war nach 22.00 Uhr und auf der Straße war nur noch wenig Betrieb. Sie schaltete das Licht aus und schloss ab. Kate trat auf die Straße, atmete tief durch und betrachtete den sternklaren Himmel, dann schlug sie den Weg zu ihrem Motel ein. Es lag etwas abseits, doch es war günstig und sauber. Sie schlenderte an einer Pferdekoppel vorbei, als jemand nach ihr rief. "Hey, Mary Poppins, waren wir nicht verabredet?"Kate drehte sich verwundert um. "Sie?""Hatten Sie noch eine andere Verabredung?"Kate murmelte etwas verlegen als Luke vor ihr stand. "Ich dachte nicht, dass Sie das ernst gemeint hatten.""Dachten Sie, aha." Luke grinste spitzbübisch. "Und ich dachte, ich könnte Ihnen heute meine Probleme offenbaren. Lassen Sie uns etwas trinken gehen. Ich kenne ein Plätzchen, wo es ganz tolle heiße Schokolade mit viel Sahne gibt.""Da sage ich nicht nein."Schweigend gingen beide eine Weile nebeneinander her. Doch dann sprach Luke mit leiser Stimme, als wollte er nicht das man ihn hörte: "Ich denke, Sie hatten Recht, das mit dem Aussprechen. Ich habe meinen Freunden wohl ziemlich vor den Kopf gestoßen. Was Sie mir sagten, habe ich schon etlic he Male zu hören bekommen, warum es gerade bei Ihnen Klick gemacht hat, weiß ich beim besten Willen nicht.""Manchmal ist einfach nur ein fremdes Gesicht nötig, um wieder durchzublicken." Inzwischen hatten sie das ‚Deer Lodge' Hotel erreicht. Das Hotel lag zentral im Ort und hatte eine Tanzbar, wo sich abends Einheimische und Touristen gerne trafen. Kate und Luke setzten sich in eine gemütliche Ecke von der man alles gut sehen konnte. Luke bestellte heiße Schokolade, die auch nicht lange auf sich warten ließ. Kate nahm einen genüsslichen Schluck. Als sie die Tasse wieder absetzte, lachte Luke. "Ein bisschen zu tief in die Tasse geschaut, was?""Wie meinen Sie das?"Luke strich mit dem Finger über ihre Nase. "Typischer Fall von Sahne-Nase", und schleckte genüsslich die Sahne vom Finger ab."Das war meine Sahne!" Kate gab vor zu schmollen. Sie wollte gerade etwas sagen, als sich jemand zu Ihnen an den Tisch gesellte und Luke gönnerhaft auf die Schulter klopfte."Na, Luke, hast du endlich die Kurve gekriegt?" Dann wandte er sich mit selbstsicheren Grinsen Kate zu."Hallo, ich bin Jack, Lukes Kollege. Wissen Sie, der Gute war so oft mit den Gedanken woanders, dass wir schon befürchteten, ihn selbst mal vom Berg retten zu müssen." Kate merkte wohl, dass Luke Jacks Auftritt sehr peinlich war."Sind Sie so etwas, wie ein Vorgesetzter von Luke?""Nein, das nicht. Ich bin nur der verdammt Beste hier bei der Bergwacht." "Und auch sicherlich der Arroganteste!" Solche Typen mochte Kate wie Zahnschmerzen und schon war es passiert. Sie goss ihren Becher Schokolade über Jacks Kopf aus. "Wer solche Kollegen hat braucht keine Feinde." Danach stand sie auf, schnappte sich ihre Jacke und stammelte. "Tut mir leid ... aber ich muss hier raus."Luke folgte ihr herzhaft lachend, zurück blieb fluchend Schokoladen-Jack mit einem Klacks Sahne.Die beiden blieben noch für einen Moment auf der Straße vor dem Hotel stehen. Kate vergrub die Hände tief in ihren Jackentaschen."Ich weiß gar nicht, was in mich gefahren ist, es tut mir.""Keine Entschuldigung, bitte." Er grinste schadenfroh. "Was du da drinnen für mich getan hast, war einfach - irre!""Na dann, schön dass ich helfen konnte. Gute Nacht, Luke.""Gute Nacht, bis morgen."Luke war wie ausgewechselt. Kate und er verb rachten in den nächsten Tagen viel Zeit miteinander. Sie gingen spazieren, rodeln, fochten wie kleine Kinder Schneeballschlachten aus oder bauten Schneemänner.Als Kate eines morgens in Miras Coffee-Shop kam, hörte sie lachende Stimmen aus Richtung Küche. Sie lugte durch die Tür und sah eine hübsche junge Frau mit kurzem blondem Haar und wachen blauen Augen auf dem Küchentisch sitzen.Mira winkte Kate näher zu kommen. "Lynn, das ist Kate - Kate, das ist meine Lynn." "Hallo." Lynn streckte Kate die Hand e ntgegen. "Ich habe schon viel von dir gehört. Danke, dass du dich um Luke gekümmert hast, Mom hat mir alles erzählt.""Ja, es ging ihm nicht gut. Das kann passieren, wenn man jemanden liebt." Kate blickte Lynn ernst in die Augen. "Abschalten kann man Liebe nicht, oder konntest du das?" Kate wusste, dass dies ein Schuss ins Blaue war, sie versuchte es trotzdem, Luke zuliebe.Mira befürchtete einen Streit und versuchte das Thema zu wechseln. "Kate, die Werkstatt rief an, dein Wagen ist fertig."Doch Lynn antwortete Kate. "Du willst wissen, ob ich Luke noch liebe, stimmt's? Liebst du ihn denn?""Gott im Himmel, wie kommst du darauf? Luke weiß ja nicht einmal, wie ich wirklich heiße." Kates Stimme senkte sich."Wenn du ihn noch liebst, dann gebt euch beiden doch noch eine Chance. Er ist wirklich ein toller Typ. Wir sind heute Abend in der Deer Lodge-Tanzbar verabredet. Komm' doch hin."Lynn lächelte. "Ja, er ist toll. Ich dachte sehr oft an ihn. Nur, ob er mich überhaupt noch will? Ich weiß nicht.""Bestimmt." Kate band sich eine Schürze um, denn sie hörte, dass Kundschaft im Laden war. "So, Arbeit wartet. Bis später, hoffe ich."Lynn schaute Kate verwundert nach, dann sah sie ihre Mutter an, die sie nur wortlos lächelnd in die Arme nahm. Lynn drückte sich fest an sie und sagte leise. "Warum tut sie das für mich? Sie ist doch eindeutig selbst in Luke verliebt.""Mag sein, doch sie spürt, dass ihr zwei zusammen gehört."Am Abend saßen Kate und Luke an der Theke in der Deer Lodge-Tanzbar und Kate hoffte Luke würde nicht bemerken wie schwer es ihr ums Herz war. Doch sie war nur auf der Durchreise hier und würde sehr bald weiterziehen. Das war ihr Schicksal. Verstohlen blickte sie immer wieder zur Tür. Da kam Lynn. Es lag ihr also doch noch etwas an Luke. Lynn trat kaum merklich an ihn heran und legte sanft ihre Hand auf seine Schulter. "Hallo Luke."Luke strahlte vor Glück als er sah, zu wem diese Hand gehörte. Er sprang auf, umarmte und küsste sie innig. Lynn zog ihn auf die Tanzfläche und es schien als wäre n die beiden niemals getrennt gewesen.Kate beobachtete Lynn und Luke eine Weile. Sie war zufrieden. Sie trank ihre Schokolade aus, zahlte und ging langsam zum Ausgang.Luke hielt sie am Arm zurück. "Gehst du schon?"Sie schaute ihn an und lächelte. "Es wird Zeit. Der Wind hat sich gedreht."Er nickte und als Kate sich zum noch einmal umdrehte, waren Luke und Lynn bereits wieder völlig ineinander versunken. Es versetzte ihr einen kleinen Stich, doch sie lächelte tapfer.Es war ein herrlicher Morgen, der Himmel strahlend blau und der Schnee glitzerte wie tausend Diamanten in der Sonne. Kate verstaute die letzte Reisetasche im Auto, klappte die Heckklappe herunter und schaute sich noch einmal um. Sie atmete tief ein, um noch einmal ihre Lungen mit kalter, frischer Luft zu füllen, dann stieg sie in ihren Wagen. Während sie den Spiegel einstellte dachte sie über das Geschehene nach. Alles hatte sich zum Guten gewendet. Ihr Wagen war repariert und bezahlt. Luke hatte seine Lynn wieder. Ein guter Zeitpunkt zu gehen. Sie lächelte als sie den Motor startete und ihren Wagen aus Heaven's Gate lenkte.PS:此文章由成都德语寒假培训_法亚小语种张老师收集整理。
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成都德语培训班:德文短篇:Der Fund im PapierkorbEine wintermüde Mücke mit Hunger auf Frühling war der Anfang davon, dass sich mein Leben auf einen neuen Weg machte."He! Mach sie wieder dran!", rief Alina empört.Wir spielten auf dem Schulhof im Sandkasten und ich hatte die M ücke von ihrem kleinen Arm verjagt. Ein Reflex. Aber mit ihren neun Jahren sah Alina die Mücke nicht als böses Wesen an, das ihr etwas wegnehmen wollte. Über späteres Jucken dachte sie nicht nach, nicht in diesem sonnigen Frühlingsmoment, in dem sich ein Besucher mit glänzenden Flügeln vertrauensvoll auf ihrer Haut niedergelassen hatte. Sie hatte nicht viele Freunde.Doch die Mücke war, noch kälteträge, in den silberblauen Himmel geflogen.Im letzten Jahr war Alina schwer krank gewesen, und nun war sie noch angeschlagen und eben ein wenig anders. Ich betreute sie als Schulhelferin, ging mit ihr in den Unterricht um ihr beizustehen, wenn es ihr nicht gutging oder sie etwas nicht verstand. Wenn die anderen Sport trieben, spielten wir unsere eigenen Spiele oder machten Hausaufgaben. Ich war zwanzig Jahre älter und hatte einenAbschluss in Pädagogik, aber manchmal fragte ich mich, wer wem mehr beibrachte. Sie hatte gelegentlich eine ungewöhnliche Art, die Dinge zu betrachten.Mücken zumindest würde ich in Zukunft anders sehen.Alina war mein Vormittagskind. Nachmittags gab ich Tim und Benny aus einer anderen Schule Nachhilfe. An diesem Freitag hatte ich noch eine Lehrerkonferenz, und als ich endlich auf dem Heimweg war, dämmerte es schon. Das ist meine liebste Tageszeit: wenn die Luft seltsam still und glasklar wird und die ersten Lampen aufblinzeln. Der April war voller Frühlingsversprechen. Die Amseln ließen Abendtöne aus den Baumsilhouetten rieseln und es duftete nach Veilchen. Mich erfüllte das unbestimmte Gefühl, es könnte ein bedeutsamer Sommer werden. Nur, war das nicht immer so im Frühling?Nein. Irgendetwas lag in der Luft, da war ich mir sicher. Ahnungen trieben sich mit dem aufkommenden weichen Abendnebel herum. Es war wie ein Flüstern in der Welt: der Wind, die Schritte der Vor übergehenden, mein eigener Atem, alles schien mir etwas sagen zu wollen. Möglicherweise wünschte ich mir auch nur, dass sich etwas änderte. Dieser Sommer würde meinen dreißigsten Geburtstagenthalten. Ein guter Zeitpunkt für neue Wege; vielleicht sogar ein überfälliger.Die alte Frau Zepke aus der Nachbarwohnung hatte wieder einmal ihren Papierkorb vor der Tür vergessen. Oben drin steckte die Tageszeitung. Ich nahm sie mit, wegen des Anzeigenteils. Ich brauchte dringend mehr Nachhilfeschüler!Bei einem Tee blätterte ich die Zeitung durch. Nachhilfe wurde nur in Mathematik gesucht. Die hätte ich selbst nötig gehabt. Ich wollte die Seiten schon zusammenfalten, da fiel mir, zwischen die Annoncen einer Fahrschule und eines Beerdigungsinstitutes gequetscht, eine kleine, unscheinbare Kontaktanzeige ins Auge: "Ich bin Rollstuhlfahrer. Wenn du Mut hast, melde dich!" Ein f ünfundvierzigjähriger Mann, der nicht länger allein sein wollte; es standen noch ein paar andere, nicht weiter a ußergewöhnliche Worte dabei, dieser Satz jedoch war es, der mir ungewollt im Gedächtnis blieb. Ich warf die Zeitung weg, kehrte die Krümel vom Tisch, die Apfelsinenschalen vom Küchenbrett und kippte beides obendrauf, saugte Staub, räumte meinen Schreibtisc h auf und sah die Post durch. Die ganze Zeit flatterte der Satz in meinem Kopf herum wie ein unruhiger Käfigvogel, was mich irritierte. Schließlich las ich normalerweise keine Kontaktanzeigen. Anthonygenügte mir voll und ganz, auch wenn das keine Zukunft hatte. F ür uns galt eine ganz besondere Gegenwart, die zählte.Doch selbst beim Abendbrot war mir, als kaute ich auf diesem Satz herum. Mut! Zum Lieben ist Mut immer eine Voraussetzung. Aber wieso sollte man mehr Mut brauchen, um einen Rollstuhlfahrer zu l ieben? Ich war nicht nur irritiert, ich ärgerte mich, ohne zu wissen warum. Selbst nach einer heißen Dusche und den Fernsehnachrichten fand ich keine Ruhe. Mein Ärger hatte sich mittlerweile in meinem Bauch zu einer festen kleinen Wut geballt. Ja, das ging so weit, dass ich mir einbildete, eine deutliche Stimme zu hören: "Schreib ihm das!" Ich hatte noch nie Stimmen gehört, und Fieber hatte ich auch nicht. Irgendwas musste ich unternehmen. Kopfschüttelnd grub ich die Zeitung aus dem Papierkorb. Sie war matschig und roch nach Apfelsinen und Kaffeesatz. Fast hätte ich die kleine Anzeige nicht wiedergefunden, doch schließlich entzifferte ich die Chiffre, notierte sie auf einen Briefumschlag und setzte mich leise schimpfend wieder an den Schreibtisch. Normalerwe ise wäre mir nicht im Traum eingefallen, auf eine Kontaktanzeige zu antworten. Ich genierte mich vor mir selbst und war schon fast wieder auf dem Weg zum Papierkorb, als mir Alina und die Mücke einfielen. Vielleicht musste auch ich einfach mal umdenken: nicht mit einemReflex alles verscheuchen, was mich irritierte, sondern erst näher betrachten, was mich da angeflogen hatte.Also schrieb ich ein paar deutliche Zeilen auf einen schmucklosen Notizzettel: dass ich es als eine Unterstellung betrachtete, dass man mehr Mut für eine Beziehung mit einem Rollstuhlfahrer bräuchte als für eine mit einem Mann mit zwei gebrauchsfähigen Beinen. Damit es nicht ganz so schroff klang, fügte ich noch ein oder zwei Sätze über mich an. Beim Suchen nach einer Briefmarke fiel mir ein Locher in die Hand, den ich zu Weihnachten bekommen hatte. Mit ihm konnte man schmetterlingsförmige Löcher stanzen. Ich hatte ihn noch nie ausprobiert, aber nun stanzte ich, einem Impuls folgend, ein solches Loch in den Briefumschlag. Als ich meinen Zettel hineinsteckte, lugte das Wort "Mut" hindurch. Ich hoffte, die deutsche Post würde das durchgehen lassen.Erst legte ich den Brief in den Flur. Morgen auf dem Weg zur Arbeit kam ich sowieso am Briefkasten vorbei. Aber dann überlegte ich es mir anders. Ich brauchte dringend noch einmal frische Luft, und es waren ja nur ein paar hundert Meter. In dem Moment, als ich das Kuvert in den Kasten plumpsen hörte, ging es mir besser. In meinem Bauch stiftete kein Ärger mehr Unruhe, sondern derAppetit auf ein B rötchen mit Quittengelee. Und in meinem Kopf war die Stimme verstummt. Ich hörte sie übrigens nie wieder.Auf dem Rückweg entdeckte ich das Sternbild Schwan zum ersten Mal in diesem Jahr, gerade über dem Horizont. Der Schwan ist ein Sommersternbild. Als kl eines Mädchen haftete dieses als Erstes in meinem Gedächtnis. Der Schwan wurde zu meinem Glücksbringer, meinem himmlischen Freund; es beruhigte mich, wenn ich ihn mit seinen ausgebreiteten Flügeln über mir schweigend in dem erschreckend weiten, schwarzen Himmel fliegen sah. Fünfundzwanzig Jahre später mochte ich ihn immer noch. Schön, dass er wieder da war. Das musste ich unbedingt Anthony erzählen. Denn ich wusste nicht, wie lange ich Anthony überhaupt noch etwas würde erzählen können.PS:此文章由成都德语培训班_法亚小语种张老师收集整理。